Georg M Peters - Geboren im Jahr 1933

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Geboren im Jahr 1933: краткое содержание, описание и аннотация

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Wie war es, unter dem Hitlerregime aufzuwachsen? Wie fühlte man sich als Kind bei den Luftangriffen? Wie spielten wir als Kinder auf der Straße? Welchen Einfluss hatten die Erwachsenen und die Freunde auf meine Entwicklung? Die schöne Beziehung zu meinem Großvater, die problematische Beziehung zu meiner Mutter! Die Mutter war weltgewandt aber depressiv, und diese Neigung zur Depression hatte sich auf mich übertragen. Ich hatte eine schöne Kindheit – trotz der Schwere der Zeit -, aber ich konnte sie nicht als schön empfinden. Das Buch beschreibt die Geschichte einer Selbstbefreiung – vieles gesehen aus der Perspektive eines Kindes oder Heranwachsenden. Da schleicht sich auch manchmal etwas Ironie ein.

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Wenn aber ein deutscher Soldat im Osten Zeuge von Gräueltaten geworden war und darüber zu Hause im Ver­wandten­kreis berichtete, dann hörten die Erwachsenen mit Befremden, Abscheu und Zweifeln zu, aber die Berichte fanden keinen Weg in das öffent­liche Bewusstsein. Den Erwachsenen war bekannt, dass man über bestimmte Dinge nicht reden durfte.

1944 saßen meine Eltern und wir Kinder beim Abendessen. Ich machte irgendeine Äußerung, die meinen Eltern als problematisch erschien. Viel­leicht zweifelte ich am deutschen Endsieg? Meine Eltern machten eine Äußerung, die mich als Oberschüler sehr überraschte; denn etwas ähnliches hatte ich noch nicht gehört. Sie sagten, „darüber darf man nicht reden.“ Das war mir neu. Ich fragte, wieso nicht? „Sonst kommt man ins Konzentra­tionslager!“ Das Wort hörte ich zum ersten Mal. „Was ist denn das?“ „Das ist eine Art Gefängnis für diejenigen, die mit unserem Regierungssystem nicht einverstanden sind.“ Dass ich das Wort „Konzentrationslager“ bis dahin noch nicht gehört hatte, erscheint den Nachgeborenen natürlich wieder unglaub­würdig. Aber so ist es eben. Ich habe auch niemals während des Krieges irgendwo eine Polizeikontrolle erlebt. Wie passt das nun wieder in das Bild des Polizeistaates?

„Die Endlösung der Judenfrage“ war ja anscheinend das Hauptanliegen von Adolf Hitler – mindestens von dem Zeitpunkt an, als er mit einem „Endsieg“ nicht mehr rechnen konnte. Und die Maßnahmen, die zur Erreichung dieses irren Zieles nötig schienen, wurden dann ja auch bis zum letzten Augenblick mit einer teuflischen Konsequenz ins Werk gesetzt.

Im Film „Unter Bauern“ spielt Veronica Ferres die Rolle der Jüdin Marga Spiegel, die in den Jahren 1943 bis 1945 zusammen mit ihrem Mann und ihrem Kind von fünf bäuerlichen Familien im Münsterland versteckt gehalten wurden. Ein Psychologe analysiert die Motivation der Retter, die sich selbst dabei in allerhöchste Gefahr brachten. Er vermutet, dass die Bauern auf Grund ihres katholischen Glaubens und der Isolation ihrer Gehöfte an Auto­nomie gewöhnt waren. Die wollten nicht Helden sein oder Widerstand leisten; sondern unabhängig von der Obrigkeit taten sie einfach das, was ihnen der Situation am angemessensten erschien. Wie konnte eine so spektakuläre Aktion, an der fünf große Familien irgendwie beteiligt waren, verborgen bleiben? Auf den Besuch von Nachbarn konnte man sich meistens einstellen und die Verborgenen rechtzeitig warnen, damit sie sich zurück zogen. Gefahr ging von den Kindern aus, die neugierig waren, überall herumstöberten und denen nichts verborgen blieb. Der Gefahr begegnete man, indem man einfach sagte, durch diese Tür dürft ihr nicht gehen, diese Treppe dürft ihr nicht betreten, was da oben ist, das geht Euch nichts an. Für die Kinder war das ein Tabu, an das sie sich hielten. Auch wenn ihnen das Geheimnis, das sie dahinter vermuteten, unheimlich erschien. Ich erwähne das, um den Nachge­borenen verständlich zu machen, dass eine so spektakuläre Aktion wie die Judenvernichtung durchgezogen werden konnte, ohne dass wir Kinder davon etwas ahnten.

Typisch ist auch eine Erinnerung, die mein Freund Gerd erzählt. In seiner Schulklasse wurde ein Hitlerbild angeboten, das die Schüler für einen Obolus von 50 Pfennigen erwerben konnten. Gerd wollte das Bild gerne haben und bat seine Mutter um das Geld. In der Küche, wo dieses Gespräch stattfand, war auch Gerds Tante zugegen. Gerds Eltern gehörten vor dem Krieg der sozialdemo­kra­tischen Partei an und waren gegen das Hitlerregime eingestellt. An der reservierten Haltung seiner Mutter erkannte Gerd, dass die Mutter die Begeisterung über das Hitlerbild nicht teilte. Ganz erstaunt fragte er „mögt Ihr unsren Führer denn nicht?“ Die Mutter lief auf ihn zu, umarmte ihn und rief mit gespielter Begeisterung, „aber natürlich lieben wir unseren Führer, wo er doch so viel für uns getan hat“, und er bekam seine fünfzig Pfennige. Mir wurde in der Schule kein Hitlerbild angeboten - und das passt vielleicht auch wieder nicht in das überlieferte Bild dieser Zeit: Ich erinnere mich überhaupt nicht daran, dass in einer der vielen Schulen, die ich vor oder nach der Ausbombung besucht habe, irgendeine Art von politischer Indoktrination versucht wurde. Politische Themen gab es in den Schulen, soweit ich mich erinnern kann, überhaupt nicht. Ich erinnere mich auch nicht daran, ob in den Schulklassen mit „Heil Hitler“ gegrüßt wurde. In den Kaufläden scheint es selbst­verständlich gewesen zu sein. Denn ich weiß noch, dass ich in den letzten Monaten des Krieges ernsthaft besorgt war, weil Kunden den Laden betraten und nicht mit „Heil Hitler“ grüßten. Das machte mich ernstlich besorgt. Denn wir wollten doch den Krieg gewinnen. Wie sollte das gehen, wenn die richtige Einstellung fehlte?

Gerd hat aus dieser Zeit eine ähnliche Erinnerung. In den Nachrichten hatte er gehört, dass die Engländer in der Lüneburger Heide den Ort Hützel besetzt hätten. Das war der Ort, in dem seine oben erwähnte Tante wohnte. Gerd war ziemlich entsetzt, und fragte ängstlich seine Mutter, ob der Krieg vielleicht verloren gehen könne. Seine Mutter war nicht dumm, sondern klug. Denn auch in diesen letzten Monaten musste man noch mit allem rechnen. Die Mutter nahm ihn trostreich in den Arm und beruhigte ihn: „Aber Gerd, Hützel ist doch nicht Deutschland“. Diese Klugheit drückte sich auch in einer anderen Episode aus. In der Nachbarwohnung lebte ein Parteifunktionär. Wenn geflaggt werden musste, entrollte er eine riesige Fahne, die bis auf das Straßenpflaster hinab reichte. Daneben nahm sich die kleine Fahne von Gerds Mutter recht kümmerlich aus. Als Gerd seine Mutter auf diesen Missstand aufmerksam machte, sprach sie ihn an: „Hör mal zu Gerd! Eine so kleine Fahne ist in Wirklichkeit viel schöner als die große vom Nachbarn.“ Gerd war beruhigt.

Wenn ich mich heute frage, was ich damals von der Judenproblematik erfahren habe, dann fallen mir nur zwei oder drei Ereignisse ein. An beson­deren Gedenk- und Feiertagen, und davon gab es ziemlich viele, musste geflaggt werden. Jede Familie hängte dann mindestens eine Haken­kreuz­fahne aus dem Fenster. Wenn man dann (vor dem Bombenangriff) die Missundestraße entlang schaute und links und rechts, oben und unten hingen überall die schwarz-weiß-roten Hakenkreuz-Fahnen aus dem Fenster und wehten im Wind, war das ein sehr eindrucksvolles Bild. Da fiel es dann schon auf, wenn eine Wohnung im Erdgeschoss kurz vor dem Kranken­haus nicht geflaggt hatte. „Warum haben die nicht geflaggt?“ hieß es dann. „Da wohnen Juden“. Juden! Keine Ahnung, was das heißt! Aber wenn man fragt, erhält man keine Antwort, außer vielleicht den Hinweis, dass man danach nicht fragt, und es bleibt ein unheimliches Gefühl. Von meiner Mutter kam manchmal der Seufzer, ihr Arzt, ein Jude, sei ein so guter Arzt gewesen, und leider prakti­zie­re er nun nicht mehr.

Eines Tages war bei meiner Großmutter etwas passiert. Uns Kindern wurde nichts erzählt. Aber einiges verstanden wir, was hinter vorgehaltener Hand weiter gegeben wurde. Der Nachbar, ein Herr Karthaus, habe sich das Leben genommen. Seine ganze Wohnung habe voller Bilder, voller Gemälde, gehan­gen, zum Teil übereinander und auch an den Türen. Und an einer Tür habe er sich erhängt. Erst vierzig Jahre später ist mir klar geworden, dass Herr Kart­haus offenbar ein Jude gewesen war.

Die dritte Episode bestand daraus, dass ich nach der Ausbombung, als wir in Wandsbek wohnten, einmal einen Mann mit dem gelben Judenstern gesehen habe. Was das in mir ausgelöst hat? Befremden, glaube ich. Gerd war anscheinend ein größerer Rassist als ich. Ihm begegnete eine Frau, die einen Judenstern trug. Sie hatte zwei kleine Kinder bei sich, schob eine Karre vor sich her und machte einen sehr verhärmten Eindruck. Sein Gedanke war, dass dies doch tatsächlich eine andere Art von Menschen sei als wir Deutschen.

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