Julie Burow - Ein Lebenstraum

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"Ein Lebenstraum" beginnt wie ein klassisch-romantischer Roman: Die Helden werden idealisiert zu fehlerlosen Musterbildern des männlichen und weiblichen Geschlechts, auch die Sprache scheint einem heutigen Leser zunächst schwer verdaulich. Dann aber entfaltet sich eine komplexe Familiengeschichte, die bei aller Zuspitzung nicht unrealistisch wirkt.

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Diese Fragen wurden mit erbleichenden Lippen und bebender Stimme ausgesprochen und Leonore wusste nicht, was sie antworten sollte, denn ein Schamgefühl, dessen sie nicht Herr werden konnte, schloss ihr über die Vorfälle des letzten Abends den Mund.

Sie faltete die Hände und sah mit flehenden Blicken auf die Fragende, deren Gesicht sich verdüstert hatte und um deren Mund jetzt Schmerz und Angst lagerten.

»Gott hat mich hierher geführt, gnädige Frau, ein Engel in Gestalt einer schönen jungen Dame«, sagte sie von neuem in Tränen ausbrechend, »haben Sie Erbarmen mit mir; nehmen Sie Sich meiner an, ich bin allein und verlassen, so sehr, sehr verlassen.«

Sie schluchzte heftig und musste zu sprechen aufhören.

»Soviel ich weiß, lebt aber Ihr Vater noch?«

»Er lebt, ja, aber er hat sich zum zweiten Mal verheiratet und – und –«

»Und Sie können Sich nicht mit der Stiefmutter vertragen, ein sehr gewöhnlicher Fall – aber der Justizrat Delbruck ist ein wohlhabender, kinderloser Mann, die Justizrätin eine höchst achtbare Frau. Beide haben sich Ihrer mit vieler Güte angenommen; es spricht nicht für Sie, liebes Kind, dass Sie diesen wackern Menschen entlaufen sind; denn auf ein förmliches Entlaufen muss ich aus Ihrem verstörten Aussehen, aus Ihrem Aufenthalt im Walde ohne Obdach schließen. Eine Reise würden die Ihrigen Sie nicht ohne die nötigen Kleidungsstücke und Geldmittel haben antreten lassen.«

Leonore hätte tausenderlei auf das antworten können. Zuerst war die Voraussetzung, dass sie sich mit ihrer Stiefmutter nicht vertragen hätte, ganz ungegründet. Sie kannte die Gattin ihres Vaters gar nicht und hatte sich nur, den dringenden Aufforderungen ihrer Verwandten nachgebend, von dem Teuren getrennt, der freilich – das fühlte sie wohl – einen ihr unbekannten Grund gehabt hatte, in diese für beide Teile so schmerzliche Trennung zu willigen. Und was ihre Verwandten betraf – o, nur Gott und ihr selbst waren die Schrecknisse bekannt, die sie fort und in Nacht und Wildnis hinaus getrieben hatten, und konnte sie dieselben denn aussprechen? Musste sie nicht erröten vor dem Lufthauch, der den Schall ihrer Worte weitertrug, vor dem Sonnenstrahle, der ihren Augen leuchtete, wenn sie nur den Versuch machte auszusagen, wie schmachvoll ihr begegnet worden? Sie schlug die Augen nieder und sagte mit bebender tonloser Stimme:

»Ich fuhr mit meinem Onkel durch den Wald, wir wollten zur Nacht nach Wilkowischken und übermorgen, nachdem wir wieder eine Nacht bei der Frau Baronin von Kandern zugebracht, nach Kaimehlen, wo die Tante jetzt ist –«

»Nun und?« fragte die Dame als Leonore stockte und die Farbe wechselte.

»Der Onkel war böse gegen mich«, hauchte das junge Mädchen, »und ich sprang aus dem Wagen, und lief, so weit meine Füße mich trugen und –« ihre Kräfte verließen sie, sprachlos warf sie sich der Fremden zu Füßen, bedeckte ihr Gesicht mit den Händen und sagte:

»Erbarmen Sie Sich meiner, Sie haben vielleicht auch eine Tochter, beschützen Sie eine Waise, die keine Mutter mehr hat. –«

»Das ist seltsam – mehr als seltsam«, sagte die Matrone eher zu sich selbst, als zu dem in Tränen aufgelösten Mädchen, »indes, mein Kind, will ich Sie umso lieber als vorläufigen Gast bei mir sehen, da Sie es heute Abend doch geworden waren. Ich bin Frau von Kandern. Verschweigen kann ich es Ihnen indes nicht, dass alles, was Sie erzählen, auf Sie kein besonders gutes Licht wirft, Sie müssen hartnäckig und sehr empfindlich, dabei von einem fast unbegreiflichen Leichtsinn sein. Ich hatte übrigens schon durch meinen Sohn Sigmund von Kandern manches mir ziemlich Missfällige von Ihnen gehört.«

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Zwölftes Kapitel.

Die arme Leonore zuckte zusammen, als ob ein Schlag sie getroffen hätte. Kandern, der Mann, den sie so fest und gewiss für ihren Freund gehalten, dessen Andenken sie so treulich in ihrem Herzen bewahrt hatte, sprach nachteilig von ihr. O, das traf sie schmerzlich! – und sie kniete vor seiner Mutter, auf diesem Schoß hatte auch sein Haupt wohl oft geruht, an dieser edlen und stolzen Brust hatte er als Kind gelegen. Seine Mutter! Wie teuer, wie heilig erschien sie Leonoren!

Was er auch über sie Tadelndes gesagt haben mochte, – er hatte gewiss Recht gehabt und es nicht böse gemeint! War sie doch ein noch unerzogenes, einfältiges Mädchen, das oft und nicht unverdient getadelt wurde, und er so gut, so klug!

Sie erhob das Köpfchen, blickte mit ihren sanften Augen ins Gesicht der Matrone und sah nun, dass der ferne Sohn der Mutter sehr, sehr ähnlich sei, nur heiterer sah er aus, wohlwollender und vielleicht, ja vielleicht auch noch klüger.

»Stehen Sie auf, liebes Kind«, sagte die Baronin. »Ihr ganzes Wesen hat einen etwas theatralischen Anstrich, der einer Frau, welche der Welt Eitelkeiten entsagt hat, nicht wohlgefallen kann. Stehen Sie auf, ich werde Ihnen Kleider von meiner Tochter bringen lassen, die mit Ihnen wohl in einer Größe sein mag, schlafen Sie ein bisschen, wenn Sie wollen und abends, wenn Ihr Onkel kommt, werde ich mit ihm über Sie sprechen.«

Leonore erhob sich, die Eiseskälte der vornehmen Dame hatte ihr junges Herz durchfröstelt, sie war wie ein Reif auf die Knospen ihres Lebens gefallen.

Eine Stunde später saß sie in einfacher, aber sauberer Kleidung am Fenster eines hübschen, kleinen Zimmerchens, das sie Tante Dorchens Zimmer hatte nennen hören. Sie war allein und es schien nicht, dass die Damen der Familie die Absicht hatten, sie in ihre Gesellschaft zu ziehen, denn ein hübsches Dienstmädchen hatte ihr Frühstück gebracht.

In dem Stübchen, wo sie weilte, stand ein altmodisches Himmelbett mit Gardinen von weißem Musselin und roter Seide. Ein Bücherschrank von altem Mahagoni, gefüllt mit vielen sauber gebundenen Büchern, eine Kommode und über derselben eine Konsole mit einer Stutzuhr, einige schwerfällige Lehnstühle, ein Waschtisch, ein Toilettentisch mit einem Spiegel in geschnitztem Rahmen, darüber am Fenster ein Nähtischchen, in dessen Schiebladen wie in den Türen des Bücherschrankes die Schlüssel steckten, ein Ecktischchen, auf welchem ein Himmelsglobus seinen Platz gefunden, mit dem in der gegenüber befindlichen Zimmerecke ein Spinnrädchen von Ebenholz und Elfenbein, um dessen Flachspuppe ein rotes Band von der Farbe der Gardinen gebunden war, sehr hübsch kontrastierte. Unter dem Fenster, das in den Garten ging, standen einige Topfgewächse von großer Schönheit, und ein goldgelbes Kanarienvögelchen flog im Zimmer umher, auch gelegentlich zum offenen Fenster hinaus und zwitscherte und jubelte im hellen Sonnenschein. Sein kleines Bauer von blankem Messingdraht war mit allen Leckerbissen eines Kanarienvogel-Gourmands reichlich versehen, auch befand sich darin ein besonderer Bade-Apparat für den Bewohner, Stängelchen von Rohr und ein messingener Ring.

Leonore, die das alles aufmerksam betrachtete, merkte wohl, dass der kleine Sänger der erklärte Liebling der Bewohnerin dieses stillen, gemütlichen Raumes sein müsse.

Die Zeit verging ihr unter ängstlichen und schmerzlichen Gedanken, die aber durch den Anblick ihrer augenblicklichen Umgebung nicht eigentlich zerstreut, sondern auf eine besondere Weise gemildert wurden.

Ihr war wohl in diesem Stübchen, es war, als ob alles darin und der Anblick des lachenden Parkes, von dem sie aus dem Fenster einen ziemlichen Teil übersehen konnte, ihr Frieden predige und sie zu Arbeit, zu nützlicher geräuschloser Tätigkeit auffordere.

Sie ging an den Bücherschrank und betrachtete die auf den eleganten Rücken gedruckten Titel. Herders sämtliche Werke, Lessings sämtliche Werke standen, sehr in die Augen fallend, Hippels Werke schlossen sich ihnen an, dann folgten Goethe, Schiller, Zimmermann. Dann eine Reihe in schwarzen Einbänden: Die Bekenntnisse des heiligen Augustinus, das Leben der Fürstin von Galitzin, Vincent de Paula, Thomas von Kempis von der Nachfolge Christi, die Bibel, Stunden der Andacht, und dicht darunter Littrows Wunder des Himmels, Brandes Briefe, Ritters Geographie, Okens Naturgeschichte, Buffons Naturgeschichte, und eine Menge anderer Bücher wissenschaftlichen Inhaltes.

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