Werner Koschan - Déjà vu eines Versagers

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Déjà vu eines Versagers: краткое содержание, описание и аннотация

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Wer von uns hätte sich nicht schon mal gewünscht, seine im Leben gemachten Fehler korrigieren zu können. Sei es privat, beruflich oder finanziell. Allerdings muss man bedenken, dass jede Änderung zu einem neuen Weg führt und man vermutlich andere Fehler begehen wird, wie Achim Hofmann in dieser Geschichte, der in immer neue haarsträubende Situationen gerät, die mit seinem bisher Erlebten nicht mehr viel gemeinsam haben.

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Sie hieß Henrike, ich erinnere mich genau, und hätte so gerne Elisabeth geheißen, hatte sie mir gestanden.

»Henrike«, hatte sie sich beschwert. »Was mögen sich meine Eltern nur bei dem Namen für mich gedacht haben?«

Was war mir damals ihr Name egal gewesen.

Jetzt bin ich mal gespannt. So schrecklich sieht die Gegend eigentlich gar nicht aus. Komisch, wieso hat die Erinnerung solch einen Eindruck bei mir hinterlassen? Das Lokal ist ähnlich eines bayerischen Festzeltes, rechts und links mit Bänken und Tischen, eingerichtet.

Es ist genauso wie früher, die Mädchen sind da. Auch die lautstarken Kerle. Wenn das so weitergeht, glaube ich vielleicht auch wieder irgendwann an den Weihnachtsmann.

Schnurstracks gehe ich auf den Tisch zu und schaue Henrike fest an. Jede Nuance ihres Aussehens ist mir präsent. Beinahe wäre ich ihr um den Hals gefallen und hätte gerufen ›So sieht man sich wieder! Nach all den Jahren.‹ Ich beherrsche mich gerade rechtzeitig und nicke in die Runde.

»Hallo. Dürfen wir uns zu euch setzen?«

Meine Frage wird von den Mädchen ignoriert und die Jungs neben ihnen am Tisch schmollen. Ich quetsche mich wie seinerzeit zwischen Henrike und den Jüngling im durchgeschwitzten Nylonhemd. Ein übler Geruch in meinem Traum. Sonderbar!

»Ich heiße Achim«, stelle ich uns vor. »Der da wird Peter gerufen.«

Peter sitzt auch heute neben der Rothaarigen, von der er mir einst tagelang vorgeschwärmt hatte. Henrike scheint an mir genauso wenig interessiert zu sein wie damals.

Seinerzeit hatte ich stundenlang das Maul nicht aufgekriegt, weil ich ungarisches Letscho zu Mittag gegessen hatte, mit viel Knoblauchwurst darin. Habe ich heute aber nicht! Vorsichtshalber. Mir ist nämlich etwas sehr Sonderbares durch den Kopf gegangen. Wenn das, was ich jetzt träume, kein Traum ist, wo zum heiligen Heinz habe ich heute vor 20 Jahren gewohnt? Fällt mir partout nicht ein. Hat mich Sonjas Pillchen derart umgehauen, dass ich in einer Klapsmühle bin und alles nur träume? Dann wäre die Wohnfrage erledigt.

Beim Hinsetzen neben Henrike habe ich mich heftig am Tischbein gestoßen. Der Schmerz war äußerst realistisch. Wenn ich mal davon ausgehe, dass ich hier in irgendeiner unbegreiflichen Weise eine Art Déjà vu erlebe, möchte ich erreichen, dass ich zumindest in dieser Nacht in einem Bett liegen werde – und zwar bei Henrike. Anders als damals, und ich jahrelang dieser verpassten Gelegenheit nachgetrauert habe. Also werde ich mich jetzt ungeniert mit ihr unterhalten und meine Erfahrung nutzen. Und zwar so trivial wie nur möglich.

»Lass mich deinen Namen raten.«

Sie zuckt mit den Schultern, wirkt beinahe wurschtig. Ich schaue sie genau an. Mein Gott, ich hatte sie viel aufregender in Erinnerung. Aber der Duft ihres Parfums macht mich heute noch genauso nervös wie damals. Ich nehme eine Strähne von ihrem Haar in die Hand und schnuppere daran. Ich erinnere mich deutlich, wie gut dieses Mädchen gerochen hatte. An Gerüche habe ich mich von jeher am besten erinnern können, und sie duftet wie in meiner Erinnerung. Ich werde jetzt einfach mal versuchen, ob ich mein Wissen um die Zukunft nicht spontan nutzen kann.

»Elisabeth würde sehr gut zu dir passen.«

Beinahe hätte ich gesagt, dass sie Henrike heißt. Wäre aber garantiert ein Patzer gewesen.

Sie staunt Bauklötze. Die leuchtenden dunkelgrünen Augen scheinen eine Spur dunkler zu werden. Dunkles Dunkelgrün.

Mir scheint, als ob ich in meinem neuen Leben glatt drei Stunden schneller bin als in meinem alten. Macht ja irgendwie Spaß zu wissen, was passieren wird. Damals hatte ich mich wie gesagt geniert. Und mich jahrelang über mich selbst geärgert. Heute nicht. Henrike schaut mich an, als sähe sie mich zum ersten Mal. Die Brust hebt und senkt sich schnell. Welch ein Anblick.

»Wie kommst du auf Elisabeth?«

Na also. Ein Glück, dass ich weiß, was sie hören möchte.

»Dieser Name passt hervorragend zu dir. Keine Ahnung, was es ist. Ich kann es dir nicht erklären. Es ist halt nur ein Gefühl. Sag bloß, ich habe recht?«

Die andern Menschen im Lokal existieren für uns kaum.

»Nein, es stimmt nicht, nicht ganz. Ich heiße Henrike. Aber ich habe mir immer gewünscht, Elisabeth zu heißen.«

»Henrike. Au ja, der Name gefällt mir auch sehr gut. Komm, Henrike – Elisabeth, lass uns Freunde sein vor aller Welt.«

Wir unterhalten uns beinahe wie früher, trotzdem ist es anders. Seinerzeit hatten wir nur belangloses Zeug geredet, Allgemeinplätze ausgetauscht, ich hatte den Kopf voll gestopft mit nichts. Und nun berichten wir von Erfahrungen. Und das ist einerseits hoch interessant, andererseits gefährlich. Besonders, weil ich höllisch aufpassen muss, mich nicht zu verplappern.

Gegen zehn Uhr waren wir damals aufgebrochen und hatten uns getrennt. Peter hatte seine Gisela nach Hause gebracht und ich meine Henrike. Als wir vor dem Haus angekommen waren, in dem sie lebte, küssten wir uns lange. Henrike hatte mich schließlich keck gefragt, ob ich nicht mit hinaufkommen mochte. Sie lebe zwar nur in einem kleinen Zimmer in einer Wohngemeinschaft, aber die Kommilitonen seien prima Leute. Und ich Hanswurst hatte tatsächlich abgelehnt. Das an sich wäre ja durchaus okay gewesen, denke ich. Aber ich hatte idiotischerweise von zu Hause erzählt, von meiner Freundin und so weiter. Henrike hatte mir kurzerhand eine gescheuert und die Haustür hinter sich ins Schloss geworfen.

Und dann hatte mir am andern Tag meine Freundin Ulrike zu Hause den Laufpass gegeben. Damals fühlte ich mich im falschen Film. Heute ist es mein Film, das spüre ich.

Peter und Gisela wandern genau wie einst eng umschlungen ins Dunkel. Ich begleite Henrike nach Hause. Einmal biege ich selbstständig um eine Ecke. Henrike stutzt und bleibt stehen.

»Wieso biegst du hier ein? Woher kennst du den Weg?«

Man sollte mich nicht Achim nennen sondern ... Jetzt hilft nur noch eine überzeugende Ausrede.

»Ich hatte das Gefühl, dass du hier abbiegen wolltest. Es war keine Absicht. Sind wir falsch?«

Gott sei Dank, sie schüttelt nur leicht den Kopf und wir gehen weiter. Vor dem Haus angekommen, küssen wir uns lange. Diesmal behandle ich Henrike direkter, fordernder. Endlich stellt sie noch einmal die Frage, an die ich so viele Jahre denken musste. Und an die verfluchte verpasste Gelegenheit, von der ich gestern Sonja erzählt habe.

»Magst du vielleicht auf ein Glas Wasser mit mir hinaufkommen? Mein Zimmer in der WG ist zwar nicht sehr groß, aber die anderen sind echt nette Leute.«

Heute bin ich kein vermeintlicher Ehrenmann mehr, und so blöde wie früher erst recht nicht.

»Hast du wirklich nur ein Glas Wasser für mich?«

Ich spüre ganz andere Dinge als damals. Ich fühle intensiver, empfinde stärker. Ich mag nicht mehr abwägen, zumindest heute Abend nicht. Mein ganzes Leben lang hatte ich einiges bedauert, nicht nur die Nacht mit Henrike nicht verbracht zu haben. Lange Zeit habe ich mir vorgestellt, wie es wohl gewesen wäre, wenn? Ich folge ihr nun die ausgetretenen Holzstufen der Treppe in den ersten Stock hinauf. Hinter der Wohnungstür empfängt mich anheimelnde Unordnung. Die Räume wirken auf mich beeindruckend, ganz anders, als ich es mir in vielen Träumen vorgestellt hatte.

»Drei Leute wohnen hier mit mir zusammen. Babsi, Sandra und Herbert.«

»Ein Hahn im Korb? Fabelhaft. Teilt ihr ihn euch?«

»Da ist nichts zu machen, Herbert ist absolut schwul, trotzdem unheimlich nett.«

Die Mitbewohner sind nicht da. Wir betreten Henrikes Zimmer. Ein runder Strohteppich liegt auf dem Boden. Ein dreieckiger schwarzer Plastiktisch steht darauf und zwei dunkelblaue Plastikklappstühle dabei. Ein Kleiderschrank, eine Truhe und eine Matratze auf dem Boden mit richtigem Bettzeug darauf bilden das spärliche Mobiliar. Henrike ist bei einer Selbsthilfegruppe tätig und der Verdienst ist karg. Natürlich, das hatte sie mir doch damals schon erzählt und mich hatte es fasziniert, wenn sie von der Arbeit mit Kranken und sozial Schwachen erzählte. Heute hat sie mir sogar eine ganze Menge mehr erzählt, und ich habe von meinen Erfahrungen berichtet.

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