Rita Hajak - Haus der Geheimnisse

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Eine junge Frau aus Hamburg hofft, im Hause ihres ehemaligen Geschichtsprofessor in Cornwall/England den Unfalltod ihrer Eltern zu überwinden. Schnell wird Katja klar, dass im Haus ihres Gastgebers Geheimnisse verborgen sind. Als sie von einem ungeklärten Verbrechen erfährt, gerät sie in tödliche Gefahr …

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Rita Hajak

Haus der Geheimnisse

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Inhaltsverzeichnis Titel Rita Hajak Haus der Geheimnisse Dieses ebook wurde - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Rita Hajak Haus der Geheimnisse Dieses ebook wurde erstellt bei

Zitat Zitat Was lange im Verborgenen ruht, kommt irgendwann ans Licht …

Eins

Drei

Vier

Sieben

Acht

Neun

Zehn

Dreizehn

Vierzehn

Fünfzehn

Sechzehn

Siebzehn

Achtzehn

Impressum neobooks

Zitat

Was lange im Verborgenen ruht,

kommt irgendwann ans Licht …

Eins

Es war Freitagmorgen, kurz vor sieben Uhr.

Katja schaltete das Radio ein, um die Nachrichten zu hören, bevor sie aufstand. Genüsslich streckte sie sich im Bett aus. Sie horchte auf. In der Nacht soll es im Norden Deutschlands heftig geschneit haben. Der Verkehr, in der Hamburger Innenstadt sei zum Erliegen gekommen. Es sollen sich bereits mehrere Auffahrunfälle ereignet haben.

Ungläubig schüttelte sie den Kopf und schlug die Bettdecke zurück. Sie schlüpfte in die Fellpantoffeln und trippelte zum Fenster. Zögernd zog sie den Rollladen hoch. Tatsächlich! Draußen war alles zugeschneit. Und das Mitte März. Vom nahenden Frühling war nichts mehr zu spüren. Stattdessen kehrte der Winter zurück. Sie konnte froh sein, nicht zur Uni fahren zu müssen. Alle Prüfungen hatte sie hinter sich gebracht. Plötzlich erstarrte sie. Was hatte der Sprecher da eben gesagt? Ein Flugzeugunglück auf dem Flughafen O'Hare in Chicago? Leichenblass zwang sie sich, Ruhe zu bewahren. Um welche Uhrzeit soll sich das Unglück ereignet haben?

Ihre Eltern waren vor einer Woche zu einem Kongress nach Chicago geflogen. Ihr Vater, Professor für Naturwissenschaft, sollte bei diesem Treffen einen Vortrag über neue wissenschaftliche Erkenntnisse halten. Ihre Mutter begleitete ihn, da sie als seine rechte Hand im gleichen Institut arbeitete. Sie befanden sich bereits mit einer Maschine der Lufthansa auf der Rückreise und würden gegen 9:10 Uhr in Hamburg eintreffen. Vor dem Abflug, um 16:15 Uhr, OZ Chicago, hatte Katja noch mit ihrer Mutter telefoniert. Es musste sich um ein anderes Flugzeug handeln.

Die Angst blieb. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr Herz wie wild klopfte.

Katja zog ihren Hausanzug über und begab sich hinunter in die Küche. Hier war es angenehm warm. Die Heizung ließ sie über Nacht angeschaltet. Sie war so aufgeregt, dass sie auf das Frühstück verzichtete. »Ich werde Isabel im Institut anrufen«, sagte sie zu sich selbst. Isabel war die Sekretärin ihres Vaters und diejenige, die alles aus erster Hand erfuhr. Sie würde wissen, ob ihre Eltern in Sicherheit sind.

Genau in dem Augenblick, als sie zum Telefonhörer greifen wollte, klingelte es an der Haustür. Sie schaute kurz auf die Uhr, die bedrohlich laut tickte. Es war kurz nach halb acht. Katja wurde es übel. Wer kann das sein? Vorsichtig öffnete sie. Davor standen Isabel und Professor Landau, der Chef des Instituts. Katja verschlug es die Sprache. Sie spürte sofort, dass das nichts Gutes bedeutete.

Sie brachte kein Wort heraus, starrte die beiden nur verstört an.

»Dürfen wir hereinkommen?«, fragte Dr. Landau.

»Entschuldigen Sie, selbstverständlich.«

Katja ging voraus in die Küche. »Es ist also wahr?«, stellte sie fest und begann zu zittern.

»Sie haben es bereits in den Nachrichten gehört?« Isabel schaute Katja besorgt an.

Diese nickte. »Ist was mit meinen Eltern? Nun sagen Sie schon.« Katja bemerkte, trotz ihrer eigenen Unruhe, dass sich die beiden unbehaglich fühlten.

Zögernd berichtete Professor Landau von dem schrecklichen Unglück, das sich in Chicago abgespielt hatte: »Ein Hydraulikausfall soll den Piloten nach dem Start zur sofortigen Umkehr gezwungen haben. Die Landung missglückte. Das Flugzeug war auf der Landebahn des Flughafens zerschellt und dann in Flammen aufgegangen.« Er hielt kurz inne. »Unter den Passagieren und Besatzungsmitgliedern haben viele das Unglück nicht überlebt.«

Isabel fügte leise an: »Ihre Eltern sind auf dem Weg in die Klinik an den Folgen des Unfalls verstorben! Wir haben das sofort überprüfen lassen. Katja, wir bedauern den Tod Ihrer Eltern von ganzem Herzen.«

Es dauerte einige Sekunden, bis Katja begriff, was geschehen war. Ein Schwindelgefühl erfasste sie, und es wurde ihr schwarz vor Augen. Sie tastete nach einem Halt und wäre gestürzt, hätte Professor Landau sie nicht rechtzeitig ergriffen. Behutsam führte er sie zu einem Stuhl.

»Heißt das, meine Eltern sind … tot? ?«, fragte sie mit tonloser Stimme. Ihr Blick war leer.

Die Sekretärin und der Professor nickten stumm.

»Das kann nicht sein! Sie müssen sich irren!«, schrie Katja fassungslos. Mit den Fäusten schlug sie auf den Tisch. Ihre Schultern bebten. Weinend verbarg sie das Gesicht in ihren Händen. Sie schluchzte herzzerreißend und Isabel legte ihr mitfühlend die Hand auf die Schulter.

Katja konnte sich nicht beruhigen. »Ich kann es nicht glauben«, weinte sie und stand auf.

Isabel nahm sie in den Arm. »Es tut mir unendlich leid. Können wir jemanden verständigen?«

Energisch schüttelte Katja den Kopf. »Lassen Sie mich jetzt alleine.« Sie schniefte ins Taschentuch. Isabels mitleidige Blicke entgingen ihr nicht.

Auch Dr. Landau wusste nicht, was er sagen sollte und murmelte ein paar Worte des Bedauerns. »Es wäre nicht gut alleine zubleiben«, meinte er beunruhigt.

Es klingelte an der Haustür. Professor Landau ging durch den Flur und öffnete.

»Guten Morgen, ich wollte zu Katja Berghoff«, sagte Markus Melzer.

»Wer sind Sie?«, wollte Landau wissen.

»Lassen Sie ihn herein!«, rief Katja ungehalten. »Er ist ein Freund und Nachbar.« Sie flüchtete in seine Arme, als er ihr entgegenkam. »Oh Markus, ich kann es nicht ertragen, es tut so weh.«

»Was ist passiert?« Er war völlig ahnungslos. Als Markus erfuhr, was geschehen war, musste er sich zusammen nehmen, um nicht die Fassung zu verlieren.

Isabel und Dr. Landau verabschiedeten sich und versicherten, dass sie sich um die notwendigen Formalitäten kümmern werden.

Katja hatte nicht mehr zugehört. Ihre Gedanken überschlugen sich. »Was soll ich jetzt machen?«, jammerte sie hilflos. »Ich werde nie mehr glücklich sein. Ohne meine Eltern kann ich mir das nicht vorstellen. Sie waren alles, was ich hatte. Warum mussten ausgerechnet meine Eltern zu diesem Kongress fliegen? Bisher hatte sich der Chef persönlich darum gekümmert. Und nun dieses Unglück. Ich kann es nicht fassen. Sie waren doch noch so jung.«

»Ich werde dir helfen. Du bist nicht alleine«, sagte Markus. »Du hast mich. Ich kann dir nachfühlen, wie du leidest. Es ist unfassbar, dass das passieren musste. Das Leben kann so grausam sein.«

Für Katja war das kein Trost. Die Tränen flossen in Strömen über ihre Wangen.

Markus hielt sie schweigend im Arm und streichelte ihr tröstend über den Rücken.

Katja begriff, dass hier jedes weitere Wort überflüssig gewesen wäre. Allmählich beruhigte sie sich und bat ihn, zu gehen. »Ich möchte mich hinlegen.«

»Ich werde später wiederkommen«, versprach er und bat um einen Schlüssel. Gerne verließ er Katja nicht. Sie wirkte so apathisch.

»Danke! Und … Markus? Außer dir will ich niemand sehen.«

Nachdem der junge Mann gegangen war, weinte sie laut auf und rannte verzweifelt in ihr Schlafzimmer. In ihrem Bett rollte sie sich zusammen wie ein Igel und zog die Decke über den Kopf.

In den folgenden Tagen funktionierte Katja wie eine Marionette. Sie hielt sich mühsam aufrecht. Dass sie mit Markus zur Identifizierung ihrer Eltern nach Chicago fliegen musste, nahm sie wie durch einen Nebelschleier wahr. Der Hausarzt verordnete ihr ein beruhigendes Medikament, sonst hätte sie die Reise sicherlich nicht durchgestanden. Markus war Rechtsanwalt und konnte in ihrem Namen alles Nötige erledigen.

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