Ralf Grabuschnig - Populismus leicht gemacht

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Orbán, Erdoğan, Bolsonaro … Sind das Diktatoren? So leicht sagen kann man das gar nicht. Klar: Noch sind diese «Populisten» nicht der neue Stalin oder Mussolini. Aber ihre Methoden ähneln denen der Geschichte doch sehr deutlich.
Die Gängelung der Medien zum Beispiel, das Schüren eines Feindbildes oder auch die Pflege des Ausnahmezustands … All diese Dinge werden von den Populisten von heute verwendet und kommen direkt aus dem Handbuch, das ihnen die großen Diktatoren der Geschichte hinterlassen haben.
Wir als Demokraten müssen dieses Handbuch kennen und genau deswegen habe ich es niedergeschrieben: Als humorvolle, satirische, aber doch warnende Handlungsanweisung an den Diktator von morgen. Denn als Historiker glaube ich ganz fest daran: Die Geschichte kann uns dabei helfen, die Welt von heute einzuschätzen. und in Zeiten wie diesen muss sie das auch.
Wenn du also ein Geschichts- und Politiknerd bist wie ich und dich die Welle des Populismus der letzten Jahre gleich erschreckt wie mich, dann ist dieses Buch für dich!
Diese dreizehn Methoden des modernen Autokraten findest du im Buch:
• Seien Sie kreativ mit Ihrer Biografie
• Basteln Sie ein Feindbild
• Finden Sie Ideale und unterwandern Sie sie
• Seien Sie nicht für, sondern gegen etwas
• Seien Sie Nationalist. Notfalls internationalistischer Nationalist
• Die Krise ist Ihre Chance zum Aufstieg
• Ihr Land ist immer in Gefahr
• Die Partei hat immer recht. Sie sind die Partei
• Balancieren Sie zwischen den Weltmächten
• Meistern Sie die Propaganda, knebeln Sie die Medien
• Geht's der Wirtschaft gut, geht's auch Ihnen gut. Notfalls auf Pump
• Fördern Sie Ihre Freunde und trennen Sie sich rechtzeitig von ihnen
• Nutzen Sie die Religion. Seien Sie Auserwählter oder seien Sie Gott
Die Geschichte dieser Diktatoren schauen wir uns dabei näher an:
• Miklós Horthy in Ungarn
• Josip Broz Tito in Jugoslawien
• Josef Stalin in der Sowjetunion
• Adolf Hitler in Nazi-Deutschland
• Francisco Franco in Spanien
• António Salazar in Portugal
• Nicolae Ceaușescu in Rumänien
• Enver Hoxha in Albanien
• Kemal Atatürk in der Türkei
• Benito Mussolini in Italien
• Engelbert Dollfuß in Österreich
… und ihre heutigen Kollegen im Europa von heute – Viktor Orbán, Wladimir Putin, Donald Trump, Jarosław Kaczyński, sowie die Damen und Herren aus AfD und FPÖ – bleiben auch nicht unerwähnt
Klingt das spannend? Dann lies gleich rein!

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Weder die Kindheit noch die Wiener Jahre spielten konsequenterweise eine große Rolle in der Erzählung, die der „Führer“ ab den Zwanzigerjahren für sich strickte. Dafür nahmen andere Teile seiner Biografie eine umso zentralere Stellung ein, insbesondere der Erste Weltkrieg. An diesem Krieg beteiligte sich Hitler als Meldegänger an der deutschen Westfront, und gegen Ende des Krieges – so behauptete er zumindest störrisch – wurde er auch Augenzeuge des Dolchstoßes, den die linken Aufständischen und Juden dem Deutschen Reich verpassten, während sein Heer auf dem Feld ungeschlagen blieb. Diese „Dolchstoßlegende“ hatte zwar keinerlei Wahrheitsgehalt, wurde in jener Zeit aber gern erzählt und noch viel lieber gehört. Und falls Ihnen das bekannt vorkommt, kann ich nur sagen: Das ist das gesamtstaatliche Äquivalent für eben jenes Kind, das nach seiner Niederlage das „Mensch ärgere dich nicht“-Spielbrett umwirft und die Partie für unentschieden erklärt. Die Deutschen waren noch nie gute Verlierer. Die Kriegszeit, der folgende Aufstieg in der NSDAP, der Putschversuch von 1923 – all das diente später als zentraler Bestandteil des Designs der Hitler-Biografie, wie nur er sie verbreiten durfte und sie auch in „Mein Kampf“ niederschrieb – und bei der Gelegenheit mit zahlreichen Halb- und Unwahrheiten ausschmückte. Über die Jahre und Jahrzehnte haben Hitler und der Propagandaapparat des Nazi-Regimes diese Geschichte immer weiter heroisiert. Hitler wurde im Nachhinein zum Tribun und Volkserlöser aufgebauscht, dessen Bedeutung für Deutschland schon in den Zwanzigerjahren allen klar gewesen sein musste. Nur über die Zeit vor 1914 verlor man wie schon angedeutet kaum ein Wort. Eine souveräne Art, mit der unliebsamen Vergangenheit umzugehen, und eine Taktik, die sich unter Herrschern aller Art auch heute noch größter Beliebtheit erfreut. Konsequent verdrängt Viktor Orbán das Studentenstipendium, das ihm in den späten Achtzigern von seinem heutigen Erzfeind George Soros gewährt wurde. Der ehemalige österreichische Vizekanzler und FPÖ-Vorsitzende Heinz-Christian Strache versteckte Zeit seines politischen Lebens mehr oder weniger erfolgreich seine Jugendjahre im Umfeld von politisch fragwürdigen Gruppierungen. Der serbische Ministerpräsident Aleksandar Vučić verbirgt seine Zeit als Minister unter Slobodan Milošević, sein bulgarischer Kollege Bojko Borissow seine Karriere als Bodyguard des kommunistischen bulgarischen Machthabers Todor Schiwkow. Nein, das ist kein Witz.

Die Methode Stalin: Photoshop-Meister der Dreißigerjahre

Auch der zweite große europäische Despot des letzten Jahrhunderts, Josef Stalin, bediente sich der „Methode Hitler“. Immerhin hatte er auch so einiges aus seinen Jugendjahren unter den Teppich zu kehren. Der junge Iosebb Dschugaschwili, geboren im völlig unbedeutenden georgischen Städtchen Gori, war nicht gerade von Kindheitstagen an das Urbild eines sozialistischen Revolutionärs. In seiner Jugend besuchte er für längere Zeit eine kirchliche Schule und war auf dem besten Weg, Priester zu werden. Zeitweise war Stalin sogar Klassenbester! Es ist wohl wenig überraschend, dass man darüber in seiner offiziellen Biografie später nichts mehr erfahren konnte. So ganz wollte so eine Geschichte nicht zum sozialistischen Charme passen … Also verschwieg Stalin diese Zeit bereits in seinen frühesten politischen Lebensjahren nach Kräften, und das Resultat war ganz ähnlich wie bei Hitler. Bis in die Zwanzigerjahre hinein galt Stalin auch unter seinen Parteigenossen als „Mann ohne Biografie“ – niemand schien sonderlich viel über diesen Georgier zu wissen, obwohl er sich nun schon seit längerem im inneren Zirkel der Bolschewiki bewegte. Wirklich berühmt wurde der sowjetische Gewaltherrscher aber für eine andere Methode der Biografiekorrektur. Er hatte nämlich die magische Gabe, Menschen um sich herum einfach verschwinden zu lassen! Diese Fähigkeit besaß er sowohl im wörtlichen Sinn, indem sich Leute, die ihm zuvor nahegestanden hatten, plötzlich vor dem Erschießungskommando oder in Sibirien wiederfanden. Er besaß sie aber auch im übertragenen Sinn. Stalin ließ jene Leute, die seiner Gunst verlustig gegangen waren, auch gerne mal aus alten Fotografien entfernen. So wurde zum Beispiel das Bild einer Lenin-Rede aus Revolutionszeiten später „korrigiert“, um die inzwischen in Stalins Kreisen nicht mehr willkommenen Weggefährten Leo Trotzki und Lev Kamenew zu entfernen. Wäre es nicht gar zu aufwändig gewesen, hätte sich Stalin sicher auch selbst in das Foto setzen lassen, aber leider war die Technik hierfür wohl noch nicht ganz ausgereift. Auch die lächerlichsten Kleinigkeiten fielen Stalins Retuschierwahn zum Opfer. Auf einer Postkarte, die eine Szene während der Oktoberrevolution zeigte, war zum Beispiel ursprünglich ein Geschäft im Hintergrund zu sehen, auf dessen Schild „Uhren, Gold und Silber“ angeboten wurden. Der Schriftzug wurde unter Stalin in den Zwanzigern in „Kämpft für eure Rechte“ abgeändert. Warum ein Geschäft im Jahr 1917 so etwas hätte aushängen sollen, hinterfragte offensichtlich niemand. Dass das Ganze stattdessen etwas damit zu tun haben könnte, dass sich in der Sowjetunion kaum jemand Uhren, Gold oder Silber leisten konnte, ist freilich nur üble Spekulation.

Teilweise wurden Fotos in der späteren Sowjetunion sogar gleich mehrmals verändert, um immer wieder auf neue „Erkenntnisse“ zu reagieren. Das geschah zum Beispiel mit einem alten Foto von Lenin und seinen frühen Mitstreitern aus dem Jahr 1897. Ein Genosse namens Alexander Malchenko war auf diesem Foto ursprünglich an der Seite des Parteigründers zu sehen. Als dieser 1930 wegen konterrevolutionärer Umtriebe hingerichtet wurde (die beliebteste Anschuldigung der Sowjets, weil sie wirklich alles und nichts bedeuten konnte), wurde er kurzerhand aus dem Foto entfernt. Drei Jahrzehnte später – nach dem Tod Stalins – erkannte die neue Sowjetführung, dass es sich bei dieser Verurteilung wohl doch um einen Fehler gehandelt haben könnte. Sie fügte Malchenko dem Bild also wieder hinzu. Warum auch nicht? Inzwischen dürfte sich in der Sowjetunion doch wirklich niemand mehr über solche Aktionen gewundert haben. Man kann die Liste der Photoshop-Korrekturen unter Stalin und seinen Nachfolgern noch eine ganze Weile lang fortsetzen. In den Sechzigerjahren wurde etwa ein sowjetischer Astronaut – ähm … Kosmonaut – aus allen offiziellen Fotos gestrichen. Er war nämlich bei einem Trainingsunfall gestorben, den man mit Blick auf die Kontrahenten in den USA vertuschen wollte. Das tat man, indem man schlichtweg behauptete, den Mann habe es nie gegeben. Und einer, den es nicht gibt, kann auch keinen Unfall haben. Eine Strategie, wie sie auch nur die Sowjets verfolgen konnten. Ein weiteres sehr bekanntes Foto, das dem Stalin’schen Photoshop-Pinsel zum Opfer fiel, ist das der roten Fahne, die 1945 nach dem Sieg über Nazi-Deutschland auf dem Berliner Reichstag gehisst wurde. Einer der sowjetischen Soldaten auf dem Foto trug bei der Aufnahme auf beiden Handgelenken je eine Armbanduhr, was nur auf Plünderungen schließen lassen konnte. Das war zwar nicht gerade unüblich, passte aber nicht ins Weltbild der Sowjetführung, die sich ja als Befreier und Verteidiger der menschlichen Zivilisation darstellte. Deshalb retuschierte man die zweite Uhr einfach aus dem Bild. Aber schön zu sehen, dass es für sowjetische Soldaten 1945 doch wieder Uhren und vielleicht sogar Gold und Silber gab.

Es wird Sie nicht überraschen, zu hören, dass sich die Methode Stalin heute noch großer – ja sogar wachsender – Beliebtheit erfreut. Immerhin bietet die digitale Fotobearbeitung ganz andere Möglichkeiten, als das noch unter Stalin der Fall war. Ist Wladimir Putins Oberkörper tatsächlich derart gestählt, wie er in russischen Zeitungen anlässlich eines Ausritts dargestellt wird? Wir werden es wohl nie wissen … Die Frage ist aber ohnehin eher, warum Zeitungen es für nötig erachten, das überhaupt zu drucken. Vielleicht inspirierte sie der gestählte Oberkörper dazu.

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