Adalbert Dombrowski - Der Preis für ein Leben ohne Grenzen - Teil I

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Der Preis für ein Leben ohne Grenzen - Teil I: краткое содержание, описание и аннотация

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Adalbert Dombrowski (geb. 1936) – in den Jahren 1976-2005 Berufspilot, zuvor Sonderpädagoge, rastloser Geist, Aktivist, politischer Gefangener der Volksrepublik Polen und später Emigrant.
Nach Jahren intensiven und interessanten Privat- sowie Berufslebens beschloss der Autor, eine Autobiografie zu schreiben. Man kann es als mutig bezeichnen, denn mit der Hauptperson möchte sich der Leser nicht immer identifizieren.
Der Titel – Der Preis für ein Leben ohne Grenzen – spricht davon, was junge Menschen, die die deutsche Besetzung Polens erlebt haben und unter sowjet-kommunistischem Regime aufgewachsen sind, zu Rebellion und verrückten Unternehmungen getrieben hat. Damals waren Indoktrination und Zensur allgegenwärtig, die Karriere hing ab von politischen Ansichten. Die Möglichkeit, sich in Europa und der Welt frei zu bewegen gab es nicht.
Hinzu kam die bedingungslose Liebe zur Fliegerei, die den Drang des Autors, die Welt zu erobern, mit der Leidenschaft für das Vagabundentum und der Lust am Abenteuer verband.
Des Autors Generation hat alles getan, damit künftige Generationen von Polen ohne Grenzen leben können – in einer freien und unabhängigen Heimat. Vielleicht regt dies den Leser von heute zum Nachdenken darüber an, dass es sich gelohnt hat, dafür zu kämpfen, und dass es sich auch heute lohnt, dafür zu kämpfen, denn die Freiheit ist nicht ein für alle Mal gegeben.

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Zu Hause wurde es immer ärmer. Besonders im Winter setzte uns der Hunger zu. Am meisten, als man sich zuflüstern begann, dass die Russen schon nah sind. Unsere deutschen Nachbarn wurden ungewohnt höflich. Mit Mama gingen wir abends aus der Stadt, um Futterrüben zu holen, die unseren ärmlichen Speiseplan „bereicherten". Wir klauten sie vom Feld. Mama schämte sich dafür, aber ich freute mich, dass wir die Deutschen beklauen. Aus den Rüben kochte Oma eine ekelhafte Suppe. Vielleicht kann ich deswegen bis heute Rüben nicht ausstehen. Eine Ausnahme mache ich nur für den traditionellen roten Barszcz an Heiligabend und für rote Beete mit Meerrettich.

Ein weiterer, noch bescheidenerer Heiligabend in Kriegszeiten folgte. Eines Tages ging Urgroßvater Piotr von uns. Der Arme hat die Befreiung nicht mehr erlebt. 97 Jahre wurde er alt. Laut und hastig wurde es in Tuchola. Die Deutschen begannen mit Sack und Pack ihre Karren, Wägelchen und Fahrräder zu beladen. Sie verließen ihre Häuser und Wohnungen. Sie flohen in die „Heimat“. Die Front näherte sich. Die Deutschen beschlossen Tuchola so lange wie möglich zu verteidigen. Anfangs hielten die deutschen Truppen ihre Stellungen, doch die Russen griffen hartnäckig an. Die Schlacht um Tuchola dauerte von 11. bis 14.Februar 1945. Schließlich schafften es russische Panzereinheiten, sich durch die Front durchzuschlagen und am 15.Februar wurde Tuchola erobert. Deutschen Berichten zufolge konnten die Einheiten der 4.Panzerdivision in den Kämpfen um Tuchola über 90 sowjetische Panzer zerstören, doch übermäßig viele Wracks habe ich nicht gesehen. Hingegen erwiesen sich die, die wir vorfanden als traumhafte Spielplätze.

Man hörte Kampfgeräusche. Alle Bewohner suchten im Schutzraum Zuflucht. Oma ordnete an, dass wir uns im hintersten Eck des Kellers versteckten. Aus Decken und Kissen bettete Mama uns in ein bequemes Lager und deckte uns zu. Wir warteten. Wir horchten. Nach jeder größeren Explosion hörte man Geschrei. Jemand betete lautstark. Draußen dröhnte und donnerte es. Unbedingt wollte ich sehen, was passiert. Doch das Kampieren im nicht nur nach Kartoffeln stinkenden Keller zog sich. Nur Mama ging ab und an in unsere Wohnung, um etwas zum Essen und Trinken mitzubringen. Irgendwann sagte sie lächelnd, dass wir schon bald unseren Vater sehen würden. Es wurde ruhig. Plötzlich fielen Russen in unseren Schutzraum ein. Dreckig und stinkend schritten sie durch die liegenden Leute und rissen die Decken von ihnen. Sie suchten Mädchen. Anwesende Männer verhielten sich, als ob sie nicht anwesend wären: sie kauerten unter ihren Decken. Ältere Frauen verfluchten die Soldaten, während sie davon unbeeindruckt entsetzt schreiende Mädchen herauszogen und die Treppen hinaufführten. Nach einer Weile wurde es wieder entsetzlich still. Wir hatten große Angst. Niemand rührte sich.

Das Treffen mit meinem mir unbekannten Vater

Ein Soldat kam die Treppen herab. Mit seinem Blick entdeckte er Mama und nickte mit dem Kopf. Mama wies uns an aufzustehen. Sie führte Rysia und mich ins Nachbarhaus. Dort saß in einem großen Zimmer mit schönen Möbeln an einem ovalen Tisch ein Offizier in sauberer, ordentlicher Uniform und neben ihm stand ein Herr in dunklem Anzug. Mama schob uns vor: „Rysia und Dychu, das ist Euer Vater“, sagte sie, während sie auf den Herren im dunklen Anzug deutete. Kurz dauerte unsere Begrüßung. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass uns unser Vater umarmt hätte.

Wir zogen bei den Großeltern aus und wohnten von nun an in einem Jugendstil-Altbau in der Chopin-Str. Unsere Wohnung im Parterre war groß und schön möbliert. Doch Papa hatte so gut wie nie Zeit für uns. Nachdem er der erste Nachkriegs-Bürgermeister von Tuchola geworden war, besuchten ihn ständig irgendwelche Leute. Gewöhnlich saßen sie am großen Tisch im Arbeitszimmer. Wir durften sie nicht stören. Also liefen wir zu den Großeltern; dort war es interessanter und fröhlicher. Wir streunten durch von Deutschen verlassene Wohnungen. Trippans alte Wohnung (1.Stock) nahmen russische Frontsoldaten ein. Sie hatten Tuchola erobert. Verschmutzt und erschöpft lagen sie querbeet. Trotz eisiger Kälte waren die Balkontüren geöffnet. Ich war dabei, als Trippans alter Wecker zu klingeln begann und einen nebendran schlafenden Soldaten weckte. Erzürnt warf er ihn durch die Balkontür und schickte bei der Gelegenheit einige Schüsse hinterher. Doch nicht nur Wecker riefen Erregung hervor bei den Russen. Von fließendem Wasser aus der Wand waren sie ganz begeistert. Ihr Verhalten veranschaulichte die Primitivität und Habsucht der russischen Soldaten. Nichts war vor ihnen sicher: sie klauten alles. Passanten, die ihre ersten Fahrversuche auf Fahrrädern beobachteten, krümmten sich vor Lachen, während diejenigen, deren Fahräder sie sich einfach genommen haben, protestierten oder weinten.

Opa Kazimierz erzählte von einer unglaublichen Begebenheit:

„Ich traf auf einen guten Bekannten und fragte ihn nach der Uhrzeit. Er erwiderte, dass er seine Armbanduhr versteckt habe vor den Russen und hob vorsichtig aber stolz sein Hosenbein an. Im selben Augenblick kam ein russischer Soldat des Weges: er war gerade dabei, angestrengt die Kunst des Fahrens auf einem gestohlenen Fahrrad zu erlernen. Als er die Armbanduhr am Fußgelenk sah, sprang er herab und ließ das Fahrrad links liegen. Er kam zu meinem Bekannten gerannt und schrie: Daj mnie nożne czasy (Gib mir die Beinbanduhr)! U mienia ich mnogo, ale żaden nożny (Ich habe viele Uhren, aber keine fürs Fußgelenk)! Daraufhin zog er aus seinen Taschen die unterschiedlichsten Uhren, drückte sie meinem Bekannten in die Hände und verlangte im Austausch diese einzigartige Beinbanduhr. Mit dieser weiteren, diesmal auch noch so ungewöhnlichen Beute verschwand er zufrieden hinter der nächsten Ecke. Der glückliche neue Besitzer eines guten Dutzends Uhren stellte fest, dass er soeben das beste Geschäft seines Lebens gemacht habe!“

Nach einigen Tagen zogen die russischen Soldaten weiter, „nach Berlin“, sagten sie. Alle atmeten auf, doch nicht für lange, denn es kamen andere Russen: sie brachten Straflager und ein uns fremdes politisches System.

Meine Großeltern hatten alle Wertgegenstände versteckt vor den diebischen Soldaten, was sie dennoch nicht vor Schaden bewahrte. Eines Tages im März klopfte ein adrett gekleideter sowjetischer Offizier an die Wohnungstür meiner Großeltern. Er salutierte und teilte ihnen mit, dass sie ausziehen müssten, da die Armee ihre Wohnung beansprucht: „Nur für eine Woche, vielleicht zwei und ihr werdet zurückkehren können“, sagte er und als Oma damit begann eilig die kleinsten Dinge einzupacken, fügte er hinzu, „bitte lassen Sie alles hier, nichts wird verloren gehen.“

Gerade war mein Kumpel Edek mit seinen Eltern, den Herrschaften Rybicki, in ihr Haus in der Świecka-Str. 73 am Stadtrand von Tuchola zurückgekehrt - ein zweistöckiges Gebäude mit Dachgeschoss. Die Eigentümer zogen ins Obergeschoss, meinen Großeltern boten sie einen Raum im Erdgeschoss an, für die paar Tage.

Mit kräftiger, entschiedener Stimme hatte mich Papa zwischenzeitlich – wegen eines weiteren meiner Streiche - solange unter Hausarrest gestellt, bis ich das kleine Einmaleins auswendig konnte. „Er meint es ernst“, dachte ich mir. So setzte ich mich gehorsam auf meine vier Buchstaben und begann zu büffeln. Als ich fertig war, fragte mich Papa ab. Ich war frei, endlich konnte ich hinters Haus. Dort an den Bahngleisen stand das Wrack eines echten russischen Panzers. Edek wartete schon auf mich. Wir stiegen in dieses unglaubliche Gefährt und schauten uns neugierig um. „Hier ist Munition“, schrie ich begeistert.

Von nun an gingen Edek und ich nach Schulschluss schnurstracks zu unserem Wrack. Stundenlang spielten wir in ihm. Wir zogen Geschosse aus dem Panzer und schlugen sie gegen Steine, um die langen Schießpulversäckchen herauszuziehen. Sie erinnerten an trockene Nudeln. Doch was sollten wir damit? Sie brannten nur schlecht. Dass der Panzer zusammen mit uns nicht in die Luft geflogen ist, wundert mich bis heute.

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