Janet Borgward - Das Mädchen mit dem Flammenhaar

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Das Mädchen mit dem Flammenhaar: краткое содержание, описание и аннотация

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Avery hat sich ein neues Leben als Heilerin aufgebaut. Als Skyler sie nach einem Jahr in Gullorway aufsucht hofft sie, dass er sie diesmal als seine Zugesprochene zurückholen will. Doch Skyler hat andere Pläne mit ihr. Gerüchte besagen, dass Amarott die Niederschlagung der Herren von Kandalar überlebt hat. Er fordert daher von Avery, ihre magischen Fähigkeiten von den Javeérs ausbilden zu lassen, einem Geheimbund von Mönchen, der in den Ellar Hills lebt. Doch die Zeit spielt gegen sie – und Amarott ist längst nicht mehr die einzige Bedrohung Kandalars.

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Janet Borgward

Das Mädchen mit dem Flammenhaar

Die 13. Javeér

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Inhaltsverzeichnis Titel Janet Borgward Das Mädchen mit dem Flammenhaar Die - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Janet Borgward Das Mädchen mit dem Flammenhaar Die 13. Javeér Dieses ebook wurde erstellt bei

Unerwartetes Wiedersehen

Geständnisse

Aufbruch nach Kadolonné

Das Tor von Merdoran

Die Javeérs

Die Ausbildung

Perges

Die Macht der Gedanken

Charmanter Dämon

Klärende Worte

Verlorene Schätze

Vereinte Kräfte

Leben mit dem Tod

Mutter und Tochter

Marionetten

Böses Blut

Das Gift der Macht

Der Statthalter von Alebas

Botschafter von Kandalar

Zwei Monate später

Nachwort

Danksagung

Bisher von Janet Borgward erschienen

Impressum neobooks

Unerwartetes Wiedersehen

Was du liebst, lass frei,kommt es zurück, gehört es dir – für immer.Konfuzius

Wie vom Donner gerührt stand ich da. Mein Gesicht wurde heiß, der Schweiß trat mir unter der Hutkrempe hervor, was nicht nur an der sengenden Hitze lag.

„Du?“, stammelte ich und starrte verdattert in Augen, die mich vom ersten Tag an in ihren Bann gezogen hatten und die so gefährlich aufblitzen konnten.

„Jemand anderen erwartet?“, knurrte Skyler.

Das nachlässig aus Schilf und Tampur geflochtene Band glitt aus seinen Händen. Als er sich zur vollen Größe aufrichtete, überragte er mich um fast einen Kopf, dabei war ich mit meinen einen Meter achtzig auch nicht gerade klein. Mit der Fußspitze zertrat er das kümmerliche Geflecht und begrub es in dem staubigen Grund.

„Ja, ich meine nein. Jedenfalls keinen Bowman …“ Ich ließ den Satz unvollendet.

„Sondern?“, seine Augen bohrten sich in meine.

„Einen Handwerker.“

„Kommst du zurecht, Avery?“, meldete sich mein Vater dazwischen. Misstrauisch sah er Skyler an. „Oder brauchst du mich hier noch?“

Ich schnitt eine Grimasse, woraufhin er sich zurückzog. Der heiße Wind verfing sich in den blauschwarzen Haaren Skylers, die ihm inzwischen weit über die Schulter reichten. Zahlreiche goldglänzende Piercings kamen an seinem Ohr zum Vorschein. Wir starrten uns an, versuchten, in dem Gesicht des anderen zu lesen, was Worte nicht zu sagen vermochten.

„Sehe ich etwa aus wie ein Handwerker?“, durchbrach er die Stille. Unwirsch griff er nach dem auf dem Boden liegenden Pfeilköcher und dem kunstvoll gearbeiteten Bogen. Ein Tattoo, Pfeil und Bogen, spannte sich über seinen Bizeps. Unwillkürlich berührte ich mein Brandmal am rechten Oberarm mit ebendiesen Motiven. Damals bekam ich es von den Bowmen eingebrannt, dessen Clanführer er war.

„Nein, danach siehst du in der Tat nicht aus. Trotzdem bin ich froh, dass dich der Weg nach Gullorway führt.“ Endlich, wollte ich hinzufügen, verkniff es mir jedoch.

„Du hast das entwickelt?“

Er sah mich nicht an. Dafür schweifte sein Augenpaar über die Bewässerungsanlage.

„Es funktioniert besser als beim ersten Mal, wenn auch noch nicht optimal. Der Wasserdruck reicht oftmals nicht aus, um die entlegensten Bereiche zu versorgen. An der Stelle, an der die Bambusrohre aufeinandertreffen, sind sie stellenweise undicht. Der Mukonor verschlämmt die Leitungen.“

Ich fuhr mir mit dem Ärmel über die schweißnasse Stirn und behielt einen schlammbraunen Streifen darauf zurück. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich mein Gesicht mit Lehmpunsch eingestrichen hatte, einer Eigenkreation zum Schutz meiner hellen Haut gegen die unbarmherzige Sonne.

Skyler schien mein Aussehen nicht zu stören. Stattdessen malten seine Kiefer angespannt aufeinander. Schweigsam betrachtete er den spärlichen Wuchs auf den Feldern. Getreide, Kartoffeln und Lendjens, eine nahrhafte Wurzelfrucht, die der Hitze des Tages trotzte, dafür in der Kühle der Nacht heranreifte.

„Du hast viel geschafft.“ Ein unergründlicher Ausdruck trat in seine Augen.

„Ich bekam unerwartet Unterstützung.“ Insgeheim hegte ich den Wunsch, dass diese ihm geschuldet war.

„Leider nicht von mir.“ Er rang sich ein Lächeln ab. Konnte er Gedankenlesen?

„Jetzt bist du ja da“, versuchte ich, meine Enttäuschung zu kaschieren, von ihm keine Hilfe erhalten zu haben. „Komm mit. Ich zeige dir Gullorway. Später lassen wir uns von Jodee ein stärkendes Getränk geben.“

Ich unterdrückte das Verlangen, ihn zu berühren. Als die Bowmen meine Schwester Charise und mich in den Sümpfen Greenerdoors gefangen nahmen, stand zunächst eine unsichtbare Wand der Feindschaft zwischen uns. Dann begannen wir einander zu achten und schließlich verband uns mehr denn bloße Freundschaft miteinander. Doch die Bowmen lebten nach ihren eigenen Gesetzen. In ihren Augen beanspruchten Frauen eine untergeordnete Stellung. Ihre Meinung zählte nicht. Eine Barriere, die wir bis heute nicht überwanden.

Wir ließen die Felder hinter uns und die neugierigen Blicke derer, die darauf arbeiteten. Einige von ihnen, die sich mir damals anschlossen, stammten sogar aus Greenerdoor.

„Wir errichteten die Häuser auf den alten Fundamenten. Was uns an Baumaterial fehlte, fanden wir teilweise in den Ruinen. Die restlichen Steine stammen aus dem Steinbruch der Ellar Hills.“

„Ein weiter Weg bis hierher.“

„Ja.“

Es war eine fast unmenschliche Schinderei. Dankbar nahmen wir jede Hilfe von Handwerkern und Händlern mit Karren an, die sich unverhofft in unsere Gegend einfanden. In den Nächten schmerzten die zerschundenen Hände von der ungewohnten Arbeit. Manchmal fürchtete ich, nie wieder aufrecht gehen zu können.

„Dank der Erinnerungen meines Vaters gelang es mir, Baupläne zu Papier zu bringen, die den Baumeistern als Vorlage dienten.“

„Sind sie … lebendig geworden?“

Ich wusste, worauf er anspielte. Meine Gabe Bilder darzustellen, die real wurden. Eine mächtige Fähigkeit die vielen Menschen das Leben kostete, wenn sie uns auch am Ende von der Knechtschaft der Herren von Kandalar befreite.

„Nein“, sagte ich mit Bestimmtheit. „Die Zeiten haben sich geändert. Es ist nicht erforderlich, zu magischen Hilfsmitteln zu greifen. Außerdem gibt es keine Bedrohung mehr für die Bevölkerung von Kandalar.“

„Du versteckst dich hinter einem Trugbild.“

„Ich verstecke mich vor niemandem.“ Gekränkt presste ich die Lippen aufeinander. „Hast du den weiten Weg von Greenerdoor etwa auf dich genommen, nur um mir Vorhaltungen zu machen?“

„Nein. Ich wollte dich sehen.“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

„Nach einem Jahr? Oder sollte ich etwa scheitern?“

„Ein bisschen habe ich es gehofft.“ Er grinste frech.

„Schönen Dank auch!“

Ich wandte mich ab und stapfte davon. Pfeilschnell war er bei mir und hielt mich am Arm fest.

„Brauchst du Hilfe, Avery?“

Garlow, ein kräftig gebauter Handwerker aus Scarles trat unverhofft an meine Seite und warf Skyler einen drohenden Blick zu.

„Nein, alles gut. Vielen Dank, Garlow.“

Dennoch blieb er einen Moment wie versteinert stehen, bevor er den Weg frei gab.

„Ich denke, es gibt keine Bedrohung mehr?“, raunte Skyler, wobei er mich belustigt ansah.

„Vermutlich hat ihn dein wildes Aussehen alarmiert. Ist das alles, was du an Gepäck dabeihast?“ Ich wies mit dem Kinn auf seine Waffen und die Ledertasche über der Schulter. „Wo ist dein Pferd?“

„Bis Abylane nahm mich einer unserer Händler auf dem Karren mit. Den Rest der Strecke habe ich zu Fuß zurückgelegt. Wo kann ich übernachten und die Spuren der Reise abwaschen?“

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