frieder hentzelt - Liebe jenseits von Paarbeziehungen

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Das Buch kreist um die verschiedenen Aspekte von schwulen Paarbeziehungen. Die Paarbeziehung wird einsortiert in das weite Feld menschlicher Beziehungen. Es wird gefragt, ob es vielleicht Unterschiede zwischen Männerpaaren und Paaren von Mann und Frau gibt. Die Bilder, Erwartungen, Hoffnungen und Wertmaßstäbe, die in unserer Gesellschaft mit Paarbeziehungen verbunden sind, werden herausgearbeitet. Eine breite Auseinandersetzung mit der Liebe als dem einzig akzeptierten inneren Grund für Paarbeziehungen, findet statt. Schließlich wird gefragt, was die «eingetragene Lebenspartnerschaft» und neuerdings die «Ehe für alle» für schwule Männer bedeutet und dass ausgerechnet in dieser Entwicklung ein emanzipatorischer Schritt gesehen wird. Schließlich wird als Konsequenz aus den bisherigen Überlegungen der Versuch unternommen, Möglichkeiten einer Liebe jenseits von Paarbeziehungen zu finden.

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Verschiedene Menschen, die sich theoretisch mit Beziehungen auseinandergesetzt haben, haben immer wieder betont, dass menschliche Gefühle viel zu flüchtig sind, als dass sie eine lebenslange Beziehung begründen könnten. Noch schärfer fällt das Urteil über schwule Beziehungen etwa bei dem Psychoanalytiker Fritz Morgentaler aus. Er hat eine eigene Theorie, wie sich Homo- und Heterosexualität entwickeln. Auf dem Boden dieser Annahmen sieht er für schwule Männer geradezu eine Notwendigkeit, Beziehungen eher kurzfristig anzulegen. Solche Theorien entlasten von dem Anspruch, dass Beziehungen lebenslang und monogam sein müssen. Was unmöglich ist, kann auch nicht gefordert werden.

Dennoch ist das Ideal der Paarbeziehung von diesen kritischen Einwänden weitgehend unberührt geblieben. Das mag zum einen daran liegen, dass Idealvorstellungen ihr Eigenleben haben. Ganz sicher liegt es aber auch daran, dass es Paare gibt, die ihr Leben lang in Liebe miteinander leben. Solche Paare können sowohl aus Frau und Mann als auch nur aus Männern bestehen. Grundsätzliche Unterschiede in Bezug auf Gefühle und Empfindungen lassen sich nicht begründen. In dem Maß also, in dem sich die Wahrnehmung von Beziehungen allein auf Gefühle und Empfindungen reduziert, gleichen sich also heterosexuelle und schwule Beziehungen aneinander an.

Die bisherige Darstellung der Entwicklung der letzten 100 Jahre ergab zwei Bewegungsrichtung, die beide auf dasselbe Ziel hinausliefen. Auf der einen Seite war da die Coming-out Bewegung, die immer deutlicher die Schwulen als selbstverständlichen Teil der Mehrheitskultur sichtbar werden ließ. Der Teil der Schwulen, der sich als provozierende Minderheit empfand, der sich als die Anderen darstellte und inszenierte, geriet immer mehr in die Bedeutungslosigkeit. Gleichzeitig verblassten die Geschlechtsunterschiede in Beziehungen, die Möglichkeit, Nachkommen zu haben, wurde für Mann-Frau Verbindungen immer zweitrangiger. Der Aspekt, die Liebe zu einander zu verwirklichen und zum Ausdruck zu bringen, wurde zum zentralen Moment von Beziehungen. Das wird für das weitere bedeuten, dass dem, was Liebe ist und bedeutet, intensiver nachgegangen werden muss. Dennoch soll zunächst einmal geklärt werden, ob schwule Beziehungen überhaupt gesondert betrachtet werden sollten.

… und doch anders?

Weil Unterschiede zwischen gegengeschlechtlichen und gleichgeschlechtlichen Paaren vor allen Dingen als Hinweis auf eine Unterlegenheit letzterer gedeutet wurden, ist es sehr unpopulär geworden, solche Unterschiede überhaupt sehen zu wollen. Seit einigen Jahrzehnten ist es zum zentralen Inhalt der Politik schwuler Aktivisten geworden, die rechtliche Gleichstellung schwuler Beziehungen mit der Ehe zu fordern. Damit ist eine bis dahin kaum erhobene Forderung in den Mittelpunkt gerückt. In Deutschland gab es bis zum Jahr 1990 den §175 des StGB. Dieser Paragraf war seit seiner Entschärfung 1969 nahezu bedeutungslos geworden. Sexuelle Handlungen zwischen Männern waren nicht mehr grundsätzlich verboten, sondern nur noch zwischen Erwachsenen und Minderjährigen untersagt. So wurde er vor allem zu einem Symbol. Er war eine nur auf Schwule bezogene Rechtsverordnung und wurde deshalb mit Recht bekämpft. Von Helmut Schmidt ist überliefert, dass er als Bundeskanzler gesagt haben soll, er wolle nicht der Kanzler der Schwulen werden, als er vor die massive Forderung aus seiner Partei gestellt wurde, den §175 abzuschaffen. Da diese Verordnung aber in der DDR schon einige Jahre zuvor gestrichen worden war, wurde er in der Bundesrepublik 1990 auch abgeschafft, weil man nach der Vereinigung von DDR und BRD seine Wiedereinführung in den neuen Bundesländern schlichtweg nicht rechtfertigen konnte.

Damit fiel aber auch ein griffiges und jedermann nachvollziehbares Angriffsziel schwuler Politik sang und klanglos weg. An seine Stelle wurde der Kampf darum gestellt, den rechtlichen Rahmen, der für heterosexuelle Beziehungen entwickelt wurde, auch für schwule Beziehungen zu öffnen. Eine Voraussetzung dafür ist es, dass es letztlich keine, oder jedenfalls keine bedeutenden Unterschiede zwischen diesen beiden Beziehungen gibt.

Wer dennoch solche Unterschiede sieht, erscheint fast zwangsläufig als ein Gegner schwuler Gleichberechtigung. Verschärfend kommt hinzu, dass vor allem die Kräfte, denen eine schwule Emanzipation seit langem ein Dorn im Auge ist – etwa die katholische Amtskirche, konservative Kreise oder evangelikale Gruppen -, diejenigen sind, die besonderen Wert auf die Feststellung von solchen Unterschieden legen. Deshalb wird jeder Schritt, der eine rechtliche Angleichung von homosexuellen Beziehungen mit der Ehe bedeutet, als ein Schlag gegen diese Gruppierungen verstanden. So wird es von ihnen auch empfunden, so dass fast automatisch Protest von dieser Seite erhoben wird, wenn irgendwo etwas zur Etablierung einer Homo-Ehe geschieht. Seit es in Deutschland die eingetragene Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare gibt, kommt es immer wieder vor, dass schwule und lesbische Paare es auch als einen politischen Akt verstehen, wenn sie gemeinsam aufs Standesamt gehen. Wie bei der Coming-out Bewegung soll die Umwelt mit der eigenen Existenz konfrontiert werden und es soll gezeigt werden, dass das eigene Leben zu einem selbstverständlichen Teil der Gesellschaft geworden ist. Mit einer gewissen Genugtuung wird demonstriert, dass man nicht mehr der auszugrenzende Andere ist.

Der Preis, der dafür gezahlt wird, ist es, die Aspekte der Gleichartigkeit besonders betonen zu müssen. Gleichzeitig werden Unterschiede herunter gespielt oder ganz aus der Wahrnehmung verbannt. Das birgt dann aber die Gefahr, dass aus dem hochkomplexen Gebiet der menschlichen Liebesbeziehungen ein Einheitsbrei gemacht wird. Dort, wo es ein Bestreben in Richtung Einheitlichkeit gibt, muss das, was nicht passt, ausgegrenzt werden.

Auf der Ebene der zwei Menschen, die eine Beziehung zueinander in Liebe gestalten wollen, kann es dazu kommen, dass sie sich genötigt sehen, möglichst dem gerade wirksamen Konzept von Ehe nahezu kommen. Dabei laufen sie Gefahr, ihre eigenen Möglichkeiten, Hoffnungen und Ziele aus dem Blick verlieren. Wenn man sich auf die Suche nach möglichen Unterschieden macht, ist es, wie schon festgestellt, nicht originell darauf hinzuweisen, dass die Verbindung zweier Männer im Gegensatz zur Verbindung von Mann und Frau aus sich keine Kinder hervorbringen kann. Ähnlich überflüssig wäre es, den an dieser Stelle geradezu reflexhaft vorgebrachten Verweis auf die Vielzahl kinderloser Paare von Mann und Frau zu wiederholen. Dass sich hier weder für den moralischen noch für den juristischen Diskurs etwas Fruchtbares gewinnen lässt, dürfte klar geworden sein. Dennoch kann nicht übersehen werden, dass die Frage, ob Kinder zu einer Lebensgemeinschaft hinzutreten oder nicht, eine Bedeutung für diese Beziehung hat.

Bei aller heute üblich gewordenen Konzentration auf die Gefühle zweier Menschen zueinander gilt doch, dass da, wo diese Menschen zu Eltern werden, die reine Zweisamkeit aufgesprengt wird. Sobald Kinder mit ins Spiel kommen, taucht ein neues Element in der Beziehung auf, das fortan nicht mehr weg zu denken ist. Das gilt auch für Kinder, die noch nicht geboren sind und nur als Gewünschte schon die reine Zweisamkeit öffnen. Und selbst wenn die Kinder eines Tages aus dem Haus gehen, so ist doch die Identität der Eltern als Eltern nicht vorbei. Ihre Ehe bleibt eine Verbindung, zu der auch die Kinder unauslöschlich mit dazu gehören.

Die Frage, welche Auswirkungen dies für den Zusammenhalt der Eltern, ob es positive oder negative Effekte für deren Beziehung hat, kann und muss an dieser Stelle offen bleiben. Die Probleme, die sich unter den gegenwärtigen Bedingungen durch das Zusammenleben mit Kindern ergeben, auch die Bedeutung, die es hat, dass die emotionale Verbundenheit eines Paares immer mehr zum zentralen Moment einer Beziehung geworden ist, bedürften einer genaueren Betrachtung, die zu weit vom Thema dieser Überlegungen wegführen würde. Es kann ohnehin nicht darum gehen, zu entscheiden, ob eine Art, eine Beziehung zu gestalten, besser sei als eine andere. Es spielen viel zu viele individuelle Faktoren eine Rolle, als dass man meinen könnte, Kinder oder Kinderlosigkeit würden für alle Menschen unter allen Umständen dasselbe bedeuten. Allerdings wird man festhalten können, dass es für eine Beziehung einen fundamentalen Unterschied bedeutet, ob sie durch Nachwuchs aufgeweitet wird, oder nicht. Die reine Zweisamkeit verliert durch das hinzutreten von Kindern zwar nicht ihre Bedeutung, wird aber aus dem Zentrum gedrängt.

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