Walther Nithack-Stahn - Der letzte Tag

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Der am 23.10.1866 in Berlin geborene evangelische Theologe und Schriftsteller Nithack-Stahn war von 1906 bis zu seiner Emeritierung 1929 Pfarrer an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.
Die Welt naht dem Untergang. Ein neuer Planet droht auf die Erde einzuschlagen. In diesem Moment steht die Welt still. Doch wie geht's weiter? Findet es heraus....

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Aber den Waldweg hinab, der von dieser Hochburg der Forschung zu Tal führt, schreiten die dunklen Gestalten all der berühmten Männer, der Wissenden, die soeben dieser sonnigen Welt das Todesurteil gesprochen haben, das furchtbare, sie selbst vernichtende, gegen das es keine Anrufung gibt auf Erden noch im Himmel. Langsam bewegen sie sich, wie gedrückt von der Last unerbittlicher Wahrheit; hier und da bleiben zwei im Gespräch stehen, als besännen sie sich noch einmal, wollten umkehren, ihr Wort zurücknehmen – und gehen weiter ...

»Gehen Sie nicht auch?« sagt eine freundliche Stimme hinter ihm.

»Nein, Herr Professor.«

»Ich bleibe gern allein hier oben, bis zuletzt – ein alter Mann, der nichts zu verlieren hat als einen armseligen Lebensrest. Dagegen Sie ... Ihre Braut hat ein Anrecht –«

Archibald reckt sich und dehnt die Brust. »Was sind von nun an Rechte? Zudem: wir haben vielleicht unser wichtigstes Amt noch vor uns. Wir sind dem Matrosen im Mastkorb gleich, der zuerst die tödliche Klippe sieht – oder das rettende Land.«

»Sie glauben noch immer?«

»Ich glaube weder, noch weiß ich. Lassen Sie uns der Sterne warten.« Er steigt in die mächtige Kuppel hinauf und bohrt das Auge angestrengt in das winzige Glas am Riesenrohr. – Dann sitzt er und rechnet – rechnet.

»Die Entfernung nimmt weiter ab. Es scheint doch ...«

*

Nächster Tag. Unsichtbar fluten die Ätherwellen, da und dort aufstrudelnd zu weiten und immer weiteren Ringen, rund um den Erdball, durchschneiden, verschlingen sich, wecken heimliche Töne. Noch immer wenigen Ohren vernehmbar. Hin und her fliegt Wort und Antwort.

Auf der einen Erdhälfte nächtliches Dunkel, über der anderen trübes Licht. Wolkenheere jagen über den Himmel, hier und da flammen Feuer auf, rollt es drohend, wallen die Wasser herab. Nur selten, in blauen Lücken tauchen die beiden Sonnen auf zu kurzer Beobachtung.

Schon zeigen die Uhren fast auf Mittag, und noch ist nichts verlautbart, was die Gemüter schrecken oder trösten könnte. Zwar geht es wie verstohlenes Summen durch die Lande, seit Monaten, als zuerst von dem Irrstern die Rede war, über den die Gelehrten sich stritten, den das Auge des Laien kaum bemerkt haben würde, so unscheinbar war er noch. Zeitungen hatten ruhige Erörterungen gebracht, wie man über eine Naturmerkwürdigkeit spricht, Witzblätter einen Zusammenstoß des himmlischen Herumtreibers mit der Mutter Sonne ausgemalt. Dann, vor einigen Wochen war alle öffentliche Besprechung der Sache plötzlich verstummt: die Forscher in aller Welt seien beschäftigt, das Rätsel aufzuklären, man werde hören ...

Manch Neugieriger sah wohl morgens, wenn er das Fenster öffnete, einmal nach oben, ob sich da etwas verändert habe; auf freien Plätzen standen Gruppen, die durch berußte Gläser hinaufstarrten, es gab Klugschwätzer ... am Ende, was nützt das? Man hat mehr zu tun und geht seiner Arbeit nach.

*

An seinem Schreibtisch unruhig der Kanzler. In kurzen Pausen knurrt vor ihm der Fernsprecher wie ein lauernder Dämon, öffnet sich die Tür zu dem Saale, wo die Minister und Räte mit gedämpften Stimmen verhandeln. Boten kommen und gehen. – Endlich erhebt sich der Kanzler und tritt in die Versammlung ein: »Meine Herren, die beiden kriegführenden Seemächte weigern sich noch immer, irgendeinen Entschluß zu fassen, Eine jede erklärt: solange eine zweifellose Gewißheit über das angeblich bevorstehende kosmische Ereignis nicht bestehe, sei sie nicht gesonnen, die Möglichkeit ihres Sieges aufs Spiel zu setzen, indem sie die Kampfstimmung ihres Volkes gefährde. Sie könne das nur, sofern der Gegner ein Gleiches tue. Beide Mächte ersuchen dringend, die Bekanntgebung des Gelehrtenspruchs noch um einige Tage hinauszuschieben.«

Aufsteigender Unwille in der Versammlung. »Welche Zeit ist jetzt noch zu verlieren? Was sind jetzt Tage?« murrt es.

Der jung-feurige Minister für Volkserziehung bittet ums Wort. Er hat das Augenglas fallen lassen, wie immer, wenn er in Eifer spricht.

»Meine Herren, die Völkergemeinschaft war noch nie in einer so günstigen Lage, einen Krieg ohne gewaltsamen Eingriff mit einem Schlag zu beenden. Die Kriegführenden sind in unsrer Hand. Auf rein geistigem Wege können wir Frieden schaffen. Ein Wort von uns, und die Waffen sinken. Wir brauchen es nicht einmal an die Regierenden zu richten. Die Empfangsstationen ihrer Länder werden es aufnehmen. Trotz aller Verbote werden Menschen es fortpflanzen, mit unmeßbarer Geschwindigkeit wird es die streitenden Völker durcheilen. Angenommen – womit wir als mit einer noch so entfernten Möglichkeit rechnen müssen –, die Forscher hätten sich geirrt, so stände die Tatsache, daß ein starkes Menschheitsgefühl eine Völkerfehde zum Schweigen gebracht, für alle Zeiten fest.«

Der graubärtige Minister des Innern hat die Hand erhoben.

»Ich bitte, Herr Amtsgenosse.«

Die leicht bebenden Hände auf den Tisch gestützt, steht jener, vornüber geneigt. Langsam, grüblerisch spricht er: »In diesen Nächten, die wir wohl alle schlaflos verbrachten, habe ich immer wieder mit einer Frage gerungen. Nicht mit der, die auch dem Herrn Vorredner noch Frage ist: ob wir wirklich am Ende sind. Die furchtbare Last der Antwort habe ich nicht zu tragen, ich wälze sie den Sachverständigen zu. Wie ich selbst mich auf ein solches Schicksal rüste, ist meine Sache. Aber dies ist heute meines Amtes, mitzuentscheiden, ob mein Volk, ob die Völker diese Botschaft empfangen sollen. Ich sprach soeben mit einem unserer Astronomen – er war glücklich, diese letzte Frage nicht lösen zu müssen. Sie ist in der Tat die schwerste, die seit Bestehen der Menschheit einer Gemeinschaft obgelegen hat. Der Erfolg, den der Minister für Volkserziehung von der Kundbarmachung erhofft, die Beilegung eines Krieges, versinkt vor den möglichen anderen Folgen. Meine Phantasie erlahmt, sooft ich versuche, sie mir auszumalen. Soweit ich Menschenkenner bin, scheint mir: wir sind nicht reif für solche Botschaft. Mögen viele einzelne sie ertragen, das Ganze erträgt sie nicht. Man mag bedauern, daß uns nicht hunderttausend Jahre Frist gegeben sind – vielleicht, wir wären so weit. Heute gleichen wir dem schwachmütigen Sterbenden, dem der Arzt sein Los verschweigen muß. Darum mein Antrag: Bekennen wir, der Wahrheit gemäß, daß wir nichts wissen, auch die Weisesten nicht. Warten wir der Dinge, die wir nicht ändern können.«

Einer hebt ein Schriftstück: »Hier steht ja, daß wir nicht wissen. Menschlicher Voraussicht nach ...«

Der Minister für Volkserziehung, erregt: »Ich male mir allerdings andere Folgen unseres Verhaltens aus. Schweigen können wir nicht. Seit Wochen erwarten die Völker von denen, die sie zu ihren geistigen Führern bestellt haben, Aufklärung über das Weltereignis. Wir haben der Presse verboten, darüber zu schreiben. Um so mehr wächst die Spannung, das Raten und Fragen. Jetzt gilt es ein offenes Wort. Feige, wenn wir es verhehlen, unweise dazu. Denn nur eines ist unerträglich: die Unsicherheit. Wahrheit ist immer befreiend. Sie lautet nicht so, daß wir nichts wissen. Sie besagt mit höchster Wahrscheinlichkeit, daß das Ende bevorsteht. Und diese Botschaft wird uns reif machen. Was Religion, Wissenschaft, Sittenlehre in Jahrtausenden nicht vermochten: die Völker im großen zu erziehen, zur seelischen Einkehr, zum echten Mitgefühl, zur Eintracht, das werden diese wenigen Tage vollbringen. Und so wird wenigstens unser Ausgang nicht unrühmlich sein.«

Stumme Bewegung des Beifalls da und dort. Der Minister des Innern hebt die Schultern und seufzt.

Darauf der Kanzler: »Meine Herren, die Sache liegt einfacher, als Sie denken. Wir haben kaum eine Wahl. Nach den letzten Nachrichten sind außer den erwähnten Staaten alle Mitglieder der Völkergemeinschaft entschlossen, den Gelehrtenspruch zu veröffentlichen. Sie sind es in der Erwägung, daß es kein Mittel gibt, ihn länger vorzuenthalten. In einigen Ländern hat man bereits die Regierungsgebäude gegen gewalttätige Wißbegier schützen müssen, einzelne Sternwarten sind im eigentlichen Sinne bestürmt worden. Jede Kundgebung, die man als Ausflucht empfände, würde erbitternd wirken. Der Beschluß der Regierungen erfolgt nach der Mehrheit. Stimmen wir mit Nein, so können wir doch nicht hindern, daß binnen wenigen Stunden Gerüchte des Auslandes unsere Grenzen überfluten. Wir wären vor unserem Volke bloßgestellt. Je früher wir reden, desto besser.«

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