Alexander Zeram - 1981 - Richard

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1981 - Richard: краткое содержание, описание и аннотация

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›Früher war alles besser!‹
Richard Eckstein, der junge Mann, der dies für sich erkannt hat, entwickelt ein radikales Heilmittel für seine nostalgischen Sehnsüchte: Er versetzt sich selbst in eine intensiv gelebte Vergangenheit, interessiert sich fast ausschließlich für diese und straft die ihn umgebende, aktuelle Gegenwart mit Verachtung. Um ihn herum ist im München des Jahres 1981 Neuzeit, in seinem Haus und in seinen Gedanken steht jedoch ein imaginärer Kalender um achtzig Jahre zurückgedreht.
Die besorgten Eltern bringen Richard dazu, in eine psychotherapeutische Betreuung einzuwilligen, doch wirklich nennenswerte Fortschritte scheint die Behandlung auch nach geraumer Zeit nicht zu bringen.
Bis ihn eines Tages die ›gute alte Zeit‹ überrollt … in Gestalt einer jungen Dame –offenbar aus dem Jahr 1899– die ihn in ein aufregendes Abenteuer reißt, das die beiden zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her wirft.

Die Leseprobe beinhaltet die Vorgeschichte. Mit dem avisierten Rendezvous beginnen die Verflechtungen der Möglichkeiten – zeitenübergreifend.

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›Wie seltsam dieser Engel da draußen wirkt!‹, dachte sich Richard, als er endlich ungestört war. ›Die Schneehaube ist ihm über Nacht gewachsen und sie hat sein Aussehen völlig verändert. Er ist ein Krieger geworden … ein Krieger mit Helm … und doch hält er die Äolsharfe in den Händen. Seltsam, wie ein bisschen Schnee eine Statue verändern kann.‹

Die Nacht hindurch hatte es wenig geschneit, aber im Park machte sich jeder Zentimeter Neuschnee bemerkbar. Dort drüben beim Swimmingpool war ein Strauch endgültig im aufgetürmten Schnee verschwunden. Franz hatte den Weg, der an diesem Strauch vorüberführte, eben freigeschaufelt. Eine letzte Schippe musste das Gewächs zugedeckt haben – gestern waren noch einige Spitzen der obersten Zweige zu sehen gewesen.

* * *

Der Chauffeur Max erwartete den Sohn des Hausherrn bereits. Er lehnte an der Garagenwand, vor der die repräsentative Limousine des Hausherrn bereits vorgewärmt parkte. Aus seiner gebogenen Pfeife stieg dicker Rauch, auf der dünnen Blende seiner Schirmmütze schmolzen Schneeflocken.

»Guten Morgen, Herr Richard.«

»Bon jour, Max.« Richard nickte dem freundlich lächelnden Mann kurz zu, warf seine Aktentasche auf den Rücksitz und blieb dann vor der offenen Wagentüre stehen.

»Was vergessen, Herr Richard?«, forschte der Chauffeur.

»N … nein! – Ich habe nur eben daran gedacht, wie schön es wäre, jetzt mit einer Kutsche in die Stadt zu fahren.«

»Bei dem Wetter?«, empörte sich Max. »A mei … da hätten S’ keine Freud’, Herr Richard!«

»Es wäre wunderbar!«, entgegnete der. »Und doch … die Autos würden mich stören. Auf den Straßen ist Schneematsch, der Verkehr stockt … nein, die Vorstellung alleine ist schön – die Wirklichkeit verträgt sich nicht damit.«

»Das mein’ ich auch«, bekräftigte Max mit einem kurzen Kopfnicken, nahm seinen Platz ein und startete den Motor. Richard glitt auf den Rücksitz, schob die Aktentasche etwas zur Seite und zog die Türe zu – etwas nachlässig wohl.

»Die müssen S’ fester zuzieh’n, Herr Richard!«, mahnte der Chauffeur. »Jetzt ist sie ja bloß ang’lehnt.«

»Hmm?« Richard gab sich kaum Mühe, das Schloss zum Zuschnappen zu bringen. Kraftlos zog er einige Male kurz am Türgriff. Brummelnd stieg Max wieder aus, eilte um den Wagen herum, riss den Schlag auf und schlug ihn wütend zu.

»Max … Sie sind heute schlecht gelaunt!«, stellte Richard fest, als sie bereits eine Weile fuhren.

»So? – Na, ich muss schon ehrlich sagen, Herr Richard, dass man bei Ihnen die Geduld verlieren kann. Ihrem Herrn Vater hab’ ich’s auch schon g’sagt!«

»Aber – was habe ich denn getan?«

»Nichts … nichts ham S’ ’tan. Eben deswegen ja! – Ihr Herr Papa sagt’s auch, dass Sie zu viel träumen. Sie sind ja gar nicht richtig da … mit den Gedanken.«

»Ach so … ja.« Richard schmunzelte. »Das hat mir Papa selbst schon hin und wieder vorgehalten. Ich träume zu viel! – Hmm … fällt mir nicht auf.«

Max atmete geräuschvoll ein und konzentrierte sich auf den Straßenverkehr, um sich nicht zu einer weiteren Äußerung hinreißen zu lassen. Man hatte es schon schwer mit diesem jungen Mann.

Vierundzwanzig Jahre lang kannte er ihn jetzt – von Geburt an fast. Er hatte seinen Dienst bei den Ecksteins angetreten, als der kleine Richard gerade ein halbes Jahr alt gewesen war. Und mit welchen Hoffnungen hatten ihn seine Eltern aufgezogen. Ein prächtiger Kerl, der kleine Richard … immer wieder hatte man es ihnen versichert. ›Ein aufgeweckter Bursche, aus dem einmal etwas werden wird‹.

Man hatte es damals nicht für nötig gehalten, des Kleinen Zukunft näher zu bestimmen.

Er war ›was‹ geworden: ein weltverlorener Träumer, der an der Universität Philosophie studierte und am Konservatorium als Pianist glänzte: Richard Eckstein … Sohn des bekannten Maklers Johannes, dessen Position im gesellschaftlichen Leben unangezweifelt war. Ein Mann von Genie – ein Finanzexperte und zudem ein großer Kenner der Künste. In der ganzen Stadt genoss er höchstes Ansehen – bei Geschäftsleuten ebenso wie in den Kreisen der Musiker, Literaten und Maler. Überall sah man ihn gerne, gab viel auf sein Urteil und sein Wohlwollen.

Ein mächtiger Mann – ein schmächtiger Sohn!

Für den Chauffeur Max blieb es unverständlich, wie der Sohn eines Johannes Eckstein so hatte werden können. Dabei war diese Entwicklung, die Richard genommen hatte, kaum abzusehen gewesen. Ein paar seltsame Vorlieben als ausgehender Teen, dieselben Vorlieben als angehender Twen – Musik, Bücher, ausgewählte Kleidung, sorgfältig gepflegte Erscheinung – ein durchaus attraktives Äußeres – Versunkenheit, Melancholie … Richards Begeisterung für die französische Sprache, die er schließlich an gewissen Tagen zu der seinen gemacht zu haben schien … vertiefte Versunkenheit, Entrücktheit – ein Werdegang, der niemandem alarmierend erschienen war und jetzt an manchen Tagen doch Bestürzung auslösen konnte.

Richard Eckstein lebte sein eigenes, seltsames Leben inmitten dieser Millionenstadt, im Haus seines wohlhabenden Vaters, der die Geschäftsleute der halben Welt kannte, sich politisch engagierte und kein wichtiges Tagesereignis achtlos an sich vorüberziehen ließ. Es war dies ein Leben in einer anderen Zeit – hineingesetzt ins letzte Viertel dieses Zwanzigsten Jahrhunderts. Als sie die Ludwigstraße hinauffuhren, bemerkte Richard nach vorne gebeugt:

»Damals hätte ich bei Josef Rheinberger studieren können!«

Max zuckte nur mit den Schultern. Er kannte das bereits. Hin und wieder erinnerte sich Richard an diese Möglichkeit – wenn sie an der Rheinbergerstraße vorüberfuhren.

»Das Haus hatte früher eine kleine Orgel hinten in der Kapelle. Haben Sie gewusst, dass wir im Park eine Kapelle gehabt haben?«

»Ja …« Max überlegte sich seine Antwort, doch fiel ihm nichts ein. »Ja.«

»Sie war im siebzehnten Jahrhundert errichtet worden und ist dann einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen. Sie muss sehr schön gewesen sein. In der Bibliothek haben wir einen alten Stich, der die Kapelle im Park zeigt. Sie hatte eine hohe Kuppel mit einem winzigen Kreuz.«

»Hmm … so, da sind wir schon! – Hoffentlich langweilt man Sie nicht gar zu sehr, Herr Richard.«

Max hatte den Wagen vor dem Haupteingang der Universität angehalten. Diesmal wurde von ihm erwartet, dass er Richard den Schlag öffnete. Zuhause vor der Garage verzichtete man auf derartige Aufmerksamkeiten. Man lebte ja schließlich nicht mehr im neunzehnten Jahrhundert, da Herr und Diener im denkbar unpersönlichsten Verhältnis zueinandergestanden haben mochten. Max verstand sich mit seiner Herrschaft ausgezeichnet – er gehörte sozusagen zur Familie, und den Heiligen Abend verlebte er ebenso in Gemeinsamkeit mit den Ecksteins wie Geburtstagsfeste der Familienmitglieder. ›Der alte Max‹ – auch Besucher hatten sich längst an den Sonderstatus dieses Mannes gewöhnt.

Richard hatte sich möglicherweise noch nicht daran gewöhnt – aber er lebte ja im neunzehnten Jahrhundert. Daher mochte man es ihm verzeihen! Er entstieg dem Wagen, klemmte die Aktentasche unter den Arm und machte sich davon.

Ein Schneeschauer ging nieder – Nässe schlug dem Studenten ins Gesicht.

Vor dem Portal angelangt, wandte sich Richard um.

»Um eins, Max!«, rief er zum Wagen zurück. Der Chauffeur nickte nur.

* * *

»Ah, Mônsieur Richard!«

So wurde er von einem Kollegen begrüßt, mit dem er auf der Treppe zum ersten Stock zusammentraf.

»Grüß’ Dich, Josef.«

»Tolles Wetter heute wieder, heh?«

»Ja, es ist wunderbar!«

Josef lachte. Auf diese Antwort Richards hatte er es abgesehen gehabt.

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