Ekkehard Wolf
KRÄCHTS
oder die Schwierigkeiten einen Geheimdienst zu gründen
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Inhaltsverzeichnis
Titel Ekkehard Wolf KRÄCHTS oder die Schwierigkeiten einen Geheimdienst zu gründen Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Nachtrag zur 2. Auflage
Nachtrag zur 3. Auflage
Impressum neobooks
KRÄCHTS
oder die Schwierigkeiten einen Geheimdienst zu gründen VON
Ekkehard WOLF
Grüß Gott, mein Name ist Krächts. Ja, Sie haben richtig verstanden; Krächts. Nur Krächts, sonst nichts. Und nochmals ja, ich lebe in Bayern. Wo genau, das werden Sie später noch erfahren. Aber das ist eigentlich gar nicht so wichtig. Wenn Sie meinem Namen spontan eher nicht so viel anfangen können, bitte machen Sie sich deswegen keine Vorwürfe. Es gibt nur wenige Menschen, die mit mir spontan etwas anfangen können. Das wiederum liegt an bestimmten Besonderheiten, die mich von euch unterscheiden. Aber auch davon später mehr. Erlauben Sie mir zuvor erst einmal eine grundsätzliche Frage. Sie wissen ja, diese Büchlein hat irgendwie mit den Schwierigkeiten zu tun, mit denen Sie rechnen müssen, wenn Sie auf die Idee kommen sollten, einen Geheimdienst zu gründen. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob Sie überhaupt schon einmal versucht haben, einen Geheimdienst zu gründen? Nein? Aber vielleicht so was wie ein weltweites Netzwerk, das Ihnen alle benötigten Informationen zeitnah zur Verfügung stellt, also so was wie einen global village communication service, kurz auch glovico genannt, oder so? Nein, auch nicht? Dann sollten Sie das vielleicht besser einmal googeln. Andererseits kann ich Sie dann beglückwünschen, denn in diesem Fall haben Sie Glück, denn es ist nämlich gar nicht so einfach, solch einen Informationsaustausch zu organisieren. Wissen Sie, dazu müssen Sie nämlich nicht nur sicherstellen, dass an jedem Ort der Welt zu jeder denkbaren Zeit ein optimal motivierter und hochqualifizierter realer oder digitaler Agent Gewehr bei Fuß steht, um die Informationen abzuschöpfen, die Sie haben wollen, sondern Sie müssen natürlich auch dafür sorgen, dass diese Informationen denjenigen kurzfristig erreichen, der es übernommen hat, die Welt mit der Wahrheit zu konfrontieren, die Konkurrenz zu entlarven, illegale Tauschbörsen aufzuspüren und so weiter. Sie werden vielleicht sagen, im Internetzeitalter sei das doch kein Problem. Schließlich lässt sich über das Internet jede beliebige Information in wenigen Sekunden per e-Mail oder whap an jeden beliebigen Ort der Welt transportieren. Daneben gibt es soziale Netzwerke, über die man das gemeinsame Vorgehen weltweit innerhalb von Sekunden abstimmen kann, über die man Flash Mobs organisieren kann und sonstige Mobs. Außerdem gibt es für so was jede Menge Spionagesoftware und Malware, Spyware und Gegenwehr und Abwehr, wie die LUFTabwehr, Raketenabwehr und Unterseebooteabwehr und schließlich auch die Feuerwehr - um nur einige Wars und Wehrs zu nennen. Ich gebe gern zu, das klingt bereits bisher alles reichlich kompliziert. Aber Stopp, nicht genug damit. Wenn Sie das Problem mit den Agenten gelöst haben sollten, dann müssen Sie immer noch den Informationsfluss organisieren und die Meldewege. Selbst wenn Sie das im Kern gelöst haben, müssen Sie natürlich noch die Prioritäten festlegen. So, ich hoffe, ich habe Sie jetzt allmählich soweit verunsichert, dass Sie sich ernsthaft fragen, ob es sich für Sie überhaupt lohnt, sich diesen ganzen Blödsinn noch weiter anzutun. Ich will ganz offen sein: Sie haben völlig recht. Es lohnt sich wirklich nicht. Schade um die Zeit, die Sie damit vergeuden. An Ihrer Stelle würde ich mir das nicht antun. Das, was Sie auf den folgenden Seiten erwartet ist ohnehin eher etwas für diese gewisse Art von Leuten, die Ihnen ohnehin nicht so liegen. Es ging mir im Grunde eigentlich ohnehin nur darum, dass Sie verstehen, dass das mit der Gründung eines geheimen Netzwerks wohl eher etwas ist, was Sie anderen Leuten überlassen sollten. Nicht, dass ich Ihnen das nicht auch zutrauen würde, aber Sie merken ja selbst, dass das im Grunde nicht so Ihr Ding ist. Aber bitte verstehen Sie mich jetzt nicht falsch. Ich will Sie keinesfalls entmutigen. Vielleicht sollten Sie, bevor Sie ihren Reader jetzt wutschnaubend in die Ecke knallen, doch noch ein wenig weiter lesen. Es ist mit dem Spionieren nun einmal wie es ist und zwar nicht ganz so leicht, wie sich das manche Leute vorstellen, Andererseits kennen Sie ja die Welt und damit auch die alte Erkenntnis, die da lautet: Wo Dunkel ist da ist auch Schatten. Deswegen für alle, die ähnlich wie Sie vielleicht, bisher eher ein Schattendasein geführt haben: All den bereits beschriebenen Herausforderungen stehen im Erfolgsfall auch echte Anreize gegenüber. So können Sie als Chef ihres Geheimdienstes zum Beispiel ganz gemütlich Ihre Nachbarn belauschen – beim Sex zum Beispiel. Und nicht nur Ihre Nachbarin – schon lustig, wie sich gleich die Perspektive verschiebt, obwohl sich nur ein i geändert hat, oder? Vielleicht hatten Sie auch Lust darauf, Ihre Kollegen und die Kollegen anderer Kollegen und Kolleginnen auszukundschaften, zu diffamieren und zu denunzieren, ohne das die merken, wer das Fass aufgemacht hat? Falls Sie es noch ein bisschen handfester mögen: Sie können auch Mordaufträge vergeben, Erpressungen und Einschüchterungen in Auftrag geben und sich daran ergötzen, wie die unter Ihren Hammerschlägen in die Knie gehen. Dazu brauchen Sie dann nicht einmal das Darknet. Sie können das so locker machen, wie andere Menschen Parties feiern. Zur Not auch alles gleichzeitig. Sind Sie immer noch sicher, dass Ihnen das nicht so liegt und Sie so etwas gar nicht mögen und Sie das nicht können? Nichts davon? Ganz sicher? Sie zögern mit der Antwort? Kein Problem, machen Sie es sich einfach erst einmal bequem. Sie können sich ja später noch entscheiden. Doch bevor ich Sie nun noch weiter verwirre, sollte ich Sie wohl besser kurz in die Hintergründe einweihen, die mich veranlassen, Sie mit solchen Überlegungen zu konfrontieren. Sicher ist Ihnen aufgefallen, dass ich zwischenzeitlich bereits einmal meinen Retter erwähnt habe und außerdem erwähnte ich ja bereits eingangs meinen Namen, Krächts. Ich denke, ich sollte Ihnen das kurz erklären. Ja, ich weiß, Krächts das ist ein komischer Name, aber dafür gibt es eine einfache Erklärung: Sie müssen wissen, dass ich schließlich eine Krähe bin und wir Krähen krächzen nun einmal. Weil das so offensichtlich ist, hat mich mein Retter einfach so genannt. Sie glauben mir nicht? Echt jetzt! Und wirklich mit dieser seltsamen Schreibweise. Ich will das nicht weiter vertiefen, aber Sie merken vielleicht schon, dass mein Retter das mit der Rechtschreibung manchmal nicht so genau nimmt. Also, auch das mit der Rechtschreibung. Aber bitte verstehen Sie mich richtig, ich habe keineswegs die Absicht, meinem Retter hier irgendwie am Zeug zu flicken. Ohne meinen Retter würde es mich wahrscheinlich gar nicht mehr geben und Sie müssten sich nicht ständig mit der Frage herumquälen, ob Sie nun weiter lesen sollen oder nicht. So ist das nun einmal mit Rettern. Wenn sie einem erst einmal das Leben gerettet haben, ist man ihnen zu lebenslangem Dank verpflichtet. Was bedeutet da schon die eine oder andere kleine Ungenauigkeit, die eine oder andere kleine Weglassung? Ich jedenfalls habe mich entschlossen, meinem Retter wegen solcher Kleinigkeiten nicht ständig am Zeug zu flicken. Wenn Sie also bei dem, was ich Ihnen hier zu berichten habe, die eine oder andere Ungenauigkeit entdecken sollten, dann nehmen Sie das so, wie es gemeint ist. Mein Retter ist eben auch nur ein Mensch. Und Menschen irren nun einmal; gelegentlich sogar nicht nur einmal. Da muss so eine wie ich nicht ständig darauf herumhacken. Und Sie, Sie werden es ja ohnehin ganz von selber merken. Schließlich wissen Sie ja Bescheid.
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