Das Lamm und die Seinen auf dem Berg Zion; 14:1-3, 14-20
Alle Völker kennen die Geschichte vom verlorenen Paradies, es ist eine Vergangenheit in uns, wo wir spüren, etwas war da, ich habe etwas verloren und ich weiß nicht was es ist, ich suche es. Vielleicht gebe ich mir sogar Schuld, oder anderen Schuld, es ist aber ein Drama, eine Handlung, welche das in sich trägt, im Grunde ist etwas nicht in Ordnung. Warum bin ich jetzt hier, allein in dieser Welt und verstehe das Andere nicht? Verstehen ist vielleicht nicht dein Weg, Lieben vielleicht wohl, suche eine Beziehung, ein Verhältnis zu dem Anderen. Verstehen ist kalt, aber zu lieben und eine Beziehung könnte warm sein, eine neue Dimension könnte doch kommen. Der Mensch richtet sich auf, aber vorher ist er im Gesetz des Tierischen. Wenn der Mensch sich aufrichtet, dann kommt – wie die Geschichte in der Bibel sagt – ein Tier, das, wie die Übersetzung lautet, klüger ist, gescheiter ist als alle anderen Tiere. Im Bild, im Traumbild wird es die Schlange genannt. Die Schlange hier ist eine Entsprechung von der Schlange dort im Ewigen, es ist nicht die gleiche, die Schlange hier kann nicht sprechen, die Schlange dort kann wohl sprechen. Alles dort kann sprechen, Bäume, Gräser können sprechen, Engel sind dort da. Hier sehen wir die Entsprechung von dem, hier sind Engel vielleicht die Botschaft die Menschen uns bringen, unbemerkt, still. Erst nachher bemerke ich, es war etwas Gewaltiges, Schönes, oder Zartes, Liebliches, ich weiß nicht – etwas war da, ich kenne es nicht ganz. Der Mensch verliert am 6. Tag sein Glück, den Garten Eden. Eden, wie die hebräische Sprache in der Bibel sagt, bedeutet `sich wohlfühlen, glücklich sein´. Das Glück haben wir verloren, warum? Wie auch Jesus gekreuzigt wird . Das Glück, das da war, ist erschienen, ist am 6. Tag verloren gegangen. Was ist der 6. Tag? Primat, das Erstgeborene des 6. Tages ist das Tier, das Animalische, im Menschen ist es das Gefühl: |›Das Gesetz, ich muss mich behaupten, da muss man hart sein, rücksichtslos, ich muss auf mich selber aufpassen‹| – das ist animalisch.
Die Botschaft der Liebe ist, wird di r auf eine Wange geschlagen, gib die andere ; wenn man eine Meile gehen soll, geht man vielleicht zwei usw. diese Bilder kennen sie. Das sind Menschenbilder. Das andere ist, die Seite des Menschen mit dem Primat des Animalischen, und dieses Animalische kennt nur das Gesetz, kennt nur das Diesseitige und dieses Animalische verlangt von uns hier Bestätigung: |›Eine Wohnung, noch eine Wohnung, dritte Wohnung, ein Auto, das zweite Auto mehr und mehr‹| – weil ich Angst habe – |›wenn ich Geld weggebe, stell dir vor, wovon werde ich morgen leben?‹| Gott hat heute für mich gesorgt und wird auch morgen sorgen; und wenn nicht, dann nicht, Gott weiß schon. |›Ich muss für morgen, übermorgen planen, Leute planen doch für 30 Jahre voraus‹|.
Wir wissen die Vorratsstätten, wie die Bibel sagt, welche in Ägypten gebaut werden, die werden gedeutet: Ich habe Angst für die Zukunft und muss Vorrat haben, Vorratsstätte, das ist Gesetz, ich muss es selber tun. Wir spüren, hier ist eine Konfrontation im Menschen selber da, aber im Jenseits, im Heiligen ist dieser eine Mensch da, im Neuen Testament Jesus genannt, und der Mensch der auch der erste und der zweite Adam genannt wird. Vieles ist da, wir spüren eine Konfrontation, Dualismus, Paradox, Heiliges und Profanes. Die Bibel kann man, als profane Geschichte oder vielleicht als Heiliges Buch sehen. Was bedeuten die Geschichten hier? Sehe die Geschichten mit dem Licht von dort, denn du Mensch bist ja von dort gekommen. Das ist deine Quelle, Kind Gottes bist du. So bedeutet Sohn Gottes für uns viel mehr. Der Sohn Gottes, das Erscheinen, das Göttliche von Gott hier in der Welt, sogar im Körper, im Leib. Das ist das Bild des 6. Tages, wo dann eine Geschichte, die sehr merkwürdig klingt, erzählt wird und sie werden dann verstehen, was man hiermit in den Offenbarungen meint (folgt gleich unten).
Ich glaube, gerade wenn man diese beiden Teile der Bibel, den alten und den neuen Bund – wie diese genannt werden – wenn man diese verbindet, dass man spürt, erst dann kann das eine das andere erklären. … Eine Beziehung bedeutet das, ich liebe dich, ich hoffe, dass du mich auch liebst, oder ich bemerke jemand liebt mich, da spüre ich doch, ich sollte doch auch lieben, nicht unter Zwang. Was bedeutet es, wenn jemand sich in dieser Art gibt? Es bedeutet ein großes Geschehen, ein Durchbrechen der Gesetzmäßigkeit. …
Im Büchlein: Wie sie den Anfang träumten (WAT), da schreibe ich auch von einem Midrasch, der Überlieferung, einfach übersetzt, wie der Mensch am zweiten Teil des Tages sich aufrichtet. Vorher lag er wie ein Tier, animalisch, auf einmal richtet er sich auf. Die Verbindung ist nicht mehr horizontal, kausal-irdisch, sondern er verbindet nun eine Vertikale, oben nach unten und unten nach oben, eine neue Beziehung ist da, er richtet sich auf und dann kommt die Schlange. Am 6. Tag, wenn der Mensch da ist, meldet sich die Schlange im Bild hier. Wenn der Mensch bei sich die großen Möglichkeiten entdeckt, weil er aufrecht steht, also Himmel und Erde verbindet, kann er jetzt die Welt mit den Maßstäben des Gesetzes dieser Welt beherrschen. Es bedeutet, der Mensch will nicht empfangen, er will gerne schenken, Liebe schenken, Liebe empfangen, hinnehmen mag er nicht. Denn mit den Maßstäben der Welt versteht er nicht was ihm geschenkt wird. Nur wenn er liebt spürt er, der Mensch, der mir das gibt, meint es gut mit mir. Wieso? Es kommt doch eine Frucht von oben herab, das Verborgene, im Bilde ist es das Männliche; das Erscheinende, im Bilde ist es das Weibliche – nicht Mann und Frau hier, jeder Mensch ist hier männlich und weiblich. Das bedeutet für uns als Mensch: Es kommt eine Befruchtung aus dem Verborgenen hinein ins Erscheinende. Das Erscheinende spürt: Ich kann aber diese Befruchtung verweigern, ich werde selbstständig. Ich habe die Beziehung zum Himmel – ich könnte von dieser Welt sozusagen den Himmel erobern, nicht militärisch doch ich kann ihn verstehen, ich kann ihn nachvollziehen, gescheit, gesetzmäßig, wissenschaftlich – weil der Himmel der Liebe schenkt, Liebe erwartet, Glauben erwartet, Hoffnung erwartet, und nicht eine Beziehung der Gescheiten.
Das Animalische ist sehr raffiniert, weil es in sich die Kräfte der Erde, der Welt hat. Die Kräfte des Gegenübers, das sich frei machen wollen, emanzipieren wollen vom Ursprung, von der Quelle, vom Schöpfer. Er hat in Liebe die Welt erschaffen, doch man sagt hier, ich will das nicht hinnehmen, ich will es selber machen. Das sind immer wieder gefährliche Gefühle im Menschen. Dann wird erzählt, jetzt, nachdem der Mensch hier erschaffen ist, schleicht sich etwas hinein wie ein `Supermensch´, etwas das sagen kann: Jetzt kommt der `hyper-intellektuelle´ Mensch, der Mensch der alles kann, der Mensch, wie z.B. die Science Fiction ihn sieht von den anderen Sternen. Dieser Mensch der alles hier verstehen kann, alles übersehen kann, weise ist die Welt zu bewältigen und auch zu verwalten, aber nicht zur Liebe. Ich denke an die schönen Verse von Paulus zur Liebe (Hohelied der Liebe, 1. Korinther 13. Kapitel), dass die Liebe etwas Neues für diese Welt ist, eine Botschaft ist gekommen, eine Botschaft der Freude über Liebe.
Diese Wesen, die sich hineinschleichen, würden dann, wird gesagt, zustande kommen und dann wäre sozusagen der Mensch hier so vollkommen, irdisch, dass die Welt hier alles für dich wäre, und das ist das Bild vom Antichrist. Im Judentum sagt man: Da kommt die Dämonie, die Besessenheit im Menschen. Besessenheit bedeutet, er wird nicht von ihm selbst gelenkt , sondern von Kräften, die ihn einfangen. Wann fangen sie ihn ein? Wenn er denkt und denkt und denkt, wenn er logisch kausal konstruieren will, dann kommt diese Besessenheit.
Читать дальше