Gabriele Engelbert - Magdalenas Mosaik

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Sie war energisch, selbstbewusst, kritisch, liebte Menschen um sich und mied gängige Klischees. wer war jene Frau, die ihre Nase gern über den ostpreußischen Horizont reckte, zwei Weltkriege hautnah miterlebte und in England, Flandern, Jena, Ostpreußen und Hamburg unzeitgemäße, außergewöhnliche Wege ging? Anhand von Briefen, Dokumenten und erzählten Episoden gelingt der Autorin eine Annäherung an jene Magdalena. Gleichzeitig wird die Historie aktuell, individuell und lebendig.

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Nein, Lene sah erstmal keinen Grund, die Schule zu beenden. Keinen Grund, ihre Freiheiten aufzugeben, die sie sich nach und nach auch als Nesthäkchen erobert hatte. Jedenfalls nicht, bevor sie herausgefunden hatte, was das Leben mit ihr vorhatte – oder sie selbst mit ihrem Leben? Und was sie vermochte? Und nichts aufgeben, bevor sie Vaters Bibliothek durchgelesen hatte. Wahrscheinlich gab es sogar noch weitere Bücher. Neue und alte, von denen sogar Vater nichts ahnte? Nein, ihre eigene, kleine Freiheit würde Lene nicht aufgeben, sondern möglichst weit ausdehnen, solange das eigene Leben spannend und unerforscht war.

Sie sah das alte Schulgebäude in Gedanken vor sich. Sah sich selbst, immer eilig, gerade und energisch, lachend mit den Freundinnen durch die altbekannten Straßen laufen. Oder allein, bummelnd, den Kopf gesenkt auf die Pflastersteine oder Sandwege. In tiefe Gedanken versunken. Sie kannte wohl jeden dieser Steine, jede Pfütze bei Regenwetter. Fest war das in die ersten, profunden Rillen des Gehirnspeichers eingegraben.

Oder sie spielte Hans-guck-in-die-Luft. Lene-guck-in-die-Luft forschte in dunklen Winterabenden die Sterne durch, ihre leuchtenden Himmelsbilder, ihre gleißende Helligkeit, und sie dachte Wege von oben nach unten, von unten nach oben. Und manchmal wünschte sie sich da hoch hinauf, der gute Gottvater wohnte da irgendwo zwischen seinen Sternen, so hatte es der Pastor erzählt, und der musste es ja wohl wissen. Mutter meinte, das könne kein Mensch so genau erforschen, denn das sei „eine Sache des Glaubens und der symbolischen Glaubensvorstellung“. Aber Lene hielt sich lieber an Leute, die es wussten, an gut gelernte und sichere Wahrheiten. Jedenfalls war der liebe Gott seinen Sternen näher als den Menschen, denn er ließ sich auf der Erde nicht mehr blicken. Das allerdings bestritt der Pastor energisch und Mutter war da ganz seiner Meinung, aber das glaubte Lene nun allen beiden nicht. Obwohl die Erwachsenen natürlich schon mehr Jahre und Erfahrungen auf dem Buckel hatten und allerlei erlebt haben mochten, wer weiß. Tatsache war aber doch: Seit der ungerechten Kreuzigung damals hatte Gott sich von der menschlichen Erde verabschiedet, - und das konnte ihm auch niemand verübeln, fand Lene, so kleinlich und voller komischer Gesetze, Regeln und Sitten und mancherlei Bosheiten und Gemeinheiten es hier zuging. Deshalb wollte sich Gott wohl auch nicht mehr in irgendeiner Menschengestalt hier blicken lassen. Das nahm Lene ihm nicht übel. Da hatte er es zwischen seinen Sternen doch weitläufiger und herrlicher, übersichtlicher und unabhängig von der vergleichsweise so jämmerlich kleinen Erde.

Lene fand die Menschen um sich herum zwar nicht schrecklich, aber sie dachte für sich, es könnte nicht schlecht sein einigen Kontakt nach oben zu halten. Drähte zu spannen. Gedankenfäden hinauf zu schicken. Sich in diesen Sternen auszukennen. Es ging eine Ruhe, eine Stille von da oben aus. Blicke nach oben, nachts, so aus der menschlichen Dunkelheit heraus, machten manches erträglicher: aufgeschlagene Knie, Ärger mit der dummen Nachbars-Trine, Sorgen wegen Vaters gefalteter Stirn oder Muttchens Husten.

Diese Gewohnheit, nachts nach oben zu blicken und tagsüber nach unten -, Distanz zu den Menschen um sich herum zu schaffen, sich selbst wieder ordentlich zu sortieren, und vor allem Ausschau zu halten nach Zeichen oder Wundern, vielleicht auch nur solche herbei zu sehnen, das war immer so geblieben. Intensive Wünsche, Träume und Sterne, die gehörten für Lene zusammen und hatten ihre hellen Plätze am Nachthimmel.

Die Sterne, das leuchtende Firmament über ihr und die hölzerne Schreibtischplatte vor ihr, das waren Fixpunkte. Dazwischen hatte sich ihr Leben gespannt.

Stopp, ehe ihre Gedanken zu weit voraus liefen, kehrte Lene in ihr Früher zurück. Die Schule, ach ja, und die Kleinstadt Osterode. Damals groß, denn weiter reichte, abgesehen von den Ferien, ihr tägliches Leben kaum.

Osterode mit seinen Schulalltagen, mit seinen Honoratioren, die ins Direktorhaus zu Besuch kamen, mit seinen kleinstädtischen Problemen und Perspektiven, aber auch Diskussionen über Weltgeschehen und Zukunft, Osterode nicht zuletzt natürlich mit seinen Festen.

Ein besonderes, Aufsehen erregendes, für Klatsch sorgendes und noch lange freudig erinnertes Ereignis war die feudale Doppelhochzeit im Rektorhaus 1904. Lotte, die älteste Tochter und ihr Landvermesser Fritz feierten gleichzeitig mit Dore und ihrem humorvollen Leo ihre standesamtliche und dann kirchliche Trauung. Lenchen hatte ihr letztes Schuljahr zu fassen, kam sich jedoch angesichts dieser spektakulären Erwachsenen-Allüren ihrer geliebten Schwestern wieder einmal gehörig klein, unfertig und unerfahren kindlich vor. Wahrscheinlich war sie das auch. Dore war damals 24 Jahre alt, Lotte mit ihren 30 Jahren schon doppelt so alt wie Lenchen.

Die Stadt ließ sich nicht lumpen, sondern schenkte wertvolles Silber für 24 Personen. Man denke: zwei der fünf Töchter des Gymnasialdirektors wurden gleichzeitig aus der elterlichen Obhut und Oberaufsicht entlassen und den wahrlich liebenswerten und tüchtigen Schwiegersöhnen übergeben.

Lenes Abgangs-Zeugnis der Schule wurde am 7. April 1905 ausgestellt. Lenchen war fast 16 Jahre alt.

Fünf Tage, bevor sie mit diesem Abschlusszeugnis die Schule verließ, gab es ein weiteres denkwürdiges Ereignis. Lene wurde in der Evangelischen Stadtkirche von Superintendent Stange konfirmiert. Es war der Sonntag Lätare, der zweite April 1905.

Das war eine wichtige, einschneidende Feierlichkeit, nicht nur für Lene, sondern für die ganze Familie. Denn immerhin wurde die Jüngste nun nach der Taufe erneut und aus eigenem Willen unter Gottes Schutz und Schirm gestellt und damit gewissermaßen und traditionell ins Erwachsenenleben gehoben.

Getauft worden war sie am 30. Juni 1889, ebenfalls in dieser evangelischen Kirche von Superintendent Stange. Der sollte sie jetzt auch konfirmieren.

Für die Eltern war ihre Konfirmation sicher mit einer Art Erleichterung verbunden, - es war eben der Schritt ins Erwachsensein -, für Lenchen selbst aber doch mit äußerst gemischten Gefühlen. Natürlich wollte sie ihre Taufe nun selbst bekräftigen und erneuern. Damals war sie ja noch zu klein gewesen. Als sie in festlich-vornehmes Schwarz gekleidet mit ihren Freundinnen die Kirche betrat, wünschte sie nichts sehnlicher, als Gottes Gegenwart so richtig zu spüren, fromm zu sein für ihr ganzes restliches Leben, demütig alles zu tun, was Gott von ihr verlangte, was auch immer das sein mochte. Würde sie das denn spüren? Als sie zu den vordersten Reihen der Kirchenbänke schritt, wo die Konfirmanden Platz nehmen sollten, war sie plötzlich skeptisch: konnte sie denn wirklich versprechen, was sie jetzt gleich geloben würde? Ein Versprechen musste gehalten werden, das war unumstößlich. Immer und immer musste dieses Versprechen zu Gott gelten, nie durfte sie ausbrechen. Gott würde besonders ab jetzt wohl immer an ihrer Seite sein, alles sehen, alles vielleicht sogar kommentieren, kritisieren? Aber versprach Gott ihr denn nicht auch etwas? Wenn sie das nur mal sehen oder richtig merken könnte. An diesem Sonntag bildete sie sich das auf jeden Fall ein, vielleicht war es auch so, aber wer konnte das wissen? Du liebe Zeit, ihr kritischer Verstand spielte nicht immer mit, wenn ihre Gefühle mal anders wollten, - war das etwa schon Sünde? Lene merkte, wie sie immer aufgeregter wurde. Sie zerknüllte ihr weißes Spitzentaschentuch zwischen den Fingern, merkte, wie ihr heiß wurde, wahrscheinlich bekam sie auch wieder einen roten Kopf. Verstohlen blickte sie zur Seite, wo ihre Freundinnen vielleicht von ähnlichen Gedanken drangsaliert wurden. Aber deren Gesichter sahen rein, weiß und himmelsschön aus. So sah sie natürlich auch aus, - jedenfalls für oberflächliche Blicke. Aber sah irgendjemand, wie es in ihr drinnen aussah? Am letzten Sonntag bei der Konfirmanden-Prüfung vor versammelter Gemeinde, als die Freundinnen zappelig und heiß vor Aufregung waren, da war sie die Ruhe selbst gewesen. Alles Gelernte saß in ihrem Kopf, das wusste sie, und sie konnte es ohne weiteres hervorholen und aufsagen, was war denn groß dabei? Aber jetzt, jetzt kam es doch erst darauf an, ob sie tatsächlich wollte, ob sie es wert war, ob nicht doch ihre vielen Missetaten, - kleine Lügen, Spöttereien, Frechheiten -, überwogen vor Gottes Angesicht?

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