Ekkehard Wolf
GLOVICO
Global village communicator
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Inhaltsverzeichnis
Titel Ekkehard Wolf GLOVICO Global village communicator Dieses ebook wurde erstellt bei
Im Vortragsraum der Polizeiinspektion
Larsson hatte allmählich die Nase gestrichen voll
Nur wenige Stunden zuvor
Die Polin war Anfang Vierzig
Eine schöne Aussicht auf den Fluss Moskwa
Die versuchte Festnahme der vier Leute
Knapp 2000 km weiter im Norden
Für Viola Ekström verlief die Nacht auf dem Schiff keineswegs so wie erhofft
Wir haben Begleitung
Unterdessen
Ich bin mir nicht sicher
Der brutale Mord
Nach ihrer Vernehmung
Es war ein unangenehmer Tag
Weit entfernt davon
Der Journalist Hartmut von Dormann
Es gab zwei Möglichkeiten
Polizeimajor Swetlana Viktorewna Hartschenko
Kommen Sie bitte dorthin zurück
Deutlich weniger gelassen
Du hast dich versucht wichtig zu machen
Also Chef, da wäre noch etwas
Die Festnahme
Anfänglich
In Bad Aibling
Ekström, NSA
Sehnsüchtig
Wie konnte das geschehen?
Der Schlüssel zu den Morden
Noch vor wenigen Tagen
In Murmansk
Die Russlanddeutsche
Der Zug
Die Mitteilung
Der Winter
Es gibt keine Namen
Ohne ein Wort
Bitte nehmen Sie doch Platz
Wir müssen versuchen
Am Landungssteg
Schluss
Nachtrag
Impressum neobooks
Im Vortragsraum der Polizeiinspektion
GLOVICO
The Global Village Communicator
von Ekkehard Wolf
Vorbemerkung
Lieber Leser, liebe Leserin,
Die nachfolgende Geschichte mag Ihnen ein wenig verworren vorkommen – sie ist es auch. Das Geschehen „spielt“ in der Vergangenheit. Aber das, was geschehen ist, reicht hinein in die Gegenwart und wirkt auch in die Zukunft. Die geschilderten Vorkommnisse haben sich tatsächlich ereignet. Insofern tun Sie gut daran zu akzeptieren, dass das dargestellte Geschehen keineswegs nur virtuelle, sondern äußerst reale Vorgänge beschreibt. Ähnliches gilt für die Personen, von denen hier die Rede ist. „Wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute,“ heißt es in vielen Märchen. Insoweit gehört diese Geschichte auch zu den Märchen und folglich kann es Ihnen nicht schaden, wenn Sie das, was Sie auf den nächsten Seiten erfahren, ebenfalls als eine Art Märchen verstehen. In Wirklichkeit sind zwar keineswegs alle, von denen hier die Rede ist, bereits gestorben, aber das macht die Sache ja nicht weniger spannend. Auch ich bin auf den gesamten Vorgang nur durch einen dieser schwer vorstellbaren Zufälle gestoßen. Eine über das Aktionshaus „ebay“ gekaufte Festplatte war nicht formatiert.
Der Datensatz enthielt unter anderem eines jener hochbrisanten Dossiers, über das ja kürzlich erst verschiedene Medien berichtet haben und das schon aufgrund seiner Klassifizierung nicht dazu gedacht war, einem Unbefugten in die Hände zu geraten. Mir wurde dieses Material von dem Käufer der Festplatte zugespielt, da er wohl davon ausging, dass ich aufgrund meiner journalistischen Tätigkeit zur Verschwiegenheit über meine Quellen berechtigt bin und daher meine Informanten auch gegenüber den Sicherheitsorganen nicht zu nennen habe.
Ich habe mich selbst nie irgendwelchen Illusionen darüber hingegeben, was dieses Recht tatsächlich Wert ist, wenn die fraglichen Informationen wirklich brisant sind.
Um mich und meine Umgebung nicht in Gefahr zu bringen, habe ich die verfügbaren Fakten daher in eine kleine Geschichte eingebaut und lege deshalb auch Wert auf die in diesen Fällen übliche Feststellung: Bei „GLOVICO“ handelt es sich um ein Internettool, das frei erfunden ist. Im Grunde gilt da für die gesamte Geschichte. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Persönlichkeiten oder Organisationen wäre, wie es so schön heißt, zudem rein zufällig. Ich lege Wert auf die Feststellung, dass das in ganz besonderem Maße auch für etwaige Ähnlichkeiten gilt, die auf die Operation Glotaic hinzudeuten scheinen.
Die Namensgebung, sofern sie reale Orte beschreibt, ist ebenso willkürlich gewählt und dient lediglich dramaturgischen Zwecken. Keinesfalls haben sich die hier beschriebenen Vorgänge an den beschriebenen Orten zu den beschriebenen Zeiten so abgespielt, wie dargestellt. Insofern habe ich ein Problem mit der Wahrheit. Lassen Sie sich dadurch nicht irritieren. Sie wissen schon, das Leben geht gelegentlich seltsame Wege. Trotzdem sind Sie gut beraten, Wirklichkeit und Erzählung säuberlich voneinander zu trennen, wenn Sie nicht Gefahr laufen wollen, sich im Gestrüpp der Verwirrungen ebenfalls zu verirren. Wo Sie die Trennlinie ziehen wollen, ist selbstverständlich Ihre Sache.
Sie finden das ein wenig verwirrend? Diese Verwirrung wird beim Weiterlesen noch zunehmen, wenn ich Ihnen verrate, dass ... Aber vielleicht lesen Sie besser selbst, was geschehen ist.
Im Vortragsraum der PolizeiinspektionHjörring herrschte gespannte Aufmerksamkeit. Die Einsatzbesprechung war vom dänischen Staatsschutz kurzfristig anberaumt worden.
„Wie uns die Deutschen mitgeteilt haben, hat vor drei Tagen um siebzehn Uhr zehn ein dunkler BMW älteren Baujahrs die Grenze bei Guben passiert,“ umriss Björn Hansen vom Staatsschutz in Kopenhagen die Lage. Zur Überraschung des örtlichen Dienststellenleiters Karl Larsson war der Mann vom Geheimdienst in Begleitung einer jungen Frau aufgetaucht, die vorzustellen er nicht für notwendig befunden hatte.
„Im Fahrzeug befanden sich vier männliche Personen,“ setzte Hansen seinen Vortrag fort.
„Die Männer haben sich mit Pässen ausgewiesen, die auf Krysztof Kaminski, Vitali Rudnik, Gennadi Friedman und Kasimir Olszewski ausgestellt waren. Die Männer wurden vom BGS der üblichen Routinekontrolle unterzogen, da aufgrund des Fahrzeugs und der Zusammensetzung der Passagiere Anhaltspunkte vorlagen, die einen Anfangsverdacht auf einen kriminellen Hintergrund der Reise begründeten. Die vier Verdächtigen sollten kurz nach der Grenze, im Rahmen der Schleierfahndung, einer gründlicheren Überprüfung unterzogen werden.“
Hansen blickte bedeutsam in die Runde und fuhr dann fort: „Im Vorfeld dieser Feststellung hat es offenbar eine Panne gegeben. Kurz vor der Kontrollstelle müssen die Gesuchten die Straße nach Eisenhüttenstadt verlassen haben. Sie sind in einen anderen Wagen umgestiegen und haben vermutlich dabei auch die Identität gewechselt. Um 18.55 Uhr jedenfalls wurde von einem Anwohner der Ortschaft Schwerzko ein Brand im Wald gemeldet. Wie sich gegen 20.00 Uhr herausstellte, handelte es sich bei dem ausgebranntem Fahrzeug um den bei der Einreise benutzten BMW.“
Erneut machte der Mann aus Kopenhagen eine Kunstpause.
„Der BGS hat wegen des Verdachts auf Vorliegen einer Straftat den Vorfall daraufhin routinemäßig an alle Grenzkontrollstellen weitergeleitet. Die Rückfrage in Warschau zur Klärung der Identität der Untergetauchten wurde wegen Dienstschlusses erst vorgestern früh auf dem Weg gebracht. Die Rückmeldung erfolgte überraschend schnell. Personen, auf welche die angegebenen Passdaten zutreffen, sind an den Meldeorten nicht bekannt. Der Wagen wurde am Tag nach seiner Verbrennung als gestohlen gemeldet.“
Hansen unterbrach abermals seinen Vortrag, trank einen Schluck Kaffee und fuhr dann erneut fort: „Nur wenige Kilometer entfernt, bei dem Ort Jocksdorf, wurde zudem ein ebenfalls ausgebranntes Fahrzeug, ein Opel Omega aufgefunden. Beide Wagen waren ohne Nummernschilder zurückgelassen worden. Beim Abgleich der eingescannten Photos über Europol hat sich heraus gestellt, dass es sich bei den Gesuchten mit großer Wahrscheinlichkeit um berufsmäßige Killer aus der Ukraine handelt,“ setzte Hansen nach.
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