Ines von Külmer - Tödliche Zeitarbeit

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Jobwunder Deutschland? Stimmt das wirklich? Was verbirgt sich hinter den Statistiken, die die Bundesanstalt für Arbeit turnusmäßig veröffentlicht? Dieser Roman gibt einen entlarvenden Einblick in die von der Politik verschleierten Missstände der modernen Arbeitswelt.

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Offiziell durften ja alle Bewerbungen nur neutral und gleich behandelt werden. Ausbildung, Berufserfahrung - Qualifikationen sollten ausschlaggebend sein für die Auswahl der Aspiranten auf einen Arbeitsplatz. Anonyme Bewerbungen, wie in anderen europäischen Ländern, waren aber in Deutschland nicht üblich. So konnte man mit „Qualifikationen“, die angeblich beim Bewerber nicht vorhanden waren, jedoch für die Stellenausschreibung unbedingt erforderlich seien, hinreichend argumentieren, den einen oder anderen Bewerber, aus Altersgründen beispielsweise, abzulehnen. Da konnte sich bei einem in die Jahre gekommenen Mitarbeiter schon eine ganze Menge Wut aufstauen, wenn es nur noch Absagen hagelte.

Und die Rechtsmedizinerin hatte gemeint, das müsse ein emotional aufgeladener Mord gewesen sein. Da sei wohl ganz viel Hass im Spiel gewesen. Würde jedoch eine negative Reaktion einer Zeitarbeitsfirma auf eine Bewerbung ausreichen? Zeitarbeitsfirmen gab es doch wie Sand am Meer. Aber was, wenn die kranke Bewerberin Schulden angehäuft hatte? Aus welchen Gründen auch immer. Teure Medikamente, die die Krankenkasse nicht bezahlte. Für Behandlungen zum Beispiel, welche eine Chemotherapie linderten. Oder für Heilmittel, die der Arzt nicht mehr verschreiben konnte, weil er sein Budget für das Quartal bereits überzogen hatte. Die Motive für Verzweiflungstaten waren grenzenlos.

„Ich kann Ihnen die eingegangenen Bewerbungen, die Frau Schilling betrafen, mal zeigen. Wenn ein Vorstellungsgespräch einberaumt wird, das heißt, wenn ein Kandidat oder eine Kandidatin in die engere Wahl kommen, drucke ich ihr die Bewerbungen aus, allerdings nicht in Farbe.“

In dem Stapel waren auch einige Bewerbungen dabei, die mit der Post geschickt worden waren. Anhand der Bilder konnte der Kommissar diese jedoch als Tatverdächtige aufgrund der Beschreibung von Dr. Grabowski ausschließen. Dem Anwalt war die Frau im Treppenhaus aufgefallen, weil sie ausgesprochen dünn war und krank aussah. Oder war diese „Frau in Rot“ vielleicht einfach so knapp bei Kasse, dass das Geld für eine gesunde Ernährung schlichtweg nicht mehr ausreichte. Wenn man sich nur von billigen Fertiggerichten ernährt, sieht man eben nicht mehr aus wie das blühende Leben. Und wenn man dann keine mitleidige Seele kennt, der einem mal ein paar Euro zusteckt. Welche Kriterien muss man erfüllen, um bei der „Tafel“ Lebensmittel abholen zu können? Wenn man einen Tafel-Ausweis beantragen muss, dann ist man wirklich auf der unteren Sprosse der sozialen Leiter angekommen. Welche Überwindung muss es einen Menschen kosten, der es gewohnt war, sein Leben durch sein selbst verdientes Gehalt zu finanzieren, das letzte bisschen Würde abzulegen, um für gespendetes Essen, das sonst in die Mülltonne wandern würde, Schlange zu stehen? Pelzig schauderte es bei diesem Gedanken. Er steuerte auf das Büro von Frau Schilling zu. Offenbar war gelüftet worden. Den Zigarettengeruch, den Ludwig Keller erwähnt hatte, konnte von dem Kriminalkommissar nicht mehr wahrgenommen werden. Die Festplatte von Frau Schillings Computer hatten die Kollegen mitgenommen, das Laptop ebenfalls. Robert Pelzig kramte sein Smartphone hervor, um die Nummer von seinem Kollegen von der Spurensicherung einzugeben.

„Hallo Karl, hast du schon was herausgefunden?“

„Wir haben auf dem blauen Stuhl vor dem Schreibtisch der Ermordeten rote Fusseln gefunden, offensichtlich von einem Wollpullover oder einer Jacke“.

„Von einer roten Wolljacke.“

Pelzig gab die Aussage von Dr. Grabowski an seinen Kollegen von der Spurensicherung weiter.

„Ja, und dann haben wir den Zigarettenstummel im Aschenbecher, der auf dem kleinen Besprechungstisch stand, analysiert und mit einer DNA-Probe der Toten verglichen. Negativ. Bei der Zigarettenmarke handelt es sich um Gauloises, also echte Stinkbomben. Und wir haben eine leere Schachtel von dieser Zigarettenmarke vor dem Bürogebäude in der Neumeyerstraße sicherstellen können, auf die uns die Frau am Empfang der PersonalLeasing GmbH aufmerksam gemacht hatte. Aber Fingerabdrücke von Svenja Schilling waren nicht zu identifizieren.“

„Laut Aussage ihrer Mitarbeiter ist Frau Schilling Nichtraucherin gewesen, und der Kollege im Büro gegenüber hat ausgesagt, jetzt Nichtraucher zu sein und früher nicht im Büro seiner Kollegin geraucht haben zu dürfen.“

Ob die geheimnisvolle Dame in Rot Raucherin war? Wer hatte noch an diesem Abend, als der Mord stattfand, das Bürogebäude in der Neumeyerstraße betreten? Der Anwalt hatte doch erwähnt, er sei an jenem Abend noch eine Kleinigkeit in dem italienischen Lokal gegenüber essen gewesen. Hoffentlich konnte die Rechtsmedizinerin bald nähere Angaben zum Todeszeitpunkt machen.

„Ach ja, und auf den mitgenommenen Papierstapeln – Bewerberunterlagen – habe wir auch nur die Spuren der Toten entdecken können“, sagte Karl Guthmann. Vielleicht würden ja die Mails mehr Hinweise geben können.

„Ich kann das gar nicht verstehen, Frau Schilling war sehr beliebt und vor allem bei den Kunden wegen ihrer Kompetenz in Bezug auf die Mitarbeiterbeschaffung sehr angesehen.“

Diese dämliche Maren Weidlich ging Robert Pelzig allmählich auf die Nerven.

„Und warum ist sie jetzt eines unnatürlichen Todes gestorben?“

Robert Pelzig sah der jungen Empfangskraft direkt in die Augen.

„Was ich so in den letzten Jahren über Zeitarbeit gehört und gelesen habe, verschafft mir eher den Eindruck, dass diese Branche eher verachtenswert ist.“

„Das ist sehr ungerecht, uns das alles in die Schuhe zu schieben“.

Jetzt mischte sich der Personaldisponent Norbert Rost in das Gespräch ein.

„Die Industrie ist es doch, es sind die Unternehmen, die keine festen Mitarbeiter mehr wollen. Wir verhalten uns lediglich so, wie es der Markt uns vorgibt.“

„Immer die Ausrede mit dem Markt, das sind doch reale Menschen, die hinter diesem Begriff stehen“.

Pelzig stand wieder kurz davor, sich in Rage zu reden. Er musste sich im Zaum halten.

„Und ihr zockt die Hälfte von dem ab, was ihr für eure Leiharbeiter bekommt.“

So, jetzt hatte der junge Kripomann aus Nürnberg seine Kritik am modernen Arbeitsmarkt an einen direkt Beteiligten gebracht!

„Wir haben auch hohe Unkosten, und tragen das Risiko, wenn es mit dem einen oder anderen Leiharbeiter beim Kunden nicht klappt. Und wir müssen auch bezahlen, wenn der Leiharbeiter während seines Einsatzes krank wird. Und wenn der Leiharbeiter, den wir schicken, nicht zur Zufriedenheit des Kunden arbeitet, dann wirft das ein schlechtes Licht auf unser Unternehmen. Und wir haben dann Probleme, für Folgeaufträge unsere Mitarbeiter einzubringen.“

„Mir kommen gleich die Tränen!“

Robert Pelzigs Stimme hatte einen sarkastischen Unterton angenommen.

„Die Hälfte abzukassieren, das ist dennoch zu viel. Außerdem haben Leiharbeiter weniger Urlaub. Und wenn der Einsatz vorüber ist, dann wird den Angestellten auf Leiharbeiterbasis prophylaktisch gekündigt, mit dem Hinweis, wenn es einen Folgeauftrag gebe, würde man sie wieder einstellen. Das weiß ich von einer Bekannten. Bei der ist es auch so gewesen. Und wenn man sich wegen unmöglicher Arbeitsbedingungen oder Ähnlichem beschwert, ist man doch bei Euch sofort auf der Abschussliste.“

Personaldisponent Rost schwieg sich aus. Pelzig wollte einfach nur hier weg.

„Ich hätte gerne noch eine Liste mit Ihren Kunden“, sagte er zu Rost.

„Ungern, wir möchten unsere Kunden hier nicht mit reinziehen. Das wirft ein schlechtes Licht auf unser Unternehmen.“

„Es geht hier um einen ungeklärten Mordfall, den wir, die Mordkommission der Kriminalpolizei in Nürnberg, aufklären müssen. Es geht nicht um irgendeinen Ruf.“

Rost sah verlegen zu Boden.

„Wissen Sie, wir sind auch in einer sehr unsicheren Position unseren Kunden gegenüber. Wenn es bei uns nicht funktioniert, dann gehen sie eben zur Konkurrenz“.

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