So ähnlich, wie der Lotse für das beratende Führen des betreuten Schiffes neben seiner nautischen Ausbildung und seinen erworbenen Kompetenzen entsprechende Seekarten (mit den Seewegen, Untiefen und Seezeichen) zur Orientierung zur Verfügung hat, die einen weiträumigen Überblick ermöglichen, haben die Lehrenden die allgemeine Didaktikals die Wissenschaft des Lehrens und Lernens als übergeordnete Orientierung zur Verfügung.
Im Rahmen dieses Buches definieren wir die Didaktikwie folgt.
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Die Didaktikist neben der Allgemeinen Pädagogik, der Historischen Pädagogik und der Vergleichenden Pädagogik eine Fachdisziplin der Pädagogik, die sich mit der Theorie und Praxis der Lehr- und Lernprozesse beschäftigt. Sie wird auch als Lehre vom Lehren oder als Lehrkunst bezeichnet. Als Grundlage der Analyse und Planung der Lehr- und Lernprozesse beschäftigt sie sich mit den didaktischen Konzepten. Der Gegenstand der Didaktik reicht über den Unterricht hinaus und berücksichtigt u. a. die Selbstlernprozesse, das tätigkeitsintegrierte Lernen und das selbstgesteuerte Lernen. Neben der allgemeinen Didaktik gibt es für die einzelnen Lehrfachgebiete die spezielle Lehrfachdidaktik (Lehrfachmethodik). |
Allgemein kann formuliert werden:
Didaktik ist die Lehre vom WAS ,
Methodik die Lehre vom WIE des Unterrichts.
Zum WIE des Unterrichtes gehört auch der Führungsstil. Die Grundlagen dazu basieren auf den Arbeiten von Kurt Lewin . (Marrow, 2002)
Von ihm stammt auch die Klassifizierung in
den autoritären Führungsstil,
den demokratischen Führungsstil und
den Laissez-faire-Stil.
Der autoritäre Führungsstilberuht auf klaren Anweisungen der Lehrenden an die Lernenden. Diese Anweisungen sind ohne Diskussion auszuführen. Damit wird ein zügiges, zielgerichtetes Arbeiten gewährleistet, und der Eigeninitiative der Lernenden wird zunächst kein Raum gegeben.
In abgewandelter Form ist diese Vorgehensweise beim Militär und in Gefahrensituation üblich und zweckmäßig.
Nicht ganz abwegig ist der Vergleich mit einem Gespann (z. B. einem Pferdegespann), das straff von einem Kutscher geführt wird und
damit den Zugtieren kaum Raum für eigene Entscheidungen oder Handlungen einräumt. (Gespann - engl.: team )
Der demokratische Führungsstilnutzt das gemeinsame Arbeiten von Lehrenden und Lernenden auf dem Weg zum Ziel. Dabei können verschiedene Vorgehensweisen beraten und diskutiert werden. Dadurch werden die Motivation und die Selbstständigkeit der Lernenden gefördert. Der Einsatz von Kreativitätstechniken bietet sich dabei an.
Diese Art der Führung könnte mit dem Jagdverhalten eines Rudel s verglichen werden, bei dem die Mitglieder der Gruppe zwar zielorientiert und konsequent geführt werden, bei dem jedoch die Kompetenzen jedes einzelnen unverzichtbar sind und voll gefordert werden.
Der Laissez-faire-Stilräumt den Lernenden breite Möglichkeiten zur freien Gestaltung des individuellen Lernprozesses ein. Die Lehrenden greifen nur selten in die Tätigkeit der Lernenden ein. Eine konsequente Zielorientierung und die Disziplin können nur bedingt gewährleistet werden.
Da in den Diskussionen über
die „richtige Gestaltung des Unterrichtes,
die „richtige“ Erziehung im Elternhaus und in Heimen und
die „richtige“ Personalführung in Unternehmen
die drei genannten Führungsstile eine zentrale Rolle spielen, ist es sinnvoll,
die Vorgehensweisen mit ihren Besonderheiten zu kennen.
Die Entscheidung für die Kombination mehrerer Führungsstile ist genauso zu betrachten, wie das Verhalten eines Handwerkers, der das Spektrum der erforderlichen Werkzeuge fachgerecht kombiniert und einsetzt. Es ist also sinnvoll, situationsbezogen und pragmatisch aus den einzelnen Führungsstilen eine eigene Vorgehensweise zu gestalten.
Nicht sicher ist auch, ob Lehrende in der eigenen Familie immer den richtigen Stil finden, denn sonst hätte sich der folgende Spruch wohl nicht so zäh über viele Generationen gehalten:
„Lehrers Kinder, Pastors Vieh
geraten selten oder nie.“
Nach dieser kurzen Betrachtung zum Lehrverhalten – zum Führungsstil – sollen die „Werkzeuge“, also
die Methoden, die zur Unterstützung des Lernens dienen und
die Methoden die von den Lehrenden zur Führung des Erwerbens von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten eingesetzt werden,
näher dargelegt werden.
Die Lehrenden müssen den Lernenden nicht nur das Wissen, also das Ziel des pädagogischen Prozesses, sondern auch den Weg dahin, also die Technik des Lernens vermitteln.
Die Lehrenden müssen daher
das Lehren lernen
und das Lernen lehren.
Obwohl in nahezu allen Definitionen der Didaktik die Lehrprozesse und die Lernprozesse gleichwertig nebeneinander genannt werden, ist der Inhalt der entsprechenden Materialien (Texte) besonders auf das Lehren ausgerichtet.
In der Zeit grundlegender Veränderungen in der Arbeitswelt und im privaten Leben gewinnt das Weiterlenen nach der Schule und nach der beruflichen Ausbildung als ein selbstbestimmtes Lernen (oder oft auch als „selbstgesteuert“ bezeichnet) weiter an Bedeutung. Dazu ist es unverzichtbar, dass dem Erlernen des Lernens mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Die Lernenden sind dabei zu unterstützen, Regeln – Lerntechniken – zu erwerben, die eine effektive Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung ermöglichen.
Für das Lernen – besonders aus der Sicht der Lernenden – wurde von Johann Amos Comenius der Begriff „ Mathetik “ für die „ Lernkunst “ verwendet.
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