Isabella Kniest - Lavanda

Здесь есть возможность читать онлайн «Isabella Kniest - Lavanda» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Lavanda: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Lavanda»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Regen bringt Glück, sagt man in Irland.
Glück – davon hat Lilian zeit seines Lebens wenig erhalten. Wie ein grauer Schleier scheint sich das Pech über ihn ausgebreitet zu haben.
Zunehmend schwerer wird die Last auf seinem Herzen, zunehmend bedeutungsloser seine Zukunft. Da begegnet er einer eindrucksvollen, einzigartigen Frau. Eine Frau – ehrlich, stark, selbstsicher und ähnlich verbittert von der Welt wie er selbst. Doch die Angst im Nacken lässt ihn zögern. Und das Schicksal nimmt seinen Lauf, schlägt erbarmungslos zu. Verzweifelt steht er vor dem Nichts – im strömenden Regen, umarmt von der Hoffnungslosigkeit und der bitteren Erkenntnis, jegliche zuversichtliche Tage für immer hinter sich lassen zu müssen.
Lavanda hat sämtlichen Glauben an eine glückliche Zukunft verloren. Tagein, tagaus quält sie sich durch das Leben, versucht zwanghaft irgendeinen Sinn zu entdecken, was ihr jedoch nicht mehr zu gelingen vermag.
Dann tritt plötzlich ein Mann zur Tür herein. Charismatisch, wortgewandt, ehrlich und mit diesem köstlichen Sarkasmus gesegnet hätte er ihr Herz im Sturm erobert, wäre da nicht ihre tonnenschwere Bedrückung und die aus unzähligen menschlichen Tiefschlägen geborene unerträgliche Fähigkeit, stets objektiv und realistisch zu bleiben.
Es ist ihr bewusst: Liebe wird ihr ewiglich verwehrt, unwesentlich was sie begehrt oder wie groß Schmerz und Leid ausfallen mögen.
Eines verregneten Nachmittags wiegt ihre Bürde zu schwer – und sie trifft einen dramatischen Entschluss …
"Einst hatte der Weg sich für einen kurzen Moment geteilt – damals, als sie diesem einen Mann begegnet war. Sie wusste, entweder würde sie endlich Glück und Liebe erfahren, oder aber für immer in Finsternis wandeln. Das Schicksal hatte ihr das Glück verwehrt. Noch Jahre hatte sie gewartet, insgeheim auf eine Wendung gehofft. Nun war es offensichtlich geworden: Es war vorbei. Ihre Zukunft war gegangen. Und sie war längst gestorben – damals, als sich ihre Blicke getroffen hatten …"
"Die Frau erstrahlte – ein zages, von der Finsternis in ihrem Innersten recht schnell verschluckt werdendes Leuchten, welchem Lilian unbedingt länger beiwohnen wollte. Ein Leuchten, das seine eigene Seele erhellte. Ein regelrecht zwingendes Bedürfnis verspürte er, es nochmals betrachten zu dürfen – wie das Verlangen nach einer Droge."
"Noch eine lange Weile betrachtete er das Farbenspiel des angrenzenden Waldes, lauschte dem beruhigenden Rauschen des durch die noch üppige bunte Belaubung sausenden Windes und dem in weiter Ferne ertönenden kratzigen Rabengeschrei. Mit einem jeden durch die Lüfte gewehten Blatt schien ein kleines Stück seines Herzens abzufallen und die Umgebung sich zu trüben."
"Ein weiterer Gedanke begann sich in seinem umnachteten Geist zu bilden: Handelte es sich bei ihnen beiden etwa um zwei seit Äonen zueinandergehörende Seelen, welche sich durch ein fürchterliches Schicksal verloren hatten und seitdem unablässig nach dem jeweils anderen riefen?"

Lavanda — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Lavanda», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Dies schuf Raum für zwei Vermutungen: Entweder war sie tatsächlich zu schwach und empfindlich für diese Welt – etwas, das ihr ständig vorgeworfen wurde –, oder ihr Chef war noch nicht solcherweise tief hinabgefallen in die Verdammnis.

Gleichgültig, welcher Tatbestand zutraf: Ihr gefiel keiner davon.

Wütend und frustriert – ja, das war sie, jeden einzelnen gottverdammten Tag – warf sie die billig anmutenden druckfrischen Visitenkarten seitlich auf ihren großflächigen Bürotisch.

Diese unscheinbaren, Augenkrebs hervorrufenden Egoaufpolierer – weshalb sonst wurden solche Informationsträger dem Kunden ständig mit stolzgeschwellter Brust überreicht? – sollten heute abgeholt werden.

Das Layout war ein einziger, haarsträubender Graus!

Tiefrote feine Doppellinien auf der linken und rechten Seite, ein grimmig dreinschauender, giftgrüner Gartenzwerg im rechten oberen Eck und mittig der Firmennamen in Helvetica und Kapitälchen inklusive kursiv geschriebener Adresse und Telefonnummer – jedes einzelne Wort eingefasst mit einer blitzblauen Kontur!

Mit Sicherheit war dieses grafische Wunderwerk dem verwirrten Geist eines farbenblinden, sich selbst überschätzenden Langzeitstudenten entsprungen …

Für einen solchen fremdschämenden Dreck gab dieser Idiot fünfzig Euro aus!

Das erinnerte Lavanda stark an die vielen hirnrissigen Wunschkennzeichen, welche da neuerdings überall zu sehen waren und hauptsächlich aus undefinierbaren Anfangsbuchstaben und sinnlosen Zahlenreihen bestanden.

Lavanda begriff es nicht.

Wozu über zweihundert Euro für eine Nummerntafel ausgeben, wenn diese rein gar nichts aussagte? Da tat es genauso eine reguläre, zugewiesene Nummer.

Ach, natürlich!

Es ging abermals ums Ego.

Ein zugewiesenes Kennzeichen war zu alltäglich, zu gewöhnlich, zu langweilig – und deutete auf Armut hin.

Da stürzte man sich lieber in Unsummen und fuhr mit einem AS1, LK5, BM10 herum, um über seine kaum noch zu zahlenden Leasingraten und Glasfaser-Monatsrechnungen hinwegzutäuschen und sich autark und unnachahmlich zu fühlen.

Lavanda ergriff die schneeweiße Kaffeetasse und füllte diese mit kühlem Quellwasser aus dem in der angrenzenden Küche stehenden Wasserspender. Währenddessen drifteten ihre Gedanken zurück zur grässlichen Visitenkarte.

Walky.

So lautete der eigentümliche Name der Firma.

Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, welche Dienstleistungen ein solches Geschäft anbot.

Wurden dort Gartenzwerge für verzwickte Personen feilgehalten – wie Pensionisten, Busfahrer, Magistratsbedienstete oder Postpartner-Inhaber?

Na egal …

Spätestens nach zwei Jahren würde dieses Geschäft wieder verschwunden sein – Konkurs … wie der Großteil der Jungunternehmer, Start-ups und verzweifelten Ein-Mann-Betriebe … Pardon – Ein-Personen-Betriebe. Ansonsten fühlte sich die niederträchtige Gattung ›weiblicher Mensch‹ bekanntlich diskriminiert.

#Metoo

#Sexismus

#Emanzipation

Die Atemluft gepresst ausstoßend schaltete Lavanda den Laserdrucker ein, platzierte die Tasse neben den vierundzwanzig Zoll Bildschirm und setzte sich auf den maroden Bürostuhl, dessen Rückenlehne bereits beängstigend wackelte.

Rechnungen mussten geschrieben, E-Mails durchgecheckt und ausgedruckt, Kunden angerufen werden.

Weiblicher Bullshit, verschissene Horoskope sowie die naive Annahme, positive Gedanken brächten positive Erlebnisse, würden ihr diese Arbeiten nicht erleichtern.

Das, was du anderen wünschst, wird dir selbst auf eine ähnliche Weise widerfahren!

Beinahe hätte sie laut aufgelacht.

Hätte dieser Spruch nur im Ansatz der Wahrheit entsprochen, hätte sie längst ein Himmelreich besitzen müssen.

Wie viel Gutes sie den Menschen jahrelang gewünscht hatte – aus tiefstem Herzen, aus echter Nächstenliebe …

Doch wie üblich war das exakte Gegenteil eingetroffen.

Nein, an solchen Märchendreck glaubte sie nicht mehr.

Sie glaubte gar nicht mehr – sie wusste. Alle anderen verschissenen Sprüche konnten sich diese zurückgebliebenen Saftsäcke in ihre breitgesessenen und mit Transfetten ausgepolsterten Ärsche schieben!

Ja, die ewige Jammerei bezüglich des Übergewichts …

Dabei war Fakt: Neunzig Prozent aller adipösen Personen fraß schlichtweg zu viel.

Ja, es gab wenige wahrhaftig leidtragende Menschen, welche an einer Krankheit litten und/oder durch Medikamente zunahmen. Für solche Menschen hegte sie sogar das bisschen Mitgefühl, welches sie noch ihr eigen nennen durfte.

Doch wie sagte ihr Hausarzt stets?

Ein jeder Mensch litt an einer Krankheit.

Selbst wenn es bloß lästige Schweißfüße waren. Jeder hatte sein Päckchen zu tragen. Darum brauchten Menschen nicht über Gewichtsprobleme zu jammern, wenn diese meistens erst gar nicht die Disziplin aufbrachten, um zu sagen: Nein, heute schlinge ich keinen Rieseneisbecher hinunter, heute verkneife ich mir meinen Kaffee mit Schlagsahne und leere keine ganze Chipspackung, sondern belasse es bei meiner Hauptspeise.

Du wirst schon sehen, spätestens mit dreißig wirst auch du dick!

Dies stellte die wunderbare Äußerung einer neidigen alternden mit ihrem Leben nicht zurechtkommenden Drecksfotze dar – geradewegs an eine achtzehnjährige Lavanda gerichtet.

Einige Jahre hatte Lavanda sich deshalb gesorgt und vermutet, dann erst recht von Männern und der Gesellschaft im Allgemeinen ignoriert oder belächelt zu werden.

Tja, meine Gute, dachte sie bissig. Nun bin ich jenseits der dreißig und noch immer schlank und wohlproportioniert wie zu meinem zwanzigsten Geburtstag.

Und pass erst einmal auf, hallte es ihr besserwisserisch durch den Verstand, wenn du dein erstes Kind bekommen hast.

Lavanda lächelte grimmig.

Wenn sich durchvögelnde Frauen unbedingt quengelnde, ressourcenfressende, egomanische Monster in diese ohnehin überbevölkerte Welt setzen wollten, durften sie sich über Hängebrüste, wabbelige Hintern und Bäuche, welche an aufgeschwemmte Holzpilze erinnerten, nicht beschweren. Besonders dann nicht, wenn Mütter in ihrer Schwangerschaft eifrig »für zwei« aßen. Nicht jeder besaß gute Veranlagung. Aber exakt diese half beim Abnehmen oder Gewichthalten enorm.

Wem beispielsweise die Veranlagung für ein Sixpack fehlte, konnte täglich hundert Kilometer rennen und Gewichte stemmen – Muskeln würden sich nicht entwickeln. Nicht zuletzt deshalb fand Lavanda es fürchterlich, was Werbung durch jahrzehntelange Suggestion angerichtet hatte: Frauen mussten schlank, mittelgroß und mit einem üppigen Vorbau glänzen, gänzlich enthaart und logischerweise schneeweiße Zähne besitzen. Natürlich aussehende Kunstnägel waren genauso wenig verkehrt wie eine ganzjährige gesunde Bräune und blondes, volles Haar. Und letztendlich durften Markenartikel niemals fehlen: Fendi-Sonnenbrillen, Dolce&Gabbana Handtaschen, Kleider von Versace oder Chanel – und teure Designerdüfte gleichnamiger Marken.

Das daraus irgendwann Mobbing gegen ›hässlichere‹ Menschen resultierte, war lediglich eine Frage der Zeit.

Jetzt, unzählige Selbstmorde später, wurde auf Political Correctness gesetzt, und alles, was abstoßend und dezidiert andersartig war, wurde in die Modebranche gezwängt. Ob Frauen mit Pigmentstörungen, Verkrüppelungen, immensem Übergewicht oder anderen Besonderheiten der Natur – alles war gern gesehen, und Toleranz wurde erwartet.

Was hingegen niemand bemerkte: Der normale Durchschnittsmensch wurde weiterhin in die Ecke gedrängt.

Normal war langweilig. Normal war öde. Normal war unbedeutend.

Eigenartigerweise wurde aber ein jeder sich etwas auffälliger kleidende Mensch schief angeblickt …

Die verschrobenen Ansichten der modernen Gesellschaft würde Lavanda niemals begreifen. Umso dankbarer war sie, die Buchhaltung und Fakturierung abarbeiten zu dürfen, erforderten diese Tätigkeiten nämlich größere Konzentration, womit ihre Gedanken zumindest für die nächsten drei Stunden etwas Ruhe gaben.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Lavanda»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Lavanda» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Lavanda»

Обсуждение, отзывы о книге «Lavanda» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x