Wolfgang Ommerborn - Dunkles Wasser - Heller Mond

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Die Handlung des Romans spielt in China im 16. Jahrhundert während der Ming-Zeit (1368-1644). Geschildert wird, wie Li Zhuowu von einem mehr oder weniger angepassten Mitglied der Gesellschaft zu einem radikalen Außenseiter wird, der eine Karriere im Staatsdienst aufgibt und schließlich, nach mehreren Schicksalsschlägen, die ihn fast zerstören, seine Familie verlässt und seinen eigenen Weg geht. Dieser Schritt markiert seine Entwicklung zu einem konsequent individualistischen und kritischen Denker, der die als orthodox geltende Strömung innerhalb des Konfuzianismus und ihren Anspruch auf Allgemeingültigkeit rigoros ablehnt und attackiert. Zugleich prangert er die übliche Glorifizierung geistiger Autoritäten im Konfuzianismus an und betont, dass der Maßstab für das richtige Denken und Handeln in jedem einzelnen Menschen natürlich vorhanden ist und schließlich auch nur dort individuell gefunden werden kann. Beeinflusst wird er in seinem Denken von buddhistischen, daoistischen und vor allem konfuzianischen Strömungen, die im Gegensatz zur Orthodoxie stehen. Außergewöhnlich und seiner Zeit weit voraus sind auch seine Vorstellungen zur Bedeutung und Rolle der Frau, die im patriarchalischen Denken des konfuzianischen China und seiner festgefügten patriarchalischen Gesellschaftsordnung ausgesprochen provokativ wirken. Der Roman beschreibt, wie Li Zhuowu immer wieder aufgrund seiner Lehren und seiner Haltung in Konflikt mit konfuzianischen Gelehrten und den von konfuzianischen Beamten geführten staatlichen Behörden gerät, bis er schließlich als für Staat und Gesellschaft gefährlicher Ketzer angeklagt wird und seinem Leben auf dramatische Weise im Gefängnis selbst ein Ende setzt.

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Aber Anning war nicht zum Lachen zumute. Mit jeder Minute, die verstrich, schien er mehr in sich zusammenzusinken. Etwas weiter vorne fiel Zhuowu ein hochnäsiger junger Mann auf. Er trug ein teures Gewand aus Seide und würdigte die Umstehenden keines Blickes. Mit elegantem Schwung fächerte er sich mit einem teuren Sandelholzfächer Luft zu. Hin und wieder zog er ein parfümiertes Taschentuch aus seinem Ärmel, um daran zu riechen. Wenn ihm jemand zu nahekam, wich er angewidert einen Schritt zurück.

„Schau dir den aufgeblasenen Angeber an“, sagte Zhuowu zu Anning, um ihn auf andere Gedanken zu bringen, „der verhält sich so, als wären wir anderen nur untergeordnete Lakaien und als wäre es unter seiner Würde, uns auch nur anzusehen.“

Doch Anning sah gar nicht hin. Der ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, dachte Zhuowu und ließ ihn in Ruhe. Auch den Angeber beachtete er nicht mehr. Solche Typen, die sich wegen ihrer Herkunft überheblich verhielten oder etwas darstellen wollten, das sie in Wahrheit nicht waren, waren ihm zuwider. Für sie hatte er nur Spott übrig.

Als das Tor geöffnet wurde, kam Bewegung in die Wartenden. Zhuowu und vor ihm Anning rückten immer näher an den breiten Eingang heran. Das hölzerne Eingangstor war schlicht und in roter Farbe gestrichen, der Farbe des Glücks. Über dem Eingang hing eine Tafel mit der Inschrift „Tor zu Ruhm und Ehre“. Nachdem Zhuowu und Anning das Tor durchschritten hatten, standen sie in einem Vorhof einem großen Gebäude mit mächtigem Walmdach gegenüber, das mehrere Zugänge hatte, in welche die Prüflinge von den Angestellten mit lauten Rufen hineingeschoben wurden. Es ging zügig voran. Als Zhuowu das Gebäude betrat, verlor er Anning aus den Augen. Er sah sich um. In einer langen Reihe standen zahlreiche Schreibtische, an denen Beamte des Prüfungsamtes saßen und die einzelnen Kandidaten kontrollierten. Hinter jedem Beamten standen mit etwas Abstand jeweils zwei Angestellte. Kurz darauf wurde Zhuowu zu einem gerade frei gewordenen Schreibtisch gerufen.

„Die Unterlagen“, herrschte ihn eine krächzende Stimme an.

Ihm gegenüber hockte ein älterer Beamter, der seine Papiere prüfte und ihn dann eine Zeitlang schweigend musterte. Zhuowu stand aufrecht vor ihm. Seine Augen hielten dem bohrenden Blick des Beamten stand. Er wirkte selbstsicher und herausfordernd. Der Beamte war es gewohnt, dass die Kandidaten mit weichen Knien und ängstlichem Blick vor ihm standen. Dieser war anders. Es ärgerte ihn, dass er ihn nicht einschüchtern konnte.

„Dir wird der Hochmut in den nächsten Tagen schon vergehen“, bemerkte der Beamte.

Er gab einem der hinter ihm wartenden Angestellten ein Zeichen, worauf dieser unterwürfig nach vorne eilte und Zhuowu einen Zettel mit einer Nummer in die Hand drückte.

„Deine Zellennummer,“ knurrte der Beamte.

Dann warf er noch einmal einen finsteren Blick auf Zhuowu.

„Weitergehen.“

Zhuowu war froh, den missgelaunten Staatsdiener hinter sich gelassen zu haben und gelangte nun in den Kontrollbereich.

„Junger Herr, legt bitte Euer Gewand ab“, wurde er höflich angesprochen.

Er blickte in das freundliche Gesicht eines Angestellten, der ungefähr sein Alter hatte. Oh, es gibt auch nette und höfliche Menschen hier, dachte Zhuowu und lächelte sein Gegenüber an. Dann wurde er einer genauen Leibesvisitation unterzogen. Alles wurde akribisch durchsucht, seine Kleidung und der Inhalt seines Beutels. Wie alle Kandidaten durfte er nur Tuschstein, Pinsel, ein Wassergefäß und Essen für drei Tage, außerdem einen Nachttopf, eine Decke und Kerzen mitbringen. Während der Überprüfung bekam Zhuowu mit, dass es nicht weit von ihm an einer der Kontrollstationen Ärger mit einem der Prüfungskandidaten gab. Als er hinsah, erkannte er, um wen es sich handelte. Es war der aufgeblasene Prüfling, der ihm schon vor dem Tor aufgefallen war.

„Was ist das denn hier in dem Gewand? Da ist doch was im Saum eingenäht“, hörte er die Stimme des Kontrolleurs.

„Finger weg von meinem kostbaren Seidengewand. Das kostet mehr, als du in einem Monat verdienst. Wenn du es fleckig machst, wird es Ärger geben.“

Der hochmütige und herablassende Ton konnte den Angestellten nicht einschüchtern. Mit Hilfe eines herbeigerufenen Kollegen öffnete er den Saum des Gewandes und holte mehrere kostbare Goldmünzen hervor.

„Das ist mein Reisegeld“, sagte der Ertappte mit immer noch herablassender Stimme, „man hat ja einen bestimmten Lebensstandard.“

Dabei sah er mit arrogantem Gesichtsausdruck auf die Angestellten.

„Reisegeld, ach so. Und warum habt Ihr es jetzt dabei? Hier braucht Ihr kein Reisegeld.“

„Ich verbitte mir den Ton, Büttel“, rief der Angesprochene mit zorniger Stimme.

Sein Gesicht wurde feuerrot. Der Angestellte ließ sich nicht beirren. Er rief einen Beamten zu seiner Unterstützung herbei.

„Es dürfte dir bekannt sein, dass es strengstens untersagt ist, Geld auf das Prüfungsgelände mitzunehmen“, erklärte der Beamte dem jungen Mann mit scharfer Stimme, „Reisegeld? Du glaubst wohl, du kannst uns täuschen. Das ist Bestechungsgeld. Du willst die Wächter oder Angestellten bestechen. Das haben wir hier schon oft genug erlebt. Damit bist du von der Prüfung ausgeschlossen.“

Der Ertappte protestierte lauthals. Aber mittlerweile hatten ihn schon mehrere Wächter umringt und zerrten ihn unsanft aus dem Gebäude heraus. Zhuowu hörte noch seine sich überschlagende Stimme.

„Das wird euch teuer zu stehen kommen ... Ihr wisst wohl nicht, wer ich bin, ihr elenden Hunde. Mein Vater ist ein hoher Würdenträger, der Einfluss am Hof hat. Der wird es euch heimzahlen, ihr stinkenden Ratten …“

Zhuowu schüttelte den Kopf. Vielleicht solltest du dich für eine Tierart entscheiden, dachte er belustigt. Aber das geschieht dir recht, aufgeblasener Affe.

Zhuowu ging weiter zur zweiten Kontrollstation, an der das ganze Durchsuchungsprozedere noch einmal wiederholt wurde. Danach durfte er das Gebäude verlassen und fand sich mit zahlreichen seiner Mitstreiter in einem großen Hof wieder. Alle warteten. Sprechen war von nun strengstens verboten. Immer mehr Prüflinge strömten in den Hof. Zhuowu schätzte, nachdem die letzten eingetroffen waren, dass es mindestens vierhundert Kandidaten waren. Er hielt Ausschau nach Anning, konnte ihn aber in dem Getümmel nirgendwo entdecken. Inzwischen war es Mittag geworden. Die Sonne stand hoch am Himmel. Es war heiß. Das Warten in der Menge strengte Zhuowu an. Zu viele Menschen standen dicht um ihn herum. Ein Gefühl des Unbehagens und der Beklemmung machte sich bei ihm bemerkbar. Zu seiner Erleichterung wurde schließlich an einer Seite des Hofs ein breites Tor geöffnet, das auf das Gelände mit den Prüfungszellen führte. Kurz darauf wurden die einzelnen Nummern aufgerufen und immer mehr Kandidaten verschwanden durch das Tor.

„Nummer 82, vortreten.“

Das war Zhuowus Nummer. Er zwängte sich durch die Menge zum Tor. Die Angestellten dort überprüften die Nummer, dann durfte er das weite Prüfungsgelände betreten. Neugierig sah er sich um. Vor ihm erstreckten sich lange Reihen mit hunderten von kleinen weißgetünchten Einzelzellen. Das ganze Areal war von einer hohen Mauer mit Wachtürmen umgeben. Überall standen Wächter, auf den Türmen und auf den Wegen zwischen den Zellen. Sie würden die Prüflinge bei Tag und bei Nacht überwachen.

„Zeigt Eure Nummer“, wurde er von einem der Wächter aufgefordert.

Zhuowu reichte ihm wortlos den Zettel und wurde von ihm zu seiner Prüfungszelle geleitet.

„Macht es Euch gemütlich. Das wird für die nächsten Tage Euer ‚behagliches Heim‘ sein“, spöttelte der Wächter gutmütig.

Der Mann hat Humor, dachte Zhuowu. Dann musterte er sein „behagliches Heim“. Eine ungefähr einen Meter breite und vorne offene Zelle mit einem Vorhang, der in der Nacht zugezogen werden durfte. Die Inneneinrichtung bestand aus zwei Brettern, die sich über die gesamte Breite der Zelle erstreckten: ein schmales, direkt an der Hinterwand angebracht, auf das er sich setzen konnte, und ein breiteres, das etwas höher befestigt war und das ihm als Schreibtisch dienen würde. Nachdem er alles ausgepackt und die Schreibutensilien auf dem Tisch ausgebreitet hatte, kletterte er unter dem Schreibtisch durch und nahm auf dem schmalen harten Brett Platz. Wieder musste er warten. Er spürte, wie ihn Müdigkeit überkam und schlief, den Kopf auf dem Schreibtischbrett, ein. Plötzlich erschütterte ein mächtiger Gongschlag das Gelände, der ihn abrupt aufweckte. Eine laute hohe Stimme hob an.

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