Lora Flynn - Please don't leave me

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Man sagt, dass man nur eine Minute braucht, um eine besondere Person zu bemerken. Eine Stunde, um sie einzuschätzen. Einen Tag, um sie wertzuschätzen. Aber man braucht ein ganzes Leben, um sie wieder zu vergessen.
Genau so ergeht es der achtzehnjährigen Drea. In ihrem Englischlehrer Logan Black glaubte sie ihre große Liebe gefunden zu haben. Doch die Beziehung der beiden hat kein schönes Ende genommen. Zu gefährlich ist ihre Liebe, zu groß ist die Kluft zwischen den beiden, zu groß die Geister ihrer beider Vergangenheit. Werden Logan und Drea wieder einen Weg zueinander finden? Werden die beiden ihr berüchtigtes Happy End doch noch finden oder wird ihre Liebe an all den Hindernissen, die sich ihnen in den Weg stellen, scheitern?

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PLEASE DON’T LEAVE ME

VORWORT

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

DANKSAGUNG

ÜBERDIE AUTORIN

Überarbeitet 2021

Deutsche Erstausgabe 10/2019

Copyright © 2019 by Lora Flynn,

c/o Bianca Kronsteiner, impressumservice.net,

Robert-Preußler-Straße 13 / TOP 15020 Salzburg,

AT – Österreich

Druck und Bindung: epubli – ein Service der neopubli, GmbH, Berlin

Umschlaggestaltung: Copyright © by Lora Flynn

lora.flynn@web.de

Für meine Familie.

VORWORT

„Erinnere dich an die Vergangenheit nur in soweit, als dass du dich ihrer erfreust.“

- Jane Austen, Stolz und Vorurteil

Kapitel 1

Seufzend starrte ich aus dem Fenster des Klassenzimmers und beobachtete die dicken Schneeflocken, die sanft und lautlos vom Himmel rieselten. Sie verwandelten die Landschaft in ein sagenhaftes Paradies aus Weiß. Ein sehr schöner Anblick. Die tristen grauen Wolken am Himmel schienen nicht gerade auf ein baldiges Ende des Schneesturms hinzudeuten, dennoch war es wunderschön, die Natur in den Farben des Winters erstrahlen zu sehen, obgleich ich den Winter nicht sehr mochte. Es war kalt, nass und bei starkem Schneefall hatte man Probleme, um mit dem Auto von A nach B zu kommen.

Die Scheiben waren von der Kälte draußen schon völlig beschlagen. Für Ende November war es bereits verdammt kalt und die Tatsache, dass die Heizungen im ganzen Gebäude ausgefallen waren, trug nicht gerade zu einem angenehmen Schultag bei. Alle Schüler saßen eingewickelt in ihre dicken Winterjacken und Schals da. Jedem sah man die Kälte und die Unlust am Unterricht an. Keiner konnte sich wirklich konzentrieren.

»Vielleicht bekommen wir ja schneefrei«, flüsterte Poppy vom Platz nebenan und kicherte leise. Ich wandte mich ihr zu und brachte nur ein schwaches Lächeln zustande. Ihre Wangen und selbst ihre Nase waren von der Kälte schon ganz rot. Während Poppy seit einigen Wochen förmlich strahlte vor Glück, glich ich mehr einer Depression auf zwei Beinen.

Poppys Vermutung nach litt ich an dem allseits bekannten Winterblues. Ich dagegen tippte eher auf die Erkrankung in Form eines gebrochenen Herzens. Seit Wochen hörte ich das ein und selbe Lied hoch und runter. MIKA, Happy Ending. Wie passend. Ich seufzte und wieder einmal wanderten meine Gedanken zu ihm, zu dem Mann, der mir geholfen hatte eine schlimme Zeit durchzustehen. Er war für mich da gewesen. Er war der Einzige, dem ich mich geöffnet hatte. Langsam aber sicher hatte er sich einen Weg in mein Herz gebahnt, nur um es mir kurz darauf wieder zu brechen. Es genügte einzig und allein an seinen Namen zu denken und mein Magen krampfte zusammen, mein Herz fühlte sich an, als würde es aus meiner Brust gerissen werden und eine tiefe Trauer erfüllte mich.

Es waren mittlerweile zwei Monate vergangen, seit Logan und ich uns gestritten und unsere Beziehung, wenn man es überhaupt als solche bezeichnen konnte, endete. Unglaublich, wenn ich darüber nachdachte, wie schnell ich mich in ihn verliebt hatte.

Logan hatte es geschafft mein Herz im Sturm zu erobern, nur um es daraufhin wieder wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen. Es grenzte beinahe schon an einen Rekord. Seit unserem Streit hatten wir kein Wort mehr miteinander gewechselt. Im Unterricht litt ich Höllenqualen und auch wenn es sich wie ein schier unmögliches Unterfangen anhörte, ich hatte Logan seit genau zwei Monaten nicht ein einziges Mal mehr in die Augen gesehen. Weder im Unterricht noch wenn wir uns irgendwo begegneten. Gar nicht. Das Traurige aber war, dass ich noch immer jedes einzelne Detail seines Gesichtes vor Augen hatte, als hätte es sich für immer in mein Gedächtnis eingebrannt. Seine eisblauen Augen, sein glühender Blick, besonders die Grübchen, die sich zeigten, wenn er einmal lächelte, was viel zu selten vorkam.

Ein Seufzen entrann sich meinen Lippen. Mein Herz sehnte sich nach ihm, jede Faser meines Körpers schrie nach seiner Nähe, nach seinen Berührungen. Ich vermisste ihn. Ich vermisste ihn so sehr, dass es mich innerlich beinahe schon zu zerreißen drohte.

Ich erschrak, als sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter legte. Ich sah auf, direkt in Poppys warme braune Augen. Sie schauten mitfühlend auf mich herab.

»Drea, er hat nicht verdient, dass du auch nur noch einen einzigen Gedanken an ihn verschwendest«, sie strich behutsam über meine Schulter. Krampfhaft versuchte ich die Tränen zu unterdrücken, dir mir bei ihren Worten in die Augen stiegen. Ich brachte ein schwaches Nicken zustande und wandte mich sofort wieder den Schneeflocken hinter dem Fenster zu. Mir graute es vor der nächsten Stunde. Englisch. Bei ihm.

Mein Magen krampfte sich zusammen, wenn ich daran dachte, ihm so nahe zu sein und gleichzeitig auch wieder so weit entfernt. Seine Anwesenheit zu spüren, ihn jedoch nicht berühren zu können. Seine Stimme zu hören, ohne ihn ansehen zu können. Es war die reinste Folter. Eine Qual für mein Herz und meine Seele.

Im nächsten Moment ertönte der Gong. Ich nahm einen tiefen Atemzug und versuchte das letzte bisschen Kraft in mir zu sammeln, das mir noch geblieben war. Auch wenn ich innerlich verzweifelte und am liebsten geweint und geschrien hätte, so versuchte ich nach außen hin doch souverän und unbekümmert zu wirken. Wenngleich mir das nicht so recht gelingen wollte. Das Leben ging weiter, aber ich lebte nicht wirklich. Ich fühlte mich viel mehr wie eine Maschine, eine Maschine, die irgendwie funktionieren musste.

Ich stopfte meine Sachen in die Tasche und trat gemeinsam mit Poppy den Weg zum Englischsaal an. Da Timmy einen anderen Kurs besuchte, verabschiedete er sich von uns. Auch er hatte bemerkt, dass mit mir etwas nicht stimmte, doch man musste mir wohl ansehen, dass ich schlicht und ergreifend nicht darüber sprechen wollte. Also beließ er es dabei. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass er zurzeit mit seinen eigenen Problemen beschäftigt war.

Vor zwei Monaten hatte er mir gestanden, in Poppy verliebt zu sein. Doch anstatt ihr seine Gefühle zu offenbaren, hatte er sich in Schweigen gehüllt. Und nun war Poppy anderweitig vergeben. Sie und mein Bruder Lukas waren mittlerweile ein Paar. Das war auch der Grund für ihre überschwängliche Laune in der letzten Zeit. Man bekam Poppy gar nicht mehr von ihrem hohen Ross herunter. Sie hatte dauerhaft dieses Hundert-Watt-Grinsen im Gesicht. Es war sogar so schlimm, dass sie selbst in der Schule irgendwelche Melodien vor sich hin pfiff und fröhlich von einer Stunde in die nächste tänzelte. Und das hatte wirklich etwas zu heißen, denn Poppy hasste Schule über alles.

Ich persönlich freute mich zwar für ihr Glück, andererseits war es allerdings nur wieder ein weiteres Indiz dafür, dass das Schicksal es nicht gut mit mir meinte. Jeder um mich herum fand sein Glück, während mir ein Rückschlag nach dem anderen widerfuhr.

Ich nahm einen tiefen Atemzug und folgte Poppy zum Englischsaal. Seit zwei Monaten war es das gleiche Spiel. Ich setzte einen Fuß vor den anderen. Einen vor den anderen. Immer weiter. Immer weiter. Ich konzentrierte mich ganz auf meine Füße, versuchte meinen sich beschleunigten Herzschlag zu beruhigen, der immer wilder pochte, je näher wir dem Saal kamen. Bis wir schließlich ankamen.

Und dann plötzlich setzte mein Herz für einen kurzen Augenblick aus. Ich spürte seine Anwesenheit, spürte seine Nähe, seine Wärme, konnte ihn in Gedanken sehen, obwohl ich gar nicht aufblickte. Jeder einzelne meiner Muskeln spannte sich an, während meine Finger krampfhaft die Bücher in meiner Hand umklammerten.

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