Anke Schmidt - Das Erwachen der Raben

Здесь есть возможность читать онлайн «Anke Schmidt - Das Erwachen der Raben» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Erwachen der Raben: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Erwachen der Raben»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Butterkuchen?", Beatrice hielt Claudia die Platte hin.
"Danke." Sie griff beherzt zu. «Butterkuchen ist schließlich ein Muss bei Beerdigungen.»
Nach dreißig Jahren begegnen sich fünf Frauen erstmals wieder, die in ihrer Kindheit eng miteinander verbunden waren. Damals endete ein Streich mit dem Tod eines der zwölfjährigen Mädchen. Damit war der Clan der Raben zerschlagen. Über das Ereignis haben alle geschwiegen und jede versuchte, mit ihren Schuldgefühlen zu leben. Bei dem Wiedersehen in ihrem Heimatdorf Eichenstövel wird nicht nur ein Geheimnis enthüllt, das ihnen die Augen öffnet. Sie erwachen aus dem zerstörerischen Schweigen und gestalten ihr Leben neu.

Das Erwachen der Raben — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Erwachen der Raben», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Als sie sich dann alle auf den Weg machen wollten, fragte die Tante, was sie denn heute am Johannestag noch vorhätten. Die Mädchen schauten sich an, keine wusste, mit diesem Tag etwas anzufangen.

Die Tante hob ihren Zeigefinger an den Mund, „na so was, wisst ihr denn nicht, dass der heilige Johannes an diesem Tag enthauptet wurde?“

Die Mädchen schüttelten die Köpfe, schon wieder einer dieser Heiligen. Die Armen mussten immer so leiden, wurden mit Pfeilen durchbohrt, von Löwen gefressen oder bei lebendigem Leibe gegrillt und das Gruselige war dabei, dass sie dennoch guckten, als würden sie es erdulden wollen.

„Dann wisst ihr auch nicht“, sagte die Tante weiter, „dass man an diesem Tag Kräuter sammelt und über Türen und ans Fenster hängt, damit das Haus geschützt ist?“

Nein, davon hatten sie auch noch nie was gehört.

„Welche Kräuter denn?“, fragte Claudia.

Die Tante überlegte: „Kamille, Thymian, Bärlapp, Beifuß, Arnika, Ringelblume und Johanniskraut, an die erinnere ich mich.“ Sie rieb ihr Kinn, dann fuhr sie fort zu sprechen. „Wir tanzten um das Feuer, wunderbar, und sprangen über die Flammen.“ Ihre Augen bekamen wieder diesen Glanz. „So waren wir das Jahr über vor Unheil und Krankheit geschützt. Kinder, ihr müsst immer auf eure Gesundheit achten.“

Auf dem Weg ins Dorf verkündete Claudia, sie müssten auch so ein Feuer machen. Die Zwillinge waren wie immer von Claudias Ideen begeistert und begannen laut durcheinanderzuplappern, doch sofort gebot Claudia Einhalt. Sie könnten erst dann weiter darüber reden, wenn Johanna nicht mehr dabei sei, schließlich gehöre sie nicht zum Clan der Raben. Johanna versetzte es einen Stich, so sehr hatte sie gehofft, dazu zu gehören, hatte geglaubt, Claudia würde sie nach dem heutigen Tag nicht mehr ausschließen. Schweigen herrschte, doch dann hörte sie Astrids Stimme.

„Wir sollten abstimmen, ob wir Johanna aufnehmen.“

Außer Claudia nickten alle, aber sie beugte sich der Mehrheit. „Also gut“, sagte sie, „wer ist dagegen?“ Claudia streckte die Hand in die Luft, die Zwillinge schlossen sich ihr wie gewohnt an. „Das ist ein Unentschieden und damit kann sie nicht bei uns mitmachen.“ Sie zuckte die Achseln, als ließe sich daran nun mal leider nichts ändern, aber Astrid gab nicht auf, sie wollte für ihre Freundin einstehen.

„Die Zwillinge gelten nur als eine Stimme“, entgegnete Astrid. Der eine Zwilling schaute Claudia an, der andere erhob sogleich Protest, den Astrid mit einer Handbewegung wegwischte. „Sie waren mal ein Mensch, kriegen also auch nur eine Stimme.“ Astrid verschränkte ihre Arme vor die Brust.

Claudia musterte Astrid: „Gut, aber sie muss ein Opfer bringen.“

Damit erklärte sich Astrid einverstanden. Alle schienen zufrieden, nur Johanna wurde mulmig zumute, was für ein Opfer? Als sie mit Astrid allein war, fragte sie nach.

„Mach dir nicht in die Hosen. Sie wird dir schon nicht den Kopf abhauen.“ Jetzt wurde Johanna richtig nervös. Der heilige Johannes wurde enthauptet und heute war das Johannisfest. Nun gut, Claudia würde ihr nicht den ganzen Kopf abhacken, das wäre Mord, aber vielleicht würde sie ein bisschen daran herumschnippeln, das wäre ein Opfer. Johanna wurde übel, sie traute Claudia nicht, nein, sie würde am Abend nicht auf der Wiese wie verabredet erscheinen. Astrid sah ihr die Ängstlichkeit an.

„Wenn du nicht kommst, werde ich nie wieder deine Freundin sein“, sagte sie verärgert. „Schisshasen kann ich nicht leiden.“

Was sollte sie tun, sie wollte Astrids Freundin bleiben. Ihr blieb also keine Wahl.

Im Dämmerlicht wirkte die Sommerwiese als wäre sie mit Magie überzogen. Die Rabenkinder hatten bereits Holz gestapelt, duftende Kräuter drüber gestreut und Steine angeordnet. Auf dem Boden lag ein Teppich aus Blütenblättern. Jedes Mädchen hatte sich Blumen ins Haar geflochten. Claudia sah in ihrem weißen Kleid aus wie eine Elfenkönigin, nur steckte in ihrer Blumenkrone eine Rabenfeder. Sie nahm Johanna bei der Hand und führte sie zum Steinkreis. Dort sprach sie Worte aus, die wie Zauberworte klangen, fremd und geheimnisvoll. Johanna bekam eine Gänsehaut. Sie sagte sich, dass alles nur ein Spiel sei. Johanna, stell dich nicht bescheuert an, mach mit, das sind deine Freundinnen. Es ist ein Abenteuer und du darfst dabei sein.

Rasch brach die Dunkelheit herein. Astrid und ein Zwilling zündeten das Feuer an. Es sah schön aus, das Orange und das Blau und das Gelb. Claudia legte ihr die Hände auf die Schultern, drückte sie auf die Knie runter, während die anderen Mädchen zuschauten. Der Himmel war schwarz, die Welt war schwarz, außer das Fleckchen Wiese, auf dem sie standen, mit dem Feuer, mit den Blumen, in ihren weißen Kleidern, an denen eine Feder befestigt war. Plötzlich spuckte Claudia ihr ins Gesicht, was Johanna erstarren ließ. Die Spucke rann ihr die Stirn hinab. Claudia war hinterhältig, war gemein. Sie hätte es wissen müssen. Doch dann beugte Claudia sich zu ihr hinunter und strich mit ihrer Feder die Spucke weg. Johanna hörte Claudia wieder diese Zauberwörter sagen.

„Rabenkind“, sagte sie dann weiter, „aus meinem Mund erfährst du deinen Namen.“ Sie trat hinter Johanna, legte die Hand auf den Kopf und drückte ihn hinunter zu den Feuersteinen. Nun zog sie das linke Ohrläppchen auf einen der Steine.

Wieder überkam Johanna ein Schrecken. Oh, nein, sie will nicht den Kopf, sondern das Ohr abhacken. Das Opfer würde ihr Ohr sein. Die Kinder in der Schule würden sie hänseln, ihre Mutter würde weinen und der Vater würde mit ihr schimpfen. Nein, sie musste jetzt wegrennen. Doch bevor sie aufspringen konnte, war da etwas Spitzes, gefolgt von einem Schlag, einem Schmerz.

„Steh jetzt auf“, befahl Claudia. Johannas Knie zitterten, ihr war schwindelig. Ein Zwilling half ihr auf und hielt noch den Stein in der Hand, mit dem er den Nagel durch das Ohrläppchen getrieben hatte. Ihr war als würde ihr Ohr in Flammen stehen. „Wähle nun“, sagte Claudia hoheitsvoll zu ihr, „wem aus dem Clan der Raben du deinen Namen verraten willst.“

Konnte es sein, sie gehörte nun tatsächlich zu ihnen? Die Angst wich der Freude. Sie hatte bestanden, sie hatte nicht versagt, sie hatte noch nicht einmal geschrien. Erwartungsvoll musterte sie die Mädchen, was würde nun passieren? Hoppla, sie sollte ihren Namen verraten? Den kannten doch alle! Nein, Claudia wollte ihr einen Namen geben; sie hatte ihr nach dem Schlag etwas zugeraunt. Hatte sie ihren neuen Namen richtig verstanden? Blöd, wenn sie ihn jetzt falsch sagen würde. Sie sollte wählen, also sollte sie nicht allen ihren Namen sagen, aber war das erlaubt? Johanna tat, was ihr das Sicherste erschien. Sie ging zu Astrid und flüsterte ihr den Namen ins Ohr. Astrid nickte, es war also die richtige Entscheidung. Aber noch immer ruhten Blicke gespannt auf ihr. Sie war nun im Clan der Raben. Sie richtete sich zu voller Größe auf. Sie gehörte endlich dazu. Diese Gedanken kreisten durch ihren Kopf. Auch Beatrice und Maria gab sie ihren Namen. Dann waren da wieder Zweifel. Sollte sie den Zwillingen den Namen geben, schließlich hatten sie nicht für sie gestimmt, Claudia kannte ihn, oder kannte Claudia ihn erst, wenn sie ihn ihr nannte? Sie wog ab und als sie sich endlich entschloss, auch den letzten drei den Namen zu geben, packte Astrid sie am Arm und sprang mit ihr über die Flammen.

Nun war auch für die anderen kein Halten mehr. Alle sprangen. Es ertönte ein Gekreische und Gejohle, in das Johanna einstimmte. Sie tanzten, drehten sich um das Feuer, stießen die Laute, die in ihnen waren, in die Nacht. Drehen, Kreisen, Stampfen, Füße hoch, Füße runter, Arme überall, die Glieder schwer, die Gedanken leer. Immer weiter. Als Johanna zu Boden fiel, sah sie den Rasen auf sich zukommen, sah die Grashalme, die Blumen und spürte die Feuchtigkeit der Erde auf ihrer erhitzten Haut. Sie glitt in einen Traum.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Erwachen der Raben»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Erwachen der Raben» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Erwachen der Raben»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Erwachen der Raben» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x