Matthias Konning - Dein Herz hat tausend Fenster

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Die Geschichten unseres Lebens finden in unserem Herzen statt. Der Advent will berühren und zu Herzen gehen. Das Buch führt in den Orient, in fantastische Welten, in die Vergangenheit und in die Zukunft. Es enthält mehr als nur die klassischen Adventsgeschichten. Man könnte sagen: Advent einmal anders.

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Eines Tages saß sie wieder einmal an ihrem Brunnen und schaute hinein. Sie merkte nicht, wie sich lautlos ein alter Mann neben sie setzte. Er lebte als Wanderer, Pilger und Weiser, dem Leid und Freud in die Gesichtsfalten eingeschrieben waren. Tiefe Furchen durchzogen sein Gesicht. „Ah“, sprach er Naomi an, die erschrocken aus ihren Gedanken erwachte, „du gehörst auch zu den Seherinnen. Das konnte ich gleich erkennen. Es liegt an deinem Gesichtsausdruck und dem, was sich in deinen Augen spiegelt. Du musst gerade etwas Schönes entdeckt haben. Stimmt’s?“ Noch nicht wieder ganz in der Welt nickte Naomi dem Wanderer zu. „Woher weißt du? Kein Fremder kennt unser Geheimnis. Wer bist du? Ich kenne dich nicht!“ „Ich bin ein Reisender zwischen den Zeiten“, entgegnete ihr freundlich der Alte, „heute bin ich hier und gestern war ich im Vorgestern. Gleich werde ich in der Urzeit sein, je nachdem, wohin mein Herz mich ruft.“ Solche Gedanken verwirrten Naomi. Wie ist es möglich, gestern im Vorgestern zu sein. Sie verstand kein Wort und schaute den Pilger nur fragend an. „Es ist kein Wunder, wenn du mich nicht verstehst. Doch weil du selber in die Vergangenheit reisen kannst, bist du mir herzensverwandt und hast wenigstens eine Ahnung. Es gibt einen guten Grund, warum ich dich besuche. Mein Herz konnte deine Einsamkeit spüren und kennt deine verborgenen Wünsche.“ Wiederum wunderte sich Naomi, denn erst jetzt merkte sie, dass sie sich wirklich verlassen fühlte, und dass ihr viele Fragen durch den Kopf schwirrten. Der Fremde wurde ihr immer unheimlicher und zugleich vertrauter. Er schien wie aus einer anderen Welt und dennoch von ihrer Art. „Erzähle mir einfach“, sagte sie, „was mein Verstand nicht weiß, aber mein Herz wissen möchte.“ „So ist es recht“, antwortete der Alte. „Deine Gedanken werden es nicht begreifen, dein Inneres jedoch kann es sehen. Denn dein Herz hat tausend Fenster.“ „Mein Herz hat tausend Fenster?“ fragte Naomi. „Ja, dein Herz hat tausend Fenster. Es ist so, wenn du in die Traumbilder gehst, die ganz unten wohnen, befindest du dich mitten in deinem Herzen. Dort scheint es zunächst sehr dunkel zu sein, doch sobald du die eine oder andere Stelle berührst, öffnet sich ein Fenster und du kannst hinausschauen. Sieh her, wir sitzen jetzt gemeinsam am Brunnen. Wenn du nun das machst, was ich dir gesagt habe, also, wenn du in deinem Herzen angekommen bist, eine Öffnung gefunden hast und hinausschaust, erblickst du eine fremde Welt, eine so genannte Parallelwelt. Denn genau hier an dieser Stelle gibt es sogar mehrere davon. Jetzt in diesem Augenblick, an diesem Brunnen befindet sich in einer der Parallelwelten ein Reich, in dem Tiere miteinander sprechen können. Es sind geflügelte Wesen von durchsichtiger Leichtigkeit. Ich sage nur Tiere, weil ich kein anderes Wort dafür kenne. Sie nennen sich selber ‚Mahaas’ was so viel bedeutet wie ‚von den Göttern abstammend’. An der Stelle, wo sich hier der Brunnen befindet, steht in der Parallelwelt ein heiliger Baum, der den Wesen dort jeden Tag himmlischen Nektar zur Verfügung stellt, der aus den Tiefen der Erde strömt. Die Mahaas ahnen nichts von unserer Existenz und wir – mit Ausnahme von dir und mir – wissen nichts von ihnen.

Und wenn du jetzt an einer anderen Stelle dein Herz berühren würdest, könntest du in eine neue Parallelwelt hineinschauen. Manche Welten sind jedoch äußerst gefährlich, wie zum Beispiel die Schlangenwelt. Im Augenblick schleichen sich um uns herum hunderte von Schlangen. Für sie liegt hier der mächtige Stein. Sie versammeln sich, um Gericht zu halten über Schlangen, die nicht grausam genug sind und bestraft werden für ihre Sanftmut.

Ich könnte dir jetzt noch viel erzählen. Denn hier an gleicher Stelle stehen nicht nur der Brunnen, der heilige Baum und der mächtige Stein. An diesem Ort befindet sich zugleich ein Schloss aus Alabaster, eine um das Überleben kämpfende Wiese, ein Ozean mit rotem Wasser und einiges mehr. Du wirst das alles selber entdecken.“

Obwohl Naomi schon in die Vergangenheit reisen konnte, überstieg das ihr Vorstellungsvermögen. Angesichts der Fülle von Parallelwelten stieg ein Ohnmachtsgefühl in sie auf. Kein Mensch war in der Lage, zur gleichen Zeit so viele Visionen und Vorstellungen zu verkraften. Darum strich der alte Mann mit seiner knorrigen Hand über Naomis Gesicht und auf einmal waren die Bilder verschwunden und sie konnte wieder klar denken. „Das werde ich alles mit meinen eigenen Augen sehen?“ fragte sie den Pilger. „Doch warum erzählst du mir das? Wozu ist das wichtig, dass ich in mein Herz reise und die tausend Fenster öffne? Ich glaube, ich könnte vor Verwirrung keinen Schlaf mehr finden.“ Jetzt klang Naomi sehr besorgt. Nachdenklich nickte der alte Mann. „Ja, ich weiß, dass ich dir viel zumute. Aber ich bin inzwischen alt geworden und merke, wie meine Kräfte schwinden. Ich brauche eine gute Helferin an meiner Seite. Ich spüre, du bist stärker, als du selber ahnst. Du gehörst zu einem mächtigen Königshaus, das die Tiefen der Seelen zu erwandern vermag. Das Leben der Parallelwelten ist ständig gefährdet. Wenn Sonne, Wind und Regen in einer bestimmten Reihenfolge aufeinandertreffen, kann es passieren, dass die Welten durcheinander kommen und sich begegnen. Die Parallelwelten dürfen sich nicht vermischen. Ich habe bisher dafür gesorgt, dass alles seine Ordnung hat. Was jedoch passiert, wenn sich über uns auf einmal der Ozean mit dem roten Wasser ergießen würde? Sämtliche Parallelwelten wären mit einem Schlag vernichtet.“ Das konnte Naomi gut verstehen. Dennoch fragte sie ihren neuen Freund: „Was kann ich denn tun, dass das niemals geschieht?“ „Das ist nicht so schwer, wie du glaubst“, entgegnete der alte Mann, „du wirst es sehr deutlich spüren, wie von selbst. Dein Herz fängt an, leicht zu zittern. Es klopft dann immer heftiger, bis du es nicht mehr aushältst. Sobald du die ersten Anzeichen merkst, musst du dich in das Innere deines Herzens zurückziehen, alle Fenster fest verschließen und abwarten. Es wird nichts geschehen, denn die geschlossenen Läden werden dafür sorgen, dass die Parallelwelten sich nicht begegnen. Hast du verstanden?“ Naomi hatte verstanden, dennoch fürchtete sie sich ein wenig vor der großen Aufgabe, die sie erfüllen sollte. „Ja, aber was geschieht, wenn ich Angst habe oder deine Anweisungen nicht funktionieren?“ fragte sie. Der alte Wanderer jedoch wusste auch auf diese Frage eine Antwort. Er holte aus seiner Umhängetasche etwas heraus, das aussah wie ein Schlüssel. Er war nicht aus einem Metall gearbeitet, sondern sah eher aus wie feines Glas, das fast unsichtbar wirkte. „In deinem Herzen gibt es eine Stelle, an der dieser Glasschlüssel passt. Sobald du dort den Schlüssel hineinsteckst und umdrehst, bleiben die Welten stehen. Nichts bewegt sich mehr. Erst, wenn sich alles beruhigt hat und du den Schlüssel zurückdrehst, werden sie sich weiter bewegen und nicht merken, dass sie für einen Augenblick stillstanden.“ Ehrfürchtig nahm Naomi den Schlüssel entgegen. „Hast du ihn schon einmal gebraucht und ausprobiert?“ fragte sie. „Ja“, antwortete ihr der alte Mann, „vor unendlichen Zeiten musste ich mein Herz verschließen und die Welten blieben für hundert Jahre stehen. Der rote Ozean geriet außer Kontrolle und brauchte lange, sich wieder zu beruhigen. Für mich fühlten sich diese hundert Jahre wie eine Ewigkeit an, doch niemand in der Außenwelt bemerkte etwas. Ich denke nicht gerne daran zurück und hoffe, dass du das nicht erleben musst. Na“, zwinkerte er Naomi aufmunternd zu, „willst du jetzt vielleicht die vielen Welten besuchen? Habe ich deine Neugier geweckt? Du trägst nicht nur eine große Verantwortung. Vielmehr darfst du das Wunder entdecken, wie vielfältig das Leben sein kann. Du wirst immer wieder von Neuem staunen und deine Lebenszeit wird nicht ausreichen, mit allen Parallelwelten vertraut zu werden.“ Dabei bekam der alte Pilger ein Leuchten in seinen Augen.

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