Cyrill Delvin - Schweizer Erinnerungen an die Zukunft

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Die Schweiz, die wir nach und nach kennen lernen, ist geprägt durch Zerfall, Misstrauen, Klimawandel, Ressourcenknappheit – Wasser als das «Blaue Gold» – und bürgerkriegsähnliche Fehden zwischen verschiedenen Clans. Alles gemahnt an Vorgänge und Zustände, wie wir sie heute in Ländern aus den weniger entwickelten Regionen kennen oder zu kennen vermeinen. Die äusseren Gründe dafür sind nachhaltige Klimaverschiebungen genauso wie global-ökonomische Verwerfungen, womit eine zunehmend kompromisslose Einflussnahme der Anrainerstaaten auf das (einstige) Wasserschloss Europas einhergeht.
Was hält die Schweiz bislang zusammen? Es ist die Summe aller kultureller und sozialer Gegensätze auf engstem Raum. Ein Geflecht, das stärker verbindet als alle Bünde und Verfassungen, die je geschaffen worden sind. Dass sich diese Fäden dann eines Tages dennoch verhaspeln, wird zum Schicksal der Schweiz. Die Sezession beginnt damit, dass die in der Verfassung so klug eingeschriebenen Regeln zur Änderung derselben mehr und mehr ausgehebelt werden und dieses Gewebe, für kommende Zeitgenossen zum gordischen Knoten verbunden, nur noch mit dem Schwert durchtrennbar zu sein scheint.
An diesem Scheidepunkt stehen sich zwei politische Fraktionen gegenüber, die Linden und die Harten. Auf der Seite der Linden handelt die eher weltoffene und zu Koalitionen neigende Familie Nansé aus dem Welschland, die sich in späterer Zeit der Religion verschreibt. Ihr gegenüber steht die sich lieber abschottende und egoistisch handelnde Familie Schwarz aus der Zentralschweiz. Die beiden Seiten sind derart verfeindet, dass es in der Schweiz schliesslich zum Bürgerkrieg kommt.
cyrill-delvin.net

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»Danke.«

Die Schweizerfahne flatterte fröhlich im Wind. Das ist es, ging es dem Braungebrannten beim ersten Schluck durch den Kopf. Romantische Bergstimmung, jauchzende Sennen, saubere Kühe. Alles auf der neuen Medikamentenpackung seines neuen Kunden seiner neuen Agentur appliziert, noch nie dagewesen. Der Grafiker griff zu Block und Griffel und skizzierte mit wenigen Strichen Entwürfe. Die mit Bier und Speichel befeuchteten Farbstifte verliehen den Zeichnungen den Status kleiner Kunstwerke.

Der Grafiker liebte den Illustrationsstil, wie ihn die Ansichtskarten um die Jahrhundertwende zelebriert hatten. Überzeichnet und romantisierend, das ewige Paradies versprechend. Er besaß eine der umfangreichsten Sammlungen davon. Entstanden war diese Liebe aufgrund einer alten Karte, eigentlich eines kolorierten Stahlstiches, den er als Kind aus dem Papierkorb des Vaters gefischt hatte. Sie war im Grunde Familiengeschichte: Sein Urururgroßonkel hatte sie seinem Ururgroßvater zugeschickt.

Fasziniert war der Junge von der Vorderseite gewesen: Eine überzeichnete und dadurch umso imposantere Ansicht eines Gletschers. Versandt worden ist sie von einem Berg, den er bestens kannte. Ein Unikat, so wusste Demian Schwarz inzwischen. Der einzige Makel war das Gekritzel über dem Text auf der Rückseite – Familiengeschichte eben.

Wirkungsvoll, bestechend, überzeugend. Erst recht, wenn sein Geschäftspartner in der kommenden Woche die schlagenden Argumente und Geschichten zu einem Konzept verdichtet hinzugefügt haben würde. Dafür bezahlten die Kunden gutes Geld.

»Sie?«

Aus seinen Gedanken gerissen, schaute Demian Schwarz zu dem Mann, der am Nachbartisch saß und ihn angaffte.

»Sind Sie Künstler?«

»Nein«, antwortete er vorschnell, »das heißt, eigentlich schon«, fügte sein Ego an und lächelte aufgesetzt.

»Können Sie davon leben?«

»Wie bitte?«

Bereits war Demian Schwarz dem Tischnachbarn wieder entglitten, oder umgekehrt. Der Mann interessierte ihn nicht. Zu unattraktiv, zu plump, kein möglicher Kunde.

»Ja, Werbung.«

»Ach so«, folgte prompt die Erniedrigung in verräterischem Akzent aus dem nördlichen Nachbarstaat. Damit erlosch auch für den anderen das Interesse, und er widmete sich erneut seiner Gala-Revue. Eingebildeter Möchtegern-Picasso.

Fetter Mittelklassetourist, dachte Demian Schwarz. Der letzte Schliff, und schon steckte er die Zeichnungen ein. Den Rest nicht mehr so erfrischendes Bier musste er hinunterspülen, dann bezahlte er und gesellte sich zu den Seinen. Es lag ein mindestens für die Kleinen anstrengendes Stück Weg vor ihnen, bis sie in der Hütte sein würden. Wie sehr liebte Demian Schwarz die freie Natur am Wochenende und die Stadt während der Woche.

1849 Die Karte

In der Schule haben sie uns eingetrichtert, dass die Schweiz einer Laune der Natur entsprungen sei und aus eigener Kraft zur Selbstständigkeit gefunden hätte. Staatspropaganda. Heute weiß ich, dass es das Kapital der aufstrebenden Industrieellen-Eliten aus ganz Europa war, die im 19. Jahrhundert den Grundstein zu diesem Staat legten. Solcherlei Reichtum bildete den Nährboden für alles, was dieses Land je hervorbrachte.

Geschätzter Neffe Alexander,

Ihr Vater war so freundlich, mir die Weiterreise nach Paris zu finanzieren. Schweren Herzens nehme ich Abschied von Ihrer bereichernden Gesellschaft, die zu genießen mir in dieser kurzen Zeit vergönnt war. Mir bleibt die Zuversicht, Sie bald in meiner neuen Heimat willkommen heißen zu dürfen, ich setze mich an der Akademie der Künste für Ihr Stipendiat ein. Das wird das Erste sein, das ich in Angriff zu nehmen gedenke und mir den Auszug aus diesem geschenkten Paradies, das mich bewahrt und gerettet hat, versüßen. Aus diesem demokratischen und liberalen Hort der Freiheiten, wo, in den Worten unseres geliebten Friedrich Schillers, endlich die Tyrannen bluten!

Seien Sie herzlichst gegrüßt, und richten Sie Ihrem ehrenwerten Vater bitte dasselbe aus.

Wilhelm Schwarz

Der grau melierte Herr mit gepflegtem Backenbart benetzte die Briefmarke und klebte sie sorgfältig auf den zur Ansichtskarte zweckentfremdeten Stich, den er am Vortag von der Wand genommen und dem Hotelier abgerungen hatte. Anschließend ergriff er den Gehstock und verließ den Speisesaal des Berghotels Rigi Kulm. Nicht ohne zuvor der Haushälterin Anweisung und Trinkgeld in die Hand zu drücken. Mit einem für ihn ungewöhnlichen Lächeln kehrte Wilhelm Schwarz dem erwachenden Bergpanorama den Rücken.

Bis zum Erscheinen der ersten Gäste blieb die fein säuberlich geschriebene Karte alleinige Herrin über den Frühstückstisch. Neben ihr scharten sich die Reste von Brot, Ei, Konfitüre, Butter, Kaffee, Käse und Wurstwaren um einfaches Porzellan und Silber. Durch das leicht verzerrende Aussichtsfenster würde gleich das tägliche Schauspiel seinen Lauf nehmen. Die ersten Sonnenstrahlen tauchten den überreichen Alpenfirm in zartes Rosa.

Wie das ewige Eis sich den Weg ins Tal bahnt. Langsam, unbeirrbar, wie das reinste Tuch sich sanft über die schroffen Felsen legend. Oder doch eher einem gespenstigen Leichentuch ähnlich, alles darunter zersetzend und zermalmend, überkam es Wilhelm Schwarz beim frühmorgendlichen Abstieg. So offenbarten – oder verfälschten – seine Künstleraugen ständig die Welt.

Nach und nach erleuchtete das Tagesgestirn die grünen Almen vor ihm, dann die dunklen Tannenwälder, gefolgt von den grausigen Schluchten und Abgründen unter ihm, bis zum Schluss der imposante See im Talgrund zu flimmern begann.

›Schweiz – Das Land unserer Träume‹ hatte der Absender auf die Vorderseite der Ansichtskarte geschrieben. Sie zeigte, einem Vergrößerungsglas gleich, das Bild, an dem sich die verschlafene Gesellschaft, die nach und nach im Lokal oder auf dem Gipfel auftauchte, aus sicherer Entfernung so sehr ergötzte. Ein berauschender Anblick, der in kalkulierbarer Zuverlässigkeit die rußbefleckten Sorgen der reichsten Städter ganz Europas reinwusch. Mehr noch, in solchen Momenten durften sie sogar die ungebremsten Freuden ihrer so ersprießlichen Geldanlagen vergessen. Wilhelm Schwarz war an diesem Tag der einzige Emigrant, der den Gipfel vor dem Schauspiel verlassen hatte.

1900 – 1914 Zwischengesang

Ein aufgeschlossener Zeitgenosse schrieb im August 1914: »Es war ein beschützender, kleiner historischer Moment des Friedens und des Fortschritts, in dem wir aufgewachsen sind. Wir waren Kinder, die in einem Kindergarten aufgezogen wurden, und nun holte uns die Realität ein, die Geschichte nahm ihren blutigen Lauf wieder auf.«

Was lernen wir daraus? Die Zeit zwischen 1900 und 1914 markierte eine offene Zukunft. Welchen Weg sie einschlug, ist bekannt.

Zweiter Akt Revision und Restauration

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