Wolfgang Ommerborn - Dunkles Wasser - Heller Mond

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Die Handlung des Romans spielt in China im 16. Jahrhundert während der Ming-Zeit (1368-1644). Geschildert wird, wie Li Zhuowu von einem mehr oder weniger angepassten Mitglied der Gesellschaft zu einem radikalen Außenseiter wird, der eine Karriere im Staatsdienst aufgibt und schließlich, nach mehreren Schicksalsschlägen, die ihn fast zerstören, seine Familie verlässt und seinen eigenen Weg geht. Dieser Schritt markiert seine Entwicklung zu einem konsequent individualistischen und kritischen Denker, der die als orthodox geltende Strömung innerhalb des Konfuzianismus und ihren Anspruch auf Allgemeingültigkeit rigoros ablehnt und attackiert. Zugleich prangert er die übliche Glorifizierung geistiger Autoritäten im Konfuzianismus an und betont, dass der Maßstab für das richtige Denken und Handeln in jedem einzelnen Menschen natürlich vorhanden ist und schließlich auch nur dort individuell gefunden werden kann. Beeinflusst wird er in seinem Denken von buddhistischen, daoistischen und vor allem konfuzianischen Strömungen, die im Gegensatz zur Orthodoxie stehen. Außergewöhnlich und seiner Zeit weit voraus sind auch seine Vorstellungen zur Bedeutung und Rolle der Frau, die im patriarchalischen Denken des konfuzianischen China und seiner festgefügten patriarchalischen Gesellschaftsordnung ausgesprochen provokativ wirken. Der Roman beschreibt, wie Li Zhuowu immer wieder aufgrund seiner Lehren und seiner Haltung in Konflikt mit konfuzianischen Gelehrten und den von konfuzianischen Beamten geführten staatlichen Behörden gerät, bis er schließlich als für Staat und Gesellschaft gefährlicher Ketzer angeklagt wird und seinem Leben auf dramatische Weise im Gefängnis selbst ein Ende setzt.

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„Ehrwürdiger Mönch, wo finde ich das Gasthaus?“

Der Angesprochene zeigte wortlos auf ein Gebäude ganz in der Nähe und entfernte sich eilig. Es war tatsächlich kein Problem, eine Schlafstelle zu bekommen. Ein junger Mönch zeigte ihm den Schlafsaal, in dem ungefähr zwanzig Betten in kurzen Abständen nebeneinandergereiht aufgestellt waren, und wies ihm eines davon zu. Im Anschluss suchte Zhuowu einige Gebäude des Tempels auf. Nur selten stieß er dabei auf andere Besucher oder einen der im Tempel wohnenden Mönche. Zuerst lenkte er seine Schritte zur Halle der Himmelskönige, den vier Wächtern des Universums. Vor dem Eingang erhoben sich links und rechts die zwei fast sieben Meter hohen Keramikpagoden der Tausend Buddhas. Der Name bezog sich auf die über tausend Buddhafigürchen, die in kleinen Nischen an ihren Außenseiten zu sehen waren. Zhuowu studierte sie eingehend. Er wusste, dass diese Art von Pagoden sehr selten war. In der Halle fand er an der Rückwand eine vergoldete Figur des berühmten dickbäuchigen lachenden Buddhas Budai, der ihm schon immer gefallen hatte. Jemand hatte ihm erzählt, dass dessen runder Körper ein Ausdruck für Harmonie, Gelassenheit und Weisheit ist. An beiden Seiten der Halle ragten fast bis zur Decke paarweise die Himmelskönige auf, in ihren bunten Gewändern und mit ihren typischen Symbolen, der Siegesfahne, der Laute, dem Schwert und der Schlange. Sie sollten den Tempel vor Dämonen und anderen üblen Kräften schützen. Nachdem Zhuowu die vier martialisch wirkenden Statuen genauer betrachtet hatte, verließ er die Halle an der Rückseite und trat in einen Hof, in dem sich in der Mitte ein großes Bronzebecken befand. Ein Pilger stand davor, der Weihrauch verbrannte und sich immer wieder mit schnellen Bewegungen verbeugte. Er schien tief in seine Anbetung versunken zu sein und nahm Zhuowu, der vorsichtig an ihm vorbeiging, nicht wahr. Zhuowu hörte, dass er wie die beiden Pilger vorhin, immer wieder inbrünstig den Namen des Amitabha-Buddhas rief und dessen Herrlichkeit pries. Dicht quoll der weiße Rauch aus dem Becken und verbreitete sich im Hof. Zhuowu verspürte einen unangenehmen Hustenreiz und ging schnell weiter, um den Rauch und den von ihm eingehüllten Betenden hinter sich zu lassen.

Auf der anderen Seite des Hofs lag das große Hauptgebäude des Tempels, die Kostbare Halle des Großen Helden. Direkt dem Eingang gegenüber standen im Inneren der Halle an der Rückwand drei hohe mit Goldfarbe überzogene Holzstatuen, die auf dem Lotusthron sitzende und meditierende Buddhas darstellten. Ihre Gesichter mit den in Versenkung geschlossenen Augen und dem von einem leichten geheimnisvollen Lächeln umspielten Mund strahlten Ruhe und Frieden aus. Sie bildeten das sakrale Zentrum des Tempels. Vor den Buddhas knieten betende Pilger. Zhuowu zog es vor, die an den Seitenwänden der Halle aneinandergereihten Holzfiguren näher in Augenschein zu nehmen. So konnte er sich den Anblick der Gebete murmelnden und die Köpfe auf den Boden stoßenden Pilger ersparen. Es wurde ihm zu viel an Frömmigkeit. Aber die Figuren faszinierten ihn. Sie hatten ein äußerst bizarres Aussehen und wirkten, jede für sich, individuell und exzentrisch. Einer der Luohan hatte seine Arme nach oben gerissen und den Mund weit aufgesperrt, so als würde er laut schreien. Ein anderer hatte lange Augenbrauen, die bis auf den Boden reichten. Wieder ein anderer, von muskulösem Körperbau und mit wildem Blick, rang im Kampf einen mächtigen Tiger nieder. Das gefiel Zhuowu. Er war so vertieft, dass er nicht bemerkte, wie sich ein junger Mönch leise neben ihn stellte.

„Das sind die Achtzehn Luohan“, erklärte der Mönch, indem er auf die Figuren wies.

Zhuowu sah ihn fragend an.

„Sie verkörpern das Ideal eines Mönchs, der kurz vor der Erleuchtung steht.“

„Ich weiß, erreicht mit der Hilfe eines Buddhas oder Bodhisattvas …“, bemerkte Zhuowu ein wenig spöttisch.

„Nein, sie sind ihren Weg mühselig und asketisch alleingegangen“, entgegnete der Mönch mit ernster Stimme.

Das interessierte Zhuowu.

„Die meisten von ihnen haben sich völlig in die Einsamkeit zurückgezogen und sich dort mit harter und langer Meditation und durch Verzicht auf alle Annehmlichkeiten die Wahrheit erarbeitet“, fuhr der Mönch fort, „sie suchten nur ihre eigene Erlösung.“

„Also anders als ein Bodhisattva oder Amitabha, die auch anderen Menschen helfen wollen ...“

Das Gespräch wurde durch das plötzliche Eintreffen eines älteren Mönchs unterbrochen, der äußerst ungehalten zu sein schien.

„Bulai, hier steckst du also. Du sollst doch die Schlafzellen ausfegen. Komm endlich.“

Zhuowu stellte fest, dass der junge Mönch tatsächlich einen Reisigbesen in der Hand hielt. Wortlos folgte dieser dem älteren Mönch. Zhuowu blieb noch einige Zeit bei den Louhan und verließ dann die Haupthalle wieder durch den Vordereingang. Als er auf dem Hof stand, in dem noch immer die Weihrauchschwaden in der Luft hingen, verspürte er keine Lust mehr, weitere Gebäude aufzusuchen. Außerdem war es schon spät, die Dämmerung setzte ein. Vor dem Abendessen wollte er lieber noch die Stille dieses Ortes genießen. Er suchte sich einen ruhigen Platz abseits in einem kleinen Seitenhof und machte es sich unter einer knorrigen Kiefer bequem. Hier war er allein, niemand störte ihn. Er dachte noch einmal an sein Gespräch mit dem Pilger und schüttelte den Kopf. So einfach kann der Weg zur Wahrheit nicht sein, überlegte er. Wahrscheinlich sollen auf diese Weise Gläubige angelockt werden. Die Luohan jedoch waren anders. Er ließ in Gedanken noch einmal die exzentrischen Figuren an sich vorüberziehen. Ihm gefiel, dass diese auf sich selbst gestellt und nur durch eigenes Bemühen nach der Wahrheit gesucht hatten.

Als es dunkel geworden war, begab Zhuowu sich in den Speisesaal für Besucher des Tempels. Er war hungrig und bestellte mehrere Gemüsegerichte mit Reis und eine Kanne Tee. Während er auf sein Essen wartete, setzte sich ein kahlköpfiger älterer Mann in einem ziemlich schmutzigen und abgewetzten Gewand, dessen Farbe nicht mehr zu identifizieren war, zu ihm, ohne ihn um Erlaubnis zu fragen. Zhuowu wäre lieber allein geblieben. Wieder so ein Amitabha-Anhänger, dachte er verächtlich. Hier sind so viele Plätze frei, warum muss er sich ausgerechnet an meinen Tisch setzen? Er hatte kein Interesse an einem Gespräch. Darum vermied er es, den Alten anzusehen und senkte seinen Blick. Er spürte aber, dass dieser ihn beobachtete. Das war ihm unangenehm. Als er schließlich doch aufschaute, blickte er in ein helles, offenes Gesicht und in Augen, aus denen tiefe Ruhe und Weisheit strahlten. Der Alte lächelte ihn freundlich an.

„Nun junger Freund, bist du hier, um den Tempel zu besichtigen?“ fragte er mit einer milden und melodischen Stimme, die Zhuowu in ihren Bann zog.

„Ja“, erwiderte Zhuowu, „ich habe ihn schon besichtigt, jedenfalls zum Teil.“

„Und gefällt er dir?“

„Ich mag die Ruhe. Und er ist wirklich schön gelegen.“

„Du bist nicht wegen des Glaubens hier, nicht wahr?“

„Nein, der Buddhismus interessiert mich nicht so sehr. Ich habe eine konfuzianische Ausbildung, und in den letzten Tagen habe ich an dem Provinzexamen teilgenommen.“

Der Alte lächelte und nickte. Sein milder Blick ruhte auf Zhuowu. In diesem Moment wurden die Speisen aufgetragen. Der Alte hatte nur eine Schale mit etwas Reis und Gemüse bestellt. Zhuowu bot ihm von seinen Gerichten an, aber er lehnte dankend und lachend ab.

„Ich nenne mich Rukong“, sagte der Alte freundlich, „und wie heißt du?“

„Mein Name ist Li Zhuowu. Rukong, Eintritt in die Leere, ein sonderbarer Name.“

Er dachte an die Steininschrift, die ihm beim Aufstieg so gut gefallen hatte.

„Ich habe ihn gewählt, als ich ins Kloster eintrat.“

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