Es gab ein Buch zu Anfang des Jahrhunderts: Die conventionellen Lügen der Kulturmenschheit 174– er durchschaut es, es ist über unsere Moral amüsant geschrieben. Heute hat man es längst durchschaut, das Tier hat viele Köpfe, Hörner, und wenn einer abgehauen ist, dann heilt es wieder und ein neuer kommt. Da sehen wir, was eine große Verwirrung bei uns verursacht. Die Psychologie 175könnte auf einen einfachen Nenner zurückgeführt werden, wenn wir sagen, es ist alles dieses Tier, der Antichrist. Dann kann man sagen: |›Das ist aber nicht wissenschaftlich‹| – dann muss man erklären, was man damit mein. Aber eigentlich ist das ein ganz einfacher Nenner, die Welt ist deshalb so wie sie ist, Lüge, Betrug mit Aggressionen und vielen Irrenanstalten. Da die Psychiatrie überall zu klein wird, lässt man die Patienten frei. … Es sind unglückliche Menschen, keine schlechten Menschen. Die Leute sind vielleicht sehr empfindlich, die diese Welt nicht ertragen können. Das ist das Töten, welches das Tier mit all seinen Kräften tut. Der Drache tötet fortwährend und wird zur Erde geworfen. Da ich das so sage , dann bedeutet es , wir sind von Gott sehr hoch geschätzt, dass er uns das zumutet, trotzdem noch die Liebe und Treue zu halten. Wenn das so weit geht, ist das die große Verantwortung des Menschen, uns wird auch diese Welt zugemutet.
Ich weiß nicht, ob die Welt vor dem Krieg besser war. Im Krieg konnte man sich nur verstecken durch Schwindel und Betrug, z.B. echte Ausweise mit falschen Namen, die Menschen machten mit. Man sieht die Kraft dieses Drachen, der Schlange, sie ist sehr groß. Den Antichrist wegschieben bedeutet: Ich will ihn jetzt und hier nicht sehen, ich ertrage es nicht. Der Antichrist kann sehr nett sein, auch moralisch nett sein, aber er lügt, sein Mund ist voll von Lügen, Lästerungen sehen wir auf seinen Kronen. Unwahrheit wird erzählt, es ist `leb-bar´ (die Gesellschaft kann so leben), wir nennen das Zivilisation. In den unterentwickelten Ländern habe ich oft viel mehr Nächstenliebe gesehen als wir Zivilisierte geben. Meine zwei ältesten Töchter blieben in Jakarta und eine sollte dort Matura machen, die zweite sollte das Gymnasium besuchen. Ich bin im März nach Indien, nach Kalkutta berufen worden für ein Jahr. Wir haben die Kinder am Rande der Stadt ohne Angst alleine lassen können (4 Monate) mit indonesischem Personal. Das Fahrrad hat man nicht absperren müssen etc. Auch dort gab es Lügen, aber viel weniger Lügen als bei uns.
Der Antichrist, das sind Schulden, Sünden, die wir nicht sehen wollen. Die Apokalypse ist immer hier und jetzt. Wir brauchen diese Reize – Mord, Grausamkeit im Fernsehen und die Angst vor dem Atomkrieg, Terroranschläge – weil wir mitten drin leben. Wir fordern das Schlimme der Gesellschaft heraus, unseren eigenen Frieden in uns (der kaputt ist), den wollen wir einsehen und sagen: |›Die Welt geht unter‹|. Dieselben stehen, wie wir , in Wissenschaft, Glaube und Moral am Rand des Abgrundes, aber Gott wird helfen, habe keine Spur Angst. 666 ist das J e t z t, der Sabbat ist hinter uns. 176Wenn dort keine Ruhe ist, ist die Ruhe hier nur erzwungen. Man soll wissen, es ist gut, so wie es ist. Es endet nicht mit dem Tier – das lebt alles in der Mitte in uns – es geht weiter. Wir leben in einer Lüge weiter, doch ist das Lamm immer da, das `da sein´ vom Erlöser ebenso. Beide Seiten sind gleichzeitig existent [84A6].
Das Tier wird weggenommen, der Drache wird besiegt. So wie der Jäger bzw. Siegfried den Drachen besiegt, auch in den christlichen Legenden, so ist in den jüdischen Legenden immer der Messias, das Gegenteil und besiegt den Drachen, das Böse. Er hat überlebt, weil er liebt, nicht weil er ein Held ist, ein Held aus Liebe, er weiß klar was er tut, er ist wach – der Tod, der Stachel ist ihm genommen, ich brauch nicht Angst zu haben. Der Graben hier zwischen Diesseits und Jenseits ist ein wichtiger, das Animalische wird von uns genommen, dass sie spüren, der Graben ist da, die Liebe kann aber über den Graben. Der Mensch, der dann in den 7. Tag hereinkommt erwartet, die Frau sollte bestraft werden, 177aber es wird die Frau in Ehren empfangen! Sie hat doch gesündigt, da sagt Gott: aber Liebe vergibt! Nach Gesetz sollte sie bestraft werden, aber es ist Gnade da. Die erste Mutter heißt in der Legende Anna, hebräisch Hanna, das ist Gnade, Gnade ist da und ich bin mit dir.
Ein Brauch im Judentum am Sabbat, am Freitagabend, bevor der Tag anfängt, vor der Zeit, da ist die Frau, die als Königin des Hauses erkannt wird. Sie zündet die Lichter an, die Frau, die gesündigt hat. Wir denken mit Philosophie weiter zu kommen, da ist ein Graben da, kein direkter Weg unseres Versandes führt zum Jenseitigen, Heiligen (AdV). Das Tier war da, es ist weggenommen (durch den Feuersee). Ich habe deshalb den Freitag kürzer gemacht, damit du jetzt Lichter anzünden kannst. Warum zündest du an der Grenze, am Freitag die Lichter vom Sabbat an? 1 1/5 Stunden früher zündest du die Lichter an und bist dann Königin und du hast das Haus für dich. Dann erst am Samstag zu Mittag wird der Mann auch anerkannt als Herr im Haus und am späten Nachmittag ist dann die echte Ehe von Mann und Frau geschlossen. Bis jetzt war es nur eine Art Verlobung. Wie vom Teig gesagt wird, wenn man Brot macht, Weizenbrot, es wird Teig mit Wasser gemacht, dann kommt am Ende Feuer und man schiebt das Brot in den Ofen hinein, nach einer Zeit wird das fertige Brot herausgenommen.
Das Brot, Bethlehem ist das Haus vom Brot. Es bedeutet, hier sind wir noch im Wasser, in der Zeit, aber dann kommt das Neue. Das fürchten wir auch, immer Denken und Rechnen, wie war es immer mit uns? Es war im Leben ein großes Versprechen da auf Ewigkeit, es war nur unsere Angst da, auch jetzt im Leben bei uns. Habe keine Angst vor der Apokalypse, bedenke, da kommt jetzt ein Sprung. Die Liebe sagt, was du auch Böses getan und gedacht hast, ich vergebe dir. Die Frau aus der Bibel, die das getan hat mit der Schlange, es wird ihr gleich vergeben, sie wird als Königin ernannt. Sabbat heißt die Königin, die Königin Sabbat. Begrüßt die Königin am Freitagabend mit den schönen Liedern . Da spürt man, dass wir sehr falsch leben, indem wir immer denken und rechnen, wie wird es sein. Die Höhepunkte sind manchmal früher, manchmal auch jetzt da. Lasst uns immer denken, es könnte so sein, dass es jetzt so geschieht – es geschieht jetzt, aber auf andere Art, mit Gnade, denn das Neue das kommt, ist eine Gnade. Die Apokalypse, das sind wir selber, wir sehen auch die Apotheose, 178den Höhepunkt, das Tier. Wir sind das Gleiche, wir möchten das Geheimnis suchen. Wer erzählt es mir, das große Geheimnis, und ich weiß, man kann es nicht erzählen! Es ist das Geheimnis, das jenseits des Grabens mit Liebe erfahren werden kann. Nicht in der Zeit, nachher, sondern jetzt! Es ist auch jetzt die Möglichkeit, gestorben und auferstanden, dass jenseits des Grabens auch ein Jetzt ist, ein Hier ist, nicht nur ein Später, in der zeitlichen Konsequenz, naturwissenschaftlich muss es später sein. Nicht naturwissenschaftlich, sage ich: Jetzt, hier, als Wunder – es ist Gnade! Bald ist es, es ist Gnade, wie die Offenbarung sagt, bald ist es nah! Am Anfang und am Ende, es ist nah, es wird bald geschehen. …
Wir können es nicht ertragen, wir können das Licht nicht aufnehmen, wir können die Liebe nicht aufnehmen, wir ertragen sie nicht. Oft sagen wir, |›es war Leid‹|. Dann sehen wir, dass das Leid die Liebe war, die wir nicht ertragen konnten, größer als die andere Liebe war. |›Wieso denn, ich kann mir das nicht vorstellen‹| – das ist eine Überraschung. Es ist das Geheimnis der Offenbarung, dass die neue Welt dann doch noch kommt, sie doch erzielt wird, in Worten erzählt wird, ein Traum den wir kaum kennen, ein Urtraum, der tiefste Traum der Menschheit. Vielleicht gelingt es uns, aus den Bildern der Träume doch zu deuten, so bekommen wir das Gefühl, das ist zu erleben – wenn uns das gelingt, dann ist es ganz gut [85B6 ].
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