Johanna Kemme - Nächstes Treffen Adria

Здесь есть возможность читать онлайн «Johanna Kemme - Nächstes Treffen Adria» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nächstes Treffen Adria: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nächstes Treffen Adria»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Juni 1983. Lena und ihre drei Freunde trampen von Schleswig-Holstein nach Griechenland. An der italienischen Adriaküste warten Lena und Tina auf die Ankunft von Rainer und Jan. Die gleichaltrigen Italiener Luca und Andrea werden aufmerksam auf sie. Zwischen Lena und Luca funkt es sofort.
Im September versucht Lena Luca an der Adriaküste wiederzusehen. Luca aber scheint verschwunden. An einem Bahnhof lernt Lena den Studenten Jo. Er will nach Rom, sie nach Perugia. Die beiden schlafen im Zug ein. Als Lena und Jo erwachen, sind sie bereits in Rom angekommen. Jo erzählt Lena, dass er Heroin nimmt, es aber nicht mehr tun will.
Ein Roadtrip beginnt und führt Lena und Jo durch Rom und von Rom aus über Perugia und Siena nach Florenz.
Wird Jo es schaffen, die Droge nicht mehr zu nehmen?
Und werden Lena und Luca sich wiedersehen?

Nächstes Treffen Adria — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nächstes Treffen Adria», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Mir fallen die Fotografien von den Zerstörungen ein, welche im II. Weltkrieg und bei dem Rückzug der Deutschen Wehrmacht 1944 in dieser schönen Stadt angerichtet worden waren. Ich hatte sie auf meinem Weg durch die Stadt gesehen. Schwarz-weiß sehe ich die Bilder von den Brücken vor mir, die in unzählige Teile gebrochen im Arno liegen und das Foto von dem Glockenturm, der einzig unversehrt in mitten von Trümmern steht, als hätte Gott seine Finger im Spiel gehabt. Wer hatte alle diese Fotographien wohl gemacht? Und wer war auf die Idee gekommen, sie in Passepartouts aus fester Pappe zu rahmen und sie den Touristen zwischen lauter alten Büchern zum Verkauf anzubieten? Diese Fotos waren mir wie Mahnmale vorgekommen. Mahnmale gegen den Faschismus, den Krieg, die Judenverfolgung. Mahnmale gegen all den Wahnsinn, den Menschen angerichtet haben vor nunmehr fast vierzig Jahren.

Gedankenverloren lausche ich der Stimme, die schon ein weiteres Lied angestimmt hat. Straßenmusiker gibt es ja viele. Dieser hier aber, finde ich, hat nicht nur eine selten schöne Stimme, er beherrscht sie auch wirklich perfekt. Kräftiger erklingt diese nun bei dem zweiten Lied, das er anstimmt, lauter. Das muss auch so sein, weil er die Seiten jetzt schlägt. Hinter uns bleiben die Menschen stehen, bilden eine schützende Wand um uns herum. Der letzte Akkord ist kaum verklungen, da applaudieren sie schon. Und einige, die weiter wollen, versuchen, sich zwischen uns Sitzenden hindurchzudrängeln, damit sie ein paar Münzen in den offenstehenden Gitarrenkoffer unsere Musikanten werfen können.

Der Platz zu eng, zu sehr Durchgangsort, als dass hier ein großes Publikum zusammenkommen könnte. Schade, fühle ich, denn dieser Musiker hätte ein paar mehr Zuhörer sehr wohl verdient. Schade auch, dass er hier in die Ecke gestellt nicht wie auf anderen Plätzen davon profitieren kann, dass die Töne von den mehrstöckigen Häuserfronten zurückgeworfen werden.

Von unten blicke ich in sein singendes Gesicht. Sanfte Züge hat der dunkelhaarige Mann, den ich mal auf um die zwanzig schätze. Und große, große Augen, wenn er mal seinen Kopf zu uns herunterneigt. Endlos scheint sein Repertoire zu sein, als hätte er sämtliche „Liederkisten“ komplett auswendig gelernt. Ob es die wohl auch in Italien gibt? Diese auf Umweltschutzpapier gedruckten Heftchen im DIN A5 Format, in denen sich stets eine große Auswahl an Liedern findet, handgeschrieben oft die Noten, die Texte dazu mit einer Schreibmaschine darunter getippt? „All, we are saying“, stimmen plötzlich viele Umstehende in den Refrain mit ein, ohne dass ich überhaupt mitbekommen habe, dass er dieses Stück gerade spielt. „Is give peace a chance!” Es klingt immer beeindruckend, wenn mehrere Menschen gemeinsam ihre Stimmen erheben, besonders aber an einem Ort draußen, der nicht explizit bestimmt ist dafür. Der junge Mann mit der Gitarre hat sie wohl gar nicht dazu aufgefordert, aber bei solchen Songs ergibt es sich eben. Mein Blick schweift durch die Menge hinauf zu den Menschen, die hinter mir stehen. Weiter oben sind in dem dunklen Himmel tatsächlich ein paar Sterne zu sehen. Ich beginne, leise mitzusingen, wann immer ich kann, wann immer ich den Text beherrsche.

Ein untersetzter Typ mit scheinbar endlos langen, dunklen Haaren, die er offen trägt und die, wenn er sitzt, den Boden berühren, spricht die, die um ihn herumsitzen, an, hält ihnen die offene Hand entgegen, wohl, damit sie etwas Geld hineinlegen. „For wine“, sehe ich das dunkelblonde Mädchen neben mir sagen, das schon die ganze Zeit mit ihren schmalen Fingern über die Hand und den Arm des Jungen streichelt, welcher sie liebevoll im Arm hält. Schon ist der Langhaarige aufgestanden und seine Hand kommt ganz nah an mich heran. Ich gebe ihm sämtliche Münzen, die ich in meinem Portemonnaie finden kann. Dafür bedankt sich der Langhaarige mit einem liebevollen Lächeln, bevor er seine Hand weiterwandern lässt von einem zum anderen. Ich schaue ihm nach, wie er in der gegenüberliegenden Gasse verschwindet. Gerade geschnitten ist seine Mähne, das kann man nun sehen, und sehr äußerst gepflegt.

Unser Musiker hat Texte in allen möglichen Sprachen im Kopf. Er kann sie singen, Strophe für Strophe, ohne sich zu verhaspeln, ohne dass es falsch klingt in meinen Ohren. Ob sie wohl braun sind diese großen Augen? Unmöglich bei diesen Lichtverhältnissen, das zu erkennen.

Vorsichtig zwängt sich der junge Mann mit den endlos langen Haaren durch die umherstehende Zuschauermenge an seinen Platz zurück, eine Flasche Rotwein in jeder Hand. Wo er wohl denjenigen gefunden hat, der ihm die Korken aus den Flaschen gezogen hat? Ein oder zwei Schlucke, dann wird er weiter gereicht, der Rotwein in den Flaschen, die keinen Korken mehr haben. Ich schaue in die Gesichter der jungen Leute, die um mich herum sitzen. Zwanzig sind wir hier wohl alle zusammen, von den Späthippies an der Wand mal abgesehen. Die sind gerade im Begriff, einen Joint zu bauen und amüsieren sich köstlich über etwas, was dabei scheinbar schief gegangen ist. Immer kühler wird die Luft, immer angenehmer. Auch das Gedränge hinter uns verringert sich langsam. Die Menge hinter uns löst sich auf, als auch der Straßenmusiker sich auf den Boden setzt und aufhört zu spielen, weil einer ihm eine der beiden Flaschen mit dem Rotwein hinhält.

So gut unser Musiker die vielen Sprachen singen kann, so schlecht spricht er sie aber wohl. Mit dem Englischen, gibt er uns lächelnd zu verstehen, sieht es besonders schlecht aus. Er nimmt dankend ein paar Schlucke von dem Wein, wechselt dazwischen ein paar Worte mit dem Mann mit den langen Haaren, der die Getränke besorgt hat und aus Spanien zu kommen scheint. Die Augen des Cantante leuchten, als er lacht und erneut an die Seiten seiner Gitarre greift. Aber er bleibt sitzen, als er das folgende Lied anstimmt. Nun ist er einer von uns geworden, empfinde ich, von denen, die hier auf den Boden sitzen aus aller Herren Länder und die Zeit vergessen hier durch seine Musik. Die Klänge der Gitarre, der Gesang, sie entführen mich in die Welt meiner Gedanken. Ich beginne zu träumen und spüre, wie müde ich bin. Die vielen Eindrücke, die ich gesammelt habe, während ich kreuz und quer durch die Stadt gelaufen bin, müssen erst noch verarbeitet werden, aber das Gefühl, in einem traumhaft schönen Ort zu sein, eingenommen von einer wunderbaren nächtlichen Stimmung, das wird sicher bleiben.

Ach, was gibt es doch für traurige italienische Lieder, fällt mir auf, als der Cantante eines anstimmt, welches sich die drei Hippies an der Wand inständig von ihm gewünscht haben. So wehmütig und voller Verlangen, das es mir fast ungeeignet scheint, dieses Lied, für einen öffentlichen Auftritt auf der Straße, aber wir sind ja jetzt auch unter uns.

Es sind wohl die letzten Gäste, die dem Kellner des Restaurants schräg gegenüber „Buona notte!“ wünschen. Dieser nutzt die Gelegenheit vor dem Restaurant eine Zigarette zu rauchen und lauscht dabei dem Gesang unseres Sängers. „Bravo!“, hören wir ihn rufen, bevor er wieder in das Restaurant hineingeht. Nur ein paar Minuten später aber erscheint er erneut und hält eine Espressotasse in der Hand. Anerkennend nickt er unserem Sänger zu, als er die kleine Tasse mit der Untertasse vorsichtig vor ihm auf dem Boden abstellt. Während er sich dann anschickt, die Tische und Stühle vor dem Restaurant so geräuschlos wie möglich zusammenzuräumen und dabei leise mitsingt, als das nächste Lied auf Italienisch ertönt, wird es zunehmend stiller in den Gassen um uns herum. Schon löscht der Kellner auch das Licht im Gastraum, schließt hörbar die Eingangstür ab und verschwindet „Buona notte!“ in der Nacht. Aufbruchsstimmung macht sich breit. Die drei Späthippies bedanken sich beim Cantante mit einer Verbeugung und schlendern davon. Der Musikant legt seine Gitarre in den Koffer, der nun schon seit einiger Zeit, ohne dass noch Münzen darin gelandet wären, an seiner Seite liegt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nächstes Treffen Adria»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nächstes Treffen Adria» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Nächstes Treffen Adria»

Обсуждение, отзывы о книге «Nächstes Treffen Adria» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x