Matthias Veit - Ein Mann steht seine Frau

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Es geht auch andersrum! Um seiner Frau bei ihrer Karriere in einem DAX-Konzern den Rücken frei zu halten, schlüpft der ehemalige ARD-Reporter, WDR-Redakteur und Grimme-Preisträger Matthias Veit nach der Geburt der gemeinsamen Tochter in die klassische «Mutterrolle». Ein geregelter Job in Teilzeit macht es möglich. So taucht der Rheinländer (geboren in Köln, freiwillig wohnhaft in Düsseldorf) ein in die Welt der Kitas, Kinderkrankheiten und Erziehungskämpfe, während die Ehefrau selbst nach Feierabend noch Controllerin bleibt und als Familien-Aufsichtsrat und Head-of-Household den Soll-Ist-Vergleich von Wäscheberg und Kindergeburtstagsvorbereitung abfragt – «Ja, Schatz, wird sofort erledigt!»
Voll Witz und Selbstironie erzählt Matthias Veit von den Herausforderungen und Glücksmomenten einer umgedrehten Familienwelt. Als aktiver Vater genießt er es, sein Kind Tag für Tag beim Großwerden hautnah zu erleben, auch wenn nicht immer klar ist, wer da wem die Welt erklärt. In seinen diversen Rollen als Hausmann, Erzieher, Entertainer, Höhlenbauer, Spielgefährte und Chauffeur blüht Veit förmlich auf. Auf dem Spielplatz ist er sowieso Hahn im Korb, was den Vater allerdings auch irritiert: Gleichberechtigung, war da was? Wo stecken denn die ganzen anderen Männer? Die helikoptern offenbar lieber um ihren Chef statt um den Nachwuchs und sammeln Bonusmeilen statt Schnuller und Spängchen. Ein humorvoller, ehrlicher Erfahrungsbericht über neu verteilte Rollen und die ewige Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

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Ich hatte meine Elternzeit für zwei Monate im Sommer 2014 eingereicht. Acht Wochen lang pausierte der Fernsehredakteur und beschäftigte sich mit dem Befinden seiner Tochter statt mit Quotenverläufen, Aufmacher-Themen und dem Tagesgefühl der Zuschauer. Meine Hauptaufgabe bestand nun darin, die Kleine bei der Kita-Eingewöhnung möglichst feinfühlig zu betreuen, damit das Ganze ohne psychische Schäden für das Kind über die Bühne ging. Da die Stadt Düsseldorf uns keinen Kita-Platz zur Verfügung stellen konnte, mussten wir auf eine sehr teure Privat-Kita zurückgreifen, aber immerhin: Die Kommune beteiligte sich an den Kosten. Emma gewöhnte sich schnell an die neue Umgebung, so dass Papas Anwesenheit in den Kita-Räumlichkeiten nicht lange erforderlich war. So verbrachte ich viele Stunden meiner Väterzeit in einem nahegelegenen Eiscafé und las Zeitung.

Meine Frau nutzte die acht Wochen „Väterzeit“, um beruflich wieder „rein zu kommen“. Sie fing mit 24 Wochenstunden an und war schneller wieder „drin“ als erwartet - die To-do-Listen nahmen innerhalb kürzester Zeit schon wieder bedrohliche Ausmaße an. Also quasi alles wie früher, wie beruhigend! Sie fühlte sich aber relativ wohl bei der Sache und hatte richtig viel Spaß dabei, sich wieder um ihre Leib- und Magen-Themen kümmern zu können. Aber mit dem Herzen war sie natürlich immer auch bei unserer Tochter. Sie hätte sich durchaus vorstellen können, noch eine Weile zuhause zu bleiben und das Kind etwas später in eine Kita zu geben. Primär kehrte sie nur deshalb nach 12 Monaten zurück an den Arbeitsplatz, weil es ihr als Notwendigkeit erschien, weiterhin etwas zum Haushaltseinkommen beizutragen. Elterngeld zahlt der Staat schließlich nicht ewig und ein Elterngeld Plus gab es damals noch nicht.

Es war also keineswegs so, dass meiner Frau zuhause die Decke auf den Kopf gefallen wäre. Natürlich hätte man auch gemeinsam beschließen können, sich „zu verkleinern“, runterzufahren, mindestens eines der beiden Autos abzuschaffen, vielleicht in eine kleinere Wohnung zu ziehen oder in eine schlechtere Lage. Dann hätte auch mein Gehalt womöglich gereicht. Wir waren uns aber ziemlich schnell einig, dass wir den Komfort, den wir hatten, nicht missen wollten. Und so stellte sich die Frage, ob meine Frau wieder arbeiten geht, eigentlich gar nicht. Nein, ohne ein zweites Gehalt würde es kaum gehen, das war uns klar, zumal mein Redakteursvertrag ja befristet war. Er war in den letzten Jahren zwar immer wieder verlängert worden, aber ob das ewig so weiter gehen würde, stand in den Sternen. Klar, ich würde auch wieder frei für den Sender arbeiten können, so hatte ich es direkt nach dem Studium ja auch fünf Jahre lang getan. Aber ich wollte einfach nicht mehr zurück auf den freien Markt. Jenen Reportern Konkurrenz machen, die man als Redakteur jahrelang betreut und beauftragt hatte – da hätte ich kein gutes Gefühl bei gehabt. Die kurzfristigen Jobs, die spontanen Drehs, die Zeitnot bei der Recherche - in meinen „Zwanzigern“ und als Junggeselle war das alles gut zu ertragen gewesen. Aber jetzt? Ich war inzwischen 40, hatte mich um eine kleine Familie zu kümmern und empfand es in meiner Jobverlust-Angst als Segen, eine Frau zu haben, die nicht vorhatte, sich gänzlich von ihrem Mann als Ernährer abhängig zu machen, sondern stattdessen an ihrer eigenen Karriere arbeitete und das auch noch mit Erfolg. In psychologischer Hinsicht war dieser Erfolg definitiv eine Entlastung, und zwar für uns beide.

Und wer holt jetzt immer das Kind aus der Kita? Papa wechselt mal eben den Beruf

Schon in meiner Elternzeit hatte die Chefredaktion des Programmbereichs, in dem ich als Fernsehredakteur arbeitete, mir einen Termin für ein persönliches Gespräch unterbreitet. Ich hatte mir zwar nichts zuschulden kommen lassen, aber mir war klar: Es würde sicherlich nicht um die lang ersehnte Entfristung meines Beschäftigungsverhältnisses gehen. Stattdessen trat das ein, was ich bereits befürchtet hatte: Ich sollte direkt nach der Rückkehr aus der Elternzeit in ein Regionalstudio wechseln und jeden Tag ins Ruhrgebiet fahren. Familienvater hin oder her, das sei mir schon ohne weiteres zuzumuten, hieß es. Schließlich gebe es Millionen Berufspendler in NRW, auch innerhalb meiner Kolleginnen und Kollegen. Das stimmt natürlich. Aber hatten die auch alle ein kleines Kind zuhause und eine Frau, die gerade beruflich wieder einsteigt? Die Versetzung als solche war rechtlich nicht zu beanstanden. So etwas ist im Medienbetrieb durchaus üblich und vertraglich geregelt. Lehrerinnen und Lehrer und viele andere Berufsgruppen kennen das ebenfalls – plötzlich wird man woanders eingesetzt und muss sehen, wie man das hinbekommt. Und auf den Fahrtkosten bleibt man nicht selten auch sitzen: Weniger Freizeit (durch das Pendeln) und dafür aber auch weniger Geld – Tolle Wurst.

Wie gesagt, alles nicht zu beanstanden, aber mir kam die Versetzung - so unmittelbar nach meiner Eltern-Auszeit von gerade mal acht Wochen - wie eine Strafe, eine Quittung vor. Es war doch bekannt, dass ich inzwischen eine Tochter hatte und meine Frau wieder arbeitete. Und da sollte ich bis 20 Uhr arbeiten und danach erst auf die Autobahn nach Düsseldorf? Wie sollte das gehen? Emmas Kita schloss um 17 Uhr. Das war die Wahrheit, an der meine Frau und ich sich jetzt zu orientieren hatten. Wir würden also Kompromisse machen müssen. „Wie geht’s denn jetzt weiter?“, wollte meine Frau von mir wissen. Mein aktueller Zeitvertrag würde noch bis Ende Dezember laufen – das waren gerade Mal noch sechs Wochen. Würde ich einen neuen, einen Anschlussvertrag bekommen? Bisher war das immer so. Kurz vor Ende der aktuellen Vertragslaufzeit bekam ich immer wieder einen neuen Vertrag zugeschickt. In den Wochen davor war die Ungewissheit jedes Mal groß, ob es auch dieses Mal wieder gut gehen würde. Ich habe dieses Ritual als Demütigung empfunden, auch wenn es oft beschwichtigend hieß, das sei in meinem Fall doch eine reine Formalie. Außerdem bekam man jedes Mal Post von der Arbeitsagentur mit dem Hinweis, dass man sich auch ja rechtzeitig arbeitslos zu melden habe, falls man nicht riskieren wolle, Ansprüche auf staatliche Leistungen zu verlieren. Das hatte so gar nichts von „reine Formsache“, ehrlich gesagt.

Würde ich erneut eine Verlängerung bekommen? Ich war mir noch nicht mal sicher, ob meine privaten Umstände es überhaupt zulassen würden, einen weiteren Vertrag zu unterschreiben, zumindest nicht, wenn ich weiter pendeln müsste und meine Frau beruflich weiterhin so stark eingebunden bleibt. Wie soll ich mich denn vernünftig um das Kind kümmern, meine Frau bei ihrem beruflichen Wiedereinstieg unterstützen und zugleich als Arbeitnehmer maximal flexibel sein? Es war völlig klar: In mindestens einer dieser Rollen würde ich scheitern. Und ich wollte auf keinen Fall, dass es die Rolle des Vaters ist, in der ich versage. Trotzdem besprach ich mit meiner Frau, dass wir das zumindest für ein paar Wochen irgendwie hinkriegen müssen, pendelte werktags nach Essen und kam zu Zeiten nachhause, wo die Kita definitiv seit Stunden bereits geschlossen war. Keine Ahnung, wie meine Frau das aufgefangen hat und wer da alles Fahrdienste und Betreuungszeiten übernahm, aber es war ein gewaltiger Akt. Wenn ich zuhause ankam, schlief mein Kind schon – und meine Frau war fix und alle.

Es gab Nächte, da schlief sie keine einzige Minute, weil unsere Tochter schrie, keine Luft bekam, Alpträume oder Durst hatte oder ihr sonst irgendetwas fehlte. Erst wenn sie wirklich gar nicht mehr konnte hat meine Frau schon mal zu mir gesagt: „Jetzt stehst du aber mal auf.“ Und egal, wie schlimm die Nacht mal wieder war, um sechs Uhr klingelte auf dem Nachttischchen meiner Frau der Wecker und sie fuhr zur Arbeit. Ihr Schlafmangel nahm gefährliche Ausmaße an. Nein, so konnte es wirklich nicht weitergehen. Also machte ich etwas, was mir bisher nie in den Sinn gekommen war: Ich schaute mir Stellenanzeigen an und bewarb mich als Pressesprecher bei einem Verband. Geregelte und flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Angebote, Gleitzeit, ein unbefristeter Vertrag, eine kleine Betriebsrente, ein nettes, kleines Team und eine nicht wesentlich schlechtere Bezahlung – das war doch die Chance, meiner prekären und nicht gerade familienkompatiblen Beschäftigung beim Fernsehen endgültig adieu zu sagen - auch wenn ich die Arbeit dort immer geliebt habe, irgendwie.

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