Michael Beilharz
Selfie
... jeder hat eine Schwachstelle
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Michael Beilharz Selfie ... jeder hat eine Schwachstelle Dieses ebook wurde erstellt bei
Selfie Selfie … jeder hat eine Schwachstelle © Michael Beilharz 2016
So viel Zeit muss sein So viel Zeit muss sein Für meine Eltern, Manou, Tim, Marius, Michelle und Emma Dieses Buch wäre niemals ohne die bedingungslose Unterstützung meiner Frau entstanden, die mich immerzu ermutigte, mein erstes Buch zu vollenden, und ich darf diese Gelegenheit einfach nicht verstreichen lassen, um ihr von ganzem Herzen zu danken. Weiterhin danke ich meinem Lektor Dr. Peter Henkelmann für seine Geduld und seine immerwährende Unterstützung. Meine Arbeitsumgebung: Betriebssystem: Linux Mint ® Programme: FocusWriter ® PatchWork ® LibreOffice ®
Prolog Prolog Was ist Schuld? Ab welchem Punkt hat man sich schuldig gemacht? Was wiegt schwerer im Sinne von Schuldigsein: wenn ich im vollen Bewusstsein etwas tue oder etwas unterlasse – tätig oder untätig bin? Was ist schlimmer und damit härter zu bestrafen: jemanden in einen Fluss mit starker Strömung zu werfen oder zuzuschauen, wie dieser Jemand um sein Leben kämpft und diesen Kampf verliert? Was Schuld ist und was Schuld nicht ist, ist immer von den Voraussetzungen des vermeintlich Schuldigen abhängig. Wie war seine moralische und ethische Erziehung? In welcher kulturellen Umgebung ist er aufgewachsen? Wie sieht es mit seiner momentanen psychischen Verfassung aus? Wie ist es um seine körperliche Verfassung bestellt? Egal, welche Faktoren an der Schuldfähigkeit eines jeden Einzelnen beteiligt sind, letzten Endes wird Schuld, sofern es dazu kommt, vor einem Gericht diskutiert, verhandelt, definiert, entschieden und festgelegt. Es liegt am Geschick einer Staatsanwaltschaft, an der Raffinesse einer Verteidigung und der Tagesform des Gerichts, ob es zu einem Schuldspruch kommt und wie viel Zeit man bekommt, um sich in einer Justizvollzugsanstalt über seine Schuld Gedanken zu machen. Malte Lichtermann fühlte sich schuldig. Seit Tagen spürte er die ständig wachsenden Schuldgefühle, die immer schwerer auf seine Seele drückten und von seinen Gedanken Besitz ergriffen, indem sie Malte an nichts anderes mehr denken ließen. Immer mehr erdrückte ihn diese Last und machte seinen Alltag unerträglich. Malte Lichtermann musste handeln!
Staatsanwaltschaft Alfering
Galilei
§ 202a
42
Darknet
Lara
Bots
Zufall
Entitäten
DDR-Museum
Bernhard Schöneau
Maltes Nachricht
Status quo
Drei Köder
BKA
Dennis Reinhard
Generalbundesanwalt
Rettungswagen
Motivationen
Aber das bleibt unter uns
Dilemma
Copperfield-Show
Überirdisch
Pavel und Niku
Epilog
Impressum neobooks
… jeder hat eine Schwachstelle
© Michael Beilharz 2016
Für meine Eltern, Manou, Tim, Marius, Michelle und Emma
Dieses Buch wäre niemals ohne die bedingungslose Unterstützung meiner Frau entstanden, die mich immerzu ermutigte, mein erstes Buch zu vollenden, und ich darf diese Gelegenheit einfach nicht verstreichen lassen, um ihr von ganzem Herzen zu danken.
Weiterhin danke ich meinem Lektor Dr. Peter Henkelmann für seine Geduld und seine immerwährende Unterstützung.
Meine Arbeitsumgebung:
Betriebssystem: Linux Mint ®Programme: FocusWriter ®PatchWork ®LibreOffice ®
Was ist Schuld?
Ab welchem Punkt hat man sich schuldig gemacht?
Was wiegt schwerer im Sinne von Schuldigsein: wenn ich im vollen Bewusstsein etwas tue oder etwas unterlasse – tätig oder untätig bin?
Was ist schlimmer und damit härter zu bestrafen: jemanden in einen Fluss mit starker Strömung zu werfen oder zuzuschauen, wie dieser Jemand um sein Leben kämpft und diesen Kampf verliert?
Was Schuld ist und was Schuld nicht ist, ist immer von den Voraussetzungen des vermeintlich Schuldigen abhängig. Wie war seine moralische und ethische Erziehung? In welcher kulturellen Umgebung ist er aufgewachsen? Wie sieht es mit seiner momentanen psychischen Verfassung aus? Wie ist es um seine körperliche Verfassung bestellt?
Egal, welche Faktoren an der Schuldfähigkeit eines jeden Einzelnen beteiligt sind, letzten Endes wird Schuld, sofern es dazu kommt, vor einem Gericht diskutiert, verhandelt, definiert, entschieden und festgelegt. Es liegt am Geschick einer Staatsanwaltschaft, an der Raffinesse einer Verteidigung und der Tagesform des Gerichts, ob es zu einem Schuldspruch kommt und wie viel Zeit man bekommt, um sich in einer Justizvollzugsanstalt über seine Schuld Gedanken zu machen.
Malte Lichtermann fühlte sich schuldig. Seit Tagen spürte er die ständig wachsenden Schuldgefühle, die immer schwerer auf seine Seele drückten und von seinen Gedanken Besitz ergriffen, indem sie Malte an nichts anderes mehr denken ließen. Immer mehr erdrückte ihn diese Last und machte seinen Alltag unerträglich.
Malte Lichtermann musste handeln!
Staatsanwaltschaft Alfering
»Ich verstehe es immer noch nicht!«, unterbrach die Staatsanwältin Jantina Alfering Maltes Versuch, alles zu erklären. Jantina Alfering, die junge, ehrgeizige Staatsanwältin im zweiten Jahr, wirkte mit ihren sportlich durchtrainierten 1,60 und ihrem modischen Kurzhaarschnitt eher wie ein Teenager, der darauf bedacht war, cool und hip zu wirken, denn als eine Staatsanwältin.
»Was verstehen Sie denn nicht? Es ist doch alles klar und deutlich!«, widersprach ihr ein inzwischen genervter Malte.
Malte machte auf Jantina Alfering einen undefinierbaren Eindruck, eine Mischung aus einem viel zu jungen Spätachtundsechziger, einem Ökofanatiker und einem Bankangestellten. Malte war schlank, aber wirkte nicht sportlich oder athletisch, eher wie ein Vegetarier oder gar ein Veganer – ›hager‹ wäre das treffende Wort gewesen. In Verbindung mit seinen 1,85 machte Malte eher einen leicht kränklichen Eindruck als einen gesunden. Sein Haarschnitt war nicht modisch, aber er passte zu seinem Gesicht, der Dreitagebart war keine Absicht, sondern wohl eher Zufall. Er war das krasse Gegenteil eines Label-Hunters, an seiner Kleidung war nirgends auch nur andeutungsweise eine Herstellerlogo zu erkennen. Am meisten fielen der Staatsanwältin seine Schuhe auf. Jantina Alfering litt an der – wie sie sich immer dafür entschuldigte – ›typischen Frauenkrankheit‹: dem Schuhfetischismus. Sie schaute ihrem Gegenüber immer zuerst auf die Schuhe und bescheinigte sich dabei selbst eine gewisse Kompetenz zum Thema Schuhe, aber Maltes Schuhe hatte sie noch nie gesehen. Sie hätte ihn so gerne nach diesen Schuhen gefragt, nur um ihre persönliche Enzyklopädie zu vervollständigen, aber sie fand es, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, unpassend. Sie konnte das Material der Schuhe einfach nicht definieren.
»Es sind Schuhe aus Hanf!«, hörte sie Malte Lichtermann ziemlich fassungslos sagen. »Anscheinend interessieren Sie sich mehr für meine Schuhe als für mein Anliegen. Oder wie soll ich Ihr ›Gestarre‹ auf meine Schuhe deuten?«
Die Staatsanwältin fuhr erschrocken hoch: »Bitte entschuldigen Sie vielmals, ich war … na ja … kurz abwesend, Entschuldigung! Zurück zu Ihnen: Sie haben mich warum ausgesucht? Und … wie haben Sie es geschafft, anonym E-Mails an mich zu schicken?«
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