Ingrid Mayer
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Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit, und diese Kraft ist grün.
Hildegard von Bingen (1098 - 1179)

Oft deutet der volkstümliche Name der Pflanze auf die Heilwirkung hin: Die Schafgarbe wird wegen ihrer Heilwirkung beispielsweise auch als Bauchwehkraut bezeichnet.
Dieses Symbol gibt die Blütenfarbe der jeweiligen Pflanzen an.
Bestimmung
Die Blätter des Bärlauchs treiben recht früh im Jahr aus. Bereits im März erscheint das frische Grün der Bärlauchtriebe. Man findet die Pflanze vorwiegend an schattigen Plätzen, besonders in Laubwäldern, aber auch unter Sträuchern und Hecken, im Uferbereich von fließenden Gewässern oder an schattigen Hängen. Sie wächst gerne auf nährstoffreichem Erdreich.
Bärlauchblätter sind länglich, gestielt und von frischem bis dunklem Grün. Beim Zerreiben wird der typische Geruch nach Knoblauch frei. Dennoch hält sich – anders als beim Knoblauch - die unangenehme Ausdünstung nach dem Verzehr in Grenzen.
Von April bis Mai zeigen sich weiße Blütendolden an einzelnen Stängeln, deren Einzelblüten meist aus sechs Blütenblätter bestehen. Die gesamte Pflanze wird etwa 30 cm hoch und besitzt kleine Zwiebeln. Oft bedeckt sie große Flächen und verströmt weitläufig ihren würzigen Duft.
Das erste zarte Grün der Bärlauchblätter zeigt sich bereits Anfang März.
Der Name des Liliengewächses geht vermutlich auf Bären zurück, die nach beendetem Winterschlaf als erstes eine Mahlzeit aus Bärlauchblättern zu sich nahmen.
Verwechslungsmöglichkeiten
Beim Sammeln der Blätter ist Vorsicht geboten. Es bestehen Verwechslungsmöglichkeiten mit den Blättern der hochgiftigen Herbstzeitlose und des ebenso stark giftigen Maiglöckchens. Beide Arten weisen aber nicht den für Bärlauch typischen knoblauchartigen Geruch auf. Man sollte Bärlauch also nur pflücken, wenn absolute Sicherheit besteht, dass es sich um solchen handelt.
Eine alternative Möglichkeit um Verwechslungen auszuschließen, ist der Anbau von Bärlauch im eigenen Garten. An schattigen Plätzen auf frischen Böden wächst er recht unproblematisch und vermehrt sich sogar von Jahr zu Jahr.

Bärlauchaustrieb in freier Natur
Die Blätter erreichen eine Länge von bis zu ca. 20 cm.
Verwendung
Bärlauch ist in allen Teilen essbar. Im Sommer ziehen die oberirdischen Pflanzenteile komplett ein, sodass von ihnen nichts mehr zu sehen ist.
Die Pflanze ist nicht nur schmackhaft, sondern tut auch einiges für die Gesundheit. Bärlauch gilt als Stärkungsmittel, wirkt blutreinigend und blutdruckausgleichend und reinigt innere Organe. Er eignet sich gut für eine Frühjahrskur, da er neben seinen schwefelhaltigen ätherischen Ölen und Allicin auch viel Vitamin C enthält.

Bärlauch bildet im zeitigen Frühjahr oft flächendeckende Matten im Wald.
Blühender Bärlauch lädt zum Pflücken ein.
Seine Blätter kann man roh oder gekocht in Soßen, Salate, Kräuterquark und –butter geben. Auch auf einem Butterbrot schmecken frische kleingeschnittene Bärlauchblätter sehr aromatisch. Sie eignen sich auch für Knödel, oder man legt die Blätter in Essig oder Öl ein. Auch mit den kleinen Zwiebeln der Bärlauchpflanze kann man so verfahren. Ebenso lässt sich Bärlauchschnaps, -tinktur oder –wein herstellen.
Köstlich zu Nudeln ist auch ein Bärlauchpesto, bei dem ganz auf den üblichen Knoblauch verzichtet werden kann.
Die Blüten können als essbare Dekoration verwendet werden.
Rezepttipp:
Bärlauchbutter
Wildkräutersalat

Bestimmung
Bereits der Name dieses Wildkrauts lässt auf eine seiner Wirkungen schließen – Beinwell ist nämlich gut fürs „Gebein“, hilft also bei allen Problemen mit den Knochen.
Der Beinwell ist eine weit verbreitete Pflanze mit hübschen Blütenglöckchen. Auf seinen Blättern wachsen kleine Härchen, sodass sich diese recht rau anfühlen. Die Blätter werden bis 25 cm groß. Auch der fleischige Stängel ist behaart.
Die Pflanze zählt zu den Raublattgewächsen. Beinwell wird bis etwa 50 cm hoch. Man findet ihn an Bahndämmen, Waldrändern, an Gräben und Bächen sowie auf Wiesen und Weiden.
Junge Beinwellblätter
Seine Blüten weisen unterschiedliche Farben auf. Es gibt sie in violett, blau, weiß oder auch gelb. Die Blütezeit reicht von Ende April bis teilweise weit in den Spätsommer hinein.
Beinwell ist recht anspruchslos und kommt sowohl mit halbschattigen als auch sonnigen Lagen zurecht. Am besten wächst er aber auf einem feuchten, lehmigen Boden.
Auch für den Garten ist Beinwell gut geeignet, auch wenn er ein wenig ausbreitungsfreudig ist. Teile von zu groß gewordenen Pflanzen lassen sich aber leicht ausreißen. Im Handel gibt es zahlreiche Sorten, die verschiedene Blattfärbungen und -zeichnungen aufweisen.
Aus den Blättern lässt sich Jauche herstellen, die, stark mit Wasser verdünnt als hervorragender Dünger für Starkzehrer wie beispielsweise Tomaten gilt. Auch das Mulchen mit Beinwellblättern wirkt sich positiv auf Gartenböden aus.
Eine schöne Beinwellsorte für den Garten mit rosa Austrieb und Blüten in weiß-blau.
Verwendung
Beinwell enthält Proteine, Kieselsäure, Gerbstoffe, Vitamin B12 und Allantoin. Jedoch kommen im Beinwell geringe Mengen an Pyrrolizidin-Alkaloide vor, die bei Einnahme in größeren Mengen krebserregend wirken sollen. Ein Verzehr in großem Maße ist also nicht ratsam. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte man ganz darauf verzichten.
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