Arthur Holitscher - Arthur Holitscher - Drei Monate in Sowjet-Russland

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Arthur Holitscher: Drei Monate in Sowjet-Russland: краткое содержание, описание и аннотация

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Die in diesem Buch enthaltenen Texte des deutsch-jüdischen Autors Arthur Holitscher zeugen vom Leben im sowjetischen Russland im Jahre 1920. Holitscher schreibt als überzeugter Sozialist und bewundert die Errungenschaften des Sowjet-Russlands der Bolschewiki. Aus unserer heutigen kritischen Sicht bieten seine Texte jedoch sehr aufschlussreiche Erkenntnisse über der damaligen Zustand und die primitiven und ärmlichen Bedingungen des Lebens der einfachen Russen. Ein Zitat aus den Texten: «Die unbegreifliche Fähigkeit des Russen, zu dulden, zu ertragen, manifestiert sich ja auf Schritt und Tritt.» Vieles ist zwischen den Zeilen zu lesen. Etliche der erwähnten damaligen populären Politiker wurden von Stalin in den 1930er Jahren liquidiert. Viele Bilder beleben die Texte.
– Rezension zur maritimen gelben Reihe: Ich bin immer wieder begeistert von der «Gelben Buchreihe». Die Bände reißen einen einfach mit. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. oder: Sämtliche von Jürgen Ruszkowski aus Hamburg herausgegebene Bücher sind absolute Highlights. Dieser Band macht da keine Ausnahme. Sehr interessante und abwechslungsreiche Themen aus verschiedenen Zeit-Epochen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt haben! Man kann nur staunen, was der Mann in seinem Ruhestand schon veröffentlicht hat. Alle Achtung!

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Georgi Wassiljewitsch Tschitscherin Георгий Васильевич Чичерин 1872 1936 - фото 24

Georgi Wassiljewitsch Tschitscherin – Георгий Васильевич Чичерин – 1872 – 1936

Ich habe den Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten, Tschitscherin, kennengelernt, habe ungefähr zu sehen bekommen, wie sein Kommissariat arbeitet. Außerdem habe ich auch neben anderen Kommissariaten das Kommissariat für Volkserziehung des Genossen Lunatscharski zu beobachten Gelegenheit gehabt.

Ich kann nicht sagen, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Tüchtigkeit „des inneren Kreises und der äußersten Kreise“ ein und desselben Kommissariats besteht, und ich will nicht sagen, welches von den erwähnten Kommissariaten mir diese Überzeugung beigebracht hat. Ich weiß nur, dass Tschitscherin, ein kränklicher, hüstelnder Asket, von den achtzehn Arbeitsstunden, die er täglich leistet, reichlich zehn an Organisationsfehlern innerhalb seines Kommissariats einbüßen muss. Lunatscharski mag ein Mann von grandiosen Ideen sein, und manches, was in seinem Kommissariat durchgesetzt ist, wird die Welt in stärkere Erschütterung versetzen, als sie das Kommissariat der Arbeit oder irgendeines wirtschaftlichen Departements hervorzurufen vermag – aber er ist der typische Intellektuelle, verschwindet von Zeit zu Zeit, um Konrad Ferdinand Meyer zu übersetzen oder um ein Drama zu schreiben, in dem Marx mit Faust und Bakunin mit Mephisto und andere unzüchtige Paarungen stattfinden, und die Arbeit des Kommissariats trägt die Folgen.

Je stärker sich der Kommunismus einwurzelt, im Maße, in dem das System in dem ganzen ungeheuren Lande erstarkt, im Maße, in dem alle zur Zentralorganisation gehörenden Zweige der Verwaltung und der Produktion in den Bereich der Zentralisierung einbezogen werden, macht sich die Notwendigkeit der Auffüllung des Beamtenkörpers, der Zuziehung von Massen neuer und immer neuer Mitarbeiter bemerkbar. Es lässt sich nicht vermeiden, dass sich Elemente in diesen Scharen einfinden, die durch Faulheit, Korruption, durch bewusst feindliche Gesinnung gegenüber dem System den ganzen Apparat schwächen und diskreditieren. Die „inneren“ Vorkämpfer der revolutionären Idee fordern von ihren Untergebenen mit mehr oder minderer Energie dieselbe Aufopferung, denselben Idealismus, dieselbe Gläubigkeit, die sie in sich hegen, und die letzten Grundes die Ursache dafür ist, dass der russische Kommunismus sich seit drei Jahren siegreich in Russland behauptet hat und eine nie mehr vergängliche Umwandlung der Geister in der ganzen Welt bewirkte.

Aber diesem seelischen Druck geben nur jene nach, die die Vorbedingungen der Aufopferung, des Idealismus, der Gläubigkeit in ihren Herzen besitzen. Bei den anderen, die, um zu leben, sich dem Sowjet-Apparat freiwillig, aufgefordert oder notgedrungen zur Verfügung gestellt haben, keimt und schwillt mächtig und immer mächtiger Hass, Böswilligkeit und Vernichtungssucht an.

Wenn es die Eigenschaft des Staates ist, dass er einen enormen Beamtenapparat nötig hat, so trägt der Staat seinen Krankheits- und Todeskeim in sich, und es ist fraglich, wie sich aus dem vorläufig allmächtigen Gebilde des Staates jemals unser utopischer Traum der freien Gemeinschaft kleiner Kreise entwickeln soll. In Russland habe ich das unerhörteste, ungemessenste Leiden in fast allen Schichten der Bevölkerung gefunden, fröhlich aber und guter Dinge habe ich (außer den Kindern) nur eine Schicht gesehen, nämlich eine im wirklichen Sinne des Wortes parasitäre, bürgerliche Mittelschicht von neuem Beamtentum, die sich weiß Gott woher zusammen gefunden hat, sich über den wissbegierigen und ernst und eifrig den Zusammenhängen nachforschenden Fremdling lustig macht, ihn durch Ignoranz oder bewusste Irreführung bei seiner Arbeit behindert. Ich sprach schon vorhin von der Schwierigkeit, durch Informationen die Wahrheit über die innere Struktur des Apparates zu erhalten. Diese Schicht einer, man kann es ruhig so nennen, neuen Bourgeoisie, der sogenannten Sowjet-Bourgeoisie, ehrgeizige, zynisch unzuverlässige Menschen, werden durch Maulwurfsarbeit den Staatskörper unterminieren und würden vermutlich die ersten sein, die auf den Trümmern, wenn es jemals Trümmer geben könnte, die weiße Fahne oder irgendeine andere hissten.

Die inneren Kreise kennen diese Zustände, kennen diese Leute ganz genau. Von Zeit zu Zeit „kämmen sie sie aus“, d. h. sie schütteln sie ab unter Hinweis auf die Notwendigkeit, dass die Front junger Männer bedarf, dass in einem entfernten Ort des weiten Landes ein Posten vakant geworden ist, auch wird der kommunistische Samstag oft als willkommener Anlass dazu ersehen, die zu geistiger wie zu körperlicher Dienstleistung Unwilligen zu entlarven, sich ihrer zu entledigen. Aber es fragt sich, ob der Ersatz, der für diese Ausgekämmten geschaffen wird, nicht aus noch trüberen Elementen besteht. Es ist in den Russland feindlich gesonnenen Ländern immer wieder die Rede davon, dass die Rote Armee es sein wird, die letzten Endes die Bolschewiki stürzen wird. Dieser Hoffnung muss sich die vereinte kapitalistische Welt entschlagen. Die neue Sowjet-Bourgeoisie schenkt ihrerseits dieser kapitalistischen Welt eine erneute, wenn auch beträchtlich geringere Hoffnung. Es ist unwahrscheinlich, dass die Sowjet-Führer diesen Krebsschaden früher oder später vollkommen auszuschneiden fähig sein werden.

Die Kommunistische Partei Russlands ist zahlenmäßig gering. Sie beträgt nach neuester Schätzung dreiviertel Millionen bei einer gesamten Volkszahl von 150 Millionen, und von dieser dreiviertel Million ist, gering bemessen ein Drittel, und zwar gerade das wertvollste, verlässlichste und opferwilligste Drittel an den Fronten, wo es in den vordersten Gräben die Sache der Sowjets verficht. Welches Maß von Heroismus an diesen Fronten von den überzeugungstreuen, opferwilligen Kommunisten stündlich bezeugt wird, kommt nie ans Tageslicht. Die letzte Woche des Wrangel-Abenteuers, die ich in Russland verlebt habe, weist auf eine Epopöe hin. Kämen diese verlässlichen, erprobten Menschen zurück, das Übel wäre über Nacht in nichts vergangen.

Es ist unzweifelhaft, dass eine Schwäche, nicht der Führer allein, sondern des ganzen Systems darin liegt, dass die konterrevolutionären, die sabotierenden, faulen und korrupten Elemente nicht radikal beseitigt werden können. Schwierig dürfte es ja sein, die „Spez“ hinauszuwerfen. „Spez“ ist ein ebensolches Schimpfwort wie „Spek“. „Spez“ ist der Spezialist, „Spek“ der Spekulant. Beide zugleich Spekulanten und Spezialisten der alten, nur unvollkommen vernichteten Wirtschaft und Gesinnung. Der Spez ist ehemaliger Kaufmann, Fabrikant, Kapitalist, Ausbeuter, aber gründlicher Kenner seines Produktions- oder Verteilungsgebietes. Er ist nicht leicht durch Männer der geraden Gesinnung, aber mangelnden Sachkenntnis zu ersetzen.

Eine Vereinfachung des Beamtenkörpers wäre indes wohl durchführbar, und dadurch könnte eine ungeheure Schar überflüssigen, herumlungernden, Witze und Zoten reißenden Gelichters aus den Ämtern entfernt werden. Sie tun ja doch nichts. Man gerät in gelinde Wut, wenn man auf sie angewiesen ist. Unsereiner, der nur wenige Wochen und Monate in den großen Zentren der Arbeit und Verwaltung verweilen kann, leidet Höllenqualen. Die Ämter sind in Villen oder Palästen untergebracht, die ehemals reichen Leuten gehört haben und so ziemlich an der Peripherie der Stadt gelegen sind, nur wenige im Zentrum. Telefon funktioniert nicht, oder, wenn es funktioniert, nur einseitig. Eine Maschine, d. h. ein Automobil, das einem nebst Sekretär, Übersetzer und anderen schönen Dingen versprochen worden ist, tritt nicht in Erscheinung. Man ist also gezwungen, entweder zu Fuß zwölf Werst zu laufen oder sich in eine Droschke zu setzen, deren Lenker für eine Strecke wie vom Brandenburger Tor nach dem Anhalter Bahnhof 5.000 Rubel verlangt und auch bekommt. Der Monatsgehalt eines Sowjet-Beamten, Arztes oder anderen Funktionärs macht selten mehr als diese Summe aus; daher kann sich nur ein Spekulant eine Droschke leisten; infolgedessen entzieht sich der Droschkenlenker, der früher 10 bis 15 Kopeken für die Fahrt bekommen hat, der irdischen Gerechtigkeit.

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