Ekkehard Wolf - Die Uhr meines Vaters

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Stellen Sie sich einmal vor, Sie seien das letzte lebende Kind eines Mannes, der 1885 geboren wurde und eines Tages im Februar vor Ihren Augen gestorben ist. Wie fühlen Sie sich dann? Ich hatte bis zu diesem Tag immer wieder fürchterliche Albträume gehabt. Dabei ging es immer wieder um die gleiche Sache. Alle Träume hatten das gleiche Ende, mein Vater war tot. Ich hatte Angst vor diesen Träumen, da ich Angst davor hatte, dass Vater sterben könnte. Dass diese Furcht nicht so ganz unbegründet war, lag auf der Hand. Immerhin war mein Vater bereits 77 Jahre alt. Anders, als alle anderen Väter im Dorf war er hier nicht aufgewachsen. Meine Mutter übrigens auch nicht. Beide hatte es hierher aufgrund familiärer Unbilden verschlagen, die auch geprägt waren von der Nachkriegswirren. Vielleicht lag es daran, dass meine Eltern nicht Mama und Papa hießen, sondern Vater und Mutti. Aber jetzt war das nicht mehr so wichtig.

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Das hat mich damals aber nicht dazu gebraucht, beim Umgang mit allen Tieren große Skrupel an den Tag zu legen. Ganz besonders gering war die Hemmschwelle zum Beispiel bei Regenwürmern und Fliegen, obwohl ich nie dabei mitgemacht habe, ihnen zum Spaß die Flügel auszureißen. Ein echter Sonderfall war bei uns das Spatzenschießen. Das war mal so richtig spannend. Das lag vermutlich schon daran, weil es auch bei uns nicht eben selbstverständlich war, als Kind mit dem Luftgewehr durch das Dorf zu ziehen. Im Armsen hatte damals jedenfalls nur einer so ein Teil und der hieß Heiner. Damit sind wir losgezogen und haben versucht, die kleinen Biester platt zu machen. Aber das wurde schnell langweilig. Vermutlich lag das auch an der verblüffenden Erfahrung, dass die zum Abschuss vorgesehenen braunen Gesellen nicht wirklich wild darauf aus waren, von uns ins Jenseits befördert zu werden. Irgendwie haben die das immer ausgesprochen schnell begriffen gehabt, dass wir es auf sie abgesehen hatten. Wir haben das daran gemerkt, dass es auf einmal ganz ruhig war. Spatzen machen normalerweise einen ziemlichen Rabatz. Wenn wir einen von ihnen erwischt hatten, war das vorbei. Wir haben dann immer recht schnell die Geduld verloren und lieber etwas anderes gespielt. Die Spatzen haben auch das sehr schnell bemerkt und sind wieder in der Gegend herum getollt. Wir haben unsere Schießübungen mit Heiners Luftgewehr deswegen natürlich nicht etwa aufgegeben, sondern einfach nur verlegt und zwar auf den Bereich hinter dem Haus der Wilkes. Geschossen wurde da aber auch nicht mehr auf lebende Tiere, sondern so, wie sich das gehört, auf Pappscheiben. Das hatte den Vorteil, dass sich die eigenen Erfolgserlebnisse immerhin mit einer gewissen Regelmäßigkeit eingestellt haben. Von praktischem Nutzen waren diese Erfahrungen dann an der Schießbude beim Schützenfest.

„Gewalt“ gegenüber Schwächeren war aber nicht nur gegenüber Tieren recht verbreitet. Außenseiter waren auch sehr beliebt als Opfer. Davon gab es so einige bei uns im Dorf. Einer davon war ich. Aber mit mir war das etwas Besonderes. Ich war mehr ein Fremder, wegen Vater, also nicht so sehr der Opfertyp. Außerdem hatte ich viele Spielsachen. Wer da mitspielen wollte, durfte natürlich nicht unfreundlich sein. Anders war das zum Beispiel bei Herrmann, dem Sohn des Schusters. Der durfte eigentlich nie spielen und wurde dafür ständig gehänselt.

Ganz schlimm erging es dem Jungen von den Zeugen Jehovas. Der wohnte neben der Schmiedewerkstatt, die von Vater Schnell und dem Großvater Lohmann (?) betrieben wurde, dessen Frau mir wegen der Ausbuchtungen am Hals in Erinnerung geblieben ist. Wie der Junge hieß, habe ich vergessen. Der war schon deshalb ein bevorzugtes Opfer, weil er sich ja nicht wehren durfte. Also wurde er ständig verprügelt. Damit aufgehört ihn zu schikanieren haben wir erst dann, als er sich in seiner Verzweiflung irgendwann nicht mehr anders zu helfen wusste und seine ihm auferlegte Friedfertigkeit vergaß. Dabei kamen ihm seine Schuhe sehr zu Hilfe. Da die Familie sehr arm war, hatte er nur ein Paar und die waren mit Eisen beschlagen, damit sie länger halten. Für unsere Schienbeine, die in kurzen Hosen steckten, war das keine so lustige Erfahrung. Wir haben ihn danach dann in Ruhe gelassen. Das galt aber nicht für jeden im Dorf. Hinten am Kattensteert, da wohnte zum Beispiel ein kräftiger Bursche namens Erich. Der stammte, wie wir heute sagen würden, aus eher schwierigen Familienverhältnissen. Angeblich hatte seine Mutter Kinder von verschiedenen Männern bekommen. Außerdem war er angeblich nicht unbedingt der Schlauste. Da er andererseits deutlich stärker war, als jeder andere von uns, haben wir ihn uns immer gleich zu mehreren vorgeknöpft. Vorzugsweise auf dem Schulhof und vorzugsweise immer dann, wenn der Lehrer wieder einmal mit anderen Raufbolden beschäftigt war.

Ich muss da wohl eine Art Anführer gewesen sein, denn eines schönen Tages durfte ich lernen, wer der Stärkere war. Natürlich ebenfalls vor großem Publikum, nur nicht auf dem Pausenhof, sondern beim Kartoffelfeuer. Da hat er mich eines schönen Abends abgefangen und zum „Zweikampf“ gestellt. Gemeint war damit, er gegen mich. Also ich ohne die Anderen. Mir war sofort klar, dass das keine besonders gute Idee war – also für mich. Aber allzu sehr auf den Kopf gefallen, war ich schon damals nicht wirklich. Zum Glück für mich, gab es auf dem Kartoffelacker jede Menge Steine und die gedachte ich zu nutzen. Das hätte die Chancengleichheit vielleicht ein wenig zurecht gerückt – also für mich jetzt wieder. Jedenfalls habe ich mir das eingebildet. Was natürlich nicht dafür spricht, dass ich besonders gut darin war, die Folgen meines Tuns realistisch abzuschätzen; denn ein Monopol auf die Steine hatte ich ja offenkundig nicht. Zum Glück für mich hatte mein Gegenspieler einen großen Halbbruder. Der hieß Bohlmann und der hatte eine andere Vorstellung von Fairness und wohl auch eine realistischere Abschätzung der wahrscheinlichen Folgen von Steinkämpfen. Also blieb mir nichts anderes übrig, als die Steine wegzulegen und mich in einen völlig aussichtslosen Kampf mit dem viel stärkeren Mitschüler einzulassen. Entsprechend zerzaust aber lebend bin ich dann am Abend nach Hause geschlichen und habe es tatsächlich geschafft, von Vater unentdeckt zu bleiben. Immerhin habe ich aus dieser Prügelei die Erkenntnis gezogen, dass es für mich besser sein dürfte, mich nicht unbedingt auf Zweikämpfe zu konzentrieren, wenn ich im Leben etwas würde erreichen wollen. Ganz vordergründig hat sich dieser Erkenntnis damals so niedergeschlagen, dass ich mich lange davor gehütet habe, dem Erich noch einmal unter die Fäuste zu kommen. Natürlich ist mir dieser schöne Satz damals in dieser vollendeten Form noch nicht in den Sinn gekommen. Damals war ich vielleicht neun Jahre alt und habe weite Umwege in Kauf genommen, um Erich nicht zu begegnen zu müssen.

Der große Bruder hat auf diese Weise sein Ziel übrigens auch erreicht. Dem Erich bin von nun an nicht nur ich aus dem Weg gegangen. Wie nachhaltig diese Erfahrung auf mich gewirkt hat, habe ich viele Jahre noch einmal in Erinnerung gerufen bekommen. Da war ich inzwischen vielleicht sechzehn oder siebzehn Jahre alt und habe mich aus irgendeinem Grunde mit meiner Pfadfindergruppe in einem kleinen Wäldchen zwischen Armsen und Luttum aufgehalten. Ausgerechnet dort kam es dann zu einem weiteren Zweikampf mit Erich. Ich habe keine Ahnung mehr, warum das so war. Dafür ist mir umso eindringlicher meine eigene Feigheit in Erinnerung geblieben, die mich an diesem Tag so ganz nebenbei den Respekt meiner Kameraden gekostet hat. Obwohl mir schnall klar war, dass Schmitti Rosebrock, der Pfadfinderfreund, der sich dem Zweikampf gestellt hat, keine Chance gegen Erich hatte, war meine Angst vor ihm so groß, dass ich zu feige war, dem Freund zu helfen, selbst als er am Boden lag. Es gibt nur wenige Erlebnisse, derentwegen ich mich im Grunde bis heute schäme.

Doktor und andere Spiele

Bei uns im Dorf gab es aber noch andere verbotene Dinge, wie Sex – auch wenn das damals natürlich noch nicht so hieß. Da war zum Beispiel das Mädchen von schräg gegenüber. Mit der haben wir Doktorspiele gemacht. Ich kann mich nicht erinnern, wer da noch dabei war. Nur an die, ich nenne sie mal Hilde, kann ich mich erinnern. Aber warum ich mich gerade an die erinnere, das kann ich auch nicht sagen. Vielleicht wegen der Zöpfe, vielleicht aber auch nur, weil ihre Neugierde so ähnlich gelagert war wie meine eigene. Warum das so war, verstehe ich bis heute nicht so richtig, denn sie hatte zur Anschauung des kleinen Unterschiedes zuhause einen Bruder, so wie ich ja meine kleine Schwester hatte. Aber vermutlich ging es gerade darum herauszufinden, ob auch andere Jungen und Mädchen so beschaffen waren, wie der eigene Bruder oder die eigene Schwester.

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