Gabriele Engelbert - Magdalenas Mosaik

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Sie war energisch, selbstbewusst, kritisch, liebte Menschen um sich und mied gängige Klischees. wer war jene Frau, die ihre Nase gern über den ostpreußischen Horizont reckte, zwei Weltkriege hautnah miterlebte und in England, Flandern, Jena, Ostpreußen und Hamburg unzeitgemäße, außergewöhnliche Wege ging? Anhand von Briefen, Dokumenten und erzählten Episoden gelingt der Autorin eine Annäherung an jene Magdalena. Gleichzeitig wird die Historie aktuell, individuell und lebendig.

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Gott befohlen!

Deine Dich innig liebenden Schwiegereltern Wüst u. Frau

Auf eure neue Wohnung sind wir recht gespannt. Ihr habt ja die Wahl entsetzlich beeilt.

Lene setzte die Brille ab und lehnte sich zurück. Auch von Peterhof würde sie den

Enkelkindern später erzählen. Dieses weiße Schloss östlich von Graudenz barg so viele Kindheitserinnerungen. Es hatte Geborgenheit und Ferienglück ausgestrahlt und war deshalb auch für sie selbst wie für die ganze große Familie ein gutes Stück Heimat gewesen. Behutsam strich sie über die so alte, blankgenutzte Holzplatte vor sich. Was war denn Heimat? Ein Platz der Geborgenheit zum Wohlfühlen? Der Geruch von altem Holz? Und von Büchern? Kaffeeduft? Ein Mozart-Klavierkonzert aus dem Hintergrund? Frühlingswind durch das offene Fenster streichelnd? Ein sonniger Weg vor dem Gartentor? Für Lene gehörte der alte Schreibtisch dazu.

Der Schreibtisch ihres Vaters. Papa, ja der hatte wohl ein schönes Leben gehabt. Eine gute Mischung aus Abenteuer, Pflichtbewusstsein, Erfolg und Anerkennung und Ausruhen. Und seine häufigen Krankheiten? Hatte er die als sehr lästig empfunden?

Und sie selbst? Brennend rot ist die Farbe der Erinnerung, dachte sie. Niemals blass, höchstens – manchmal – ein sanftes Traumblau.

Haltepunkte

Der Schreibtisch hatte sie nie wirklich losgelassen. Ein sicherer Platz, der nicht verloren gegangen war. Zumindest nicht in Gedanken. An den Schreibtisch kehrte sie immer zurück. So wie andere Menschen sich zurücksehnen an eine Gartenbank unterm Kirschbaum, an einen Ohrensessel vor dem Radio oder an einen blumenduftenden Kaffeetisch? Bei ihr jedenfalls war es in erster Linie immer der Schreibtisch gewesen. Ein Stück Heimat und wahrscheinlich ein Haltefaden ihres verworren gewebten Lebens-Musters.

Früher hatte er seinen Platz in Vaters Arbeitszimmer vor dem Fenster mit dem weiten Blick über Osterode in Ostpreußen gehabt, später im Arbeitszimmer in den wechselnden Wohnungen beim lebhaften Uni-Zentrum Jenas, noch später in der ostpreußischen Schulstadt im Norden. Und jetzt in Hamburg, drei Stockwerke über dem quirligen Leben an der Ecke der Haynstraße zur Breitenfelder Straße mit Blick auf den kleinen Park vor dem Universitätskrankenhaus. Ein Stückchen Heimat, jawohl, aber Heimat, das war doch mehr. Heimat war, so hatte sie gelernt, mit dem Ort der Kindheit verknüpft. Aber ihr fielen gleich viele Orte ein. Heimat, nein, das war nicht nur das ostpreußische Osterode aus Kinderzeiten, das war auch hier. Ein Ort vieler glücklicher Erinnerungen, bedeutete das nicht Heimat? Ein Ort voller gebündelter Wohlfühl-Momente? Heimat, dachte sie, das muss doch nicht nur ein Ort sein, und es muss auch nicht die Kindheit sein. Heimat war eher an ihr inneres Erleben gebunden, das konnte sie jederzeit hervorkramen. Das war ihr Zuhause, wusste sie: Momente, die ein inneres Lächeln der glücklichen Zufriedenheit bedeuteten. Gab es eine innere Heimat voller Wohlfühl-Erinnerungen?

Sie sah auf ihre sehnigen Altershände, dieselben, die früher, klein und wissbegierig, die Kante des Schreibtisches erreicht hatten. Vorhin das Zusammensein mit der kleinen Enkelin auf der Chaiselongue, die runden Kinderfinger auf den Bilderbuchseiten, war das nicht fast wie eine Wiederholung des Anfangs gewesen?

Ein Leben kann mit der Kindheit beginnen, dachte sie amüsiert. Aber es kann auch, - später? - zwischendurch? - plötzlich? -, neu anfangen. Warum saß sie denn jetzt hier, so weit weg von allen früheren Vorstellungen? Saß also hier, - immerhin an jenem alten Schreibtisch, und stellte Gedanken über das Leben an? Das Leben: Kreuz und quer gestrickt oder zielstrebig geradeaus? Umwege, Sackgassen, Bergpfade und Schluchten, Hohlwege? All das eingearbeitet in ein Gewebe? Oder war es ein Spiel aus bunten Bauklötzen? Abenteuerliche Bauten, die unerwartet zusammenstürzten oder auseinander fallen konnten, auch wenn das Fundament immer ganz ordentlich haltbar ausgesehen hatte?

Ein rauchiges Räuspern riss sie aus ihren Grübeleien. „Kein Kaffee heute?“

Natürlich, da war ja noch jemand. Kaffee? Aber sicher. Schnell schob sie die alten Papiere zusammen, rückte energisch den Stuhl nach hinten und streckte den Rücken gerade. Der alte Herr im grünen Sessel am Spieltischchen hielt schon seine gewohnte Rettung zwischen den Fingern, in der anderen Hand den Zigarren-Schneider aus Messing.

„In Gedanken, Lenchen? Oder hast dich wieder festgelesen?“

Sie brauchten keine Worte. Sein Augenzwinkern, der liebevoll spöttische Mundwinkel. Eines der Fundamente, - oder wenigstens etwas, das zuverlässig davon übrig war. Schnell öffnete Lene die weiß gestrichene Tür, durchquerte den Korridor, der wie so oft kalt und dunkel war. In der Küche machte sie Licht, fingerte den Gasanzünder vom Haken und setzte Wasser im Kessel auf. Hinten vor dem winzigen Eckbalkon stand der Schemel, sie hatte die hölzerne Kaffeemühle schon zwischen den Knien, sog genussvoll den Duft ein. Richtiger Bohnenkaffee, den gab es jetzt zwar seit Jahren wieder, aber sie genoss ihn jedes Mal neu.

Ihr Blick ging hinaus über den viereckigen Hofplatz, von dem im Karree angelegten Klinkerbau eingefasst, hinunter auf die Teppichstangen und den Sandkasten, die Wiese, wo drei Kinder Fußball spielten. Kakis Jungens waren nicht dabei, sah sie. Und Kaki war auch nicht zu entdecken hinter dem Fenster schräg gegenüber. Die saß sicher fleißig an ihrer Nähmaschine in der Stube drüben.

Sie schüttete die kleine Schublade der Mühle in den Filter aus. Das Wasser kochte schon fast. Der Gasherd war immer fix. Während der Kaffee durchlief, füllte sie den blauen Teller aus der alten Blechdose nach, stellte Tassen und den Teller aufs Tablett und kehrte ins Wohnzimmer zurück. „Hab‘ noch Kekse.“

Aber der alte Herr saß nicht mehr dort. Ach, er war natürlich mit seinem neuen Werk beschäftigt. Sie lächelte. Über Langeweile konnten sie sich beide nicht beschweren. Waren wechselnd jeder für sich und auch zusammen zufrieden. Aber der Kaffee zwischendurch, das musste sein, das war ein Ritual.

Sie schob die Zeitungen auf dem runden Esstisch beiseite, setzte das Tablett ab, wandte sich wieder zur Küche. Wie der Kaffee duftete. Dann eilte sie über den Korridor. Hinten rechts war sein Zimmer, sie klinkte die Tür auf. „Ist schon fertig. - Enn? Kommst nu‘?“

Er verbrachte viel Zeit in seinem Atelier, seinem grünen Reich. Alle Besucher, die es zum ersten Mal sahen, blieben unweigerlich überrascht in der Tür stehen. Wie die Schwelle zu einem Märchen, wie Eintauchen in betäubenden Traum, duftend nach Farben, nach Zigarren, oft nach Rosen. Ästhetisches Chaos, genussvoll ausgebreitet, Wohlfühl-Zuhause und erfahrene Weltweite. Ein bisschen Maracaibo hier in Enns Atelier natürlich, dachte Lene, aber die ganze jetzige Wohnung ist auch ein bisschen Ostpreußen, ostpreußisches Osterode, nur nicht so unerreichbar wie das alte Ostpreußen es seit jetzt fast acht Jahren war. Und dann natürlich ein Stückchen Jena. Diese Wohnung wie ein Muster aus kleinen Fixpunkten, Haltepunkten, Erinnerungspunkten. Osterode auf jeden Fall, aber noch viel mehr. Vieles aus der anderen, letzten Heimat im Norden, fast am Haff, - nein, darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken.

Ernst saß vor der Staffelei, skizzierte etwas, die Pinsel steckten noch im Glas.

“Was wird das?“

Er schüttelte den Kopf, brummte etwas, stand auf. „Ein Waldstück vielleicht. Im Frühling – ?“

Sie lachte. „Sag nicht, dass ich in Gedanken bin. Du bist es genauso.“

Ernst folgte ihr ins Wohnzimmer, setzte sich aufs Kanapee, bugsierte seine langen Beine hinter den Tisch. Dort hatte Paul immer…, Kaffeestunden damals…, nein, sie wollte das jetzt nicht zulassen. Vorbei ist vorbei. Aber das Früher drängte sich immer wieder in die Gegenwart. Das war wohl so bei alten Leuten. War sie so alt? Mit 63 Jahren zu alt vielleicht für die Gegenwart? Sie straffte die Schultern, setzte sich gegenüber auf einen der hochlehnigen, kunstvoll gedrechselten Holzstühle, - auch die waren aus Osterode, hatten später in Jena gestanden, um den gleichen runden Tisch herum… Sie goss Kaffee ein und rückte den Teller in die Mitte.

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