Julie Burow - Ein Lebenstraum

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"Ein Lebenstraum" beginnt wie ein klassisch-romantischer Roman: Die Helden werden idealisiert zu fehlerlosen Musterbildern des männlichen und weiblichen Geschlechts, auch die Sprache scheint einem heutigen Leser zunächst schwer verdaulich. Dann aber entfaltet sich eine komplexe Familiengeschichte, die bei aller Zuspitzung nicht unrealistisch wirkt.

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»Fürchtest Du Dich, Mädchen?« flüsterte er, ihr näher und näher rückend, »nein, Du fürchtest mich nicht, kannst mich nicht fürchten, Du wärest kein Weib, wenn Du nicht längst gewusst, gefühlt, dass ich Dich liebe. Sprich, sprich, Leonore, Du weißt, was in mir glüht, Du wirst es teilen.«

Leonore fühlte all’ ihr Blut zum Herzen rinnen und dann plötzlich wie eine Springflut in ihre Adern zurückströmen. Sie wusste nicht, was der Onkel wollte, sie ahnte nicht, in welcher Gefahr sie schwebte, aber Furcht und Scham schlossen ihr den Mund, schweigend wandte sie sich ab und duldete bebend, dass Delbruck ihren Nacken mit wilden Küssen bedeckte, dass er sie näher und näher zu sich zog, mit seinen Lippen die ihren suchend. Sie befand sich in einem ähnlichen Zustand als dem des Alpdrückens; obgleich vollständig wachend, lähmte doch das Entsetzen alle ihre Nerven; wenn Delbruck einen Dolch gezogen und ihn auf ihre jungfräuliche Brust gesetzt hätte, die entsetzliche wahnsinnige Angst würde nachgelassen haben, ihr natürlicher Mut wäre zurück gekehrt, sie hätte einen Kampf mit etwas Wirklichem, ihr Bekanntem vor sich gesehen; jetzt erschien ihr der Mann in einer grauenhaften Leidenschaft ein furchtbares Gespenst, die Verkörperung des namenlos Grässlichen, das im Dunkeln lauert.

Sie konnte nicht sprechen, der Atem stockte ihr, sie fühlte sich schwach werden und konnte seiner rasenden Liebkosungen sich nicht erwehren. Sie krümmte sich in sich zusammen, beugte zitternd das erbleichende Gesicht auf die Brust und schlug krampfhaft die Arme ineinander.

So glich sie dem Vögelchen, das in der Todesangst das Köpfchen unter die Flügel steckt, aber Delbruck verstand die rührende Gebärde des Kindes nicht. Er glaubte, die Flamme der Sinnlichkeit in ihr durch seine Küsse, seine Blicke erwecken zu können und strebte nur nach der Möglichkeit, seine Lippen auf die ihren zu drücken, seine Augen in die ihren strahlen zu lassen. Er ergriff ihre bebenden Hände, bog sie mit Gewalt auseinander und versuchte sie um seinen Nacken zu legen, während er im Wagen vor ihr kniend, Worte wilder, zügelloser Leidenschaft ausstieß. Endlich war es ihm gelungen, ihren Kopf zu erheben und den ersten rasenden Kuss auf den sanften Kindermund zu drücken.

Aber in demselben Moment stieß der Wagen an einen im Wege liegenden Stein und die Tür an Leonorens Seite sprang weit auf. Wie ein Blitz durchzuckte diese Wahrnehmung die Seele des jungen Mädchens; mit einer heftigen und dem vor ihr Knienden ganz unerwarteten Anstrengung riss sie sich aus seinen Armen los, sprang, ohne den Tritt zu berühren, aus dem Wagen und floh wie ein gejagtes Reh waldeinwärts.

Einen Augenblick war der Justizrat völlig betäubt. Er hatte einen heftigen Stoß an die Schläfe bekommen, mit der er gegen den Eisenbeschlag der Wagentür gefallen, und dieser und das Plötzliche von Leonorens Handlung und die Täuschung seines wilden Verlangens wirkten gemeinschaftlich, ihn in einen Zustand der Besinnungslosigkeit zu versetzen. Als er zu sich kam, war das junge Mädchen nirgend mehr zu erblicken. Der Wagen fuhr langsam durch den herrlichen Wald und die letzten Strahlen der untergehenden Sonne bemalten die braunen Stämme der Tannen mit einem Bronze-Streifen.

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Neuntes Kapitel.

Leonore flog mehr als sie ging über den feinen grünen Waldrasen. Alle ihre Nerven waren aufs Äußerste gespannt und sie fühlte in sich eine Kraft, die es ihr möglich zu machen schien, in ihrem Lauf bis ans Ende der Erde zu verharren. Sie hatte keine Ahnung, nach welcher Richtung ihre Flucht sie führen könne, auch war ihr diese ganz gleichgültig. Jeder Schritt entfernte sie weiter von dem entsetzlichen Mann, an den zu denken ihr schon Todesschauer einflößte, und das war genug.

Anfangs leuchtete das helle Sonnenlicht freundlich und ermutigend dem jungen einsamen Flüchtling, die Bäume und die Rasen erglänzten in seinen trauten Strahlen, aber allmählich verbleichten dieselben, die Sommernacht breitete ihren duftigen Mantel über den Wald, Johanniswürmchen leuchteten im Moose, die Mondsichel blickte zwischen den Baumkronen hindurch auf das arme verirrte Kind, und nun – Stunden waren verflossen, seitdem sie sich von dem Entsetzlichen losgerissen und in eilendem Lauf alle ihre Kraft aufgeboten hatte, – nun begann diese zu versiegen. Sie fühlte sich ermatten, fühlte sich einsam in der Einsamkeit des Waldes, die Schauer der Nacht kamen über ihre Seele, sie schwankte, zitterte und sank endlich bis zum Tode erschöpft neben dem Stamm einer riesigen Tanne nieder. Das Grauen der Finsternis stierte mit tausend schwarzen Augen aus jedem Busch, von jedem rauschenden Zweige sie an. Kein bekannter befreundeter Laut ließ sich hören, nicht das Gebell eines Hundes, nicht das Rollen eines Wagens, kein Ton einer menschlichen Stimme, nur der Nachtwind rauschte und flüsterte in den Bäumen, und von Zeit zu Zeit huschte eine Nachtschwalbe unter den Tannenkronen hindurch und verschwand mit leisen Schwirren in der Ferne.

Sie lehnte das müde Haupt an den Baumstamm und ließ den Tränen, die dem Innersten ihres Herzens entströmten, freien Lauf. Sie fielen wie Tau auf das Moos am Boden und erleichterten allmählich ihr Herz.

Was war geschehen? – Sie hatte für das Grässliche, das ihr begegnet, keinen Namen, sie fühlte nur, dass die Scheu und Angst, die sie vom ersten Augenblick ihrer Bekanntschaft mit dem Gatten ihrer Tante vor demselben gehabt hatte, vollkommen gerechtfertigt sei. Ihm jemals wieder unter die Augen zu treten, jemals wieder seine Blicke auf sich ruhen zu fühlen, hielt sie für eine Unmöglichkeit.

Wo aber war für sie auf dem weiten Erdenrund ein Zufluchtsort, da das Haus ihrer Verwandten ihr verschlossen? Ihr Vater war fern, ach so fern, und eine Stimme in ihrem von Weh überfüllten Herzen sagte ihr außerdem auch noch, dass sie ihm jetzt, wo eine Fremde an die Stelle ihrer Mutter getreten, bei seiner geringen Einnahme und seinen stets verwickelten Geldverhältnissen leicht eine Last sein könnte.

»O dass ich ein Vogel wäre, der unterducken kann im warmen Nest bei seinem Mütterchen, dass ich ein Reh wäre und im Walde meine Heimat hätte«, seufzte das verlassene Mädchen, während von neuem ein Strom von Tränen über ihre Wangen floss. Sie hatte kein Mäntelchen, keine warme Hülle bei sich, die Nacht begann kühl zu werden und Frostschauer gesellten sich zu dem Gefühl des Kummers, der Verlassenheit und des Grauens. Das blasse Mondlicht webte seltsame gespensterhafte Schatten auf dem Boden, die Baumstämme schienen mächtige Riesen, die Wurzeln wanden sich am Boden wie Molche und Schlangen, der leiseste Laut, den der Wind in den Zweigen erregte, ließ sie zusammenschrecken, und die Stille erfüllte sie mit Grausen. Seltsame Bilder aus der Kinderzeit traten vor ihre Seele, Märchen-Bilder von Wurzelmännchen und Moosfräulein.

Im Walde wohnten all’ diese Geister, die den verlassenen Menschen bald freundlich, bald feindlich in ihren Revier aufnehmen. War es doch, als ob sie in Leben und Wirklichkeit ihr winkend an ihr vorüberhuschten, und plötzlich trat ein Kindermärchen lebhaft bis zur Sinnentäuschung vor ihre Erinnerung, das Märchen von dem verwaisten Mädchen, das aus dem Stamm der Weide sich alles holt, dessen sie bedarf. Leonore musste mitten in ihrer Angst und unter ihren Tränen lächeln in innerer Freude; ach die Mutter hatte ihr das oft und oft erzählt, als sie schon kränklich war und ihr dann gesagt:

»Glaub’ mir, mein Kind, Mutterliebe dauert stets übers Grab hinaus, und der Geist einer Mutter umschwebt die Waise immer und überall. Vergiss dies nie, wenn Du in künftigen Tagen leidest, denk’ an die Mutter, rufe sie, wenn Du verlassen bist, sie wird bei Dir sein.«

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