Friedrich Gerstäcker - Reisen Band 1
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Bis dahin waren nur wenige Schul- und Gebetbücher in Mendoza gebraucht worden, und diese kamen, mit einigen Novellen und anderen Schriften, durch die rückkehrenden Caravanen von Buenos-Ayres. Von diesen verschaffte sich Mr. van Sice vor allen Dingen Exemplare und druckte sie nach. Der Bedarf mußte sich aber auch natürlich erschöpfen, und er rief deshalb ein monatliches Heft, was er drei Bogen stark und zwar mit sehr engen Lettern druckte, in's Leben. Es enthielt dies meist wissenschaftliche, technische, auch belletristische Artikel - denn mit Politik durfte er sich in der Republik nicht befassen - und fabelhaft waren, seiner Aussage nach, die Schwierigkeiten, mit denen er zu kämpfen hatte, dieser Schrift erst vor allen Dingen Eingang und dann Abonnenten zu verschaffen. Wie die Yankee Uhrenhändler in seinem eigenen Vaterland, mußte er von Haus zu Haus die Bücher hausiren, und da die Leute von einem wirklichen Abonnement kaum eine Ahnung hatten, die Hefte nicht selten zurücklassen. Die unfreiwilligen Besitzer derselben gaben sich dann im Anfang dem süßen Glauben hin, sie hätten die „schönen Bücher" geschenkt bekommen, bis sie die nach Verlauf eines Vierteljahres einkommende Rechnung eines Besseren belehrte.
Ein anderes Bedürfniß erweckte er bei ihnen in Gestalt von Visitenkarten, deren Gebrauch sie ebenfalls in ihrem unschuldigen ländlichen Leben bis dahin noch nicht gekannt hatten. Zuerst druckte er für sich selber solche und gab diese bei seinen Besuchen ab; dann wußte er den Gouverneur zu bewegen, diesem Beispiel, als aus der Residenz kommend, zu folgen - und damit hatte er gesiegt. - Es gehörte urplötzlich zum guten Ton, und mit einem leisen Anflug von halb Stolz, halb Schadenfreude, wie ein Jäger etwa die verschie-/118/denen Geweihe der Hirsche zeigen würde, die er eigenhändig erlegt hat, zeigte er mir die in seinem Zimmer auf einer Tafel aufgesteckten Karten Derer, die seiner Politik bis jetzt zum Opfer gefallen waren. Da sie zu der besseren Klasse des Städtchens gehörten, mußten sie natürlich alle Uebrigen zur Folge zwingen.
Bei der Besiegung all' dieser Schwierigkeiten gehört das aber gerade nicht zu den geringsten, daß er hier nicht einen einzigen Arbeiter fand, den er gebrauchen konnte. Gleich vom ersten Beginn mußte er sich selber Lehrlinge heranziehen und dabei selber erst die Sprache lernen; nur der hartnäckige goahead Charakter eines Yankee konnte das Alles besiegen. Wie die Verhältnisse aber jetzt stehen, verdient er, freilich bei eisernem Fleiße, seiner eigenen Aussage nach viel Geld, und wird nun wohl - nicht wahr, lieber Leser - seine Druckerei vergrößern, Arbeiter aus Buenos-Ayres und Valparaiso herüberziehen, eine Buchhandlung dabei anlegen und - halt, halt - er wird keins von alledem. - Im Gegentheil; er hat Jemanden gefunden, der Lust zeigt seine Druckerei in Bausch und Bogen zu kaufen, und wird nun wohl - natürlich nach Californien ziehen. Wie es nachher mit der Literatur in Mendoza stehen wird, wissen die Götter; wenn aber ein Südamerikaner, der das Alles in Gang sieht und die Triebfedern nicht kennt, die es darin erhalten, glauben sollte, ohne den Geist eines Yankee zwischen seinen gleichgültigen Landsleuten ein solches Geschäft einfach fortführen zu können, so irrt er sich sehr. - Wenn die Kraft aufhört zu wirken, die es in Schwung brachte und darin erhält, schläft Alles wieder ein, und ein Jahr später, wenn Mr. van Sice seinen Plan nicht etwa noch ändert, möchten wohl nur noch spanische Gebetbücher und vielleicht seidene Bänder mit der Regierungsdevise die einzigen Producte der mendozanischen Presse sein.
Mr. van Sice hatte eine junge Südamerikanerin, und zwar gerade aus Achiras, wo ich einen so entsetzlichen Abend verbrachte, geheirathet. Ich wollte übrigens, ich hätte lauter solche liebenswürdige Wesen dort getroffen, als seine Frau /119/ war, ich würde dann die Pampas mit einer sehr verschiedenen Meinung von ihren Bewohnern verlassen haben.
Die Mendozaner scheinen in dem Farbenspiel ihrer Nalionalitäi fast stärker zu sein als selbst die Bewohner von Buenos-Ayres. - Dort sind doch wenigstens die Fremden von diesem Livréedienst verschont, hier aber darf Niemand - und wenn er aus dem Monde käme - das Polizei- und zugleich Postgebäude betreten, ohne das rothe Band um den Hut und ein gleiches im Knopfloch zu tragen. Alles ist roth wohin man blickt, ja die recht ächten und wirklichen Republikaner haben sogar zinnoberrothgefärbte Stiefelsohlen, damit sie auch an ihren Füßen den Sinnspruch der Devise Federacion ó muerte - Federacion oder Tod (das erste durch roth, das zweite durch schwarz ausgedrückt) tragen. Der Gouverneur und die gutgesinnten Bewohner der Stadt bringen diese Farben auch, soviel das irgend geht, in ihrem Hausstand an, und ich glaube fast, Gouverneur Rosas hat einen gewissen Grad von Politik dabei beachtet, seine Unterthanen solcher Art mit diesen Farben zu beklecksen. Unter einer andern Regierung, die natürlich die Farben wechseln müßte, würden sie sich mit großem Kostenaufwand aller der Artikel entledigen können, die sie tragen, und während sich der Argentiner wohl keinen Augenblick besinnt seine Regierung zu ändern, so überlegt er es sich doch vielleicht zweimal, wenn es ihn zugleich einen neuen Poncho kostet. Freilich hat das zuletzt nicht mehr ausreichen wollen, und die Republikaner der La Platastaaten haben Rosas und Poncho, für jetzt wenigstens, zugleich abgeworfen.
Was Mendozas Lage betrifft, so kann es für Ackerbau und Weinzucht wohl kaum eine günstigere geben. Gegen die Süd- und Westwinde durch die gewaltigen Cordilleren geschützt, deren weiße Zackenkronen in prachtvoller Majestät dicht hinter ihm emporstarren, und in deren Arm hineingeschmiegt es eigentlich liegt, bietet es seinen Bewohnern an animalischer und vegetabilischer Nahrung Alles, was das Herz nur wünschen kann. Auch die Preise aller Lebensmittel sind außerordentlich billig, da der schwierige Verkehr mit den übrigen Ländern, von denen sie aus der einen Seite /120/ durch die Pampas, auf der andern durch die Cordilleren getrennt werden, die Ausfuhr natürlich sehr vertheuert und erschwert.
Das Klima ist herrlich - im Sommer soll der Schnee der Berge die Temperatur mildern, und jetzt, wo wir uns mitten im Winter befanden, hatten wir ein Weiter, wie bei uns an einem kühlen Sommertag. Alles gedeiht hier vortrefflich, und außer dem Getreide werden hier besonders Früchte, wie Orangen, Feigen, Trauben usw., in Masse gezogen. Die Trauben sind so süß, daß die Mendoza-Rosinen an der chilenischen Küste einen Namen haben und in großen Ouantitäten über die Cordilleren geschafft werden. Der Wein aber, der aus ihnen gekeltert wird, schmeckt so gut, daß mir der Mund noch jetzt danach wässert. Ich kann ihn nur mit gutem Portwein vergleichen, obgleich er süßer als dieser ist und jung nicht so viel Feuer hat als der Portwein. Einige Jahre alt, glaub' ich aber sicher, daß er sich mit diesem in jeder Hinsicht messen könnte. Die Mendozaner trocknen eine große Menge von Trauben, indem sie dieselben oben in ihren Giebeln aushängen; sie halten sich vortrefflich, sind süß wie Zucker, und fast so saftig, als ob sie eben vom Stock genommen wären.
Der Wein wird übrigens hier auf eigenthümliche, dem Klima aber natürlich auch entsprechende Weise gebaut, und zwar nicht wie bei uns an Stöcken, die wir nöthig haben, da wir der Traube müssen so viel Sonne zukommen lassen, wie wir ihr möglicher Weise nur gewähren können, sondern in weiten Lauben, so daß die Mendozaweingärten nur lauter überwachsene Gänge bilden, die an heißen Sonmmertagen wahrhaft paradiesische Spaziergänge bieten müssen. Die Trauben hängen dadurch sämmtlich im Schatten, reifen langsam und gewinnen dadurch natürlich nur an Zuckerstoff und Saft. Wir bezahlten für die Gallone (fünf Flaschen) vom besten Wein etwa fünf Silbergroschen nach unserem Geld. Ueberhaupt ist das Leben in Mendoza ungemein billig, und wenn ich mir für einen halben Real (etwa 2'/z Silbergroschen) Früchte: Trauben, Orangen und Feigen holen ließ, so hatte ich zwei bis drei Tage daran zu essen. /121/
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