Georg Hermann - Kubinke

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Georg Hermann erzählt mit leiser Ironie die Lebensgeschichte des Friseurgehilfen Emil Kubinke, dem das einzig greifbare Glück seines Lebens widerfährt, die Liebe. Doch wird er von seinen robusteren Zeitgenossen überspielt und zerbricht an der erbarmungslosen Wirklichkeit.
Mit lebhaften Milieuschilderungen, präzisen Großstadtaufnahmen und nicht zuletzt seinem desillusionierenden Blick ist Georg Hermann der treffsicherste Schilderer Berlins zu Beginn des 20.Jahrhunderts.

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»Kutscher«, sagte die junge Dame mit dem garnierten Zitronenauflauf auf dem Kopf, »Sie müssen mir schon den Korb mit rauftragen helfen.«

Aber der Kutscher drehte ihr nur den roten Kopf zu und fragte rhetorisch, ohne eine Antwort zu erwarten:

»Wer soll denn bei's Pferd bleiben, Fräulein?!«

»Aber Männeken«, meinte die Dame unwillig, »Ich muß doch meinen Korb raufhaben! Das Pferd wird schon nicht weglaufen!«

»Kennen Sie den Schimmel?!« versetzte der Kutscher und klatschte mit den Zügeln auf den mageren Rücken.

Emil Kubinke war herangetreten.

»Wie hoch soll denn der Korb, Fräulein?« fragte er sehr freundlich.

»Man nur bis Löwenbergs, bis zum ersten Stock«, meinte die Dame.

»Oh, Fräulein, da mach ich mir 'n Verjnüjen und fasse mit an. Ich wohne auch hier im Haus. Den Korb werden wir schon rauf bekommen!«

»Na sehn Se«, sagte der Kutscher, »da haben Se doch jleich eenen! Von's Pferd, Fräulein, von's Pferd darf een richtiger Droschkenführer nie wechjehn!« Und damit kippte er den Korb auf den Bürgersteig herunter, daß das Rohrgeflecht in all seinen Maschen nur so knackte und knarrte.

Die Dame aber entstieg dem Wagen, gab dem Kutscher seinen Lohn und faßte sehr resolut in einen Henkel des Schließkorbs. Und Emil Kubinke ergriff den anderen. Und zuerst ging es wirklich ganz gut – sehr viel Sachen waren wohl nicht darin.

»Sind Sie vielleicht mit Löwenbergs verwandt?« fragte Emil Kubinke, während sie beide den Korb doch schon etwas keuchend durch den Hausgang schleppten.

»Nee, nee, ick bin man bloß das neue Hausmädchen.«

»Ach so«, sagte Emil Kubinke, und er war doch etwas enttäuscht.

»Wissen Sie, wie die Herrschaft is?« fragte das neue Hausmädchen von Löwenbergs, während sie jetzt mit der linken Hand den Henkel packte.

»Nein, Fräulein, ich bin ja auch erst seit heute hier im Haus.«

»So, seit heute erst? Was sind Sie denn hier?«

»Ich bin unten beim Friseur.«

»Ach, beim Barbier sind Se?! Da können Se mir jleich am Achtzehnten frisieren. Da jeh ick mit meine Freundin hier in' Hohenzollernjarten auf 'n Maskenball als Ritterin.«

»Jewiß, Fräulein, das wer' ich gern tun, Ballfrisuren sind überhaupt meine Spezialität«, sagte Emil Kubinke nicht ohne Stolz und knickte mit dem Korb eines von den Tannenbäumchen um, die beim Apollo von Belvedere Wache hielten.

Nun gings die Korkenziehertreppe hinauf; und das Mädchen, das voran ging, hatte den Henkel fest mit ihren großen, weißen Handschuhen umfaßt und zog den schweren Korb, rückwärts emporsteigend, Schritt für Schritt nach. So kräftig zog sie, daß Emil Kubinke an der anderen Seite kaum die Last spürte. Und sie lächelte dabei unter dem garnierten Zitronenauflauf Emil Kubinke freundlich zu; der aber war ganz verlegen und doch im geheimsten sehr traurig darüber, daß der Schließkorb so viel unüberwindlichen Zwischenraum zwischen ihm und seiner Partnerin schuf.

Und als sich die Tür öffnete, da sah man im matten Licht der Flurlampe, die auf dem Küchenspind stand, – denn die Gasarbeiter hatten gesagt, daß sie morgen früh noch einmal wiederkämen – eine heillose Verwirrung. Nichts stand da, wo es stehen sollte; alle Tische und die Abwaschbank waren mit Geschirr und Kupferkesseln beladen. Frau Piesecke schrubberte und putzte, und Herr Max Löwenberg stand in Hemdsärmeln und reichte aus einem Waschkorb seiner Frau die schönen eckigen Gefäße mit dem blauen Fadenornament zu, jene für Grieß, Mehl, Zucker, Reis, Zwiebeln und Graupen – jene, in denen doch nur immer geriebene Semmel ist; – während Frau Löwenberg selbst ihren Geschmack bewies und für diese Dinge nach einer malerischen Anordnung auf dem Küchenbord strebte.

»Ach, Sie sind das neue Dienstmädchen! Na endlich! Wir haben schon den ganzen Nachmittag auf Sie gewartet«, rief Frau Löwenberg und stieg von dem Leiterstuhl.

»Ich brauche eigentlich überhaupt erst morgen zuzuziehen, jnädije Frau«, sagte die junge Dame schnippisch und sehr bestimmt, denn sie wußte aus Erfahrung, daß es jetzt am ersten Tag darauf ankam, sich nichts bieten zu lassen.

»Das Mädchen hat ganz recht, Betty«, sagte Herr Löwenberg beschwichtigend. »Wissen Sie, meine Frau meint das auch nicht so. Sie ist nur durch den Umzug etwas nervös geworden«, und damit verklärten sich Herrn Löwenbergs Züge zu heller Freundlichkeit, und er sah das neue Hausmädchen nicht ohne begründetes Interesse und ernsteres Wohlgefallen an. »Wie heißen Sie denn, mein Kind?«

»Ich heiße eigentlich Bertha, aber meine vorige Herrschaft hat mich immer Pauline gerufen.«

»Also, Pauline«, sagte Herr Löwenberg, »nun bringen Sie mal erst mit Ihrem Bräutigam Ihren Korb ins Mädchenzimmer; und dann helfen Sie uns noch ein wenig!«

»Das is nich mein Bräutjam; das is der junge Mann vom Friseur hier aus dem Haus, – er hat nur mein' Korb mit anjefaßt«, und damit suchte Pauline nach einem Fünfgroschenstück in ihrem Geldbeutel, um es Emil Kubinke zu reichen, – denn lumpen ließ sich Pauline nicht.

»Das lassen Se man, Fräulein!« sagte Emil Kubinke, und die Stimme zitterte ihm, »das hab ich gern getan.«

»Na, dann danke ich Ihnen auch«, sagte Pauline und warf Emil Kubinke aus ihren großen braunen, feuchtschimmernden Augen einen Blick zu, in dem deutlich zu lesen war, daß dieser schlichte Dank nicht alles wäre, was er zu erwarten hätte.

Und beseligt stolperte Emil Kubinke zur Tür hinaus.

Man wird es vielleicht freudig bemerkt haben, daß Herr Max Löwenberg, trotz seines Londoner Zylinders und trotz des Stocks mit dem Silbergriff, mit denen er sich dem bewundernden Volke stets zeigte, in seinen vier Pfählen dem Dienstpersonal gegenüber keineswegs stolz war, und es wird angenehm aufgefallen sein, daß Herr Löwenberg das neue Hausmädchen sogar nicht allein freundlich, sondern wohlgefällig betrachtet hatte.

Aber Herr Max Löwenberg war – trotzdem eigentlich die afrikanische Straußenfeder seine Branche war – keineswegs nun etwa ein einseitiger Mensch, nein, er hatte auch für andere Dinge Interesse, und kurz gesagt: Herr Löwenberg war gerade lange genug verheiratet, um sich in seiner Ehe unerhört zu langweilen, und er war wieder noch nicht lange genug verheiratet, um sein Junggesellenleben in allen Punkten wieder aufgenommen zu haben. Und nun ging er eben daran, wieder Fühlung zu gewinnen.

Aber Frau Betty Löwenberg war trotzdem – vorgreifend, oder sagen wir: prophylaktisch – noch nicht zu der Erkenntnis gekommen, daß die ältesten Dienstmädchen für den Hausherrn gerade häßlich genug sind. Denn, wie schon berichtet, Frau Betty Löwenberg war eben eine von den Naturen, deren Entwicklung etwas schwer und langsam vor sich geht.

Pauline war jedoch, wie sie den Zitronenauflauf mit den Hahnenfedern aufs Bett geworfen hatte, eine ganz andere geworden, und sie wirtschaftete umher für drei. Noch bis um zwölf Uhr nachts. Und schon nach einer Viertelstunde duzte sie sich mit Frau Piesecke, zankte sich mit dem Tapezier, der immer noch vorn an seinen Faltenwürfen baute, und hatte außerdem dem Monteur, der an den Kronen arbeitete, für nächsten Sonntag eine Ansichtskarte versprochen.

Emil Kubinke aber war ebenso beseligt, wie er aus der Tür stolperte, auch die Treppen heraufgestolpert, und er sah erst im letzten Augenblick auf, – als er oben auf der höchsten Insel gerade unter dem Boden im Halbdunkel auf eine weiße Gestalt stieß, deren breiten Armen sich mit einem leisen Aufschrei eine zweite weiße Gestalt entwand.

»Na, was ist det hier? Können Se denn nich kieken«, sagte ein tiefer Schlächterbaß.

Emil Kubinke ging ruhig weiter, ohne Gegenrede, ohne sich umzublicken. Als er an der Vorbodentür war, – bevor er in den langen Gang trat, mit seinen unheimlichen breiten Querbalken im Dämmerlicht, – hielt er einen Augenblick an.

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