Petra Hartmann - Geschichten aus Movenna

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Verwünschte Hexen!
Warum zum Henker muss König Jurtak auch ausgerechnet seinen Sinn für Traditionen entdecken?
Seit Jahrhunderten wird der Kronprinz des Landes Movenna zu einem der alten Kräuterweiber in die Lehre gegeben, und der Eroberer Jurtak legt zum Leidwesen seines Sohnes großen Wert auf die alten Sitten und Gebräuche. Für den jungen Ardua beginnt eine harte Lehrzeit, denn die eigenwillige Lournu ist in ihren Lektionen alles andere als zimperlich …

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„Das ist ja Rimuric!“, rief plötzlich einer der Moven’Am in die atemlose Stille hinein.

Rimuric! Der Name flog von Mund zu Mund, erst flüsternd, dann jubelnd, aufjauchzend. „Heil Rimuric!“, rief, schrie, brüllte die Menge, dass man für einen Augenblick befürchten musste, die Mauern Pol Movenns könnten einstürzen. „Heil Rimuric, größter Sänger Movennas!“

„Mein Gott, er ist es wirklich“, rief ein junger Schüler. „Ich habe ‚Rayan und Yvalir’ bestimmt zwanzigmal gelesen.“

„Und ich kenne beide Kranichsepen auswendig“, warf sich eine ältliche Bettelfrau in die Brust. „Und alle Diamantlieder kann ich singen.“

„Ja, er ist es“, murmelte bestätigend ein Händler aus der Seestadt Ura. „Ich kenne ihn von dem Porträt, das vorne in seiner Gesamtausgabe eingedruckt ist. Es ist kein Zweifel möglich: Dies ist Rimuric, Movennas Dichter.“

Der alte Mann hörte den Jubelrufen des Volkes eine Weile wohlgefällig zu und lächelte leise. Dann winkte er zurück zu den Reitern, und zwei mogalithische Diener trugen ihm seine Harfe herbei, ein mächtiges, volltönendes Instrument aus dunklem Winterbaumholz, auf dem goldene Rosshaarsaiten wie Windhauch säuselten.

Schon bei den ersten Tönen verbreitete sich ein ungläubiges Raunen über den Festplatz. Die Unruhe steigerte sich, doch griff der Greis gleichmütig tiefer in die Saiten hinein und schien den Sturm nicht zu bemerken, den er entfesselte mit dieser Melodie. Denn das Lied, das er spielte, kannte wohl jeder Moven’Am auswendig, jeder einzelne. Noch vor einigen Monaten war ein junger Bursche hingerichtet worden, der es in einer Schenke gesungen hatte. Mit leuchtenden Augen lauschten die Moven’Am, als Rimuric das Lied sang, die alte Kette der movennischen Könige, der wahren Herrscher Movennas:

„Surbold als erster war König Movennas

ihm folgte sein schöner Sohn Vidger

dann Glaukos und Henna

Katlyna Selanna

und Wulfric der König der Schwerter

von hoher Gestalt war Eirikir",

sang Rimuric mit einer Stimme wie Sturm und Ewigkeit, machtvoll tönte das Lied des alten Sängers über Mauern und Türme Pol Movenns, griff nach den Herzen des Volkes, das berauscht und bestürzt zugleich den alten Worten lauschte. Zaghaft, dann mächtiger werdend, fielen die ersten Stimmen in Rimurics Gesang mit ein:

"und Flaric ein freundlicher Mann

schönen Künsten zugetan

dann Vagn der Starke und Luthold der Rasche

mit heller Stimme auch Lathmon und Kyris

so sind die Könige Movennas

mit Lorman und Orsan

richtig aufgezählt.“

Das Lied von den Königen Movennas war gesungen worden. Und das am zehnten Geburtstag Arduas und unter den Augen der mogalithischen Garden. Scheue Blicke flogen zum Thron des Königs und seines Prinzen hinüber, doch Ardua summte nur die Melodie lustig mit und hielt das alte heilige Lied wohl für einen Kinder-Abzählvers. Jurtak aber blickte mit gespanntem Gesichtsausdruck und einem seltsam zufriedenen Lächeln auf den Sänger, der noch immer die Saiten rührte und weiterspielte, obwohl die Kette nun zu Ende gesungen war. Doch Rimuric spielte noch immer, noch immer spielte der alte Dichter. Dann öffnete er erneut den Mund. Und sang. Sang nach der Melodie der alten Kette. Dies waren seine Worte:

„Drauf Harvart der Große mit Heermacht gewann er

und mächt’gem Gefolge Movenna

Jurtak sein Erbe voll Umsicht und Weitblick

errichtet von neuem das Reich

aber als Stolz seiner Väter

strahle im Ruhme der Herrschaft

Ardua Blüte Movennas.“

*

Das Volk ging schweigend auseinander. Und wieder einmal fragte sich König Jurtak, was er von diesen Moven’Am eigentlich wusste. Eigentlich sehr wenig, schloss er seine Grübeleien ab, eigentlich so gut wie gar nichts. Nur das eine hatte sich wieder einmal als unerschütterliches movennisches Naturgesetz erwiesen, und das war die verwünschte Gelassenheit, die bei diesen Leuten immer wieder bei den unpassendsten Gelegenheiten zu Tage trat. Jubelrufe hatte er erwartet oder auch Unmutsäußerungen des Volkes, in jedem Fall aber erregte Diskussionen darüber, dass der König die Kette öffentlich hatte vortragen lassen. Doch in den Gesichtern der Untertanen war nichts zu lesen. Mit gleichmütigen Mienen trennten sie sich, sie gingen auseinander, ohne ein Wort oder auch nur einen Blick zu wechseln, jeder seines eigenen Weges, und Jurtak sah sich plötzlich allein mit seinen Moglàt auf dem Festplatz zurückgelassen und gab rasch das Zeichen zum Aufbruch, um die Entzweiung beider Nationen nicht allzu offenkundig werden zu lassen. Mit lautschallenden Fanfarenstößen trabten die Moglàt zurück nach Pol Movenn, und inmitten des Heervolks der kühnen Reiter wippte auf seinem Pony Prinz Ardua auf und ab und streute Goldmünzen aus, die niemand mehr aufsammelte.

Einzig Rimuric, der greise Sänger, blieb auf dem Platz zurück. Seine Hände glitten noch immer über die Saiten der Harfe. Noch einmal spielte er die Melodie der Königskette. Ein versonnenes Lächeln lag auf seinen Lippen, als er die Worte sang, die alten und die neuen Verse, würdig einer großen Tradition und des größten Dichters der Moven’Am. Die Kranichsepen hatten seinen Ruhm begründet, und die Diamantlieder konnte man in den Städten Movennas an jeder Straßenecke singen hören. Die Geschichte von Rayan und Yvalir schließlich war so tief in die Herzen des Volkes eingedrungen, dass viele sie für eine alte movennische Sage hielten, und nicht für die Dichtung, die sie war. Aber erst jetzt, fühlte der alte Dichter, erst jetzt hatte er sein wahres, sein größtes Werk geschaffen, als er die neuen Verse an den heiligen Gesang anfügte. Und so die längst vergangene Zeit der Heroen mit der kräftigen Gegenwart einer neuen Epoche verknüpfte. Ein letztes Mal spielte er das Lied der Könige, dann nahm er die schwere Winterbaumharfe auf und schlug den Weg zur Stadt ein.

Oh, er hatte es sich wahrlich nicht leicht gemacht. Niemand würde sagen können, er habe leichtfertig gehandelt oder sich gar kaufen lassen. Der Dichter kicherte leise, als er an Jorn zurückdachte. Jorn, der alte Waffenmeister Jurtaks, der schon unter Harvart gedient hatte. Ein beeindruckender Mann, zweifellos, dieser alte Kämpe in der verbeulten Rüstung, die er noch trug aus der Zeit, als er das Land erobert hatte. Zweimal erobert hatte, zuerst unter Harvart, dann ein zweites Mal als Mentor des jungen Königs Jurtak.

Rimuric sah den Helden noch immer vor sich stehen, breitbeinig im Wohnzimmer, genau vor dem Bücherregal, vor dem er keinerlei Ehrfurcht zu haben schien.

„Bist du der Dichter Rimuric?“, tönte seine raue Stimme in die Ohren des Sängers. „Der, den sie den Barden Movennas nennen?“

„Es mag wohl sein, dass mich der eine oder andere so genannt hat“, entgegnete der Verfasser der Yvalir gelassen.

Da griff der Krieger in seinen Brustharnisch hinein. „Das hier schickt dir mein König.“

Ein prallgefüllter Lederbeutel segelte durch die Luft und schlug schwer auf dem Schreibtisch Rimurics auf. Der volle, satte Klang hatte wenig gemein mit dem Geräusch, das eine normale Poetenbörse beim Aufprall verursachte.

„Einhundert movennische Reichstaler Königsgold“, verkündete Jorn prahlend. „Wenn du mich fragst, ein stolzer Preis für ein wenig Reimerei, aber Jurtak muss ja wissen, was er tut.“

Da ergriff Rimuric den Beutel mit den Münzen, wog ihn gleichmütig in der Hand und warf ihn schließlich ebenso gleichmütig zum Fenster hinaus.

„Sag deinem König“, lächelte er Jorn an, „Movennas Dichter habe keine Verwendung für mogalithisches Gold.“ Und als Jorn aus dem Haus stürzte, um den kostbaren Dichterlohn wieder aufzulesen, hatte der Barde Movennas die Tür hinter ihm verschlossen.

Rimuric lächelte vor sich hin bei der Erinnerung an diesen Abgang des riesenhaften Moglàt. Man sollte es nicht für möglich halten, wie sich ein alter schwacher Mann bei einem solchen Fleischberg in Achtung setzen kann.

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