Sie pfiffen und schrien damit sie der „Ku Klux Klan" sehen konnte, und dann pinkelten sie auch in deren Richtung, damit diese, ihre Meinung über sie besser verstehen könnten!
Diese liefen wie wild ihnen nach, aber vergeblich.
Die Beiden fuhren den Berg runter, und in einer halben Stunde, waren sie schon in Kroatien.
Dort galten andere Gesetze - ab Colt 45 nach oben, und das war für den „Ku Klux Klan" eine Nummer zu groß.
Im Jahr 1968 sollte Felix freund Kic, kurz (ein paar Monate!) nach Berlin gehen, um ein wenig Geld zu verdienen.
Felix wusste es gleich - für nächste 50 Jahre!
Viele Jahre später (im Jahr 2018) erinnerte sich Felix wieder daran – und Kic arbeitete tatsächlich weiterhin in Berlin.
So sah damals „eine feste Einstellung“ aus.
Heutzutage (im Jahr 2018) bevorzugen die modernen Arbeitsgeber den Kurzarbeit, Zeitarbeit usw.
Also keine Beschäftigung für 50 Jahre sondern eher für 50 Tage.
Tamara sollte auch nachkommen. Nach dem überstandenen gemeinsamen Ausflug wurde sie noch stärker und aggressiver.
Felix erinnerte sich auch an die Worte: „Was mich nicht kaputt macht, macht mich noch stärker!“
Oder: „Was mich nicht kaputt macht – mache ich wieder!“
Kic und Felix gingen noch einmal (Felix wusste es - zum letzten Mal!) in das Thermalbad Catez zum Baden.
Sie spielten dort Fußball und badeten, aber irgendetwas trauriges lag in der Luft.
Aus dem Jukebox kam der Song vom Engelbert Humperdink ”Lonely table, just for one”.
Den Song hat Felix nie vergessen.
Mit Freund Sascha kam er regelmäßig zum Schwimmen dorthin.
Das Becken war 50 Meter lang, und mit 3 Meter hohen Wellplatten umzäunt. Wassertemperatur betrug +35 Grad, und sie schwammen dort im Freien den ganzen Winter über.
Abends war es sehr romantisch.
Absolut dunkel und man konnte durch den dichten Dampf kaum
jemanden erkennen.
Sobald Felix eine neue Flamme hatte, waren sie garantiert abends dort!
Das wussten auch die alten Römer zu schätzen und gingen oft in ein Bad welches der Kaiser Caracalla in dem Jahr 216. gebaut hat.
Felix fühlte sich wie Marcello Mastroianni (in dem Film „Dolce Vita“) in der Fontane mit Anita Ekberg.
Erst um 21 Uhr schrie der Wächter: „Genug mit Sex, alle raus, oder werde ich das Wasser raus lassen."
Felix glaubt, dass dort mehr Kinder, als zu Hause im Schlafzimmer, erzeugt wurden.
Anschliessend machten sie (Zeko, Branko und Felix) sogar den Führerschein (wahrscheinlich war ihr Autoeinziges Auto auf der Straße) aber nur Branko konnte danach einen kleinen gebrauchten Fiat 750 kaufen.
Das Auto sah wie ein Haufen Schrott aus, aber sein Motor machte ganz schön Krach und die Räder drehten sich wirklich.
Sie beiden fuhren gleich am nächsten Tag, nach Slowenien in ein Thermalbad, Catez genannt, zum Baden. Das Auto ließen sie direkt vor dem Schwimmbad in einer (zu dunkler!) Ecke stehen.
Nach ein paar Stunden, (es war schon ganz dunkel) stiegen sie wieder ins Auto und wollten heimfahren.
Egal wie viel Gas Branko gab, das Auto blieb stehen.
Felix sagte dass er mit rückwärts - oder dem zweiten Gang versuchen sollte.
Das Auto rührte sich weiterhin nicht vom Fleck.
Branko machte seine Tür auf und sagte: „Das linke Vorderrad (das Auto hatte Frontantrieb) ist nicht mehr da.“
Felix tat dasselbe und sagte: „Das rechte Vorderrad ist auch nicht mehr da."
Das Auto lag aber schön waagerecht auf 2 Ziegelpaketen.
Und so haben sie erfahren, dass andere Leute, auch schon Autos haben.
Wunderbar, sie waren nicht mehr allein - aber die Anderen brauchten auch Räder!
Viele Jahre später, die ewige Suche nach den Außerirdischen, erinnerte Felix wieder daran.
Vielleicht werden die auch, etwas von uns haben wollen – und sie sich einfach bedienen werden!
Naiven sagen: „Die Hochentwickelten werden wohl Verständnis für uns Kleinen haben!“
Branko meinte trocken: „Ähnlich so viel Verständnis haben wir für die Ameisen wenn die uns im Wege stehen!“
Sie riefen Felix Schwester Ljerka zur Hilfe.
Sie hatte auch so ein Schrot-Auto gehabt, aber „dessen Räder wurden in falscher Richtung gedreht“ (Lenkrad war blockiert) und sie konnte nicht kommen.
Felix erinnerte sich an den Vorfall auch mehrere Jahre später.
Damals (im Jahr 1993 – es herrschte Krieg in Kroatien) gab es in Zagreb immer weniger Autos mit den „gesunden“ Reifen.
Sascha und Felix spielten Tennis bei Sport-Sohn in Neu-Ulm und Sascha sah beim damaligen BMW Service einen Berg von gebrauchten Autoreifen.
Er wollte gleich 4 Stück mitnehmen aber dann kam ein BMW-Mechaniker vorbei und sagte: “So geht es nicht – entweder nimm
alle mit, oder gar keinen!“
Sascha miss gleich den Haufen mit einem Meterstab aus und wollte unbedingt Felix Keller sehen.
Felix wusste was das soll und war froh dass sein Keller zu klein war!
Irgendwan Ende 60er Jahre begann ihr altes Haus auseinander zu gehen und sie mussten dringend ein Neues bauen.
Felix war traurig dass sie weg von seinen Freunden gehen mussten aber die Entfernung war nicht sehr groß – weniger als einen Km.
Ivo ist auch umgezogen und die Beiden besuchten Kic in der alten Gegend.
Ivo hat ein uraltes russisches Auto „Lada“ gehabt und sie fuhren dorthin.
Dort haben sie reichlich Wein getrunken und an der Rückfahrt war Lada (anscheinend hat sie auch getrunken) deren kleinen Bach immer näher und näher.
Sie dachten schon, dass sie sehr bald „baden“ gehen werden, aber dann kam aus der Gegenrichtung auch so ein „besoffenes Auto“ und „schubste“ sie in die Straßenmitte wieder zurück.
Die beiden Autos fuhren ruhig weiter.
Zu der Zeit waren Autos bei ihnen so verbogen dass sie nach solcher „Begegnung der 3. Art“, nur noch besser aussehen konnten.
Ivo fragte überrascht: „Was war das?“ und Felix sagte ruhig: „Wahrscheinlich ein Vogel!“
Viele Jahre später hat Felix gelernt dass auch die Flugzeuge durch einen Vogelaufprall schwer beschädigt sein können.
Und keiner ist schuldig!
Jarunwar in der 60er Jahren für sie Kinder fast das Gleiche wie Mekka in Saudi Arabien für die Pilger.
Nur mit dem Unterschied, dass sie nicht fromm waren, schwimmen konnten und nicht ein übereinander strampelten.
Aber vor den Kühen hatten sie schon Angst - nicht aus religiösen Gründen, sondern wegen der möglichen Stampede.
Sie saßen oft fast nackt auf dem Sand, und sahen wie die Inder am Ufer von Ganges aus.
Felix erinnere sich an einen Zeitungsartikel über Mahatma Gandhi und Engländer.
Ein Inder sitzt am Ganges- Ufer, und wurde von 2 Polizisten geschlagen.
Ein Passant sagte zu seinem Freund: „Siehst, das ist Gandhi, und die Zwei sind gadni“, d.h. (kroatisch) böse!
Felix erinnerte sich immer, wenn er die ankommende Herde sah, an den Film „Red River" mit John Wayne.
Sie gingen oft zum Baden an eine damalige, Kiesgrube in der Nähe vom Fluss Sava.
Jetzt ist dort eine der größten Rudertrassen Europa.
Damals war dort nur eine riesige Kiesgrube, überflutet vom Fluss Sava und umkreist mit Dschungel soweit das Auge reichte.
Und Kies - alles voll Kies und Sand.
Da gab es mehr Sand als die ganze Kroatische Küste hat.
Um noch mehr Kies und Sand für die Betonwerke zu holen wurden immer größere und größere Greifbagger gebaut.
Diese schwammen auf den riesigen Pontons in der Mitte des Sees.
Und der See war immer größer und tiefer.
Hundertemeterlange Fließbänder transportierten den Kies und Sand bis zu den riesigen Depots.
Riesig große Sandberge erinnerten Felix an das Tal der Könige in Ägypten.
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