Cyrill Delvin - Schweizer Erinnerungen an die Zukunft

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Die Schweiz, die wir nach und nach kennen lernen, ist geprägt durch Zerfall, Misstrauen, Klimawandel, Ressourcenknappheit – Wasser als das «Blaue Gold» – und bürgerkriegsähnliche Fehden zwischen verschiedenen Clans. Alles gemahnt an Vorgänge und Zustände, wie wir sie heute in Ländern aus den weniger entwickelten Regionen kennen oder zu kennen vermeinen. Die äusseren Gründe dafür sind nachhaltige Klimaverschiebungen genauso wie global-ökonomische Verwerfungen, womit eine zunehmend kompromisslose Einflussnahme der Anrainerstaaten auf das (einstige) Wasserschloss Europas einhergeht.
Was hält die Schweiz bislang zusammen? Es ist die Summe aller kultureller und sozialer Gegensätze auf engstem Raum. Ein Geflecht, das stärker verbindet als alle Bünde und Verfassungen, die je geschaffen worden sind. Dass sich diese Fäden dann eines Tages dennoch verhaspeln, wird zum Schicksal der Schweiz. Die Sezession beginnt damit, dass die in der Verfassung so klug eingeschriebenen Regeln zur Änderung derselben mehr und mehr ausgehebelt werden und dieses Gewebe, für kommende Zeitgenossen zum gordischen Knoten verbunden, nur noch mit dem Schwert durchtrennbar zu sein scheint.
An diesem Scheidepunkt stehen sich zwei politische Fraktionen gegenüber, die Linden und die Harten. Auf der Seite der Linden handelt die eher weltoffene und zu Koalitionen neigende Familie Nansé aus dem Welschland, die sich in späterer Zeit der Religion verschreibt. Ihr gegenüber steht die sich lieber abschottende und egoistisch handelnde Familie Schwarz aus der Zentralschweiz. Die beiden Seiten sind derart verfeindet, dass es in der Schweiz schliesslich zum Bürgerkrieg kommt.
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Die restlichen Verfolger stürmten den Stollen weiter voran, jederzeit auf der Hut vor einem Überraschungsangriff. Am Ende stiegen sie unbehelligt auf die Mauer eines Ausgleichsbeckens der ehemaligen zentralen Wasserkraftwerke.

Die Morgendämmerung befand sich im astronomischen Stadium und ließ den einsetzenden Zerfall der Anlage umso gespenstiger erscheinen. Noch sammelte das Staubecken im Frühling die Wasser der Bergbäche. Diese verhielten sich hierzulande im Sommer erst seit Kurzem so, wie sich die Wadi in fernab gelegenen Klimazonen seit Jahrhunderten schon verhielten.

Die ersten Schüsse der Sezession waren vor Jahren unter dem Kommando des selbst ernannten Generals Viktor Schwarz gefallen. Die vorletzten Schüsse wurden auf Befehl des Oberbefehlshabers der Linden, Major Alfons Nansé, abgefeuert. Die Allerletzten wiederum auf Geheiß Viktor Schwarz’. Diese galten nicht der Sache, sondern seiner persönlichen Geschichte. Die liberalen Revisionisten haben gewonnen, verloren haben die Sezessionisten dennoch nicht.

2038 – 2060 Die Harten gegen die Linden

Was ich auf meiner Mission gelernt habe, was die Schweiz die ganze Zeit über tatsächlich zusammengehalten hatte: Es war die Summe aller kultureller und sozialer Gegensätze auf engstem Raum. Klar ging es immer um den Kampf zwischen Harten und Linden, zwischen Traditionalisten und Fortschrittlichen, zwischen Nationalisten und Internationalen, zwischen Katholiken und Reformierten, zwischen Armen und Reichen, zwischen Städtern und Bauern und so weiter. Die Crux aber war, dass diese Gegensätze nicht entlang einer klaren geografischen Bruchlinie gruppiert waren. Vielmehr durchwirkten sie sich gegenseitig derart, dass daraus ein außerordentlich stabiles Gewebe entstehen konnte. Ein Geflecht, das stärker verband als alle Bünde, Verfassungen und Gesetze, die je geschaffen worden waren. Ich spürte, dass diese Einsicht für die Bewältigung unserer eigenen Krise von Bedeutung war.

Dass sich diese Fäden dann eines Tages dennoch verhaspelt hatten, war das Schicksal der Schweiz. Die Sezession begann dann, als die in der Verfassung so klug eingeschriebenen Regeln zur Änderung derselben mehr und mehr ausgehebelt wurden und dieses Gewebe, zum gordischen Knoten verbunden, für die Zeitgenossen nur noch mit dem Schwert durchtrennbar zu sein schien.

»Wir sind ein der Herkunft verpflichtetes und mit dem Boden verbundenes Volk. Ein sehr einfacher und lapidarer Satz, allein von gewaltigen Auswirkungen. Es ist notwendig, in diesem Lande die Erkenntnis dahin zu lenken, dass von allen Aufgaben, die uns gestellt sind, die erhabenste und damit für den Menschen heiligste die Erhaltung der von Gott gegebenen blutgebundenen Art und des ihm zustehenden Lebensraums ist. Uns steht mehr zu, als die liberalistischen und jüdischen Schmarotzer uns hier und in der anderen Welt weismachen wollen. Blut, Boden und Wasser waren, sind und werden unser Schicksal bleiben!«

An den Stammtischen im Bergland verfing die Rhetorik des jungen Viktor Schwarz wunderbar. Er glaubte an das, was er sagte. Es ging ihm nicht um Ruhm oder Bereicherung. Darin blieb er berechenbar. Zwar gaben die Sommer noch Wasser ab. Mehr als genug für die Flecken entlang der Berge. Doch war es bereits knapp für das Mittelland mit seinen großen Zentren und zu wenig für die Hügelzüge jenseits. Wie es weiter stromabwärts aussah, war nicht das Problem der Anhänger der Harten.

»Und vor allem mögen besonders Sie, meine Ratskollegen, eines nicht vergessen: dass die Schweiz ein souveräner Staat bleibt, dafür werden in aller Zukunft die Waffen sorgen, die wir schmieden, und nicht die Knebelverträge und Diktate der europäischen Technokraten. Deshalb rufe ich Ihnen zu: Schließen Sie sich uns an. Die inneren Stände sind bereit, sich gegen die Geldzähler und Grauhemden zu wehren. Wir sind bereit …«, seine Stimme versagte.

Man wähnte Schaum in des Redners Mundwinkeln, als der Ratsvorsitzende mit dem Hammer Ruhe gebot. Die Linden hatten längst aufgehört, gegen die radikalen Konservativen zu murren. Unflätiges und lautes Wettern, gar gelegentliche Handgreiflichkeiten standen inzwischen an der Tagesordnung.

»Ich muss Sie bitten, Abgeordneter Schwarz, kommen Sie zur Sache.« Jean-Pierre Nansé verzog keine Miene. Doch wer ihn kannte, wusste, dass er innerlich bebte. Die verbalen Ausfälle des Ewiggestrigen Viktor Schwarz waren ihm zuwider. Er wird uns noch in einen Bürgerkrieg reden, bloß um seine Idee von Unabhängigkeit und Selbstbehauptung durchzusetzen.

»Bitte entschuldigen Sie, Herr Ratsvorsitzender. Ich appelliere an Sie, Abgeordnete, Brüder: Unterstützen Sie die Sezessions-Initiative der Bergkantone, und mobilisieren Sie mit uns zusammen die Armee! Zur Rettung unserer Freiheit. Zur Rettung unseres Landes!«

Über sein Scheitern im Rat machte sich Viktor Schwarz keinerlei Illusionen. Für die Mehrheit der Stände, vor allem für die Grenzkantone, war Isolationismus keine Option. Im Gegenteil, dieser hätte ihrer Ansicht nach in kurzer Zeit zum Untergang geführt. Die Probleme von morgen standen vor ihrer Tür und nicht vor den Scheunentoren der rückwärtig gelegenen Landstriche. Die Ressource Wasser war viel zu wertvoll, um sie dem Gutdünken einer wilden Horde Berglern zu überlassen.

Dabei dümpelte die Schweiz zu diesem Zeitpunkt erst an der Niederschlagsmarke herum, die Wasserknappheit anzeigte.

Die anderen sehen das Land schon wieder als Parasiten und Opportunisten der neuen Weltkrise. Wer weiß, wie lange sie noch bereit sind, uns wenigstens dem Anschein nach souverän zu belassen. Und gegen diese Kräfte will Schwarz doch tatsächlich antreten, mit Morgensternen und Hellebarden. Lächerlich!

Ratsvorsitzender Jean-Pierre Nansé lag wohl richtig, wenn er dieses Ansinnen im besten Fall als schwachsinnig, eher aber als selbstzerstörerisch einstufte. Noch hoffte er, die Harten mit Zuckerbrot und Peitsche auf Kurs zu bringen. Diese Hoffnung stellte sich schneller als befürchtet als falsch heraus.

Kurz nach der geschilderten Ratssitzung trat Viktor Schwarz als Anführer des neuen Sonderbundes in Erscheinung. Seine Botschaft: Wir kehren dem Ausland den Rücken zu und schließen die Grenzen. Der Ansage folgte die Aufstellung von Kampfverbänden. Es lag an den Linden, diese militanten Sezessionsbestrebungen einzudämmen und den Nachbarn zu versichern, dass die Schweiz eine vertrauenswürdige Bündnispartnerin bleiben würde.

»Von Mann zu Mann, ich flehe Sie an, kommen Sie zur Vernunft. Ihre Demagogie ist Gift für dieses Land. In Zeiten wie diesen brauchen wir mehr denn je Zusammenhalt und nicht Entzweiung. Die Zeiten sind vorbei, da wir uns mit Äxten und Tremmel gegen die Welt durchsetzen konnten.«

»Wenn etwas vorbei ist, dann sind es die Zeiten, wo wir uns freikaufen konnten. Begreifen Sie denn nicht? Es gibt kein Zusammen mit der anderen Welt. Wenn wir uns nicht behaupten, verschwinden wir. An ihrem Platz sitzen dann die neuen Vögte aus dem Norden. Wir dürfen den letzten Trumpf nicht verspielen. Nicht jetzt. Sie haben recht, Entzweiung liegt nicht drin! Was muss geschehen, damit Sie sich uns anschließen?«

»Der Trumpf gehört nicht uns.«

»Dann müssen wir Gottfried Stutz erst recht auf die Hinterbeine.«

»Uns unsere Gemeinschaft zerstören?«

»Wenn hier jemand etwas zerstört, dann Sie mit Ihrer romantischen Kontinental-Utopie.«

»Sie haben keine Vorstellung, was Brüssel wirklich umtreibt.«

»Haben Sie? Ich bezweifle es. Denen geht es nur darum zu kriegen, was sie brauchen. Und wenn wir nicht nach ihrer Pfeife tanzen und es gratis geben, dann holen sie es sich. Ist das denn so schwierig zu verstehen?«

Jean-Pierre Nansé beugte sich über den Schreibtisch zu Viktor Schwarz: »Genau das sehe ich. Aber ich bin nicht bereit, dabei alles zu verlieren, was wir über Jahrhunderte aufgebaut haben. Ich will die Grundwerte der Demokratie retten.«

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