So wird erzählt, am 6. Tag droht dieser Supermensch zu kommen, schön, prachtvoll, stark, gescheit, gut. Wie wird der Messias in Jesaja beschrieben, nicht so gutaussehend, krank, gar nicht schön, weil er ist auf dem Weg, er leidet hier. Er ist nicht der Mensch der sagt: |›Hier ist mein Ziel, hier ist mein Reich, ich kann es beherrschen‹|. Wir erinnern uns an die schönen Bilder von den breitbeinig stehenden Supergermanen, das war der Blonde der Zukunft. Man erschreckt, wenn man wieder daran denkt (wie auch die Gedanken im Buch von Hermann Rauschning: Gespräche mit Hitler, 1940). … Dieses Gefühl: Wir können über UNO, UNESCO, den Frieden, die Gesundheit hier schon erreichen – und wo ist die Liebe? Wenn die Liebe nicht wäre, was hat das alles für einen Sinn? Und so sagt man dann in den Geschichten, die eigentlich zurückzuführen sind in die Offenbarungen, Gott sieht diesen Supermensch entstehen, intelligent, schön, anziehend, reizend in jeder Hinsicht, männlich und weiblich, und Gott lässt dann an diesem Moment, wo er beinahe da ist, den 6. Tag früher enden. Bedeutet es, dass astronomisch die Zeit weniger ist? Nein, er lässt etwas hineinkommen, das ist die Gnade, Überraschung, es sieht aus, als ob das unentrinnbar ist. Es kommt eine gewaltige Macht, nicht zu hemmen, nicht zu bremsen, es stürmt auf uns heran, wie ich am Anfang erzählte, die Beschleunigung der Entwicklung. Gott bremst, er sagt , der 6. Tag wird nicht vollendet, ich mache ihn früher fertig. Aus diesem Grund fängt bis heute der Sabbat früher an, als der Freitag astronomisch zu Ende wäre. Vorher schon ist etwas anderes da, der 7. Tag greift in den 6. Tag hinein. Es will sagen, etwas aus einer Gegenwart die wir kennen ist schon in der Vergangenheit, der 6. Tag ist die Vergangenheit, der 7. Tag ist die Gegenwart. Gott greift dort hinein und erlöst das Ganze, den 6. Tag, macht ihn frei, indem es (der 6. Tag) selber weggeht, es nimmt einen Teil des Erscheinens hier weg.
So kann man auch die Kreuzigung sehen, dass Jesus nicht die ganze Zeit hier bleibt und hier vollendet, sondern früher weggeht um zu verhindern, dass das ganz Andere, der Supermensch kommt. Wodurch Judas sich erhängt, seine Füße haben – sozusagen – keinen Kontakt mit der Welt, es besteht keine Verbindung, es hängt in der Luft. Das Andere , hat keine Verbindung, es wäre gerne hiergeblieben, hätte das Volk hier gehabt. Aber ein Mysterium, Gott greift ein und lässt es nicht geschehen. Oder sagen wir, deshalb ist gerade dort an der Grenze, wo der 6. Tag vollkommen wird, die große Gefahr da, immer wieder droht dieser Supermensch, dieser Antichrist, dieser Anti-Erlöser zu kommen, aber Gott, wissen wir aus der Offenbarung, greift ein (Versiegelung, `Auferstehung´ der beiden Zeugen, Kampf gegen den Drachen, Harmagedon). Der Antichrist sagt: |›Ich bin da‹| – du bist da um abgeschnitten zu werden, du wächst heran damit man dich abschneidet, bei uns selber! Auch der Mensch spürt in seiner geistreichen Art, des Intellektuellen, es geht irgendwie nicht weiter, wenn ich weitergehe, werde ich verrückt, alle werden verrückt, es spezialisiert sich immer weiter, es differenziert sich immer weiter, man spürt, es geht doch nicht so.
In der seinerzeitigen politischen Situation, wie man sagt, nicht nur Breschnew wird niemals Atombomben werfen, Reagan genauso nicht (folgend Gorbatschow und Clinton, Putin und Obama, Trump - vielleicht), jeder denkt an sich selber, schon deshalb nicht. Aber, so sagen wir, es könnte einmal ein Computer-Fehler geschehen, nicht menschlich, aber irgendwie ein Fehler, z.B. ein elektronischer Fehler und dann bricht die ganze Hölle los. Wir spüren, hier ist nicht mehr ein Mensch dabei, es hat sich von uns getrennt, es könnte sich selbständig machen, wie beim Zauberlehrling. Und dort ist der Gedanke von diesem Supermensch da, dort wird gesagt, es ist der 6. Tag.
Was bedeutet die Fülle des 6. Tages? Jenseitig mathematisch bedeutet es, dass die 6 sich selber begegnet, sich selber kennenlernt, wie schon oben beschrieben , indem man 6 x 6 Kästchen zeichnet, horizontal und vertikal, das macht 36 Kästchen, 36 bedeutet die Fülle des 6. Tages . Aber jetzt kommt diese verborgene Kraft in diese 36, `jenseitige Mathematik´, nicht diesseitige, diese jenseitige Mathematik sagt, was war vorher: 35, 34, 33 … Wenn wir so bis zur 1 zählen, und addieren, dann erhalten wir die Zahl 666. Das bedeutet, wenn diese Fülle des Animalischen siegt, dieser Supermensch kommen möchte, dann erscheint er, aber er wird getötet!
Die Gnade sagt, hier könntest du niemals alleine herauskommen, aber die Welt ist auf Liebe gebaut, nach dem Gesetz müsste alles untergehen. Der Mensch der jetzt sagt, es geht alles unter, der lebt im Gesetz, und lebt dann zusammen mit dem Antichrist, mit den Tieren, mit diesen Wesen dort . Denn da ist der perfekte Moment, jetzt möchte er kommen. Aber um das zu verhindern, kann man christlich sagen, ist die Kreuzigung da. Das nicht Zustandekommen des ganzen 6. Tages, dann wird es Abend und da ist die Kreuzigung schon da, er (Jesus) ist weg. Indem er weggeht, dadurch kann der Antichrist nichts tun (das Gegenüber, Christus fehlt), die Erde bebt, eine neue Welt kommt.
Dieses Opfer bedeutet, damit diese Gnade geschehen kann, opfere ich alles, ich wäre sogar bereit alles zu opfern. Wir sagen: |›Ja hier, aber da kommen Jahrtausende, was geschieht nun eigentlich, kommt er wieder, wann, wie, wieso?‹| Gleich versuchen wir, es hinüberzutragen in unser Leben (mit historischem Maßstab). Wir spüren eine Unmöglichkeit, dass etwas in der Welt besteht, das perfekt ist. Wir spüren, die Welt ist so gemacht, dass hier nichts Exaktes sein kann. Am Ende entzieht die Materie Energie, mehr wir wissen nicht, dort hört das Rechnen auf. Wir spüren es ist hier nicht möglich, wie man sagt, dass die Bäume in den Himmel wachsen, dass der Mensch länger lebt wie, sagen wir, Jahrhunderte, kein Mensch in der Bibel lebt 1000 Jahre. Wir spüren, etwas wird am Ende nicht zugelassen. Denn 1000 in der Bibel bedeutet nicht 1,2,3 bis 1000, 1000 bedeutet dort die Einheit, wo alles in der Einheit vereint ist und 10.000 bedeutet nicht 10 x 1000, sondern bedeutet die eine 1000 hier steht der anderen dort gegenüber. 10.000 in Hebräisch ist ‹revava›, ein Wort geschrieben mit 2 2 2, das Gegenüberstehen (200–2–2–5, Resch-Beth-Beth-Heh). 1000 ist im Hebräischen ‹elef› die Einheit, wie Alpha die Einheit.
Wir spüren, hier ist Unperfektes, eine kleine Verletzung ist da, die es nicht zulässt, dass es hier ganz zustande kommt. Wenn man spürt, dass hier diese Welt perfekt wird, dann wird das Gesetz wieder siegen (6. Tag, 666). Es hat so oft gesiegt im Grausamen, aber jetzt wird die Gnade sein. Das will sagen, dieses Tier, diese Zahl 666 bedeutet, hier ist tatsächlich etwas erschienen das ganz perfekt ist, es steht dem Anderen gegenüber, aber da kommt der Endkampf. Kein Kampf hier, es könnte im Menschen sein, muss nicht mit Getöse sein. Gott spricht mit einer dünnen, stillen Stimme, nicht im Donner, im Gewitter, im Erdbeben. Wenn er will tut er es, aber dort spricht er mit einer ganz stillen, leisen Stimme und sagt: Nicht so stark sehen, ich erscheine gerade wie mit einer List, so wie die Schlange klug ist, listig ist und die Taube sanft in einem. Ich erscheine in einer Art und zeige dem Gesetz, dass es nicht perfekt ist, unperfekt ist, es kann nicht perfekt sein. Wir spüren das in allem. Wir sagen auch ein Mensch ist schön, gerade wenn die Harmonie ein wenig gestört ist. Ein Mensch der ganz schön ist, ist nicht mehr schön für uns, wir spüren, das ist ein Kitschbild, es stimmt nicht. Der Mensch zieht uns an, gerade weil etwas Unvollkommenes da ist. Man spürt, hier ist ein Zeichen der Gnade da, dass die Welt hier von der anderen Seite, von dorther perfekt wird. Wir haben ein Gedächtnis, nicht viel, ein bisschen, wir wüssten viel mehr, wenn wir alles behalten könnten, als Ausnahme kommen Momente vor, aber sonst nichts. In uns ist das Tier, welches nicht die Chance bekommt sich hier zu vervollkommnen.
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