Rainer Bartelt - Tod einer Kassenpatientin

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Eine alte Frau beschließt zu sterben. Für die Angehörigen beginnt ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit. Mit ungläubigem Staunen erleben sie die vollkommene Inkompetenz unserer heutigen, allein vom Geld getriebenen medizinischen Institutionen: Krankenhaus, Krankenkasse und Medizinischer Dienst. Am Ende wird die todkranke Frau in die Psychiatrie abgeschoben und stirbt in dem vollen Bewusstsein, niemals die ihr zustehende medizinische und pflegerische Versorgung erhalten zu haben.
Die Fehler, die unsere hoch entwickelte Gesellschaft auch heute noch im Umgang mit Sterbenden macht, legt dieses auf Tatsachen beruhende Buch schonungslos offen. Geschrieben wie ein spannender Krimi, ist es als Lehrstück gedacht für alle, die vorbereitet sein wollen auf die Pflege und Betreuung ihrer nächsten Angehörigen – und auf ihren eigenen Tod.

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112 hat Diskussionsbedarf

Der Ausflug in die Klinik und auch der Besuch des Gutachters waren schnell vergessen, denn meine Mutter versorgte uns jetzt von Woche zu Woche mit neuen Herausforderungen und Aufregungen. Zuerst ging ihre provisorische Gehhilfe, der Teewagen kaputt. Ein Rollator war zwar schon bestellt, aber noch nicht geliefert. Also musste schnell ein weiterer provisorischer Ersatz in Form eines kurz vor Ladenschluss im Möbelgeschäft gekauften, mit Rollen versehenen Computertischchens besorgt werden.

Als das Problem gelöst war, war plötzlich ihre „gute Armbanduhr“ verschwunden, und natürlich wurde sofort die neue Reinmachefrau verdächtigt: Wer ging denn sonst seit kurzem unbeobachtet in Gerdas Wohnung ein und aus? Man habe ja schon früher entsprechende Erfahrungen gemacht… Die von Anfang an etwas gespannte Stimmung zwischen meiner Mutter und der Raumpflegerin wurde durch diese aus Petras und meiner Sicht vollkommen unbegründeten Verdächtigungen natürlich nicht gerade besser. Es nützte auch gar nichts, dass es am Ende genau diese aus Sicht meiner Mutter höchst verdächtige Person war, die ihre heiß geliebte Uhr ein paar Tage später beim Aufräumen hinter Gerdas Bett fand, wohin meine Mutter sie wohl hatte fallen lassen. Nach kurzer Freude gab es daher von Gerdas Seite statt einer Belohnung böse Blicke für die glückliche Finderin, gepaart mit trotziger Schweigsamkeit.

Das Essen auf Rädern schmeckte meiner Mutter schon nach wenigen Tagen nicht mehr: Sie aß nur noch die Vorsuppe und probierte ein, zwei Löffel vom Hauptgericht, mehr nicht. Deswegen und wegen ihrer immer drängender werdenden Verdauungsprobleme musste ein Arzt her. Leider war sie mit ihrer bisherigen Hausärztin schon seit längerem unzufrieden, sodass nach kurzer Suche ein vollkommen neuer Arzt namens Dr. Sander die Bühne betrat. Herr Sander war eigentlich ein sehr erfahrener, angesehener und vertrauenswürdiger Allgemeinarzt. Dummerweise aber auch entsprechend nachgefragt, sodass seine Praxis oft stunden- bis tagelange telefonisch nicht zu erreichen war. Wenn man dann durch kam und um einen Besuch bat, musste er sich selbst offensichtlich mühen, ausreichend Zeit für Gerda zu finden. Meine Mutter machte daher trotz der vom fachlichen Standpunkt jetzt durchaus zufriedenstellenden hausärztlichen Versorgung gesundheitlich nur geringste bis keine Fortschritte.

Die erste wirklich ernste medizinische Krise ließ nicht lange auf sich warten. Nach einer anstrengenden Arbeitswoche klingelte mich das Telefon am letzten Oktober-Samstag um zwei Uhr früh mitten aus dem Tiefschlaf. Gerdas Stimme klang besorgniserregend, und was sie sagte, noch mehr: „Mein‘ Jung‘, du musst mir helfen. Ich habe so Bauchschmerzen, ich halt' das nicht mehr aus. Ich glaube, ich muss wieder ins Krankenhaus!“ „Soll ich die 112 rufen?“ „Ja, mein' Rainer, mach' das bitte für mich!“ Ich riet ihr daraufhin, gleich nach dem Telefonat direkt zur Wohnungstür zu gehen, um dort auf die Rettungssanitäter zu warten: „Die schlagen dir sonst noch die Tür ein, wenn du ihnen nicht schnell genug öffnen kannst!“ „Ja, mein' Jung', ich geh‘ gleich zur Tür und warte dort!“

Was dann passierte, hatte ich so zuvor noch nie erlebt und hoffe auch, es so niemals wieder erleben zu müssen: An der Notrufnummer schob eine entweder vollkommen unerfahrene oder vollkommen unfähige Lusche Dienst, ein Praktikant vielleicht, ganz nach dem Motto: „Chef nicht da, und ich weiß auch kein Bescheid!“ Fing der Mensch am anderen Ende der Telefonleitung doch tatsächlich an, mit mir darüber zu diskutieren, ob das mit den Bauchschmerzen meiner Mutter denn wohl ganz so schlimm sei und ob er wirklich die Sanitäter schicken müsse. „Wissen Sie denn überhaupt, dass es auch den Notdienst der Hausärzte gibt?“ Morgens um zwei Uhr? Ich konnte es nicht fassen. Um diese Zeit schläft auch der Hausarzt-Notdienst den Schlaf des Gerechten. Was die Nulpe am anderen Ende der Leitung aber nicht zu wissen schien.

Dann wollte er plötzlich die Telefonnummer meiner Mutter von mir, um selbst dort anzurufen. Als ich ihm aber erklärte, sie sei jetzt wohl schon an der Tür, um auf Hilfe zu warten, und würde deshalb möglicherweise nicht schnell genug zum Telefon am anderen Ende der Wohnung kommen, meinte die Intelligenzbestie doch tatsächlich, ich solle doch bitte selbst nochmal bei meiner Mutter anrufen, um die Situation abzuklären. (Was ja ein mindestens genau so wenig erfolgversprechendes Unterfangen gewesen wäre, als wenn er selbst dort angerufen hätte!)

Nach gefühlten fünf Minuten ergebnislosem Hin und Her platzte mir dann endlich der Kragen: „Einen Scheissdreck werde ich tun! Meine Mutter hat mich gebeten, einen Notruf abzusetzen, und das habe ich hiermit getan. Jetzt liegt die Verantwortung bei ihnen. Ich lege jetzt auf. Sie haben die Telefonnummer meiner Mutter und können selbst dort anrufen, wenn sie unbedingt wollen. Ich für meine Person habe gesagt, was ich weiß. Die Entscheidung, ob sie einen Krankenwagen schicken wollen oder nicht, liegt jetzt ganz allein bei ihnen!“ Bumms, mein Funktelefon knallte in die Station.

Als ich nach einer kurzen und schnellen Fahrt durch die menschenleere Stadt etwa eine Viertelstunde später bei meiner Mutter eintraf, waren die Rettungssanitäter schon wieder weg. Verglichen mit der ganzen Aufregung am Telefon hätte die Szenerie, die ich in ihrem schummrigen Schlafzimmer vorfand, nicht weniger spektakulär sein können: Gerda lag im Bett, die Bettdecke stramm hochgezogen, und auf dem Nachttisch vor ihr stand nichts weiter als ein kleines Fläschchen mit Magentropfen, daneben ein schnell ausgefülltes , gefährlich rot eingefärbtes Diagnoseformular. „Geht es dir besser?“ Sie schüttelte den Kopf. „Trink was, vielleicht hilft dir das!“ Mit etwas klarem Wasser und vielen guten Worten bekam meine Mutter dann irgendwann doch noch die Kurve in dieser Nacht. Aber mehr als eine Mütze Schlaf war es nicht, was wir beide am Ende bekamen, bevor der Morgen graute. Ihre Appetitlosigkeit, ihre Übelkeit und ihre Magenschmerzen machten Petra und mir so große Sorgen, dass wir gemeinsam mit ihrem neuen Hausarzt beschlossen: „Gerda muss wieder zu einer gründlichen Untersuchung in die Klinik !“

Die Klinik gibt Entwarnung

Da eine Überweisung vom Hausarzt vorlag und ich nicht nur nicht auf Reisen war, sondern auch die Möglichkeit hatte, ausnahmsweise früher Feierabend zu machen, konnte ich meine Mutter am darauf folgenden Freitag, dem 31. Oktober, selbst in die Klinik fahren. Vor dem Parkplatz der Notaufnahme gab es eine kurze Diskussion mit dem Parkwächter, weil kein Schwerbehinderten-Ausweis an der Windschutzscheibe meines Autos klebte. Wir durften dann aber doch dort parken. Gott sei Dank, denn die 25 Meter Luftlinie vom Auto zum Empfang der Notaufnahme erwiesen sich für Gerda zu meiner großen Verwunderung als eine schier unüberwindliche Distanz. Auf halber Strecke war ich gezwungen, mit ihr am Arm spontan scharf nach rechts in Richtung der dort an einer Wand geparkten Rollstühle abzubiegen. Nachdem wir uns davon einen zu eigen gemacht hatten, irrte ich erst einmal mit Gerda durch lange Gänge auf der Suche nach der offiziellen Patientenaufnahme, bis wir dann am Ende doch wieder in der gleich am Eingang befindlichen, uns schon vertrauten Notaufnahme landeten.

Nach einiger Wartezeit befand sich Gerda wie vor Wochen in demselben Raum der Notaufnahme und sogar wieder im gleichen Bett. Und wie bei unserem letzten Besuch war „Schwester Dragoner“, die mir schon zur Genüge bekannte resolute Pflegerin, auch dieses Mal wieder präsent. Sie schien sich sogar noch dunkel an meine Mutter zu erinnern. Gerda hatte bei ihr damit anscheinend einen Status als Stammgast erworben, denn die Dragoner-Schwester war dieses Mal nur muffelig und nicht richtiggehend unfreundlich. Zur Begrüßung brachte sie meiner Mutter sogar ein Glas Wasser, wurde dann allerdings schnell wieder unwirsch, als Gerda postwendend nach der Bettpfanne verlangte. „So schnell kann doch kein Mensch Wasser lassen!“ „Ich schon!“, sagte Gerda und trat auch gleich den Beweis an.

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