Lukas Kellner - Konbini

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Konbini ist japanisch und bedeutet «Gemischtwarenladen» – klein, fein und voller Überraschungen. Genau das hältst du hier in Händen: eine einzigartige Mischung aus Geschichten, Lyrik und Ideen. Sogar Filme und Bilder liegen im Regal, in die du per QR-Code eintauchen kannst. Wenn du das Unerwartete liebst, das herrlich Verschrobene und Groteske, echte Emotionen und aufregendes Kopfkino, dann herzlich willkommen und viel Spaß in der Welt von Lukas Kellners Konbini!

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Heuschrecke

„Stört es Sie, wenn ich mich neben Sie setze?“

Die Heuschrecke auf der Mauer unterbrach ihr Zirpen, das sie wie immer pflichteifrig und unter größter Sorgfalt ertönen ließ.

„Oh, ein Mensch, der mit uns sprechen kann, das kommt selten vor! Nicht so selten wie man glaubt, aber doch schlichtweg selten. Setzen Sie sich ruhig.“

„Danke!“, erwiderte ihr der Mann, faltete dabei seine verwaschene, blaue Stoffmütze zusammen und ließ sich unter lautem Stöhnen auf dem warmen Stein nieder.

„Fast wie mein alter Diwan“, seufzte er und betrachtete dabei den glitzernden Fluss, der sich tief unter ihnen durch eine dichtbegrünte Wiesenlandschaft schlängelte.

„Was führt Sie hier her, wenn ich fragen darf? Sie sind mit einer Gruppe Menschen gekommen, richtig? Ich habe die anderen vorbeilaufen sehen. Wissen die, dass Sie mit uns sprechen können?“

„Ja, wissen sie, deswegen halten sie mich für verrückt.“

„Und Sie?“

„Ich halte sie für verrückt, weil sie mit Menschen reden. Es ist die mit Abstand niedrigste Form der Kommunikation, man kommt zu nichts sage ich Ihnen, wirklich schrecklich.“

„Wie meinen Sie das?“

„Na sehen Sie, da geht es doch schon los! Das Fragenstellen ist verloren gegangen – entweder man sagt, was sie hören wollen oder sie hören gar nicht erst zu. Zum verrückt werden ist das!“

Nach seiner kurzen Tirade blickte der Mann hinter sich, vergrub dann den Kopf zwischen den Schultern und knetete nervös auf seiner Mütze herum.

„Ich… müsste Sie da um einen Gefallen bitten“, flüsterte er.

„Hm, was für ein Gefallen?“, fragte die Heuschrecke und streckte dabei neugierig ihre Fühler aus.

„Sie müssten nächste Woche zur selben Zeit wieder hier sein, am besten mit ein paar Ihrer Artgenossen. So lange leben Sie doch noch, oder?“

„Ich denke schon, ich müsste noch gut drei Wochen zu leben haben!“, grinste die Heuschrecke.

„Gut, dann trommeln Sie bitte einige Ihrer Freunde zusammen und erscheinen zur selben Zeit an genau diesem Ort. Warum kann ich Ihnen noch nicht verraten, aber es wird sich lohnen, das verspreche ich!“

Die Heuschrecke überlegte kurz: „Dürfen auch Heupferde dabei sein? Die meisten meiner Freunde sind Heupferde, fragen Sie nicht warum, es ist eine lange Geschichte.“

„Von mir aus auch Heupferde!“

„Gut, dann werden wir hier sein.“

„Danke!“, erleichtert nickte der Mann und wollte gerade aufstehen, als die Heuschrecke fragte: „Wie heißen Sie eigentlich, werter Herr?“

„Ich? Nennen Sie mich Alabaster. Der alte Alabaster!“, antwortete er und grinste dabei mit geschlossenen Augen, was ihm das Aussehen eines betagten, zufriedenen Rentners verlieh.

Ein Mann in weißer Pflegerkluft trat von hinten an ihn heran und tadelte: „Herr Schmidt, da sind Sie ja, kommen Sie schon, die anderen warten, der Spaziergang ist vorbei.“

„Ja, ja, ich komme“, erwiderte er etwas reserviert und zwinkerte der Heuschrecke noch ein letztes Mal zu, ehe er sich wegführen ließ.

„So, so… Der alte Alabaster“, flüsterte die Heuschrecke und blickte dem neuen Freund köpfchenschüttelnd hinterher. Dann verabschiedete sie die letzten Sonnenstrahlen des Tages – wie immer laut und eruptiv, wild und gar entschlossen. Das Zirpen und Zirren; man hörte es wohl überall.

Das Bild stammt aus den Weinbergen in Würzburg direkt unterhalb des - фото 2

Das Bild stammt aus den Weinbergen in Würzburg, direkt unterhalb des Schlosshotels. Solltest du mal nach Würzburg kommen, ist diese Anhöhe definitiv einen Besuch wert, man hat einen ganz wunderbaren Ausblick auf die Stadt, den Main und die Festung. Damals war ich aber nicht nur zum Vergnügen zwischen Weinreben und Heuschrecken unterwegs, die dort oben im Spätsommer so laut zirren wie sie können. Ich habe Fotos für meinen Roman Die letzten Wolkensegler gebraucht. Weil es an dem Tag kochend heiß war und man gefühlt hunderte Stufen hinter sich bringen muss, bevor man ein schönes Fleckchen auf mittlerer Höhe erreicht hatte, war ich schon vor dem ersten Bild klitschnass geschwitzt (Was man übrigens auch auf den Fotos sieht, wenn man ganz genau hinschaut).

Als dann eine kleine, grüne Heuschrecke vorbeikam und sich neben mich auf eine Steinmauer gesellte, kam mir die Idee zu dieser Kurzgeschichte. Mir gefällt der Charakter des alten Mannes sehr und ich glaube, dass ich Alabasters Geschichte eines Tages ganz zu Ende erzählen werde. Mal sehen…

Der Sucher

Ein Mann mit dem Kopf einer Katze ging Nacht für Nacht von Tür zu Tür. Vom Mondschein begleitet und von der Dunkelheit umschlungen, schmiegte sich sein langer, violetter Mantel um die breitschultrige Gestalt und seine Augen leuchteten dabei wie kristallisiertes Baumharz durch die Nachtesschwärze. Vor jeder Tür der Stadt blieb er stehen; betrachtete, beäugte, bedachte und beschloss meist doch, dass er sich getäuscht habe – denn an diesem Ort gab es für ihn nichts zu finden.

Einmal beobachtete ihn dabei – der Zufall richtete es so ein oder vielleicht auch der Wille des Mondes – ein kleiner Junge, der am offenen Fenster stand und doch schon längst hätte schlafen sollen.

„Wer bist du?“, fragte er den Mann, der einen Kopf wie eine Katze hatte und ihn mit Augen ansah, die glänzten wie die teuersten Topase.

„Ich? Ich bin ein Sammler.“

„Ein Sammler, der in der Nacht sammelt?“, fragte der Junge, denn er misstraute der Gestalt und glaubte, das Wesen sei wohl eher ein Dieb.

„Nun, wenn du es so willst, bin ich wohl ein Sucher, allerdings suche ich für den, der sammelt, was mich in zweiter Instanz zum Sammler macht und wenn eins und eins wieder eins ergeben, dann bin ich wohl genau das: ein Sammler.“ Der Mann lächelte ihn an und schnurrte dabei wie ein zufriedener Stubenkater.

„Eins und eins gibt aber zwei!“, entgegnete der Junge.

„Oh, ist das so?“, antwortet der Mann und fuhr sich dabei verdutzt über die Schnurrhaare (Seine Hände wurden von weißen Handschuhen verborgen und es war nicht zu erkennen, ob sie mehr denen eines Menschen oder denen eines Katers glichen). Schließlich wackelte er mit einem Ohr, grinste breit und gab zu: „Tja, dann liege ich wohl falsch und bin doch ein Sucher!“

Nach diesen Worten des Katzenkopfes befiel den Jungen eine unendliche Müdigkeit, die ihn so plötzlich und übermächtig unter sich begrub, dass er sogleich taumelnd zurückwich, weiters mit den Beinen einknickte und letztlich auf seinem weichen Bett landete. Im nächsten Augenblick war von ihm nur noch laut gleichmäßiges Atmen zu hören.

„Schlaf gut, mein Junge!“, flüsterte der sonderbare Mann, griff zur weißgoldenen Kreide in seiner Manteltasche und markierte die Tür des Hauses geschwind mit dem Zeichen des Sammlers. Dann huscht er zurück in die Dunkelheit.

Das Foto stammt aus der zaubrischen Kleinstadt Ochsenfurt in Unterfranken In - фото 3

Das Foto stammt aus der zaubrischen Kleinstadt Ochsenfurt in Unterfranken. In einer Nebengasse entdeckte ich diese kunstvoll gearbeitete Tür und zufälligerweise stand die Sonne genau richtig, um einen spannenden Schatten über den Türstock zu werfen. Sind euch auch die weißen Kreidezeichen aufgefallen? Ich habe ein bisschen recherchiert, konnte aber leider nicht herausfinden, wofür sie stehen. Sie wirken für mich zumindest nicht wie die typischen Neujahrssegen von Kaspar, Melchior und Balthasar. Weil ich auf diese Frage keine Antwort fand, habe ich eben kurzerhand eine erfunden. Dadurch entstand die Geschichte des suchenden Katzenmannes.

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