Der Ego-Verstand aber verhindert, dass Erinnerung überhaupt eintreten kann.
Der Spieler würde nie auf die Idee kommen, sich dem Niederen zu unterwerfen, was er ja tun würde, würde er diese Regel überschreiten. Denn er weiß, was es bedeuten würde. Er würde ausgrenzen, nur um im Anschluss den anderen Pol zu vermissen. Er wäre unfähig, sein Spiel frei weiter zu spielen, weil er sich von der niederen eingrenzenden Schwingung hat einfangen lassen. Daher bleibt sich der Spieler treu und nimmt die niedere Energie liebevoll an, als Teil eines Ganzen, identifiziert sich aber nicht in seiner Gesamtheit damit. Der Spieler, eingehüllt im Quantenfeld, in seinem innewohnenden höheren Bewusstsein umhüllt sozusagen liebevoll alles, was sich unten auf dem Spielfeld tummelt. Er umhüllt, aber er identifiziert sich nicht. Da gibt es einen gravierenden Unterschied. Die Figur, wenn du so willst, kannst du als verlängerten Arm des Spielers verstehen. Doch dieser Arm wird permanent regelrecht von deinem Kerkermeister namens Ego-Verstand abgetrennt. Und dies kannst nur du als Figur verhindern. Dazu musst du verstehen … Nur der niederere Grad grenzt den höheren aus. Das muss er, es liegt in seiner dreidimensionalen Natur auszugrenzen, denn er ist dem Prinzip von Geburt und Sterben ausgesetzt. Er denkt trennend, nicht verbindend. Das Niedere, also der Ego-Verstand glaubt, wenn es nicht alle Macht hat, würde es nicht mehr gebraucht werden, es würde sterben. Deshalb bläht es sich so dermaßen auf. Der Ego-Verstand unterdrückt also den Glauben an das Nächsthöhere und macht dadurch den Weg über die Brücke unpassierbar. Du hast als unbewusste Figur, die dieses Spiel und den Ego-Verstand nicht durchschaut, gar keinen freien Willen. Hättest du ihn, wäre der Ego-Verstand für nichts mehr zu gebrauchen. Er hätte ausgespielt. Daher spielt er sich so auf und lässt dich glauben, dass er immer Recht hat. Ego glaubt bereits das Höchste zu sein. Ego bewertet und will immer mehr, obwohl es nicht dafür geschaffen ist, mehr zu wissen. Ego trennt die Pole und macht den Figuren glauben, getrennt voneinander zu sein. Ego ist, was es ist. Es ist eine uns angelernte, regelrecht antrainierte Vergangenheitsmaschinerie, die sich immer und immer wieder von neuem in Gang setzt. Eine Kreation vom Wirt. Und der Wirt ist die Figur, die ebenso gefangen ist im Glauben, endlich anstatt endlos zu sein, weil es sich in der Versklavung seines Ego-Verstandes befindet und einfach nur Befehle entgegennimmt, die letzten Endes nur trennende und schmerzhafte Erfahrungen zulässt. Daher gibt es auf der Spielerebene der Bewusstheit auch nichts zu vergeben, egal welch schreckliche Dinge dir im Spielfeld der Unbewusstheit widerfahren sind. Einige Figuren in mir haben das Spiel bereits durchschaut und verzichten gerne auf weitere Dramen inmitten der Uhrzeitdimension. Verstehst du?
Der Spieler ist also dafür geschaffen mehr zu wissen. Das Reich des Spielers beginnt dort, wo das Quantenfeld beginnt, wo das Bewusstsein, ein Spieler zu sein, beginnt. Die Dualseele zwingt dich also regelrecht dazu, dir bewusst zu werden, dass du ein Spieler bist und deine Figuren selbst steuern kannst?
Nicht die Dualseele zwingt dich dazu. Es ist der wahnsinnige Schmerz der Wahrnehmung, voneinander getrennt zu sein, der den auslösenden Knopf in dir drückt, der Wille, herauszufinden, wie man diesen Schmerz beenden kann. Es ist nämlich nicht irgendein Schmerz, der hier hervortritt. Es ist der Schmerz in uns, zu glauben wir wären unvollständig. Die Sehnsucht nach Vollständigkeit, die uns dabei packt, grenzt an Wahnsinn. Das ist der Motor, der dich auf die Suche nach dir selbst, fernab deines Ego-Verstandes, bringen kann. Wenn ich meiner Dualseele begegnete, gab es diesen Schmerz nicht. Es gab keine Trennung zwischen uns in jenen Momenten. Doch begegneten wir uns nicht, fühlte ich mich verloren und allein mit dem tiefen Gefühl verhaftet, ohne Sinn und Zweck mein weiteres Dasein fristen zu müssen.
Warum gab es diesen Schmerz nicht, wenn du und deine Dualseele beisammen wart?
Weil wir uns in einer Art Glücksblase im Spielermodus befanden. Weil wir uns in einer anderen Realität begegneten, in der wir uns nicht getrennt voneinander erlebten. In dem kein Macht- und Ohnmachtspiel angezettelt werden musste. Wir betraten gemeinsam den Quantenraum, in dem eine Realität außerhalb von Raum und Zeit vorherrscht. Das machte jede Begegnung auch so besonders, so andersartig intensiv. Es war uns allerdings nicht bewusst, dass wir uns in diesem Quantenraum befanden und erst recht wussten wir nicht, wie wir dort hingelangt waren. Das macht eine Wiederholung auf dreidimensionaler Ebene natürlich schwer. Und weil diese Reise so unbewusst vonstatten geht, glauben wir, dass wir eine nochmalige Reise in das unsagbar tiefe Glücksgefühl, in diesen unsagbar befreienden Frieden, in dem alles, aber auch wirklich alles stimmig ist, Heimat und Geborgenheit in nie gekanntem Ausmaß bietet, ausnahmslos nur mit der Dualseele wiedererleben können. Dass es am Quantenraum liegt, bleibt im Dunkeln und somit im unbewussten, nicht zugänglichen Wissen liegen. Im Quantenraum ist die dreidimensionale begrenzte Wahrnehmung völlig überwunden. Du schaust und erlebst dich außerhalb dieser begrenzenden Dreidimensionalität. Daher ist das „Aufwachen“, wenn man sich plötzlich wieder auf der 3-D-Realität wiederfindet, so schmerzhaft. Bietet dir aber, wenn du dir die Figuren, die noch nicht erwacht sind, genauer ansiehst (und du erkennst sie, weil sie unglaubliche Schmerzen haben), die Möglichkeit, dem Ego-Verstand auf die Spur zu kommen und ihm den Boden unter den Füßen abzugraben. Somit erleben diese Figuren, was es bedeutet, den freien Willen zu haben und ihn auch einzusetzen.
Wie ist das, wenn du dort bist? Ist die Realität im Quantenraum größer, stärker als die Realität im Körper, wenn du wieder ganz in der 3-D-Realität bist? Bist du auf dem 3-D-Spielfeld, das einem ja vertrauter ist, wacher, klarer als dort?
Wacher? Nein. Wacher bin ich dort. Daher ist die Realität „dort“ stärker wahrnehmbar für mich. Wenn ich wieder da bin, also mich in die 3-D-Realität zurückbewege, kommt es mir anfangs immer so vor, als würde ich schlafen. Ich brauche dann eine Weile, um mich an die Begrenzung wieder anzupassen. Obwohl … die Farben, das Leuchten der Sonnenstrahlen, die Laute intensiver sind, wenn ich zurückkomme. So ist es demnach ein schlafähnlicher Zustand. Als befände ich mich in einem Nebel, in dem, wenn man aufmerksam bleibt, dennoch etwas Klares hervorblinzelt. Also dort, dort wo der Spieler wohnt, dort im Quantenraum, bin ich wach. Hellwach. Auch mein Verstand ist ein anderer dort. Er ist klar und ohne Ego-Vergangenheitsgetöse. In diesem Raum funktioniert alles ziemlich präzise. Dort ist alles so klar. Obwohl „dort“ vielmehr „da“ ist. Es ist Jetzt. Es ist dort und da zugleich, verstehst du? Und dieses einseitige „da“ auf 3-D wiederholt sich nur ständig, solange das Ego das sagen hat. Immer wieder in einem anderen Kleid, aber es wiederholt sich aufgrund dieser Vergangenheitsmaschinerie. Daher sag ich immer wieder: „Wir schlafen alle!“ Es ist ein schlafähnlicher Zustand, indem wir uns als Figuren befinden, solange wir nur dreidimensional wahrnehmen und nicht verstehen, was uns davon abhält, aufzuwachen, damit wir unser dort und da miteinander verbinden können. Dein Du und dein Sein seid dann eins, und dieses Eins-Sein, kannst du dann ganz bewusst in die Form hierherbringen. Du bringst bedingungslose Liebe hierher, fernab aller Ego-Strukturen. Ein schöner Gedanke, nicht wahr? Das Spielfeld mit dem Bewusstsein der Vollständigkeit zu betreten. Das ist Sinn und Zweck von Dualseelenprozessen.
Das Besondere an der Dualseelenbeziehung ist also die wahrnehmbare Realitätsverschiebung? Das Zwischen-den-Dimensionen-Hin-und-Herswitchen. Hab ich das richtig verstanden? Welche Realität hast du dabei hauptsächlich erlebt? Warst du mehr dort oder da?
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