Gudrun Elisabeth Bartels - Mathildas Buch

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Als Marissa spontan in den Semesterferien zu ihrer Großmutter fährt, die auf einer Nordseeinsel lebt, ahnt sie nicht, dass ihr Leben dadurch eine ungeahnte Wendung nehmen wird. Von der Großmutter erhält sie ein altes Buch mit handschriftlichen Aufzeichnungen, die ihre Mutter Mathilda während der Zeit des Zweiten Weltkrieges geführt hat.
Unwillkürlich wird Marissa während des Lesens in einen Strudel von Emotionen gezogen, die sie körperlich und seelisch an ihre Grenzen bringen. Das Miterleben der traumatischen Vorfälle von damals vermischt sich mit ihren eigenen nicht verarbeiteten Erlebnissen. Der Schmerz über die bei einem tragischen Unfall tödlich verunglückte Schwester, das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter, der getrennt lebende Vater.... All das lässt Marissa eine Acherbahnfahrt der Gefühle erleben.
Dank der liebevollen Unterstützung ihrer Großmutter findet sie letztlich den Mut, sich auf den Weg zu machen… hin zur Mutter, zur verlorenen Schwester und zum Vater....

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*

Der nächtliche Alarm einige Tage später war der schlimmste, den sie alle bisher erlebt hatten. Mathilda hatte die Kinder gerade erst ins Bett gebracht, sie waren kaum eingeschlafen als die Sirenen losheulten. Sie hatte Mühe die beiden aus der gerade betretenen Schlafwelt herauszuholen. Emilia musste schon sehr tief darin eingesunken sein, denn sie stand wie benommen neben ihrem Bett, zitterte und wusste kaum, wie sie ihre Sachen anziehen sollte. Nikolas war schneller, aber auch er schaute sehr verwirrt um sich. Auf dem Weg in den Keller, torkelte Emilia mit halbgeschlossenen Augen die Treppe hinunter und kroch wie apathisch auf ihre Pritsche ganz oben unter der Kellerdecke. Mathilda deckte sie so gut es ging zu, aber das Mädchen zitterte in einem fort. Vielleicht wurde sie krank. Die Mutter fühlte die Stirn des Kindes, die sich aber nicht heiß anfühlte. Wahrscheinlich hatte sie etwas geträumt, das sie durcheinander gebracht hatte. Sie flüsterte ihr beruhigende Worte zu und legte sich selber auf ihre Pritsche. Nikolas lag mit offenen Augen auf seinem Lager, sein Buch neben sich.

In dieser Nacht sang Emilia nicht.

Über ihnen tobte die Hölle. Stunden um Stunden dröhnten die Bomber, feuerten die Flakgeschütze. Die Menschen unter der Erde krochen immer mehr in sich zusammen, verzogen sich in ihr Innerstes in der Hoffnung, dort Sicherheit zu finden. Der Lärm der gewaltigen Donnerschläge drang mit jeder Minute näher zu ihnen heran, ergriff die Mauern und ließ die Erde um sie herum schwanken. Nebel von Kalkstaub rieselte auf sie nieder, machte die Luft rau und legte sich wie Schuttasche auf die Atemwege. Ein Keuchen ging durch den Raum, gemischt mit Schluchzen und halblaut gemurmelten Gebeten. „Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name….“

Und dann das Flehen einer Stimme: „Engel, sing doch, sing.“

Doch Emilia war stumm. Sie lag halb schlafend unter der niedrigen Kellerdecke und zitterte. Kein Ton kam über ihre Lippen.

Mathilda sah zu der Stimme hinüber und schüttelte nur den Kopf. In dem Moment krachte es über ihnen und die Welt ging unter. Der ganze Raum bebte und schwankte. Schlagartig erlöschte das Licht und es war finstere Nacht. Ein Schrei schnitt sich durch das donnernde Inferno. „Engel - Engel – sing…“ Es war kein menschlicher Laut mehr. Es klirrte wie ein Schwert, das durch Stahl drang. Hoch, grellend und schrill. Das war schlimmer als das Dröhnen der Bomben über ihnen. Und es schrie und schrie und schrie.

*

Wie lange dauerte es. Stunden, Tage. Eine Ewigkeit. Das Zeitgefühl ging verloren, alles was es gab war Dunkelheit, dröhnende Schläge, schmerzende Nervenkörper gefangener Menschen und blanke Angst.

Irgendwann wurde es plötzlich unerträglich heiß, die Luft wurde immer dicker, das Atmen beschwerlich.

Mathilda versuchte sich im Dunkeln zu ihren Kindern hinzutasten. Die wenigen Schritte bis zum Lager ihres Sohnes schienen unüberwindlich, doch schließlich fühlte sie den rauen Stoff des Sackleinens auf der Pritsche und ließ sich darauf sinken. „Nikolas, bist du da?“ Ihre Hand bewegte sich suchend nach dem Körper ihres Sohnes. „Ja, Mama. Ich bin hier. Mir geht es gut.“ Seine Hand fühlte sich kalt und feucht an als sie diese ergriff.

„Lia“, rief sie ins Dunkle, „was ist mit dir?“ Sie pochte mit den Handknöcheln von unten gegen die Holzbretter der oberen Pritsche. Emilias Stimme klang von ganz weit her zu ihr hin: „Mama, ich friere. Mir ist so kalt.“

Die Welt da oben brannte lichterloh, der Keller erstickte in dumpfen Hitzewellen und die Kinder zitterten von Kälteängsten geschüttelt. Mathilda richtete sich schwankend auf und griff nach ihrer Tochter, die bebend oben unter der Decke lag. „Komm zu mir mein Schatz“, lockte sie, „komm nach unten zu uns. Ich schaff es nicht zu dir rauf.“ Der Lärm der Bombenwelt schwappte in einer neuen Welle hinunter zu ihnen in die Dunkelheit. Ein markerschütternder Schrei lief durch die Wände. Mathilda wollte sich die Ohren zuhalten, doch ihre Hände fassten jetzt die ihrer Tochter, die sich langsam von oben zu ihr hinabließ. Sie zitterte derart, dass Mathilda sie kaum halten konnte als sie in ihre Arme glitt. „… es wird alles gut.“ Sie presste sie fest an sich und zog sie mit sich zu Nikolas auf die Pritsche. Engumschlungen hielten sie sich aneinander gedrückt. Das Zittern der Kinder war kaum noch vom Zittern der Kellerwände zu unterscheiden. Es war als geriete die Welt vollständig ins Wanken, erfasst von einem Erdenbeben, das die Menschheit aus den Angeln hob und in die endlose Weite des Universums hinein katapultierte.

*

Irgendwann war es still. Irgendwann war nichts mehr zu hören außer dem lauten angestrengten Atmen der Menschen. Die Kinder in Mathildas Armen waren letztlich erschöpft eingeschlafen. Nikolas‘ Kopf lag auf ihrem Schoss, Emilia hatte sich wie ein kleines Tier neben ihr zusammengekauert. Mathilda lehnte mit dem Kopf an dem Mauerwerk hinter ihr, spürte jede Vibration auf sich übergehen und war schließlich fast gänzlich unfähig, sich noch zu bewegen. Manchmal nickte sie unwillkürlich ein, doch erholsamen Schlaf fand sie nicht. Sie zuckte zusammen als die Sirene aus der anderen Welt zu ihr drang. Erst begriff sie nicht, was es bedeutete. Doch dann hörte sie das erlösende Wort zu sich dringen. „Entwarnung!“ Wer es ausgerufen hatte, war nicht auszumachen. Noch immer war es dunkel. Dennoch schien es plötzlich hell zu werden. Ein paar der Männer, die in der Nähe der Tür waren, machten sich an ihr zu schaffen. Irgendetwas erschwerte das Öffnen, doch dann floss ein leichter Strom dumpfer Luft in den Raum und gleich darauf ein schummriges Licht. Wie eine Ansammlung von Höhlenbewohnern bewegten sich die Menschen vorsichtig in Richtung der rettenden Helle. Einer nach dem anderen verschwand darin und suchte sich den Weg nach oben.

Mathilda ging als eine der letzten. Die Kinder waren steif und konnten sich kaum bewegen. Auch sie selber hatte Mühe sich aus ihrer unbequemen Lage zu lösen und auf die Füße zu kommen. Doch schließlich gingen sie gemeinsam Hand in Hand zur Treppe und erreichten das Licht des Tages.

Geblendet standen sie oben und sahen erst einmal nur sich lebend und befreit.

Als der Blick sich dann für die Umwelt klärte, war es ein verirrtes Schauen auf eine Wüste des Unterganges. Die Augen sahen eine zerstörte Welt, die nichts mit der zu tun hatte, die einmal gewesen war. Der Verstand erfasste davon nichts wirklich, es war nur ein dumpfes Wahrnehmen einer Realität, die niemand glauben wollte.

Doch das wichtigste war, dass sie lebten. Mathilda stand da mit ihren Kindern im Arm und ließ die Tränen einfach aus sich herausfließen. „Guter Gott, ich danke dir“, flüsterte sie heiser. Ihr Haus stand wie durch ein Wunder nahezu unversehrt da, wie ein einsames Denkmal erinnernd an ein Leben einer anderen Zeit. Viele Nachbarhäuser waren stark beschädigt, Löcher klafften wie Wunden in den Wänden.

Emilia war eine ganze Weile unbeweglich dagestanden, die ganze Zeit über hatte sie kein Wort gesprochen. Doch jetzt gurgelte ein Laut aus ihr hervor, der wie ein Würgen klang. „Elsas Haus. - Wo ist Elsas Haus?“ Sie zeigte mit zitternder Hand in eine Richtung, wo statt eines Gebäudes nur ein unübersehbar großer Haufen von Steinen, Schutt und Rauch gen Himmel ragte.

Mathilda blickte erschüttert darauf. Sah das alles und begriff nichts. Doch tief in ihrem Innern stieg eine heiße Welle der Erkenntnis auf. Die Erkenntnis von etwas Unwiederbringlichem. Sie fasste Emilia fest an der Hand und rief nach Nikolas, der mit neuerwachter Neugierde schon dabei war, diese völlig andere Welt zu erkunden. „Nick, bleib hier, wir schauen erstmal, wie es in unserer Wohnung aussieht. Und Lia, du auch… komm her.“ Emilia hatte unwillkürlich einige Schritte dahin getan, wo sie früher so oft hingelaufen war, um ihre Freundin Elsa zu besuchen. Sie wollte mit ihr reden, mit ihr spielen, ihr erzählen, was sie im Keller erlebt hatten. Und sie fragen, wie er ihr ging. Mit ihr lachen, Spaß haben. Die beiden Mädchen kannten sich schon lange, seit sie nebeneinander in derselben Straße aufgewachsen waren. Elsa war nur ein paar Monate älter als Emilia und sie waren zusammen an ihrem ersten Schultag Hand in Hand auf dem Schulhof gestanden und hatten ehrfurchtsvoll auf das alte, graue Gebäude geschaut, das etwas Strenges und Unnahbares ausstrahlte. In der Klasse saßen sie gleich nebeneinander und lächelten einander aufmunternd zu als die recht herb aussehende Lehrerin sie begrüßte. Emilia war froh und glücklich so eine Freundin zu haben, die sie so nahm, wie sie war. Klein und dicklich und anders als die anderen. Elsa selber war auch nicht sehr groß, hatte blonde, glatte Haare und eine niedliche Stubsnase, die irgendwie gen Himmel zeigte. Das sah lustig aus und man glaubte immer sie würde ständig lachen. Und sie hatten auch immer Spaß miteinander. Nie war es langweilig, wenn sie zusammen waren. Und jetzt? Emilia wollte zu gerne zu ihr rüber, doch da gab es kein Drüben mehr. Und - wo war Elsa?

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