Richard Wossidlo - 1859-1939
Segelfahrterinnerungen 1850-70 - Richard Wossidlo befragte ehemalige Seeleute
Band 91 in der maritimen gelben Reihe bei Jürgen Ruszkowski
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Richard Wossidlo - 1859-1939 Segelfahrterinnerungen 1850-70 - Richard Wossidlo befragte ehemalige Seeleute Band 91 in der maritimen gelben Reihe bei Jürgen Ruszkowski Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort des Herausgebers
Der Autor Richard Wossidlo
Vorwort des Autors
Rückblick
Die Fahrensleute - Anmustern und Heuer
Der Schiffsjunge
Matrosen und Schiffer
Wustrow
Auf Fahrt – Ausreise
Arbeit an Bord
Vom Singen an Bord
Shanties
Essen und Trinken
Kleidung
Freizeit
Strafen
Fahrtgeschwindigkeit
Ziele der Fahrten
Seenot
Leuchtfeuer und Hänselplätze
Feiertage auf See
Elemente der Lebenswelt – Wind und Wetter
Tiere außenbords und an Bord
Länder und Menschen
In der Heimat – Der Seemann zu Hause
Von Reedern und Schiffen – Partenreeder
Ladung
Des Seemanns letzte Fahrt
Überlieferungen aus der seemännischen Glaubenswelt
Klabautermann
Der Fliegende Holländer
Worterklärungen
Die maritime gelbe Buchreihe
Weitere Informationen
Impressum neobooks
Zu den von mir bevorzugt gelesenen Büchern gehören Dokumentationen zur Geschichte, Zeitgeschichte und Biographien. Seit etwa zwei Jahrzehnten sammle ich Zeitzeugenberichte, zunächst von Seeleuten, mit denen ich über Jahrzehnte in meinem Beruf als Diakon und Dipl.-Sozialpädagoge in einem Seemannsheim täglichen Kontakt hatte. So kam es, dass ich seit 1992 in etlichen Bänden Lebensläufe und Erlebnisberichte von Fahrensleuten aufzeichnete und zusammenstellte.
Dieses Seemannsheim leitete der Herausgeber von 1970 bis 1997
Die positiven Reaktionen auf den ersten Band und die Nachfrage ermutigen mich, weitere Bände zu gestalten Die gelbe Buchreihe enthält jedoch auch etliche nicht maritime Bände.
Diese Rezension findet man bei amazon: Ich bin immer wieder begeistert von der „Gelben Buchreihe“. Die Bände reißen einen einfach mit. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. Danke, Herr Ruszkowski.
Seit Jahrtausenden fahren Menschen mit Schiffen über die Meere: Phönizier machten schon vor über 3.000 Jahren vom heutigen Libanon aus weite Reisen bis in den Atlantik hinein, Griechen und Römer ruderten mit Galeerensklaven über das Mittelmeer, die Wikinger brachen von Norden aus zu neuen Ufern auf, die Ägypter drangen früh bis zum Fernen Osten vor, später arabische Dhaus. Hansekaufleute schufen durch Handel und Seefahrt auf Koggen Reichtum in den Städten Mittel- und Nordeuropas, Portugiesen und Spanier suchten und fanden vor fünfhundert Jahren ihr Glück an neuen Küsten und Kontinenten. Auch die Briten eroberten ihr koloniales Imperium auf Schiffen. Die vielen Schiffsbesatzungen aller Zeiten und Völker setzten sich immer aus einzelnen Menschen zusammen. Mit Menschen und ihren Einzelschicksalen haben wir es zu tun, wenn wir die großen historischen und die alltäglichen Taten in der Geschichte und Gegenwart der Seefahrt betrachten. Die Seefahrt brachte in Jahrhunderten eine eigene Kultur hervor, die sich in der Zeit der Segelschifffahrt entwickelte.
Die alte Segelschiffepoche oder die Zeit der Kohlendampfer hatte aus unserer heutigen Sicht zwar auch ihre Reize und Faszination. Wir sehen sie gerne durch eine romantische Brille. Das Leben an Bord war aber für die dort tätigen Menschen oft sehr hart und entbehrungsreich (siehe auch Band 4 dieser gelben Buchreihe!). Die Devise hieß: Navigare necesse est – „Seefahrt ist not!“ – Aber ebenso galt: Seefahrt ist Not!
In diesem Band 91stelle ich das maritime Werk des 1939 verstorbenen Nestors der mecklenburgischen Volkskunde Richard Wossidloneu vor, der Seefahrer aus Fischland, Warnemünde und Wismar über ihre Zeit auf Segelschiffen befragte hatte. Die Antworten der Fahrensleute wurden in ihrer niederdeutschenMundart up Plattdütschnotiert. Die Texte waren als Buch 1940 – 1951 – 1980 bei Hinstorff in Rostock – und 2005 immer wieder neu aufgelegt – unter dem Titel Reise Quartier in Gottesnaamerschienen. Jürgen Coprian, Star-Autor in der maritimen gelben Buchreihe machte mich darauf aufmerksam.
Hamburg, 2017 Jürgen Ruszkowski
Der Autor Richard Wossidlo
https://rezitante.files.wordpress.com/2011/01/wossilo-kopie.jpg
Richard Wossidlo wurde als viertes Kind des Rittergutsbesitzers Alfred (Ferdinand) Wossidlo (1830–1863) und dessen Ehefrau, der Gutsbesitzertochter Mathilde Dorothea Kohrt (1834–1916), in Friedrichshof bei Tessin geboren. Wossidlos Geburtsort ist seit 1971 Wüstung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Wossidlo
Auf den Höfen seines Großvaters bei Waren (Müritz) und seines Onkels in Körkwitz bei Ribnitz wurde er schon früh mit der Mundart der arbeitenden Landbevölkerung (der Tagelöhner etc.) und den Traditionen der ausklingenden Vormoderne vertraut. Bei der Volkszählung in Mecklenburg-Schwerin im Jahr 1867 wurde er zusammen mit seiner bereits verwitweten Mutter Mathilde und seinen Geschwistern Emma und Carl als Einwohner der Stadt Bützow registriert.
Nach dem Abitur an der Großen Stadtschule in Rostock (1876), wo ihn Karl Ernst Hermann Krause für das Niederdeutsche gewann, studierte Wossidlo bis 1883 Klassische Philologie an der Universität Rostock, Leipzig und Berlin. Eine bei Richard Foerster begonnene Dissertation auf dem Gebiet der griechischen Sprache blieb unvollendet. 1883 erwarb er die Befähigung für Latein und Griechisch in der Oberstufe. Nach seiner Probanduszeit, dem Probejahr, in Wismar ging Wossidlo 1886 an das Gymnasium in Waren (Müritz), wo er zwar bis 1924 im Schuldienst blieb, jedoch schon seit 1922 für seine Forschungen freigestellt war und den Lehrerberuf nicht mehr ausübte.
1908 wurde er zum Gymnasialprofessor ernannt. In der Heimatbewegung Mecklenburgs wurde Wossidlo zur wichtigen Symbolfigur. Im Nationalsozialismus war er bestrebt, seine volkskundlichen Projekte weiterzuführen, stand jedoch rassistischem Ideengut und der NS-Partei fern.
Читать дальше