Mary Elizabeth Braddon - Verloren und Gefunden

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"Es war ein glühend heißer Tag im August. Die Sonne, die seit dem frühen Morgen am wolkenlosen Himmel stand, sendete ihre Flammenstrahlen nieder, bis das Pflaster der Straßen und Gassen in der großen Weltstadt dem milden Fußgänger unter den Füßen brannte. Wer hätte in einer solchen Zeit, wie diese, in London bleiben mögen, wenn er nicht durch die eiserne Hand der Verhältnisse zurückgehalten wurde. Wer hätte in dem ungeheuren Steinlabyrinth verweilen mögen, ausgenommen die Armen, die eine Niete in der Lotterie des Lebens gezogen, die den ewigen unveränderlichen Kampf um das tägliche Brot zu kämpfen haben?"

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Vielleicht trug der Maler selbst einige Schuld an der Erniedrigung seiner Frau, weil er über ihre Klagen, über ihre Thränen und über ihr Murren ungeduldig geworden war. Wenn sie ihr Schicksal muthig und verständig getragen hätte, so würde sich seine Liebe für sie niemals vermindert haben; aber diese Liebe verlor sich unter den beständigen Quälereien, die eine unzufriedene Frau ihrem Gatten zufügen kann.

Er hatte längst aufgehört, sie zu lieben. Jetzt haßte er sie. Er haßte sie, denn sie war die Bürde, die ihn in den Zustand des Verderbens und der Erniedrigung herabdrückte. Wie konnte er hoffen, sich jemals wieder zu erheben? In welcher Sphäre des Lebens konnte er hoffen, den Kopf hoch zu halten mit dieser Frau an seiner Seite, der Trägerin seines Namens, der Mutter seines Kindes, seinem Weibe, von dem ihn nur der Tod trennen konnte?

Dies waren seine Gedanken, wenn er zuweilen in düsterem Schweigen dasaß und auf sie blickte.

»Wird sie jung sterben?« dachte er, »wird sie sich zu Tode trinken und mir die Freiheit wieder geben? O, welch ein neues Leben würde ich führen, wenn ich von dieser schrecklichen Last befreit wäre!«

Aber Gervoise Gilbert war nicht niedrig genug, das verhängnißvolle Laster zu begünstigen, welches das Weib, das er haßte, zu tödten drohte. Er versuchte Alles, was in seiner Macht stand, um die unglückliche Frau zu retten. Er bat, er schalt, er drohte, aber Alles war umsonst. Sie wollte nicht auf ihn hören, sie wollte nicht gerettet sein.

»Der Himmel sei uns gnädig!« murmelte er, als er die auf dem Bett ausgestreckte Gestalt sah, »sie kann sich Gin verschaffen, selbst, wenn ich kein Brod erhalten kann.«

Ein kleiner Knabe, ein goldhaariges Kind von drei Jahren, stand auf einem Stuhle an dem vergitterten Fenster, stieg aber, als er den Tritt seines Vaters vernahm, herunter.

»Papa,« rief er, »Papa, ich bin so froh, daß Du gekommen bist! Ich habe den Kindern, die auf der Gasse spielen, zugesehen, ich wollte aber nicht hinunter gehen, weil Du gesagt hast, ich dürfe nicht.«

Gervoise Gilbert hob das Kind empor und küßte es.

»Gott segne Dich, Georgey!« sagte er, »Du bist Papa’s Schatz, Papa’s einziger Schatz. Was hat Deine Mutter gethan, Georgey ?«

»Sie war fort, und dann, als sie wieder kam, war sie böse und so — Du weißt es ja, Papa — wie sie immer ist, wenn sie lange fort war, und sie schlug mich, weil ich mit ihr redete, und dann hat sie sich aus’s Bett gelegt und die ganze Zeit geschlafen. Warum ist sie so böse gegen mich und nicht so wie Du, Papa?«

Der Knabe sah seinem Vater, während er diese Frage stellte, neugierig in’s Gesicht, dann sagte er in halbleisem, ängstlichen Tone:

»Papa« hast Du etwas zu essen mitgebracht? Ich war den ganzen Tag so hungrig.«

Gervoise Gilbert blickte, ehe er antwortete, einen Augenblick das Kind an. Die Verzweiflung, die den ganzen Tag in seinem Gesichte wahrnehmbar gewesen, trat noch auffallender hervor, während er aus dieses kindliche Gesicht blickte.

»Papa,« rief der Knabe, »warum siehst Du mich so an?«

Sein Vater antwortete nicht, sondern trat nachdenklich an die Staffelei.

Auf einem Brette in der Nähe derselben lagen einige Pinsel, eine Palette und einige bleierne Kapseln, die einst Farben enthalten hatten.

»Mit dem Bilderverkauf ist es aus,« murmelte der Maler. »Ich habe alle meine Farben verbraucht und kein Geld mehr, andere zu kaufen. Mr. Moulem’s Preise zahlen nicht einmal die Auslagen. Guter Gott, welch ein Ende! Und ich hatte einst geträumt, ich würde ein großer Künstler werden!«

Er seufzte laut in der Bitterkeit seiner Seele, und dann, sich von der Staffelei nach dem Bette wendend, warf er einen Blick des Hasses aus die schlafende Gestalt.

»Wenn Du eine bessere Frau gewesen wärst,« sagte er leise, »so wäre ich ein anderer Mann, Du bist das Unglück meines Lebens.«

Darauf nahm er Brod und Fleisch aus seiner Tasche und legte es dem Kinde vor. Der kleine Knabe aß begierig und der Vater sah ihm mit einem Lächeln zu, dem ersten, das an diesem Tage sein Gesicht erheitert hatte; aber er rührte selbst nichts an.

»Papa,« rief das Kind, »bist Du nicht auch hungrig?«

»Nein, mein Herz.«

Gervoise warf sich auf einen Stuhl, dem niedrigen Feldbett gegenüber, und die Ellbogen auf den Knieen und das Kinn in den Händen beobachtete er die schlafende Frau.

Sie rührte sich nicht. Die müden Augenlider erhoben sich niemals von den trüben Augen und der schwere Kopf lag aus dem Kissen, wo er hingefallen war.

Sie trug noch immer die Spuren ihrer früheren Schönheit an sich. Das unordentliche Haar, das auf das elende Kissen niederfiel, war schwarz und üppig, ihr Gesicht regelmäßig, und lange dunkle Wimpern umsäumten die geschlossenen Lider.

Der Künstler saß in derselben Stellung da, weder sprechend, noch das Auge von der Gestalt auf dem Bette abwendend. Als das Kind gegessen hatte, schlich es an die Seite seines Vaters und setzte sich auf dem Boden zu seinen Füßen nieder.

Die Sonne ging in aller ihrer Sommerherrlichkeit unter, die Abendschatten verdichteten sich allmälig in dem Gemache und auf dem Gesichte des Malers; aber ehe das Licht vollkommen verschwand, zog sich Gervoise Gilbert den kleinen Tisch an’s Fenster. Auf dem schmalen Gesimse, das als Kamin diente, fand er ein Pfennigglas mit Dinte und eine rostige Stahlfeder. Diese nahm er nebst einem Blatt Papier von einem alten Brief, auf das er langsam und mit Ueberlegung folgende Zeilen schrieb:

»Agatha Gilbert! Als ich Dich vor fünf Jahren zum ersten Mal sah, war ich ein ehrgeiziger Mann mit einer schönen Zukunft vor mir. Ich heirathete Dich, und von jener Stunde an bis heute hat sich das Unglück an meine Fersen geheftet.

»Hast Du jemals daran gedacht, daß es die Pflicht einer Frau ist, dem Manne, dessen Namen sie trägt, eine Hilfe und ein Trost, nicht ein Hinderniß und eine Bürde zu sein? Hast Du jemals dies bedacht und mir im Kampfe des Lebens beizustehen gesucht? Nein, so wahr ich lebe, nicht ein einziges Mal!

»Ich bin des Kampfes müde, Agatha. Ich bin es müde, gegen dieses verhaßte Laster zu kämpfen, das Deinen Leib und Deine Seele zu Grunde richtet. Wenn das Gesetz uns scheiden könnte, so würde ich mich an das Gesetz wenden. Aber unglücklicher Weise haben die Gerichte kein Heilmittel für Uebel wie die meinigen. Das Gesetz gewährt dem Gatten keine Hilfe, dessen Frau ihr Kind des Brodes beraubt, damit sie für das Geld Gin kaufen kann.

»Ich entferne mich deshalb aus eigener Machtvollkommenheit. Jedes Band, das uns vereinigt hatte, ist gebrochen, jede Hoffnung auf häusliches Glück ist zerstört, jedes Gefühl von Liebe, das einst mein Herz erwärmte, ist erstorben, nur die bittere Asche der Reue zurücklassend.

»Ich weiß noch nicht, wohin ich gehe. Ich nehme den Knaben mit, um dessen willen ich dieses elende gebrochene Leben noch ertrage. Wenn es nicht seinetwegen wäre, so würde ich an den nächsten Fluß gehen und mein Elend in tiefere Vergessenheit begraben, als sie Dir der Gin zu geben vermag.

»Lebe wohl. Ich will es versuchen, nicht bitter von Dir zu denken, ich will es versuchen, Dir zu vergeben, wie ich Dich bitte, mir alles Leid, das ich Dir zugefügt, zu vergeben. Ich bin oft ungeduldig, hart und heftig gewesen, aber ich habe dafür gebüßt und schwer gebüßt. Noch einmal, lebe wohl. Versuche nicht, mir zu folgen oder mich aufzufinden. Du wirst mich niemals mehr sehen, nie mehr von mir hören, noch von Deinem Kinde.

»Du hast Deinen Weg im Leben gewählt, unbekümmert darum, welches Elend Du über mich brachtest; ich wähle jetzt den meinigen, und er führt mich weit von Dir weg.

Gervoise Gilbert.«

Der junge Mann faltete dieses Papier zusammen und legte es auf den Kamin, wo er sicher sein konnte, daß es seiner Frau in die Hände fallen würde. Dann weckte er den Knaben auf, welcher mit dem Kopf auf dem Knie seines Vaters eingeschlafen war.

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