Thomas Becker - Ich bin mein ganzes einziges irdisches Leben lang mit mir selbst zusammen

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Inspiration statt Ratgeber – Schrei(b) so laut du kannst "… Weil ich der Wissenschaft keinesfalls ihre Daseinsberechtigung absprechen möchte, sage ich: Psychologie ist vielleicht zu einfach geworden, denn in quasi allen Fällen können wir mit folgendem kleinsten gemeinsamen Nenner als Währung hantieren: Angst. Liebe kennt keine Angst. Aber Angst kennt nur sich selbst. Der moderne Mensch ist über sein Denken und Interpretieren hinaus seelisch oder spirituell obdachlos geworden. Es scheint ihm schwer zu fallen, zu akzeptieren, dass er nicht die hundertprozentige Kontrolle über sein Leben, seine Zukunft, geschweige denn über das Universum an sich hat. Es fällt ihm schwer, sich fallen zu lassen. Es fällt ihm schwer, nicht die Verantwortung für die offenbare Gesetzmäßigkeit zu übernehmen, dass wir alle – dass auch die Menschheit per se nicht ewig bestehen wird und schließlich alle spurlos von dieser kosmischen Oberfläche getilgt werden. Auch wenn Energie nicht verschwindet – sie ändert die Form, unaufhaltsam.
Weil diese Realität, diese Wahrheit so harsch erscheint, flüchten wir uns in virtuelle Realitäten – und damit meine ich nicht nur die Welt der Videospiele, des Internets, der Promis oder der Schnapspralinen. Wir flüchten uns in moralische Traumvorstellungen und in Handlungsmuster, denen quasi eine eigene Göttlichkeit zugrundeliegt. Denn ein anderer Aspekt meiner persönlichen praktischen Psychologie neben der Angst ist: die Sucht… ... Wir stellen uns selbst jedenfalls viel zu wenige Fragen. Und meine Arbeit verschreibt sich indirekt dem Stellen von Fragen… Ich verpflichte mich dazu, den Menschen beim Fragenlernen zu helfen… Hierzu möchte ich mit gutem Beispiel vorangehen und die völlig überraschenden Ergebnisse meines Tagebuchprojekts präsentieren. Überraschend insofern, indem ich erkannt habe, was mich eigentlich nicht schlafen ließ, was mir eigentlich Sorge bereitete, was oder wer mir wichtig war – und wie ich mich seelisch lange Zeit selbst misshandelte."

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Akzeptanz ist hierfür eine der größten Fähigkeiten, die man entwickeln muss. Und damit ist nicht nur die Akzeptanz auf politischer oder ethischer Ebene gemeint, sondern zunächst die bloße Annahme dessen, was ist: Realität mit all ihren Menschlichkeiten, guten wie schlechten. Dies bedeutet auch, quasi nichts und niemandem zu widerstehen, sondern zunächst alles wortwörtlich zu akzeptieren, also: anzunehmen, zu empfangen, um gleichzeitig in die grundlegende vermeintliche Stille und Leere der Welt zu fallen und schließlich zwischen Allem zu sein, zwischen den Stühlen, die die Welt bedeuten. Dazwischen zu sein, auf Latein: Inter_esse .

So wie Eckhart Tolle eingangs in seinem Buch zu sagen, dass ich wenig Verwendung für meine Vergangenheit habe, ist in der Tat befreiend, aber auch schmerzlich wahr. In den letzten Wochen habe ich an einem Einblick in meine frühere Lebensgeschichte geschrieben. Das heißt, ich nutze die Vergangenheit, inszeniere sie und rücke hierzu die essenziellsten Momente meiner Jugendjahre ins Rampenlicht. Doch es wäre schlicht fatal, mich einfach nur in der Misere zu suhlen und als Opfer meiner Umwelt zu sehen.

Wenn man schreibend sein jüngeres (oder altes?) Ich beobachtet, sieht man sich eventuell aus der Perspektive einer dritten Person oder Kamera. Die Chance besteht, die Vergangenheit neu zu bewerten, sich buchstäblich mehr oder weniger Verantwortung für die eigenen Handlungen zuzuschreiben. Soll heißen, dass viele Formen der Literatur, etwa die Autobiographie oder das Tagebuch, Plattformen für kreative Psychologie sein sollten , statt darauf bedacht zu sein, sich selbst oder anderen in erster Linie einen tollen Text abzuliefern. Letzteres sollte auch niedrigere Priorität genießen – sonst wird auch der größte Erfolg eines Buches beispielsweise keinesfalls dazu beitragen, das Loch im eigenen Herzen zu stopfen. (Edit: Ich spreche aus Erfahrung.)

Natürlich bin ich dankbar für meine Vergangenheit: Für die Erlebnisse und die schweren Zeiten, die ich offenbar durchmachen musste, um Momente der Erleuchtung oder Befreiung zu erfahren. Ich bin weder religiös, noch vertrete ich explizit eine bestimmte Philosophie oder Lehre – oder die Marke eines Taro-Karten-Herstellers. Ich unterschreibe schlicht – und hier buchstäblich – Eckhart Tolles Ansicht, dass Erleuchtung, also ihre Erfahrung, völlig frei von Sprache, System und Interpretation ist. Und auch Worte sind nur Wegweiser, Trittsteine, ein Wink mit dem Zaunspfahl – doch im besten Fall auch Medium einer Schönheit, die die Menschen anspricht oder die ihnen vertraut erscheint und Hoffnung spendet.

Meine persönliche Wiedergeburt vollzog sich Anfang Juli 2013. Im Herbst 2011 ließ mich das quasi abrupte und unaufhaltsame Ende meiner damaligen Partnerschaft in ein tiefes Loch stürzen. Denn ich hatte fernab dieser Partnerschaft nichts, identifizierte mich gewissermaßen nur über diese Beziehung, legte Zukunftsoptionen nach selbiger aus. Hauptsache, wir sind zusammen, nicht wahr? Also hatte ich, allein dastehend, quasi nichts mehr und begann deshalb, fast krampfhaft nach etwas in der Außenwelt zu suchen, das mich besänftigte, das das wieder klaffende Loch im Herzen stopfen konnte: Ich probierte neue Ernährungsweisen aus, wollte ökologischer leben, wollte pathetische und heldenhafte Kunst machen, beschäftigte mich mit Verschwörungstheorien, brach blindlings viele alte Brücken und Verbindungen ab, stürzte mich in sinnlose Arbeit und Überlegungen, zog mich äußerlich wie innerlich zurück – ohne wirklich voranzukommen.

Es gab keine Veränderung, die groß genug war und mich aus der Komfortzone holte.

Im Grunde hatte also nichts funktioniert. Schon im Frühjahr 2013 entschied ich mich dazu, alles auf das Minimum zu reduzieren, lebte von Ersparnissen und vor allem ohne jede Verpflichtung in den Tag hinein, aber unglücklich und unruhig. Mit demselben Mangel an Zuversicht war ich Monate später, ohne Wohnung, ohne Krankenversicherung und mit genau 80 Cent in der Tasche, auf sehr kurze Wanderschaft gegangen: Mein sogenannter Plan war es, zunächst nochmal einen meiner letzten Freunde zu besuchen, bevor ich mich den anstehenden Herbst und Winter über vielleicht in Südspanien durchschlagen würde, wo ich auf die Hilfe von Bekannten spekulierte. Eventuell. Aber von Überzeugung konnte nicht die Rede sein.

Auch von Selbstmordabsichten kann ich nicht sprechen, auch wenn ich damals viele Phantasien hegte oder schlicht: in meine Tagträume einkehren ließ. Ihr würdet mich alle übelst vermissen, weil ich so ein geiler Typ bin! Vielleicht aber noch viel schlimmer, weil ehrlicher: Ich selbst war mir schlicht und ergreifend gleichgültig geworden. Ich wollte mich treiben lassen und nicht mehr selbst über meine Zukunft bestimmen. Mein Selbst schien nicht für diese Welt gemacht zu sein, und deswegen wollte ich wohl die Welt darüber entscheiden lassen, was sie in Zukunft mit mir anfängt.

Anfang Juli kam ich also stinkend und schmerzgeplagt – und nachdem ich schließlich per Anhalter gereist bin – bei meinem Kumpel in Brandenburg an. Ich blieb für einige Tage, um ihm Gesellschaft zu leisten. Während er, wie immer, die Morgenstunden nutzte, um an seiner Selbständigkeit als Unternehmer zu arbeiten, ging ich eines Tages hinaus und spazierte zunächst durch den Plattenbaukomplex, bis ich mich spontan dazu entschied, meine letzten 80 Cent für zwei Tafeln Discounter-Schokolade auszugeben. Mit einer dieser Tafeln setzte ich mich auf einen kleinen Felsen und aß vielleicht die Hälfte davon völlig besinnungslos, ohne Genuss. Und vielleicht wurde ich mir der Besinnungslosigkeit wiederum bewusst, als ich zur Sonne hinauf schaute und mir plötzlich wie aus dem Nichts klar wurde:

Es ist alles okay. Alles wird gut.

Dann nahm ich mein mitgenommenes Schreibzeug zur Hand und notierte mir unter anderem ungefähr folgenden Satz: »Nimm Hilfe an, du verdienst sie.«

Das Licht der Sonne schien in diesem Moment mehr zu sein als warme helle Wellen. Das Licht eines Gasballs, der irgendwann – oder vielleicht auch nie – entstand und schließlich mutmaßlich all die biologischen Vorgänge auf der Erde, also in jenen chemischen Verbindungen in Gang gesetzt hat, die im heruntergekommenen Sternenstaub schlummerten.

Mit der Sonne steht und fällt alles. Sie macht uns bewusst, dass diese Welt nur durch chemische Körper hindurch zu erleben ist. Zudem eine Welt, die laut moderner physikalischer Theorien quasi zu 99 Prozent aus Leere besteht und von der wir eigentlich nur die Illusionen wahrzunehmen scheinen, die die Teilchen der Teilchen der Teilchen verursachen, die das restliche Hundertstel ausmachen. Es gibt hier buchstäblich nichts zu verstehen. Es gibt hier nichts zu sehen, bitte gehen Sie weiter!

Keine zwei Monate später jedenfalls wohnte ich dann mit der Familie meiner Schwester zusammen, entschied mich dafür, studieren zu gehen, und hatte die Aussicht auf drei geregelte Jahre, die ich großteils sogar mit einer neuen Beziehungspartnerin bestritt. Mein Soundtrack im Spätsommer 2013: I Couldn't Care Less von Leslie Clio. Es könnte mich nicht weniger kümmern. Was genau? Meine Vergangenheit vielleicht. Stattdessen begann ich zu staunen wie die Kinder meiner Schwester – die jüngsten waren damals im Vorschulalter – und mir in immer mehr Momenten zu denken: »Okay, es wäre krass, wenn das hier alles vorbestimmt ist. Aber es wäre auch krass, wenn das alles hier nicht vorbestimmt ist!«

Ich konnte nur gewinnen, wenn ich mich auf die Welt einließ – die selbst wiederum nichts dafür konnte, wie sie war.

Ich kann trotzdem nicht genau sagen, was sich seit dem Moment auf diesem kleinen Felsen vor einem brandenburgischen Plattenbau in mir oder an meiner Wahrnehmung geändert hat. Vielleicht habe ich Frieden gefunden oder erste Anflüge erfahren. Vielleicht habe ich mich mit der Realität versöhnt, vielleicht habe ich erkannt, dass die Welt sich nicht gegen mich verschworen hat, sondern dass sie ein Stückwerk vieler Wesen ist, die lediglich ihre mehr oder weniger natürlichen und kultürlichen Programme abspulen. Wer beispielsweise Eine kurze Geschichte der Menschheit von Yuval Noah Harari gelesen hat, wird zu der Theorie kommen: Unsere Entwicklung ist eine einzige Abfolge von Reaktionen auf die Umwelt – die wir wiederum selbst gestalten, nämlich mit Reaktionen auf eine Vielzahl von Einflüssen, innerlich wie äußerlich. Und so weiter und so fort.

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