Ninni Martin - Ferkel fliegen nicht

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'Ferkel fliegen nicht' handelt von der verhängnisvollen Verwicklung zweier Protagonisten, deren Lebenswege sich kreuzen: Friedemann, ein Weltenbummler, der mit wachsendem Zynismus Schutz hinter der Fassade eines bürgerlichen Lebens sucht. Fatima, eine von sich selbst ernüchterte Journalistin, der um jeden Preis die gewaltig große Geschichte gelingen will.
Frieder, Anfang bis Mitte 40, Tierarzt und Wissenschaftler, beginnt eine neue berufliche Laufbahn in einem Landesministerium. Für ihn ist es vor allem der Versuch, einen langjährigen Auslandsaufenthalt hinter sich zu lassen, für welchen er eine Zweitidentität angenommen hatte und der ihn bis zuletzt in tiefe Verstrickungen mit einem Drogenkartell führte. Bald erkennt er, dass das angestrebte bürgerliche und abgesicherte Leben nicht seiner Bestimmung entspricht. Mit Rücksichtslosigkeit versucht Frieder, sich dennoch in das ihm erscheinende Trugbild der Bürgerlichkeit festzusetzen. Fatima Siniola ist Anfang bis Mitte 20, Römerin und Journalistin. Sie erkennt, dass der Journalismus zwar ihre Bestimmung ist, die ihr allerdings zuwider wird und von der sie sich nicht lösen kann. Aus Ehrgeiz und Geltungssucht blieben ihre Versuche, sich neue Ziele zu setzen, um sich auf anderen Wegen zu versuchen, nur halbherzig und ergebnislos. Die Handlung ist in jeder Hinsicht frei erfunden.
Schlagworte: Journalismus, Thriller, Wissenschaftskrimi, Wirtschaftskrimi, Ägypten, Rom.
Zumal das Manuskript kein Verlagslektorat durchlaufen hat, bittet der Autor um Nachsicht für Schreib- und Formatfehler, welche dem Roman sicher noch anhaften. Davon abgesehen darf beim Lesen abwechslungsreiche und spannende Unterhaltung erwartet werden. Autorenschaft: Der Autor, Jahrgang 1963, lebt im Raum Stuttgart und veröffentlicht unter Pseudonym und ohne Gewähr für Schreib-, Format- und Herstellungsfehler.

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Frieder mochte sich zudem die Unsicherheit ersparen, welche die Selbstständigkeit als praktizierender Tierarzt ebenso mit sich brächte wie die als Geschäftsmann, der er in den letzten Jahren hauptsächlich gewesen war. Dann ähnelten auch die kahlen Wände mit ihren nicht vergrauten Flecken an Stellen ehemaliger Bilder und Poster den weiten offenen Toren in Rennen um risikolose Pöstchen und Posten. Als Lohn und Siegprämie würde ihn angemessenes gesellschaftliches Ansehen und Festgehalt erwarten, ohne dass er vom Letzteren wirklich leben musste. Wie ein Pokal bliebe es für ihn eher nur von ideellem Wert. Der von der Zimmerdecke, den Wänden und vom Boden erzeugte Widerhall seiner gelegentlichen Selbstgespräche kam ihm vor wie das Johlen und Toben anfeuernder Zuschauer. Kein Sportler hätte Zeit, die Rufe im Einzelnen wahrzunehmen. Frieder hingegen nähme sich gerne die Zeit, aus den bunt gerufenen Fetzen von Spott, Hohn, Lob und Bewunderung einer gesichtslosen Masse sich den ureigenen Ansporn für den langen Weg zum Ziel zurechtzuzimmern. Dass Frieder alleine und vielleicht auch einsam war, schien passend zu einem Athleten zu sein, der ebenfalls als Letzter an den Start ging. Ebenso wie dieser würde er seine Gegner und Mitstreiter längst auf und davon eilen sehen. Aber es kümmerte ihn nicht, weil er voraussah, dass seine härtesten Gegner letztendlich allein die Zeit und die eigene Überwindung wären. Frieder dachte nicht, dass er der Letzte bliebe, nur weil er als Letzter in den Wettkampf ginge. Er glaubte sogar, dass er bisher noch keine Zeit verloren hatte. Im Gegenteil. Er hatte die Zeit bekommen, viele andere Rennen und Wettkämpfe zu bestreiten, die er mal verloren und mal gewonnen hatte. Daher sah er sich umso besser gewappnet, in dem kommenden Wettkampf das Feld nun eben von hinten aufzurollen. Er hatte ohnehin nur gegen diejenigen anzutreten, die sich in ihren vorgezeichneten und geplanten Karrierewegen bislang immer nur in einer einzigen Richtung bewegten. Doch wenn er bestehen wollte, das wusste Frieder genau, dann musste er jetzt und nicht später, und schon gar nicht in Etappen, seine Vergangenheit hinter sich lassen. Er hatte mit allem abzuschließen und ohne Ansatz den Fuß auf einen neuen Startblock zu setzen. Er hatte alle Momente von Siegen oder Niederlagen, welche er bisher im Leben durchlebt hatte, zu bloßen, vielleicht gerade noch lehrreichen Erinnerungen verblassen zu lassen. Er war auf einem guten Weg. Das Apartment war so leer, wie Frieder sich fühlte und er fühlte sich gut.

»Morgen bleibe ich einfach nur im Bett«, murmelte Frieder immer und immer wieder vor sich hin, »morgen ist Sonntag und der Monatsletzte und ab Montag beginnt ein neues Leben.« Genau genommen bedeutete es nicht ein neues Leben, das Frieder bevorstand. Vielmehr sollte die Wiederaufnahme seines alten Lebens stattfinden, für das er sich vor ungefähr 18 Jahren ziemlich unbeabsichtigt die Freiheit nahm, es auf unbestimmte Zeit ruhen zu lassen. Diese Unbestimmtheit blieb für Frieder wichtig. Er war so frei (nicht ganz, denn schließlich saß er damals gerade im Gefängnis) seine Identität auf lange Dauer zu wechseln. Und doch behielt er sich all die Jahre insgeheim die Wahl vor, was immer auch geschehen mochte, seinen alten Lebensweg irgendwann einmal wiederaufzunehmen und dort fortzusetzen, wo er ihn unterbrochen hatte. Aber wo genau lag das damalige Ende seines ersten Werdeganges und wie konnte er nun wieder daran anknüpfen? Darüber grübelte Frieder bereits seit Langem nach, aber er kam zu keinem Ergebnis. Vielleicht dachte er deshalb daran, morgen nur im Bett liegen zu bleiben und noch einmal fest an die Zeit vor 18 Jahren zurückzudenken. Er suchte gewissermaßen wie auf einem Tonband genau die Stelle zu finden, auf der das vorangegangene Lied mit dem Schlussakkord endet und der Ton für kurz in ein unbestimmtes Rauschen übergeht. Exakt dort war die Schere anzusetzen und die folgenden Jahre wie die nächsten Liedstücke einfach wegzuschneiden und damit zu löschen. Dabei kam es ihm gar nicht so sehr auf das Äußerliche oder Dingliche an. Es schien ihm nicht wichtig, wieder die Frisur oder den Bart zu haben, den er damals noch trug. Es war natürlich nicht wichtig, sich ab Montag wieder so zu kleiden, wie er es zu jener Zeit eben pflegte. Es war noch nicht einmal wichtig, erneut die gleiche Musik gut zu finden, die er damals mochte, oder wieder eine bestimmte Art von Büchern oder Zeitschriften zu lesen. Er hatte auch überhaupt nicht daran gedacht, alte Freundschaften aufleben zu lassen oder an Orte von damals zurückzukehren. Was Frieder wünschte, war etwas anderes: seine Skrupel. Er brauchte wieder ein Urteilsvermögen wie genau zu jener damaligen Zeit, seine Vorsicht, die Unbedarftheit, seinen Anstand und den Glauben an Gerechtigkeit. Er suchte wieder die Neugier an allem, was ihm heute eher belanglos erschiene, seinen Ehrgeiz auch im Kleinen, den Hunger nach Anerkennung und den Drang zum bürgerlichen, bescheidenen Aufstieg. Wenn Frieder ab Montag bestehen wollte, dann musste er bis Sonntag sein bereinigtes leeres Innenleben wieder mit den Werten aus jener Zeit aufgefüllt haben. Frieder spielte mit der Ironie. Er war als erfahrener Mediziner sich durchaus über die Schwere dieses, wie ihm schien, wohl nur im Bett zu ertragenden Eingriffs bewusst. Operativ gesprochen käme es einer Ektomie mit anschließender Transplantation gleich. Blutverluste gäbe es dabei zwar nicht. Wohl jedoch heftige Abwehrreaktionen ausgelöst von Verlust- und Versagensängsten einerseits und andererseits von inzwischen zu viel fremd Gewordenem in einem Umfeld, aus dem er ausgestiegen war und nun wohl nicht wieder auf Anhieb zurückfände. Aus medizinischer wie ironischer Sicht wäre es sogar höchst interessant herauszufinden, ab wann die Seelenwelt eines selbstbewussten Organismus auf sich selbst allergisch, eben auch fremd reagiert. Frieder war in den vergangenen Jahren mitunter zu einem hervorragenden Experimentator gereift und hatte mit aberwitzigen tiermedizinischen Versuchen verblüffende Ergebnisse erzielt. Vielleicht sah er sich in dieser Hinsicht einem seiner Versuchsferkel nicht unähnlich. Jedoch betrachtete er diesen nun anstehenden Wandel tiefgründiger, als ein Sinneswandel je sein kann und deshalb ganz und gar nicht als Experiment. Denn morgen hatte er, wie er nicht daran zweifelte, ein allerletztes Mal die Gelegenheit, die Option auf die Unbestimmtheit seiner Zweitidentität einzulösen und deren notwendiges Ende zu bereiten.

3.

Da war er nun, dieser Augenblick, wenn das Klingeln des Telefons zu einer Ahnung führt, die sich nicht in Worte fassen lässt: Tatsächlich, es klingelte! Jutta hatte die Nummer des Anschlusses nie eintragen lassen und alle ihre Verwandten, Bekannten, Freunde, Kollegen und wer sonst noch sie an diesem Samstag hätte sprechen wollen, wüssten sie doch längst in Rom. Denn dorthin war sie hingezogen, um ebenso wie Frieder zum Monatsbeginn eine neue Stelle anzutreten. Dorthin war sie die Karriereleiter hinaufgeklettert und auf einer Traumposition als teilhabende Partnerin in einer FAO-nahen PR-Agentur angelangt. Sie wagte den Wechsel, nicht um dort nur zu bleiben, sondern um zu lauern. Irgendwann, sicher bald, böte sich für sie ein erneuter Klimmzug auf eine Stufe in noch höheren Sphären der Karriere als lohnend an. Jutta war unersättlich. Die Gier nach Anerkennung durch Position verwandelte sie wie in eine Schlossherrin, die sich begehrenswert durch den jeweils zur Schau gestellten Prunk hält. Doch ihre Unersättlichkeit ließ sie auch wie zu einer kalten Festungskommandantin verkommen, die rücksichtslos alles einfordert, verbraucht und opfert, was zur Verteidigung des hinter Schutzwällen Zusammengerafften auch nur entfernt taugt. Jutta opferte dafür Vertrauen, Großmut, Achtung, Anstand, Freundschaft und all die anderen hehren Werte des guten, soweit nicht treuen Umgangs mit allen ihren Weggefährten. Es klingelte. Telefonvertreter würden wohl auch samstags anrufen, um in ihrem anonymen Gewerbe irgendwelchen Schund samt Knebelverträge an Kunden oder Opfer zu verkaufen, deren Telefonnummern zuvor ein Zufallsgenerator ausgeworfen hatte. Doch nicht ausgerechnet an diesem Wochenende! Das zumindest hoffte Frieder so sehr, dass sich das pure Wunschdenken bei ihm, der ungern mit dem Schlimmsten rechnet, wie selbstverständlich einstellte. Er ließ es weiter klingeln. Wer immer anrief, meinte kaum Jutta. War dieser Anruf dann für ihn selbst bestimmt? Doch Frieder konnte es sich nicht vorstellen, dass es außer Jutta jemanden gäbe, der wüsste, wo genau er sich gegenwärtig, und im Ungefähren bis vor Montag, aufhielte. Eben wegen dieser Ahnung schied Jutta für Frieder als Anruferin aus der Wahl des Möglichen aus. Was es zu regeln galt, hatten sie bereits vereinbart und was andernfalls noch zu besprechen wäre, hätte Zeit und keine Dringlichkeit. Wozu also noch weitere Worte? Jutta spräche erst wieder in zwei oder drei Wochen mit Frieder. Dann würde sie sich erkundigen, ob sich Interessenten oder bereits Käufer für das Apartment eingefunden hätten oder ob Rechnungen in ihren Briefkasten geworfen worden wären, die es zu begleichen galt. Jutta konnte sehr sachlich und nüchtern sein und sich völlig auf das Geschäftliche beschränken, vor allem Menschen gegenüber, von denen sie sich nach aller Intimität wieder distanzierte. Frieder wusste daher, dass sie ihn deshalb nie nach dem Verlauf und dem Erfolg seines beruflichen Neubeginns fragen würde. Es spielte für sie keine Rolle mehr, dass er als Nachfolger ihren ab Montag ehemaligen Arbeitsplatz einnehmen durfte und er diese Stelle nur durch ihr ureigenes, unermüdliches, zuweilen wohl auch intrigantes Betreiben erhalten hatte. Solche persönliche Anteilnahme erwartete Frieder von Jutta nicht. Aber auch seinerseits verbot sich ihm weitergehendes Interesse an ihr. Frieder versuchte gegenüber Jutta eine Haltung beizubehalten, die er sich als Ergebnis gelegentlicher schmerzlicher Erfahrung, blanker Vernunft und vielleicht insgeheim auch eigennütziger Überlegung bereits vor 20 Jahren für den absehbaren Fall schwindender Zuneigung zurechtgelegt hatte. Er wollte, wie bereits damals nicht, an ihr nicht zerbrechen.

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