Leon Grüne - Die Grenze

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Kris lebt als Arzt mit seiner Frau und seinem Sohn in Dulingen ein glückliches, aber auch typisch eintöniges Leben. Bis zu dem Zeitpunkt, als der mysteriöse Tod einer seiner Patienten die Geister seiner Vergangenheit heraufbeschwört und ihn immer weiter in den Selbstzweifel treibt. Doch neben seiner Vergangenheit scheinen die zunehmenden Todesfälle noch etwas anderes heraufbeschwört zu haben: Immer wieder wird Kris von einem alten Mann im Schlafanzug heimgesucht, der nicht nur ihn, sondern auch das Leben seiner Familie bedroht.

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Zehn Minuten später kam der Notarzt, der jedoch auch nicht mehr machen konnte, als den Tod des Jungen festzustellen. Wenig später verlagerten sie den toten Jungen in einem Leichensack auf die Trage und brachten ihn aus dem Haus. Mit einem leisen Klick fiel die Haustür ins Schloss. Die einzigen Geräusche, von denen das Haus noch erfüllt war, war das laute Weinen von Eriks Mutter und das des laufenden Fernsehers im Erdgeschoss. Am Boden zerstört kauerte sie sich in der Ecke vom Bett ihres gerade verstorbenen Kindes zusammen und weinte in das Kopfkissen, das sie in ihren Armen hielt.

„Was ist los?“, fragte Harald aggressiv. Er stand in der offenen Zimmertür und hatte den ganzen Trubel mit einer Dose Bier in der Hand vor dem Fernseher gekonnt ignoriert. Seinem schäbigen Aussehen und seinem Geruch nach zu urteilen, war er betrunken. Die schwarze Dose, auf der in Weiß „5,0%“ geschrieben stand, war mit Sicherheit nicht die erste an diesem Abend gewesen. Auf seinem weißen Unterhemd prangten unzählige Flecken von Soße und Gewürzen, die er daran abgewischt hatte. Mit gereizten, roten Augen sah sie ihren Mann vom Bett aus an und schluchzte unverständlich in das Kissen vor ihrem Mund. Mittlerweile war die Seite, die ihr Gesicht trocknete, stark von Tränen und Speichel durchnässt.

„Ich habe dich etwas gefragt“, betonte Harald wütend und näherte sich ihr mit langsamen Schritten.

„Er ist tot!“, schrie sie ihn an und presste ihr Gesicht wieder laut schluchzend in das Kissen. Einen Moment blieb er stehen und sah seine weinende Frau an. Es war okay, dass sie weinte. Frauen taten so etwas immer wieder. Aus diesem Grund trafen auch Männer die wichtigen Entscheidungen, da sie nicht so schnell zu flennen begannen und sich alles zu Herzen nahmen. Solange sie ihm nicht auf die Nerven ging und Krach machen würde, sollte sie heulen, wie sie wollte. Er würde es nicht tun. Er war ein Mann und kein emotionales Waschweib, das anfangen würde, sich die Augen aus dem Kopf zu heulen.

„Versager sterben immer früher“, sagte er trocken, als versuchte er, sie damit trösten zu wollen.

Gleichgültig nahm er einen Schluck aus seiner Bierdose, stieß laut auf und verließ unter dem verstörten Blick seiner Frau das Zimmer, um sich wieder zu seiner Tüte Kartoffelchips vor den Fernseher zu setzen. In diesem Moment hasste sie ihn so abgrundtief, dass ihre Trauer für eine Sekunde in den Hintergrund geriet und sich in Hass verwandelte. Während sie sich selbst hinterfragte, wie sie jemals jemanden wie ihn geliebt haben konnte, versank ihr Gesicht wieder in dem Kissen, auf dem vor einer Viertelstunde noch ihr toter Sohn gelegen hatte.

18

Da war sie wieder. Angst. Beklemmende Angst. In den letzten Tagen hatte Kris sie immer wieder und so oft wie selten zuvor erlebt. Er hatte Angst verrückt zu werden, wie sein Bruder Benjamin es gewesen war.

Im Alter von 15 Jahren wurde sein Bruder von ihrem Vater das erste Mal zu einem Neurologen geschickt. Ständig erzählte er von Feen und Elfen, die ihm den Weg ins Paradies zeigen wollten. Niemand hatte ihm geglaubt und als er wenige Wochen später immer noch nicht damit aufgehört hatte, zog sein Vater die Reißleine und gab ihn bei Dr. Winkler, einem ehemaligen Studienkollegen von ihm, in psychiatrische Behandlung. Doch bereits nach ein paar Sitzungen mit dem Jungen verflog jeder Gedanke daran, dass Benjamin bloß seine pubertäre Seite der Romantik und Weltflucht auslebte, wie es E.T.A. Hoffmanns junger Student Anselmus auch getan hatte. Anders als der Student, der in seiner Welt der Fantasie und der Mystik mit Serpentina in Atlantis bleiben konnte, konnte Benjamin nicht in seiner, in der Feen und Elfen ihn ins Paradies führen wollten, überdauern. So funktionierte die Welt der rational denkenden Menschen nicht, und aus diesem Grund musste man ihn aus seiner Traumwelt herausholen und in die Realität zurückbringen, um in dem System zu arbeiten, das alle anderen genauso hassten, wie er selbst.

Kris Vater hatte Benjamin immer als das schwierige Kind bezeichnet, das nur Flausen im Kopf hätte und es nie zu etwas bringen würde, wenn er nicht anfangen würde, klarzukommen. Von Anfang an hatte er versucht, ihn in die Zwangsjacke der Realität zu stecken und ihm immer aufs Neue gepredigt, dass es wichtig wäre sich, nicht auf märchenhaften Schwachsinn, sondern auf Erfolg und Bildung zu konzentrieren. Das Märchen bringt dich in die Klinik, die Bildung führt dich in den Wohlstand.

Auch Kris hatte die Weltanschauung seines Vaters aufgezwängt bekommen, allerdings nicht mit der Härte, die Benjamin erleben musste. Man konnte ihrem Vater zwar viel Realismus vorwerfen, aber nicht, dass er stets in der neuen Zeit lebte. Denn obwohl das Mittelalter bereits lange vorbei war, dachte er immer noch in dem Schema des erbenden Erstgeborenen, weswegen sein Hauptaugenmerk in allen erzieherischen Maßnahmen auf Benjamin ruhte. Kris war bloß die zweite Geige, die erst dann ins Spiel kommen würde, wenn Benjamin entweder tot oder aufgrund irgendeines Umstandes von ihm enterbt worden wäre. Und eben dieser Gedanke hatte sich ihm immer häufiger aufgedrängt, während er seinen Sohn in Behandlung schickte. Er versuchte gar nicht erst, sich selbst als Ursache für die psychischen Probleme seines Kindes verantwortlich zu machen. Den einzigen Vorwurf, den er sich machte, war, dass er ihn auf irgendeine Weise trotzdem liebte.

Schuld war etwas, das Philosophen und andere Theoretiker diskutieren sollten.

Er liebte ein Kind, das der Überzeugung war, dass Feen und Elfen existieren würden. Tiefer konnte er schlichtweg nicht mehr sinken. Nachdem Benjamin seine erste Behandlung in der Psychiatrie hinter sich gebracht hatte und laut Dr. Winkler wieder in der normalen Welt angekommen war, startete sein Vater direkt den nächsten Anlauf, um ihm seine Zwangsjacke anlegen zu können. Fernsehen war nur dann erlaubt, wenn es sich um Nachrichten oder Wirtschaft handelte. Mit Freunden durfte er sich nur treffen, wenn sein Vater sichergehen konnte, dass sie keine Spiele spielten oder Musik hörten. Da erschien es wenig verwunderlich, dass er nie Freunde gehabt hatte. Videospiele waren gänzlich verboten und Musik nur dann, wenn sie von Beethoven oder Bach komponiert worden war, denn Mozarts Stücke waren seiner Auffassung nach zu verspielt und kindisch. Das Einzige, das ihm nicht verboten, sondern aufgezwungen wurde, war das Lesen. Damit waren jedoch keine Romane oder fiktiven Geschichten gemeint, sondern Wirtschaftsmagazine, Biographien erfolgreicher Unternehmer und Wissenschaftler, sowie deren Abhandlungen und Dissertationen. Es sollte nicht überraschend sein, dass die Gründe für die psychischen Probleme und Halluzinationen von Kris großem Bruder das Ergebnis jahrelanger Isolation von den Freuden und der Fantasie des Lebens waren.

Eine Psyche, auf die Druck ausgeübt wird, ändert ihren Zustand dem Druck entsprechend.

Zwei Wochen waren vergangen, seitdem er aus der Psychiatrie entlassen wurde, und von einem Rückfall war noch keine Spur zu erkennen. Aber was sich lange in einem aufstaut, schlägt am Ende nur noch härter zu. Seine Fantasie brachte ihm den Tod, lautete der Text der Traueranzeige, die am nächsten Tag in der Zeitung erschienen war. Doch was war, wenn nicht die Fantasie, sondern der Tod der Fantasie ihn ins Grab befördert hatte? Diese Frage hielt Kris noch lange wach bis er in den frühen Morgenstunden schließlich in einen unruhigen, traumlosen Schlaf fiel.

19

Urplötzlich öffnete Kris die Augen und begann, schwach zu blinzeln. Verwirrt und auf der Suche nach einer Uhr blickte er sich um. Neben ihm lagen Juleen und Merlin, der, wie immer, in der Nacht zu ihnen ins Bett gekrochen war. Es konnte noch nicht sonderlich spät sein, denn für gewöhnlich stand Juleen bereits um sechs auf, um für ihn und den Kleinen das Frühstück vorzubereiten und Kaffee - jeden Morgen vor der Arbeit trank er zwei Tassen schwarzen Filterkaffee - aufzusetzen.

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