Cristina Fabry - Kirche halb und halb

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Im sechsten Jahr spielen die Geschichten aus Kurzkrimi ev. Auf blogger.de nur noch etwa zur Hälfte im evangelischen Umfeld. Kirche und Gemeinde sind und bleiben ein interessanter Schauplatz für Kriminalgeschichten und -Gedichte, aber manchmal muss man das gewohnte Biotop verlassen, denn die Welt hat mehr zu bieten, nicht zuletzt den immer wieder zutage tretenden Wahnsinn im Zusammenhang mit dem Kampf gegen die Corona-Pandemie.
Pfarrerinnen drehen durch. In Raserei begangene Morde erweisen sich als fatale Irrtümer. Terroranschläge, Fabelkrimis, Liebeskranke und andere Verrückte marodieren durch eine verunsicherte Welt.

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Zack – bumm – dunkel.

So tumb-trampelig ist Leon dann wohl doch nicht. Hat irgendwie gespürt, von wo eine existentielle Bedrohung für ihn ausgeht. Ich schwebe über meinem dahingeschiedenen Körper, meinem Werkzeug des Handelns, das nun von einem Siebenjährigen seiner Funktionsfähigkeit beraubt wurde. Blut sickert aus meiner Schläfe – ein scharfkantiger Stein im Schneeball – vielleicht hatte Leon diesmal tatsächlich nicht gelogen. Meinen Beitrag zu einer besseren Welt kann ich jetzt nicht mehr leisten. Leon und seine Spießgesellen werden auch die letzten Fichten vertrocknen, die letzten Fische ersticken, die letzte frische Quelle versiegen und die letzte bedrohte Art aussterben lassen. Und sich fortpflanzen und lauter kleine Terminatoren in die Welt setzen, die der Erde den Rest geben.

Aber dafür bin ich nicht mehr zuständig. Ich schwebe mal ins Licht, bade in Champagner und inhaliere Wollust und im nächsten Leben werde ich auf einem anderen Planeten geboren.

Selbstaufgabe

Am liebsten hätte er sie alle erschossen. Die ganze selbstgerechte Mischpoke samt und sonders. Haben einfach seinen Vertrag nicht verlängert. Meinten, sie wüssten es besser als er.

Er hatte sich ausgemalt, wie das Projektil Beyers Brust zerfetzte und seine fischigen Glubschaugen noch deutlicher hervortraten als sie es ohnehin schon taten; wie er blutend über seinen Zahlenkolonnen zusammenbrach und nach einem letzten Zucken das Atmen einstellte.

Er sah Struck, wie er die knochige Hand auf seinen langen Hals presste, zwecklos, weil das Blut pulsierend aus seiner verletzten Aorta schoss, vielleicht dreißig Sekunden, dann brach er ohnmächtig zusammen. Nie wieder selbstgefälliges Geschwafel aus seinem Mund, was für eine Wohltat.

Und die dumme Kirschstein, die immer alles abnickte, einmal direkt in die Schläfe und Schluss. Sagte nur noch einmal wortlos ja und zwar zum eigenen Tod.

Doch das passierte nur in seiner Phantasie. Er war das Opfer, fügte sich still in sein Schicksal und verzweifelte an dieser Welt. Die anderen machten weiter.

Wir sind im Schwarz-Weiß-Zeitalter angekommen. Grautöne verschwinden. Farben auch. Nicht die grellbunten, die digital oder chemisch generierten, die in den Augen brennen, sich festsetzen in unseren reizbaren Gehirnen und uns emotional erblinden lassen.

Nein, die warmen Farben, die sanften Zwischentöne, das Ungefähre, der Zweifel.

Jeder ist sich sicher. Alle wissen Bescheid. Man hat es schon immer gewusst. Dieses ist richtig, jenes ist falsch. Wer das nicht versteht, muss eingenordet werden. Ins Wort fallen, immer lauter reden, Argumente abfeuern wie Maschinengewehrsalven, Links setzen, Verbündete dazu holen. Und wenn das alles nicht hilft: rausschmeißen, aussperren oder einsperren, ignorieren, blockieren, auslachen, entwerten.

Was gar nicht mehr geht: Zuhören. Braucht zu viel Zeit. Gibt auch viel zu viel. Man muss sich entscheiden, wählt man lieber das Bekannte, das Bestätigende. Man will sich schließlich wohlfühlen.

Was außerdem nicht mehr geht: Nachdenken. Langweilig wie ein alter Film mit starrer Kameraeinstellung, praktisch ohne Schnitte. Gefangen im eigenen Kopfkino, in dem die ganze Zeit Arthouse-Filme laufen, die man nicht versteht. Das macht nervös, unzufrieden, zieht so runter. Nein. Action ist angesagt. Machen machen machen. Kurze Instant-Info und dann reden reden reden. Oder posten. Hauptsache: raushauen. Eine Meinung haben. Einen unerschütterlichen Standpunkt. Darauf kommt es an.

Das Hamsterrad rast auf eine Feuersbrunst zu. Es wird immer heißer und alle wissen Bescheid.

„Das ist, weil wir alle so in Action sind.“

„Das ist manchmal einfach so.“

„Das kommt von den Karierten.“

Die Karierten. Endlich haben wir einen Schuldigen gefunden. Wenn wir die Karierten rauskicken, ist es nicht mehr so heiß. So nach und nach sehen immer mehr von uns das ein. Die es nicht einsehen wollen, kicken wir auch raus. Dann wird es noch kühler.

Läuft doch.

Ja, läuft.

Keine Gnade

Regina wollte eigentlich zu Hause bleiben. In der Frühschwangerschaft musste sie sich schonen, zu groß war das Risiko einer Fehlgeburt. Aber Vater hatte gemeint, sie müsse sich mal wieder im Gottesdienst blicken lassen. In der Gemeinde munkele man schon über sie.

Regina liebte die Gemeinschaft, den geschützten Raum, die emotionale Sicherheit, die die Gemeinde ihr bot. Sie glaubte aber nicht daran, dass eine Versammlung zum Gebet einem Virus die Stirn bieten konnte. Vielleicht verbesserte es die Immunabwehr und half einem, schwere Prüfungen zu bestehen, aber den naiven Glauben an einen göttlichen Automaten, der seinen Gläubigen alles gibt, was sie brauchen, hatte sie schon in der Pubertät aufgegeben. Schon blöd, dass alle ohne Mund-Nasen-Schutz gingen, keine Abstände einhielten und aus voller Kehle sangen. Vater hatte bereits angemerkt, dass man nicht so sorglos sein könne. Aber sich über Monate entziehen? Das sei auch keine Lösung.

Regina seufzte, strich sanft über den noch flachen Bauch und fasste einen Entschluss: Sie würde sich mit einer Maske schützen und auf Abstand ganz hinten sitzen. Das war sie ihrem Kind schuldig. Das würden alle verstehen.

Er hatte sich gerade mit Gockel getroffen. Der war auch schon voll auf Schaum. Letzten Monat war Gockels Vater gestorben, elend verreckt, erstickt an Covid 19. Gockels Vater hatte neben den Betbrüdern in der Wurstfabrik geschuftet. Die hatten das eingeschleppt. Er hatte nicht den Hauch einer Chance gehabt. Und Maik war jetzt auch bereit, endlich zu handeln. Er wollte sich mal wieder unbehelligt mit seinen Kumpels im Park treffen und nicht heimlich, mit gedrosselter Alk-Zufuhr, damit man nicht die Aufmerksamkeit der falschen Leute auf sich zog. Könnte alles viel unbeschwerter sein, wenn nur dieses Scheiß Christenpack von den Freikirchen nicht dauernd die Zahlen nach oben treiben würde. Die waren schlimmer als die Taliban und der IS zusammen.

Als die Lunte gelegt und die Fluchtwege verbarrikadiert waren, zögerte Maik noch einen Augenblick. Der innere Zwerg der Empathie wollte ihn zurückhalten. Man konnte doch nicht einfach Menschen verbrennen. Die waren doch sicher nicht allesamt gefährliche Idioten. Maik schlug den Zwerg zu Brei. Er hatte sich entschieden. Sein Sturmfeuerzeug setzte die Kettenreaktion in Gang.

Regina wurde auf einmal sehr warm. Es war so stickig in der Kirche. Oder lag das an der Maske? Aber die trug sie beim Einkaufen doch auch und hatte sich längst daran gewöhnt. Dann roch sie es.

„Feuer!“, schrie sie. Erst hörte sie ein Gemurmel, dann aufgeregtes Rufen, dann Schreie der Todesangst. Alle rasten auf die Ausgänge zu, rannten sich gegenseitig über den Haufen, suchten nach Rettung. Sie musste ihr Kind schützen und mit dem letzten funktionierenden Rest ihres Verstandes suchte sie ihren Ausweg dort, wo niemand sonst es probierte: das kleine Fenster im Toilettenraum. Sie konnte kaum noch atmen. Der Rauch war undurchdringlich. Sie hatte es bis zum Griff geschafft, aber das Fenster ließ sich nicht öffnen. Irgendetwas blockierte den Mechanismus. Mit letzter Kraft griff sie nach einem Gegenstand, einem metallenen Schwingdeckel-Mülleimer. Sie schlug damit so lange verzweifelt gegen die Scheibe bis sie krachend zerbrach. Ein Windstoß fuhr hinein. Ein Moment der Erleichterung breitete sich in ihr aus, aber der dauerte nicht lange. Das Feuer bekam durch das geöffnete Fenster nur neue Nahrung. Ein letztes Mal öffnete Regina den Mund zu einem Schrei, dann sank sie entseelt auf die Kacheln.

Als Maik die Schreie hörte, bäumte der innere Zwerg der Empathie sich ein letztes Mal auf und merkte an, dass sich das irgendwie falsch anfühlte. Maik ertränkte den Zwerg endgültig mit einem kräftigen Schluck Wodka. Gnade war etwas für Mittelmäßige. Er hatte seinen Platz gefunden.

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