Dietmar Werner Wagner - Havarie

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Ein Journalist treibt tot in der Kieler Förde, ermordet. Die Kripo zeichnet die Recherchen des Journalisten nach: Die Geschichte einer Werften-Familie, die Rolle der örtlichen Zeitung bei der Oberbürgermeister-Wahl, ein Bauprojekt in einem Naturschutzgebiet, das Zusammenspiel der Mächtigen in der Kiel-AG.
Beate Müller, Hauptkommissarin, straight im Job, sensibel und unvorhersehbar in ihrem bisexuellen und polyamoren Privatleben, ermittelt. Außerdem muss sie sich mit weiteren Morden beschäftigen, die im Osten der Republik begangen wurden: tote Journalisten, ermordet offenbar aus rechtsradikalen Motiven. Gibt es eine Verbindung zum Mord in Kiel?

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Der Mann der ihr gegenüber saß, hatte die Feinfühligkeit einer Betonplatte. Dafür die Schweißproduktion eines Marathonläufers. Beate machte es Freude, dass ihre Eröffnung den Mann unter Feuer brachte. Also legte sie nach.

»Wollen Sie kooperieren?«

»Ja, natürlich, was kann ich für Sie tun?«

»Wir haben Hinweise, dass Kerner an einer Geschichte arbeitete, die er vielleicht auch dem Anzeiger anbieten wollte. Wissen Sie, ob das geschehen ist?«

»Ich kenne Herrn Kerner nur aus seiner Zeit, als er hier ein zuverlässiger Mitarbeiter war«, log Meinert, und Beate wusste es. Matthias hatte ihr von seinen Gesprächen mit Meinert erzählt, die Beschreibung seiner unangenehmen Fettleibigkeit konnte sie nun gut nachvollziehen. Wie in Matthias Beschreibungen rutschte das zu kleine Hemd an einer Stelle aus der Hose, der Stuhl unter ihm ächzte unter dem Gewicht von vielleicht 140 Kilo.

»Sie hatten auch danach Kontakt mit Herrn Kerner, das wissen wir.«

»Ich hole mal unseren Chefredakteur, Herrn Wohlert, hinzu. Er stand auf und steckte den Kopf durch den Türrahmen. »Frau Blichenberg, bitten Sie Herrn Wohlert bitte her.«

Jochen Wohlert war etwas konsterniert, als die Chefsekretärin ihn für »sofort« in die Chefetage rief. »Worum geht's?«

»Kann ich Ihnen nicht sagen, eine Dame von der Kripo ist hier.«

Der bullige Chefredakteur erhob sich langsam und ging bedächtig zum Fahrstuhl. Paul Gerhard, Volontär im ersten Jahr, kam ihm aus dem Fahrstuhl entgegen, in löchriger Jeans und ausgelatschtem T-Shirt. »Gerhard«, rotzte Wohlert, «haben Sie Urlaub?«

Überrascht reagiert der 25jährige, »nein, nein.«

»Sieht aber so aus«, schoss Wohlert heraus, dreht sich um und ließ die Fahrstuhltür zugleiten.

»Was kann ich für Sie tun?« Wohlert ging direkt auf die Unbekannte zu und streckte die Hand entgegen.

»Was können Sie mir zu Matthias Kerner sagen?«

»Guter Mann, aber zu eigen. Macht manchmal Dinge, die mir nicht gefallen, die aber richtig sind. Warum?«

Er ist tot.

»Shit, was ist passiert?«

»Genaues wissen wir noch nicht, nur soviel, dass ein Schuss in den Rücken seinem Leben ein Ende gesetzt hat.«

»Puh«, mehr war dem Chefredakteur nicht zu entlocken.

»Wissen Sie, woran Kerner gearbeitet hat, wollte er Ihnen eine Story anbieten?«

»Er hat mich letzte Woche angerufen und gefragt, ob ich eine Geschichte von ihm kaufen würde.«

Nach den gegenseitigen Anfeindungen, die zwischen Kerner und dem Anzeiger lagen, war das eine berechtigte Frage. »Hat Sie das gewundert?«

»Klar, das war ein schwieriges Verhältnis zwischen ihm und unserem Blatt.«

»Und wollten Sie die Geschichte nehmen?«

»Er hat mir nicht konkret genug gesagt, worum es ging. Er wollte noch Details prüfen, bevor er damit rauskommen wollte, sagte er. Ich hab ihm gesagt, wenn die Geschichte gut ist, nehme ich sie.«

»Trotz der«, Beate überlegte eine Formulierung, »Vorgeschichte?«

»Natürlich, wir sind beide Journalisten, eine Story ist eine Story, das hat nichts mit Gefühlen zu tun.«

Beate wusste, dass er log.

6 Arnold Layne

Die Straße war jetzt, kurz nach Mitternacht, menschenleer. Er ging am Gutenberg-Gymnasium vorbei, dachte an die traurige Berühmtheit, die Erfurt durch den Amoklauf eines Jugendlichen an dieser Schule erfahren hatte. Und dachte daran, dass die Zeit reif war, dass die Menschen Erfurt anders in Erinnerung behalten sollten: Als Keimzelle des Aufbruchs für ein neues Deutschland.

Er hatte es so satt, von linken Spinnern, versifften Schlampen und stinkenden Ausländern herumgeschupst zu werden. Die allerletzten Jobs ließ man für ihn übrig, die Wohnung, die er sich mit der beschissenen Bezahlung leisten konnte, war ein Loch.

Er ging die Straße entlang und näherte sich dem Petersberg von hinten. Die alte Festung, die vom Mainzer Erzbischof im 17. Jahrhundert errichtet worden war, um die Erfurter zu bewachen, war im Sommer beliebter Treffpunkt der Studentenszene, die hier grillten, chillten und feierten, oft bis weit in Nacht hinein. Jetzt, im Februar, war hier kein Mensch. Nur er und, so hoffte er, sein Kontaktmann. Vereinbart war 0:30 Uhr an dem leerstehenden ehemaligen Lager gegenüber den Festungsmauern.

Er blieb stehen, zündete sich eine Zigarette an.

Warten.

Die Minuten vergingen.

Fünf nach halb.

Hatte er sich zu viel versprochen von dem Angebot? Als er die Mail erhielt, war er wie elektrisiert. Endlich fragte man ihn, wie weit er gehen würde. Und er antwortete, weiter als alle anderen vor ihm. Es musste endlich Schluss sein mit der Besserwisserei der roten Brut, mit den immer gleichen Lügen in der Presse, mit den Geschenken an Ausländer, mit dem Gesülze der Merkel-Hörigen. Mit der Lügenpresse wollte er anfangen. Er hatte da seine Pläne.

Er wollte einen entscheidenden Beitrag leisten, für die Bewegung. Er würde weit gehen, bis zum Letzten. So hatte er seinem Kontaktmann versichert. Wenn man ihn mit den notwendigen Mitteln versorgte, wollte er sehr weit gehen.

Nun hatte er Zweifel, war er einem Fake aufgesessen?

Oder dem Verfassungsschutz?

Aus dem Gebüsch vor dem alten verfallenen Gebäude bewegte sich ein Schatten, kam auf ihn zu.

»Sturm 18?« Das verabredete Codewort.

»Ja, hier.«

»Ich hab da was für Sie«, der Schatten nahm die Kontur eines etwa 1,80 Meter großen Mannes an, schwarze Lederjacke, einen in einem Tuch eingewickelter Gegenstand in der Hand.

»Sie wissen, wie man mit so etwas umgeht?«, sagte er, während er den Gegenstand auspackte.

»Ich glaub schon, war beim Bund.«

»Gut, Sie unterrichten uns laufend über Ihre Vorhaben«, das war keine Frage, das war ein Befehl.

»Ja, wir mailen. Die Verbindung, die Sie aufgebaut haben ist safe?«

»Natürlich, wir sind keine Anfänger, wir erwarten von Ihnen ebensolche Professionalität.«

Der Mann übergab Thomas einen Umschlag, er konnte einen Stapel Geldschein erfühlen, er hoffte, es waren Hunderter.

»Sie können sich auf mich verlassen.«

Der Schatten drehte sich wortlos um und verschwand im Schatten des Lagers.

Er öffnete den Umschlag, leuchtete mit seinem Handy und zählte 20 Scheine, grüne.

7 Another Brick In The Wall

(Havarie, Seite 65)

»Anstrengender Tag?«

»Ja, verdammt anstrengend.«

Sie lebten in einer 80 Quadratmeter Maisonettwohnung in der Holtenauer Straße. Wenn Klaus von der Werft kam, musste er über die Hochbrücke den Nord-Ostsee-Kanal passieren. Für ihn immer der Moment, an dem er sich vom Job verabschiedete. Jedenfalls solange es ging. In letzter Zeit nahm er ihn immer mehr mit nach Haus. Denn die Lage war alles andere als gut.

Seit drei Jahren arbeitete er nun im Familienunternehmen, der großen Werft in Friedrichsort. Als rechte Hand seines Vaters, auf dem Gelände nannte man ihn den Juniorchef. Es war klar, dass er den Betrieb eines Tages übernehmen würde. Doch dass es schon so bald werden würde, war ihm erst seit heute klar. »Junge, ich werde Insolvenz anmelden müssen«, Helmut Neubach tat sich schwer mit diesen Worten. Er saß hinter seinem Empire-Schreibtisch und stütze den Kopf schwer auf dem linken Arm. Mit der rechten Hand klopfte er monoton auf die Schreibtischunterlage. »Wir kriegen das nicht mehr hin, die Krise überspült uns.

Werftenkrise, dieses Schlagwort kannte man in Kiel seit den frühen 70er Jahren. Diese Stadt hatte seine Existenz den Werften zu verdanken. Zehntausende arbeiteten bei den drei größten Arbeitgebern der Stadt. Howaldt, Friedrich und Neubach. Das waren drei Namen, die in Kiel jeder kannte. Inzwischen war die Howaldtwerft, fusioniert mit anderen Werften, vom Thyssen-Krupp-Konzern übernommen worden. Doch die beiden Kleineren blieben Inhaber geführte Unternehmen. Die Werftenkrisen hatten sie mit Spezialisierungen zunächst überstehen können. Neubach konzentrierte sich auf den Bau von Spezialschiffen, besonders die auf der Werft erfundenen Doppelhüllentanker. Aber Kapitalmangel hatte schon Größere in der Branche kaputt gemacht. Denn Schiffe werden von den Werften inzwischen komplett vorfinanziert. Der Reeder zahlte erst bei Übergabe, solange musste jede Schraube und jede Arbeitsstunde vom Planer bis Schweißer aus der Werftkasse bezahlt werden. Umso gefährlicher wurde es, wenn Auftraggeber Konkurs anmelden mussten. Dann blieb meist nur noch der Ramschverkauf, um wenigsten einen Teil der Kosten wieder hereinzuholen. Genauso gefährlich wurde es, wenn die Banken keine ausreichenden Sicherheiten mehr sahen, um Kredite zu geben. Da halfen dann auch volle Auftragsbücher gar nicht mehr.

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