Ulf Imwiehe - Gut Nass

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"Gut Nass" erzählt die tragikomische Geschichte des Endzwanzigers Felix «Flex» Freiwaldt, der im Forstbad, dem gemeindeeigenen Schwimmbad des Heideörtchens Schweigen, als Bademeister arbeitet. Oder Schwimmmeister, wie die korrekte Bezeichnung lautet, aber Flex nimmt es damit nicht so genau, hat er diesen Beruf doch lediglich ergriffen, um die Zeit möglichst locker herumzukriegen und gemütlich im öffentlichen Dienst ein bisschen Geld zu verdienen. Sehr zur Enttäuschung seines Vaters, der als erfolgreicher Werbetexter in Singapur lebt und sich eigentlich für seinen einzigen Sohn einen ähnlichen Lebensweg erhofft hatte.
Als Flex eines Tages wider Willen die Karriereleiter hinauffällt und im Zuge der Privatisierung seines Schwimmbades zum Betriebsleiter ernannt wird, endet sein beschauliches Dasein. Seite an Seite mit seinen besten Freunden Meredith und Caruso taumelt Flex durch eine Welt aus dörflicher Widerstandskultur, knallharten Businessintrigen und verkorksten zwischenmenschlichen Beziehungen und kämpft dabei um die zerbrochene Liebe zu seiner Freundin, Maike.
"Gut Nass" behandelt neben Themen wie Privatisierung, provinzpolitischen Machtspielen und Wutbürgertum vor allem die destruktive Wirkung des Ungesagten, des Verheimlichten. Denn ob es die Liebe zwischen Flex und Maike ist, die kaputte Beziehung zu seinem Vater oder das intransparente, größenwahnsinnige Projekt der Umwandlung des Forstbades in die gigantische Freizeitwelt Utopia Forest – alles droht am Unausgesprochen zu scheitern und an der Unfähigkeit oder dem Unwillen, einander zuzuhören.

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Aus seiner kleinen Faust ragt dick ein Finger und zersticht die Luft.

»Da muss man ja mal ganz realistisch sein. So ein Kombibad wie das Forstbad, keine sechstausend Einwohner, dazu die Konkurrenz durch das Waldbad in Bomlitz, die Soltau-Therme, die bauen da ja wohl im großen Stil um, im ganz großen Stil, will ich meinen, und dieses Spaßbad in Rotenburg, die graben uns ja doch mächtig potenzielle Gäste aus dem Umland ab. Wie heißt das noch, das Ding da in Rotenburg...?«

»Ronolulu«, krächze ich.

»Genau!« jubelt er fast. »Ronolulu, was ist das eigentlich für ein selten dämlicher Name? Also, um es kurz zu machen, Herr Freiwaldt, wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir, das haben Sie ja sicher in Ihrer täglichen Arbeit schon längst bemerkt, dringend investieren müssen, um den Wert des Bades zu erhalten. Und ich sage es hier mal ganz offen, dieses Geld haben wir einfach nicht. Man muss ja nur mal in die Zeitung gucken. Nachrichten! Krise, Krise, Krise und am dreckigsten geht’s den Kommunen.«

Er neigt sich leicht zur Seite und weist vage in Richtung Schlüter hinter sich.

»Und wir stehen noch vergleichsweise gut da, mit einem potenten Steuerzahler wie Schlüter im Gemeindegebiet.«

Tante Heidi macht zustimmende ho-ho Geräusche und faucht und zischt ein wenig mit ihrem Sitzpolster. Bürgermeister Marther nickt ihr zu, nickt mir zu und lodert schamanenhaft vor Eifer.

»Aber man muss doch einfach mal den Tatsachen in die Augen sehen, Herr Freiwaldt. Es ist eben nicht mehr wie es mal war. Die Kassen sind knapp, das Bad ist alt, vor allem die Technik ist ja teilweise fast schon antik. Das ist doch, wollen wir doch mal ehrlich sein, fast schon ein Wunder, dass die ganze Kiste überhaupt noch läuft.«

»Obwohl es natürlich ganz ganz toll ist, was das Team dort leistet, um den Laden in Schwung zu halten, dass wollen wir bitte nicht vergessen, Bürgermeister Marther. Investitionsstau hin oder her«, tadelt Tante Heidi verspielt pflichtschuldig. Sie lächelt im Raum herum. Ich glaube ich auch.

»Natürlich, natürlich, Frau Sarge-Albenbrecht«, ruft Bürgermeister Marther. »Ja also, wie auch immer, kurz gesagt, geht es darum, dass wir Geld in die Hand nehmen müssen, oder der Hammer fällt. Licht aus, Wasser raus sozusagen. Dieses Geld haben wir aber nicht. Jedenfalls nicht in solch exorbitanter Höhe. Und selbst wenn wir es hätten und alles auf den neusten Stand bringen würden, fehlt mir ehrlich gesagt die Fantasie, mir vorzustellen, wie wir, als Kommune, also, als kleine Gemeinde, das Forstbad zu den jetzigen Konditionen weiterbetreiben könnten, ohne ein, ein, ein... monströses Defizit einzufahren, das uns in den Ruin treibt. Ruin, Herr Freiwaldt, nicht übertrieben!«

Ich hebe die Hände und bemerke zu meinem Entsetzen, wie meine Finger hilflos flehend stumm vor sich hin stammeln.

»Und deswegen wird das Bad geschlossen?« Aus mir wird vielleicht doch noch einmal ein großer Kriminalist. Das wär ja ein Ding.

Bürgermeister Marther sieht aus, als wolle er jeden Moment aus seinem Drehstuhl heraus auf den Schreibtisch springen und sein Jacket durchs Büro schleudern. Er pulsiert triumphal.

»Nein, Herr Freiwaldt. Deswegen haben wir einen Investor gesucht, der das Forstbad übernimmt, modernisiert und betreibt und, ich muss gestehen, ich bin da sehr erleichtert drüber, wir haben einen gefunden.«

»Evolution«, sagt Tante Heidi.

»So ist es«, sagt Bürgermeister Marther. »Evolution.«

Karge Steppe in meinem Kopf. Gerippe trocknen unter Eisenhimmeln.

»Ja, und was ist mit dem Personal?« frage ich. »Die Arbeitsverhältnisse? Werden die dann aufgelöst oder wie muss man das verstehen? Ich meine, da gibt’s doch Verträge...«

»Herr Freiwaldt!«

»Felix!«

Bürgermeister Marther sieht mich an als hätte ich den großartigsten unanständigen Witz gerissen, den er je gehört hat während Tante Heidi offenbar kurz davor ist, mich an sich zu drücken und sachte zu beklopfen.

»Nein, nein, Felix, was denkst du denn?«

Wenn ich das jetzt sage, hat sich nicht nur die Sache mit dieser ominösen Betriebsleitergeschichte erledigt, ich werde wohl auch noch ins Exil gehen müssen, um mich je wieder sicher zu fühlen auf der Straße.

»Herr Freiwaldt,« pastoralt Bürgermeister Marther und formt einen Spitzgiebel mit seinen Händen, sein Mund als rosa Wetterhahn. »Ich kann sehr gut verstehen, dass sich das alles für Sie erst einmal ein wenig verwirrend anhört. Das ist doch auch nicht mal eben so, diese... Veränderung. Entwicklung. Aber bitte, ich bitte Sie Herr Freiwaldt, machen Sie sich keine Sorgen. Überhaupt keine! Das Bad verschwindet doch nicht vom Erdboden, das wird doch weiter betrieben, nur eben unter neuer wirtschaftlicher Führung. Da fliegt doch keiner raus! Herr Freiwaldt! Die Gemeinde Schweigen arbeitet mit Nachdruck, Hochdruck, an einer ganz individuellen personellen Lösung, gemeinsam mit dem Investor und, glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass ich alles daran setzen werde, ich ganz persönlich, dass diese Sache so elegant über die Bühne geht, wie, wie... Kurz gesagt, ich verspreche Ihnen, das Personal wird noch einmal dankbar sein für diese Entwicklung.«

Er neigt sich mir entgegen und blinzelt mich zielend an. Gleich schmeißt er mit Bonbons.

»Stellen Sie sich vor, Herr Freiwaldt, ein ganz neues, hochmodernes Bad, auf dem topaktuellsten Stand der Schwimmbadtechnik, mit allem Schnickschnack, das ist doch mal eine Aufgabe für einen jungen Kerl wie Sie! Klingt das denn gar nicht spannend für Sie?«

»Ähm, ja, also, doch, doch, natürlich. Sehr spannend klingt das für mich.« Ich will ein Roboter sein, servil und fremd im eigenen Handeln. »Allerdings muss ich gestehen, dass mir immer noch nicht ganz klar ist, was genau denn nun meine Aufgabe ist. Abgesehen von der Führung der Tagesgeschäfte bis zur Schließung...«

»So! Erst einmal folgendes, Herr Freiwaldt«, unterbricht Bürgermeister Marther mich und wirft seichte Kerben um sein Kinn. »Können wir uns hier bitte mal darauf einigen, nicht mehr von einer Schließung zu sprechen. Ja? Das ist eine Neustrukturierung. So würde ich das mal nennen wollen. Ein enorm wichtiger und positiver Schritt für das Bad, die Gemeinde und, Herr Freiwaldt, nicht zuletzt für Sie. Zweitens: Ihre Aufgabe ist es natürlich, den Betrieb bis dahin weiterzuführen. Das wird angesichts der bevorstehenden Umwandlung...«

»Und im Schatten der Tragödie... also einen so beliebten und erfahrenen Betriebsleiter zu verlieren und zu ersetzen, das ist ja auch eine ganz ganz große Herausforderung«, mahnt Tante Heidi, nimmt die Brille ab und hackt mit den Bügeln abwechselnd in meine und Bürgermeister Marthers Richtung. Klamm war beliebt? Das wird ja immer geheimnisvoller.

»Ja, ja, Frau Sarge-Albenbrecht«, bollert Bürgermeister Marther. »Das auch, selbstverständlich. Aber ihre eigentliche Mission, also, was über die eigentliche Badleiterfunktion hinausgeht und weswegen wir uns niemanden anders als Sie für diese Position vorstellen können, Herr Freiwaldt, ist die enge Zusammenarbeit mit dem Investor. Mit dessen Vertreter, meine ich natürlich. Der muss sich ja ein dezidiertes Bild machen können. Evaluation, Situationsanalyse und alles was dazu gehört. Da sind Sie, neben den entsprechenden Stellen in Verwaltung, also vor allem auch Buchhaltung und Technik, unser Repräsentant. Als Fachmann vor Ort, kurz gesagt. Da braucht es Kompetenz, Drive und Kommunikationstalent, Herr Freiwaldt. Agilität!«

Draußen im Park bellt ein Hund. Ein Mann schnauzt ihn an und der Hund bellt nur noch irrer. Ich beneide beide. Bürgermeister Marther hebt lustig die Brauen und sieht mich, leise mit den Fingern gegen seine Maus klickernd an. Tante Heidi putzt unsichtbare Verschmutzung von ihren Brillengläsern. Ich muss hier raus.

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